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Das Amt Neumunster ist eine ehemalige ubergemeindliche Verwaltungseinheit im Herzogtum Holstein Das Amt entwickelte sich seit dem 16 Jahrhundert aus dem Kirchspiel Neumunster Es bestand eindeutig vom Kirchspiel getrennt von 1749 bis 1867 Grenzen des mit dem Amt weitgehend deckungsgleichen Kirchspiels Neumunster ca 1700Aufteilung von Schleswig und Holstein um 1650 Das Amt Neumunster gehorte mit den nordlich anschliessenden Amtern Bordesholm und Kiel zum herzoglichen Anteil Schleswig Holstein Gottorf Grenzstein des ehemaligen Amtes NeumunsterDas Amt Neumunster umfasste den damaligen Marktflecken Neumunster und mehrere umliegende Dorfer Im Norden grenzte es an das Amt Bordesholm Zusammen mit Bordesholm und dem Amt Kiel bildete das Amt Neumunster ein zusammenhangendes Gebiet das bei der Landesteilung von 1544 gemeinsam an das Herzogtum Schleswig Holstein Gottorf kam Das Amt hatte als Funktionsstellen Amtmann Amtsverwalter Hausvogt und Aktuar die in Neumunster wohnten Der bekannteste Amtmann war Caspar von Saldern Im Amt Neumunster galten vor Gericht die Neumunsterschen Kirchspielsgebrauche Im Landesarchiv Schleswig Holstein ist ein vergleichsweise gut erhaltener Archivbestand von 1508 bis 1867 verfugbar Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 1 1 Mittelalterliches Kirchspiel 1 2 Neuzeit langsame Amtwerdung 2 Bedeutende Amtstrager 3 Quellen 4 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte BearbeitenMittelalterliches Kirchspiel Bearbeiten Eine Untersuchung der Namen und der fruhen Flurformen der zum spateren Amt Neumunster gehorenden Orte legt nahe dass es sich uberwiegend um altsachsische Dorfgrundungen handelt 1 Im Jahre 1141 wurde dem neuen Kloster der Augustiner Chorherren das im Bereich des heutigen Kleinfleckens im heutigen Neumunsteraner Zentrum lag der Zehnte einer Reihe von Dorfern zugesprochen Es waren die heute noch bestehenden Orte Bonebuttel Brachenfeld Gadeland Harrie siehe Grossharrie und Kleinharrie Husberg Kummerfeld Padenstedt Tasdorf Tungendorf Wippenthorp vermutlich Sitz des Klosters Wittorf Neumunster und mehrere wust gefallene Dorfer Diese Orte bilden den Grundstock des Kirchspiels Neumunster Das Kloster der Augustiner siedelte um 1330 nach Bordesholm um der Kleinflecken blieb verwaltungsrechtlich dabei bei Bordesholm Bereits zuvor war Tasdorf an das Kloster Preetz verschenkt worden und schied aus dem Kirchspiel aus Das Kirchspiel gehorte nach verschiedenen Landesteilungen im 14 und beginnenden 15 Jahrhundert zur Burgvogtei Kiel dem Vorlaufer des Amtes Kiel Noch 1457 ist das Kirchspiel kein eigenstandiges Amt sondern wird mit dem bereits bestehenden Amt Rendsburg vereinigt 1490 mit dem Amt Plon 2 Neuzeit langsame Amtwerdung Bearbeiten Erste Hinweise darauf dass es im Kirchspiel Neumunster einen Amtmann gibt stammen aus dem Jahr 1502 als das Kirchspiel zusammen mit dem Amt Kiel verwaltet wurde 3 1521 ist dann erstmals eindeutig von einem Amtmann die Rede Diese Bezeichnung lasst jedoch nicht klar darauf schliessen dass es ein eigenstandiges Amt Neumunster gab da sich die Funktionen von Amtmann und Kirchspielvogt weltlichem Vorsteher eines Kirchspiels sehr stark ahnelten Im Landregister von 1546 werden fur das Kirchspiel die seit 1141 wust gefallenen Dorfer nicht mehr aufgefuhrt