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Ammiana war eine Stadt in der nordlichen Lagune von Venedig die von der Spatantike bis ins Fruhmittelalter bestand im Kern vom 5 bis zum 7 Jahrhundert dann wieder in Form eines Klosters und dazugehoriger Ortsstrukturen ab dem 10 Jahrhundert Sie fiel dem steigenden Wasserspiegel der Lagune der Versandung durch die Ablagerungen des Flusses Sile und der Malaria zum Opfer In der Nachbarschaft befand sich die ebenfalls untergegangene Stadt Costanziaco Die benachbarte Barena del Vigno ist das einzige Gebiet der Lagune von Venedig das ohne Unterbrechung von der Bronzezeit bis in die jungste Vergangenheit besiedelt war Moglicherweise befand sich dort das westlichste Siedlungsgebiet der Stadt Richtung Altinum 1 Die zeitweise dominierende Vorstellung einer Siedlungskontinuitat seit der fruhen romischen Kaiserzeit sowie einer byzantinischen Phase musste aufgrund der Grabungsergebnisse seit 2007 aufgegeben werden Inhaltsverzeichnis 1 Historische Uberlieferung 2 Archaologie 3 Archiv 4 Literatur 5 AnmerkungenHistorische Uberlieferung BearbeitenIm Fruhmittelalter bestanden in der nordlichen Lagune sechs Siedlungszentren namlich Ammiana Costanziaco Torcello Mazzorbo Burano und Murano Im Pactum Lotharii von 840 werden Amianae und Buriani letztere Bewohner der Insel Burano erwahnt 2 Zu Ammiana gehorten vom 5 bis 9 Jahrhundert wohl auch die Inseln La Salina fruher Motta di San Felice Motta dei Cunicci und Santa Cristina Nach dem Chronicon Gradense war die alteste Kirche das von der Familie Willareni Mastalici errichtete San Lorenzo Durch einen Kanal von der Stadt getrennt war die jungere Grundung des Benediktinerklosters der Heiligen Felix und Fortunatus Santi Felice e Fortunato Die Inseln auf denen sich die Stadt erstreckte hiessen Ammiana Ammianella und Castrazio oder Caltrazio Die Grundung ging der Legende nach auf Fluchtlinge vor den Hunnen unter Fuhrung Attilas zuruck der 452 in Italien stand Eine zweite Fluchtlingswelle im 9 Jahrhundert war die Ursache fur die Grundung des besagten Benediktinerklosters Die Kirche und das Kloster San Felice e Fortunato gehen auf das Jahr 889 zuruck als die Monche des Benediktinerklosters San Stefano vor den Ungarn die Venetien plunderten aus Altinum flohen Das Kloster auf La Salina wurde zur Grablege fur mehrere Dogen darunter im Jahr 932 Orso II Particiaco Der Doge Pietro Badoer 939 942 soll in der Kirche des Klosters San Felice di Ammiana beigesetzt worden sein Archaologie BearbeitenDas Hochwasser von 1966 zerstorte viele der an der Wasseroberflache erkennbaren Uberreste Die Motta di San Lorenzo ist der letzte Rest der Insel Caltrazio Sie wurde erst sehr viel spater nach der Kirche San Lorenzo benannt Archaologische Untersuchungen in den 1980er Jahren forderten Spuren einer romischen Villa aus dem 3 Jahrhundert zu Tage ebenso wie einer byzantinischen Befestigungsanlage die bis dahin nur aus Quellenangaben bekannt war Die quadratische Anlage bestand aus zwei Turmen die durch eine uber sechzig Meter lange Mauer verbunden waren Kaiser Konstantin VII 913 959 bezeichnete sie als kastron Allerdings scheint die Datierung unsicher zu sein nachdem Nachgrabungen zwanzig Jahre spater neue Hinweise erbrachten Uberreste von Begrabnissen finden sich ab dem 6 Jahrhundert Vom Kloster San Lorenzo fand man nur noch Uberreste der Fundamente Die Errichtung mehrerer Kloster um 1200 war so wird vermutet ein Versuch die Entvolkerung der nordlichen Lagune zu bremsen Auch die Motta di San Lorenzo war wahrscheinlich vor Errichtung des Klosters unbewohnt Solche Versuche der Wiederbelebung finden sich auch auf anderen Inseln 3 Daruber hinaus fanden die Orden dort genugend Platz und vorbereitete Bodenstrukturen um dort ein Leben gewahrleisten zu konnen Dabei wurden sicherlich Garten angelegt und neben dem eigentlichen Kloster entstanden Wirtschaftsgebaude 1439 verliessen die Nonnen das Kloster Archiv BearbeitenDas Archivio storico del Patriarcato di Venezia Historisches Archiv des Patriarchats Venedig befindet sich in einem Flugel im 3 Stock des ehemaligen Benediktinerklosters Santi Felice e Fortunato di Ammiana hinter dem Markusdom und dem Dogenpalast jenseits des Rio di Palazzo 4 Literatur BearbeitenCecilia Moine Rileggere un vecchio scavo nella laguna nord di Venezia San Lorenzo di Ammiana in Rivista di Archeologia XXXV 2011 59 89 academia edu Ernesto Canal Lidia Fersuoch Sally Spector Giovanni Zambon Indagini archeologiche a S Lorenzo di Ammiana Venezia in Archeologia Veneta 12 1989 S 71 96 Davide Busato Mario Rosso Paola Sfameni Le conseguenze delle variazioni geografiche avvenute tra il XIII ed il XV secolo su talune comunita monastiche ubicate in alcune isole della laguna nord di Venezia o O o J 2007 Luigi Lanfranchi S Lorenzo di Ammiana Alfieri 1969 Maurizia Vecchi Chiese e monasteri medioevali scomparsi della laguna superiore di Venezia Ricerche storico archeologiche Rom o J S 30 58 60 Isola di Sant Andrea di Ammiana Digitalisat Cecilia Moine Diego Calaon Margherita Ferri Non in Terra ne in Acqua La Laguna nord attraverso l archeologia di un isola San Lorenzo di Ammiana Venedig 2010 San Lazzaro degli Armeni Ausstellungskatalog academia eduAnmerkungen Bearbeiten Ernesto Canal Archeologia della laguna di Venezia Venedig 2015 S 312 Abschnitt Sito 127 Barena del Vigno S 312 323 Pactum Lotharii MGH Capitularia regum Francorum hrsg v A Boretius Bd 2 Hannover 1883 1897 II n 223 23 Februar 840 online Archeologia medievale 34 2007 S 195 Eine Lagekarte findet sich hier Memento vom 23 September 2015 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ammiana amp oldid 234822692