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Die Amagi Klasse japanisch 天城型巡洋戦艦 Amagi gata war eine geplante Klasse von vier Schlachtkreuzern der Kaiserlich Japanischen Marine die in Folge des Washingtoner Flottenvertrags von 1922 nicht gebaut wurden Das einzige Schiff der Klasse das je in den aktiven Dienst ubernommen wurde war die Akagi allerdings erst nach dem Umbau zum Flugzeugtrager Von den ubrigen drei Schiffen wurden zwei kurz nach Baubeginn abgebrochen und eines wahrend der Bauphase durch ein Erdbeben zerstort Amagi Klasse Das geplante Aussehen der Amagi Klasse Das geplante Aussehen der Amagi KlasseSchiffsdatenLand Japan JapanSchiffsart SchlachtkreuzerBauzeitraum 1920 bis 1922Schiffsmasse und BesatzungLange 251 8 m Lua 250 03 m KWL 234 73 m Lpp Breite 30 8 mTiefgang max 9 5 mVerdrangung Standard 41 217 ts 41 875 t Einsatz 47 000 ts 47 754 t Besatzung 1 600 MannMaschinenanlageMaschine 19 Dampfkessel 4 GetriebeturbinensatzeMaschinen leistung 131 200 PS 96 497 kW Hochst geschwindigkeit 30 kn 56 km h Propeller 4Bewaffnung10 Sk 41 cm L 45 Typ 3 16 Sk 14 cm L 50 Typ 3 6 Flak 12 cm L 45 Typ 10 8 Torpedorohre 61 cmPanzerungGurtelpanzer 250 mm Panzerdeck 95 mm Kommandoturm 356 mm Torpedoschott 75 mm schwere Artillerie Turme 190 460 mmBarbetten 230 280 mm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entwurf und Bau 2 Schiffe der Amagi Klasse 2 1 Amagi 2 2 Akagi 2 3 Atago 2 4 Takao 3 Technische Beschreibung 3 1 Rumpf 3 2 Panzerung 3 2 1 Struktureller Schutz 3 2 2 Panzerschutz 3 3 Antrieb 3 4 Bewaffnung 3 4 1 Schwere Artillerie 3 4 2 Mittelartillerie 3 4 3 Flugabwehrbewaffnung 3 4 4 Torpedobewaffnung 4 Besatzung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntwurf und Bau Bearbeiten nbsp Luftaufnahme der Werftanlagen in Yokosuka kurz nach dem Erdbeben von 1923 Das Schiff im grossen Dock ist die Amagi Die Amagi Klasse wurde im Zuge des japanischen 8 8 Plans entwickelt Dieser Plan sah den Aufbau einer Flotte aus acht Schlachtschiffen und acht Schlachtkreuzern vor Weil zwei Schiffe der Kongō Klasse Hiei und Kongō 1923 ihre Altersgrenze erreichten hatten die vier geplanten Einheiten der Amagi Klasse Japan zu einer Flotte aus sechs Schlachtkreuzern verholfen Die Klasse war entwickelt worden um die neuesten Schlachtkreuzertypen die britische Hood und die amerikanische Lexington Klasse zu ubertreffen 1 Das Konzept orientierte sich an den Entwurfen der Schlachtschiffe der Tosa Klasse Wie diese sollte die Amagi Klasse funf Geschutzturme mit je zwei 41 cm Geschutzen als Hauptbewaffnung tragen Die Turme sollten entlang der Mittelschifflinie aufgestellt werden zwei auf dem Vorschiff und drei auf dem Achterschiff Schiffe der Amagi Klasse BearbeitenAmagi Bearbeiten Hauptartikel Amagi Schiff 1920 Die Amagi wurde am 16 Dezember 1920 in der Marinewerft Yokosuka auf Kiel gelegt Nach den Vereinbarungen im Flottenvertrag von Washington 1922 wurde der Bau des Schlachtkreuzers gestoppt und der Rumpf zum Umbau zu einem Flugzeugtrager vorbereitet Wahrend dieser Umbauarbeiten wurden die Werftanlagen am 1 September 1923 um 11 58 Uhr vom Grossen Kantō Erdbeben getroffen Da sich der Rumpf nicht im Wasser befand sondern auf dem Boden des Docks aufsass ubertrugen sich die Erschutterungen auf die Schiffsstruktur