statt Wippenthorp Wippendorf wird Neumunster gelistet Zu den damals zu findenden Orten kommen hinzu Arpsdorf Boostedt Braak Bredenbek Busdorf Ehndorf Einfeld Latendorf und Wasbek Gadeland Heidmuhlen Willingrade und Ricklingwerden teilweise genannt oder spater nur mit einem Teil der Hofstellen einbezogen Insbesondere fur Gadeland ist die hoheitsrechliche Lage kompliziert Hier fallen die einzelnen Hufen und Katen unter eine von drei verschiedene Gerichtsherrschaften und Grundherrschaften Kloster Preetz neumunstersche Kirche Amt Kiel Teilweise fallen dabei sogar Grund und Gerichtsherrschaft auseinander 1564 und 1586 ist in offiziellen Dokumenten von der Vogtei Neumunster die Rede Der Status als Amt Neumunster scheint dann 1606 so weit gesichert dass eine Pfandungsurkunde das Amt Neumunster in einer Reihe mit dem Amt Kiel und dem Amt Bordesholm nennt In den Folgejahren 1610 1746 ist dann wieder das Kirchspiel Neumunster in das Amt Kiel einbezogen So ist der Kieler Amtsschreiber bis 1695 auch fur Neumunster zustandig Ab 1695 nimmt der Neumunsteraner Kirchspielvogt das Amt des Amtsschreibers wahr aber nur fur das Gebiet des Kirchspiels Laut E Busche ist es daher nicht gesichert dass vor Mitte des 18 Jahrhunderts tatsachlich ein eigenstandiges Amt Neumunster bestand Sicher gab es keines das uber den Bereich des Kirchspiels hinaus ging Erst von 1749 und dann bis 1867 bestand unzweideutig das Amt Neumunster 4 Bedeutende Amtstrager BearbeitenVon den Beamten des Amts Neumunster sind insbesondere bemerkenswert Mitglieder der Familien Wittorf und von Saldern Die herrschaftliche Familie Wittorf auch Wittorp stellte v a im 16 Jahrhundert mehrere Kirchspielvogte und Amtsleute Fur ein Jahrhundert handelte es sich um die einflussreichste Familie im Amt Die Familie hatte u a auch die Grundherrschaft uber 2 3 Dutzend Hufe und Katen in den Dorfern des spateren Amts Neumunster inne Friedrich von Saldern eigentlich Sallern wurde 1720 der erste Amtsschreiber von Neumunster und Bordesholm etwas spater bis zu seinem Tod 1722 Amtsverwalter in Neumunster Sein Sohn Caspar von Saldern war ab 1737 Amtsverwalter in Neumunster Er liess 1745 ein Amtshaus fur in Neumunster bauen Caspar von Saldern Haus Er wurde 1748 amtsenthoben Quellen BearbeitenLandesarchiv Schleswig Holstein Bestandeubersicht Abt 105 Amt Neumunster Online verfugbar abgerufen am 4 September 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Ernst Busche Flecken und Kirchspiel Neumunster Ein Beitrag zur Sozial Wirtschafts und Verwaltungsgeschichte Mittelholsteins bis zur Mitte des 18 Jahrhunderts Karl Wachholtz Verlag Neumunster 1968 S 18 27 Ernst Busche Flecken und Kirchspiel Neumunster Ein Beitrag zur Sozial Wirtschafts und Verwaltungsgeschichte Mittelholsteins bis zur Mitte des 18 Jahrhunderts Karl Wachholtz Verlag Neumunster 1968 S 18 27 Ernst Busche Flecken und Kirchspiel Neumunster Ein Beitrag zur Sozial Wirtschafts und Verwaltungsgeschichte Mittelholsteins bis zur Mitte des 18 Jahrhunderts Karl Wachholtz Verlag Neumunster 1968 S 18 27 Ernst Busche Flecken und Kirchspiel Neumunster Ein Beitrag zur Sozial Wirtschafts und Verwaltungsgeschichte Mittelholsteins bis zur Mitte des 18 Jahrhunderts Karl Wachholtz Verlag Neumunster 1968 S 18 27 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Neumunster amp oldid 233072828