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Alliin ist eine nicht proteinogene schwefelhaltige Aminosaure Erstmals 1950 von den Schweizer Chemikern Arthur Stoll und Ewald Seebeck beschrieben ist Alliin ein naturlicher Inhaltsstoff von verschiedenen Laucharten wie Barlauch und vor allem Knoblauch StrukturformelAllgemeinesName AlliinAndere Namen 2R 3S S Allylcystein S oxid S 2 Propenyl L cysteinsulfoxid S Allyl L cystein S oxid S 3 Allylsulfinyl L alanin S 3 2 Propenylsulfinyl L alaninSummenformel C6H11NO3SKurzbeschreibung geruchlose kristalline Nadeln 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 556 27 4 L Alliin 17795 26 5 S Allyl L cysteinsulfoxid EG Nummer 209 118 9ECHA InfoCard 100 008 291PubChem 9576089ChemSpider 7850537Wikidata Q57741566EigenschaftenMolare Masse 177 23 g mol 1Aggregatzustand festSchmelzpunkt 163 C Zersetzung 1 Loslichkeit loslich in Wasser 1 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 2 AchtungH und P Satze H 315 319 335P 261 305 351 338 2 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen 2 Biologische Bedeutung 3 Eigenschaften 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorkommen BearbeitenZwiebeln der Lauchgewachse enthalten sowohl Alliin als auch das Alliin spaltende Enzym Alliinase Alliin Lyase EC 4 4 1 4 eine Sulfenatlyase jedoch nicht in denselben Zellen oder Zellkompartimenten nbsp KnoblauchIn frischem Knoblauch liegt der Alliingehalt bei 0 5 bis 1 bzw 5 bis 14 mg g das Enzym erreicht Werte von bis zu einem Prozent 3 Alliin wird in intakten Zellen im Zytoplasma gespeichert die Alliinase dagegen in den Vakuolen weiterhin findet sich in der Pflanze Alliin hauptsachlich in den Zellen des Mesophylls wahrend das Enzym hauptsachlich in den die Leitbundel umgebenden Zellen anzutreffen ist Bei Beschadigung des pflanzlichen Gewebes und der Zellstruktur etwa durch Frassschaden oder durch Zerschneiden konnen die Alliinase und ihr geruchloses Substrat Alliin in Kontakt treten Eine Kette chemischer Reaktionen wird in Gang gesetzt bei der das zytotoxische zelltotende Allicin entsteht das fur den typischen Geruch des Knoblauchs verantwortlich ist nbsp Alliin 1 wird durch die Alliinase zu Allylsulfensaure 2 sowie Dehydroalanin 3 Letztere Komponente ist instabil und zerfallt zu Ammoniak und Brenztraubensaure nbsp Zwei Molekule Allylsulfensaure kondensieren dann zu Allicin Biologische Bedeutung BearbeitenDer biologische Nutzen der Alliin Alliinase Reaktion fur die Pflanze liegt in der Bereitstellung eines antibiotischen Abwehrsystems gegen schadliche Parasiten Mikroorganismen und bestimmte Fressfeinde wie beispielsweise Insekten 4 Alliin und Isoalliin losen die kokumi Geschmackswahrnehmung aus Eigenschaften BearbeitenAlliin ist chemisch von der fur den Menschen essentiellen schwefelhaltigen Aminosaure Cystein abgeleitet und stellt eine Vorstufe des pharmakologisch wirksamen Allicins dar Als Sulfoxid ist das Schwefelatom im Alliin pyramidal koordiniert und ein Chiralitatszentrum Literatur BearbeitenG S Ellmore R S Feldberg Allin Lyase Localization in Bundle Sheaths of the Garlic Clove Allium sativum In Am J Bot Band 81 Nr 1 1994 S 89 94 A Stoll E Seebeck Synthesis of natural alliin In Experientia Vol 6 No 9 1950 S 330 A Stoll E Seebeck Chemical investigations of alliin and the specific principle of garlic In Adv Enzymol Vol 11 1951 S 377 400 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Eintrag zu Alliin In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 20 Juni 2014 a b Datenblatt L Alliin bei Sigma Aldrich abgerufen am 12 Februar 2019 PDF Theodor Dingermann Rudolf Hansel Ilse Zundorf Hrsg Pharmazeutische Biologie Molekulare Grundlagen und klinische Anwendungen 1 Auflage Springer Verlag Berlin 2002 ISBN 3 540 42844 5 S 61 S Ankri D Mirelman Antimicrobial properties of allicin from garlic In Microbes Infect Band 1 Nr 2 1999 S 125 129 PMID 10594976 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alliin amp oldid 214949082