Die Schaden waren so gross dass die Amagi als Totalverlust eingestuft und abgewrackt werden musste Ihre vertraglich festgelegte Rolle als Flugzeugtrager wurde spater von der Kaga einem Schlachtschiff der Tosa Klasse ubernommen Akagi Bearbeiten Hauptartikel Akagi Schiff 1927 Die Akagi wurde am 6 Dezember 1920 von der Marinewerft in Kure auf Kiel gelegt Nach den Beschlussen des Flottenvertrages von Washington vom Februar 1922 wurde sie vom November 1923 an zum Flugzeugtrager umgebaut Sie wurde im Marz 1927 in Dienst gestellt In dieser ursprunglichen Version besass sie ein durchgangiges Flugdeck und zwei kleinere Abflugdecks Als sich dieses Konzept als unzureichend erwiesen hatte wurde sie 1935 umgebaut Mit nur einem Flugdeck wurde sie letztlich zu einem der wichtigsten japanischen Flugzeugtrager und nahm im Pazifikkrieg an zahlreichen Einsatzen teil Am Morgen des 4 Juni 1942 wurde sie wahrend der Schlacht um Midway von amerikanischen Tragerflugzeugen angegriffen und erhielt dabei einen einzigen Bombentreffer Die Bombe detonierte zwischen aufgetankten und bewaffneten Flugzeugen auf dem Flugdeck der Akagi und loste Brande und Sekundarexplosionen aus die nicht eingedammt werden konnten so dass das ausgebrannte Wrack am Morgen des 5 Juni von japanischen Zerstorern versenkt werden musste Atago Bearbeiten Atago war der Name den das dritte Schiff der Amagi Klasse erhalten sollte Sie wurde am 22 November 1921 auf der Kawasaki Werft in Kobe auf Kiel gelegt Als Folge der Flottenvertrage von Washington wurde ihr Bau im Juli 1922 abgebrochen Auf den vorgesehenen Namen wurde spater der 1932 in Dienst gestellte Schwere Kreuzer Atago getauft Takao Bearbeiten Takao war der Name den das vierte Schiff der Amagi Klasse erhalten sollte Sie wurde am 19 Dezember 1921 auf der Mitsubishi Werft in Nagasaki 2 auf Kiel gelegt Als Folge der Flottenvertrage von Washington wurde ihr Bau im Juli 1922 abgebrochen Auf den vorgesehenen Namen wurde spater der 1932 in Dienst gestellte Schwere Kreuzer Takao getauft Technische Beschreibung BearbeitenRumpf Bearbeiten Der Rumpf eines Schlachtkreuzers der Amagi Klasse unterteilt in wasserdichte Abteilungen und genietet sollte uber alles 251 8 Meter lang 30 8 Meter breit und hatte bei einer geplanten Einsatzverdrangung von 47 754 Tonnen einen Tiefgang von 9 5 Metern gehabt 3 Panzerung Bearbeiten Struktureller Schutz Bearbeiten Die Amagi Klasse erhielt ein integriertes strukturelles Schutzsystem ohne zusatzliche Torpedowulste Das System entsprach dem bei den Vorgangerklassen verwendeten Konzept Eine aussere Hulle aus vergleichsweise dunnem Stahl ein Expansionsraum mit Tanks die Luft oder Treibstoff enthielten ein 75 Millimeter starkes Torpedoschott und dahinter eine weitere Lage mit Tanks die durch ein abschliessendes Langsschott von den Maschinenraumen und Magazinen getrennt waren Um die Wirkung von Splittern und Druckwellen die bei Explosionen am Unterwasserrumpf entstehen konnten zu minimieren wurde mittschiffs auf Hohe der Maschinenraume der strukturelle Schutz durch Knautschrohre verstarkt mit denen man eine der Abteilung vor dem Torpedoschott fullte Knautschrohre erlaubten es die Dicke der nachfolgenden Panzerung ohne eine Verminderung der Schutzwirkung in diesen Bereichen um bis zu 30 Prozent zu reduzieren Panzerschutz Bearbeiten Der Gurtelpanzer war an seiner starksten Stelle 250 Millimeter dick er neigte vom Oberdeck um rund 15 Grad nach innen und reichte etwa bis zur Oberkante des Torpedoschotts Der horizontale Schutz bestand aus einem 95 Millimeter starken Panzerdeck Die Barbetten also die zylindrischen Strukturen unterhalb der Turme durch die die Munition transportiert wurde waren durchgehend bis zum Panzerdeck mit bis zu 230 Millimeter Panzerstahl geschutzt der an einigen Stellen bis auf 280 Millimeter Dicke aufwuchs Der Gefechtsstand also die kleine Befehlszentrale im Bruckenaufbau unmittelbar hinter Turm B von der im Notfall die wichtigsten Schiffssysteme gesteuert werden konnten sollte einen Schutz von 356 Millimeter Stahl erhalten 4 Der verwendete Panzerstahl fur den grossten Teil der Panzerung ware vom Typ NVNC New Vickers Non Cemented der nicht durch Einsatzhartung nachbearbeitet worden ware Der Gurtelpanzer hatte dagegen eine Einsatzhartung erhalten ware aber ebenfalls nach dem Herstellungsverfahren des britischen Vickers Armstrog Konzerns produziert worden und deshalb die Bezeichnung VC Vickers Cemented getragen Die NVNC Panzerungselemente waren flexibler als die VC Panzerung und wegen des fehlenden Arbeitsschrittes auch preiswerter herzustellen und zu verarbeiten Die VC Panzerung vermochte dagegen eher Granatsplitter und direkte Treffer ohne Beschadigungen am Schiff abzuweisen 5 Antrieb Bearbeiten Der Antrieb sollte durch acht kohle und elf olbefeuerte Dampferzeuger Kampon Kesseln des Yarrow Typs und vier Gijutsu Hombu Getriebeturbinensatze erfolgen mit denen eine Leistung von 131 200 PS 96 497 kW erreicht werden sollte Diese hatten ihre Leistung an vier Wellen mit je einer dreiflugligen Schraube abgegeben Die Hochstgeschwindigkeit hatte 30 Knoten 56 km h betragen und die maximale Fahrstrecke 8 000 Seemeilen 14 816 km bei 14 Knoten wofur 2 500 Tonnen Kohle und 3 900 Tonnen Schwerol gebunkert werden konnen sollten 3 6 Bewaffnung Bearbeiten Schwere Artillerie Bearbeiten Als schwere Artillerie sollten zehn 41 cm Seezielgeschutze Typ 3 in Kaliberlange 45 verbaut werden die in funf Zwillingsgeschutzturmen entlang der Schiffsmittellinie aufgestellt werden sollten Dabei ware Turm B und Turm D uberhoht positioniert worden wahrend der zusatzliche Turm C auf dem Wetterdeck aufsass und dementsprechend nach vorn durch die Aufbauten und nach achtern durch die Barbette von Turm D ein eingeschranktes Schussfeld besass Das verwendete Geschutz hatte eine Feuerrate von 1 5 bis 2 5 Schuss die Minute und eine Lebensdauer von rund 250 Schuss Es konnte eine 1 000 kg schwere Granate bis zu 38 Kilometer weit schiessen Das zum Einbau geplante Turmmodell entsprach dem das auf der Tosa Klasse verwendet werden sollte Es hatte eine Seitenrichtgeschwindigkeit von 3 pro Sekunde eine Hohenrichtgeschwindigkeit von 5 pro Sekunde und einen Hohenrichtbereich von 3 bis 35 Die Panzerung hatte an der Front 460 mm an den Seite 280 mm am Rucken 190 mm und auf dem Dach 230 bis 250 mm betragen 7 Mittelartillerie Bearbeiten Als Mittelartillerie sollten sechzehn 14 cm Seezielgeschutze Typ 3 mit Kaliberlange 50 in Kasematten verbaut werden 6 Dieses 1916 eingefuhrte Geschutz hatte eine Feuerrate von 6 bis 10 Schuss die Minute und eine Lebensdauer von 800 Schuss 8 Flugabwehrbewaffnung Bearbeiten Zur Flugabwehr waren vier 12 cm Geschutze Typ 10 in Einzellafetten geplant Dieses Flugabwehrgeschutz erreichte eine effektive Kadenz von 6 bis 8 Schuss pro Minute und die maximale Reichweite betrug etwa 10 Kilometer bei 75 Rohrerhohung Die 7 8 Tonnen schwere Mittelpivotlafette war um 360 drehbar und hatte einen Hohenrichtbereich von 10 bis 75 9 Torpedobewaffnung Bearbeiten Es war vorgesehen acht Unterwassertorpedorohre des Kalibers 61 cm fur Torpedos des Typ 8 zu verbauen 10 Je zwei Rohre beidseitig im Vorschiff unmittelbar vor Turm A und im Achterschiff unmittelbar hinter Turm E Die Torpedoraume hatten dabei ein Deck oberhalb der Wasserlinie das Torpedolager ein Deck tiefer befunden Die Grundidee dieser Raume war dass die Schlachtschiffe in lange andauernde Gefechte mit anderen Grosskampfschiffen verwickelt werden konnten bei denen beide Kontrahenten langere Zeit auf parallelen Kursen liefen so dass sich die Moglichkeit ergeben hatte den Gegner auch mit Torpedos zu beschiessen Besatzung BearbeitenDie Besatzung hatte eine geplante Starke von 1 600 Offizieren Unteroffizieren und Mannschaften Literatur BearbeitenSiegfried Beyer Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905 1970 J F Lehmanns Verlag Munchen 1970 ISBN 3 88199 474 2 Anthony J Watts Japanese Warships of the World War II Ian Allan Publishing Shepperton 1974 ISBN 0 7110 0215 0 englisch Hansgeorg Jentschura Dieter Jung und Peter Mickel Warships of the Imperial Japanese Navy 1869 1945 US Naval Institute Press Annapolis 1977 ISBN 0 87021 893 X englisch David C Evans und Mark R Peattie Kaigun Strategy Tactics and Technology in the Imperial Japanese Navy 1887 1941 US Naval Institute Press Annapolis 2012 ISBN 978 0 87021 192 8 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Amagi Klasse Schlachtkreuzer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien World Battleships List Japanese Dreadnoughts auf hazegray org englisch Einzelnachweise Bearbeiten David C Evans und Mark R Peattie Kaigun S 171 Hugh und David Lyon Kriegsschiffe von 1900 bis heute Technik und Einsatz Buch und Zeit Verlagsgesellschaft mbH Koln 1978 S 160 a b Hansgeorg Jentschura Dieter Jung Peter Mickel Warships of the Imperial Japanese Navy 1869 1945 S 36 Siegfried Beyer Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905 1970 S 374 William H Garzke Battleships Axis and Neutral Battleships in World War II US Naval Institute Press ISBN 0 87021 101 3 Annapolis 1985 S 96 a b Siegfried Beyer Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905 1970 S 377 Typ 3 41 cm Kanone In NavWeaps Naval Weapons Naval Technology and Naval Reunions Abgerufen am 26 Marz 2021 englisch Typ 3 14 cm Kanone In NavWeaps Naval Weapons Naval Technology and Naval Reunions Abgerufen am 26 Marz 2021 englisch Typ 10 12 cm Kanone In NavWeaps Naval Weapons Naval Technology and Naval Reunions Abgerufen am 26 Marz 2021 englisch Japanische Torpedos vor dem 2 Weltkrieg In NavWeaps Naval Weapons Naval Technology and Naval Reunions Abgerufen am 26 Marz 2021 englisch Schlachtkreuzer der Amagi Klasse Amagi Akagi Takao Atago Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amagi Klasse amp oldid 235516213