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ʿAli ibn al Fadl arabisch علي بن الفضل DMG ʿAli b al Faḍl 28 Oktober 915 war ein bedeutender Missionar Dai der Ismailiten im Jemen Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft Ubertritt zum ismailitischen Glauben und Reise in den Jemen 2 Selbststandige Mission und erste Eroberungen im Sudjemen 3 Weitere Eroberungen und Wiedersehen mit Ibn Hauschab 4 Alis Abfall von den Fatimiden 5 Tod und Erbe 6 Quellen und Literatur 7 Anmerkungen und EinzelnachweiseHerkunft Ubertritt zum ismailitischen Glauben und Reise in den Jemen BearbeitenAli ibn al Fadl gehorte dem jemenitischen Stamm Saba an und stammte aus dem Dorf Suhaib bei Dschaischan Qataba Wahrend einer Pilgerfahrt nach Mekka und Kerbela wurde der junge Schiit um das Jahr 880 von einem ismailitischen Missionar angeworben und folgte diesem in das Zentrum der irakischen Dawa wohl Kalwadha Hier wurde bestimmt dass Ali ibn al Fadl zusammen mit dem irakischen Dai Ibn Hauschab dessen Autobiographie erhalten ist zuruck in den Jemen gehen sollte um die neue Lehre auch dort zu verbreiten und so eine weitere Insel zu grunden Ende Mai oder Anfang Juni machten sich Beide auf den Weg nach Kufa von wo aus sie in einer Pilgerkarawane uber Mekka im August Alis Heimatland erreichten Via Sanaa und al Dschanad reisten sie in die bedeutende Hafenstadt Aden in der sie sich als Baumwollhandler tarnten und einen eigenen Laden mieteten Selbststandige Mission und erste Eroberungen im Sudjemen BearbeitenNennenswerte Missionserfolge konnte Ibn Hauschab im Jemen aber erst erzielen als er Schiiten vom Clan der Banu Musa kennenlernte und diesen in ihr Dorf folgte Sein Begleiter Ali ibn al Fadl hatte sich zu diesem Zeitpunkt wann genau ist nicht bekannt bereits von seinem Mentor getrennt und war in sein Heimatdorf zuruckgekehrt Als Eremit in den Bergen von Sarw Yafi begann er bald auf eigene Faust zu missionieren und wurde so zum Begrunder einer neuen zweiten Insel 1 im Sudjemen Von seiner Burg aus unternahm er erfolgreiche Beutezuge gegen den Emir von Lahidsch der die Gegend nordlich von Aden kontrollierte Den Fursten der Stadt al Mudhaichira 2 welcher ihn hierbei unterstutzt hatte vertrieb Ali am 25 Januar 905 und zog fur die nachsten elf Jahre in dessen gut zu verteidigende Hauptstadt Von hier aus wurden das sudliche Hochland mit der schon eher eroberten Landschaft al Maafir und den Stadten al Dschanad Ibb und Taizz beherrscht Weitere Eroberungen und Wiedersehen mit Ibn Hauschab BearbeitenEnde 905 konnte Ali Dhamar und sogar Sanaa einnehmen bevor er in Schibam schliesslich Ibn Hauschab wiedersah Dieser hatte seine Macht ebenfalls auf Kosten des abbasidentreuen Yufiriden Abu Hassan Asad ibn Ibrahim ausgedehnt und den Beinamen Sieger des Jemen Mansur al Yaman erhalten doch entpuppte sich Ali im recht unubersichtlichen Kampf um den politisch zersplitterten Jemen zunehmend als der erfolgreichere Feldherr Seine Eroberungen umfassten im Jahre 906 auch das Hadur und Haraz Gebirge das Wadi Surdud sowie die Stadte Zabid al Mahdscham und al Kadra in der Tihama sodass vorubergehend fast das gesamte Land unter fatimidischer Herrschaft stand Zu den Gebietsgewinnen die nicht dauerhaft behauptet werden konnten gehorte neben der Tihama Ebene vor allem Sanaa Die Stadt war im April 906 wieder an den Zaiditen Imam Yahya al Hadi ila l Haqq 3 gefallen und musste am 17 April 907 erneut besetzt werden Zabid wo die Ziyadiden residierten wurde im Herbst 909 ein zweites Mal eingenommen und geplundert Alis Abfall von den Fatimiden BearbeitenAls es im Jahre 899 zur Abspaltung der Qarmaten von den Fatimiden gekommen war hatten noch beide jemenitische Dais zum in Salamya hervorgetretenen und spater nach Ifriqiya statt in den Jemen geflohenen Mahdi Abdallah gehalten Gegen Ende des Jahres 911 kundigte Ali ibn al Fadl seinem fernen Meister jedoch den Gehorsam auf und wandte sich gegen seinen ubergeordneten Kollegen Ibn Hauschab Der Grund fur diesen die Ismailiten schwachenden 4 Schritt war vermutlich der mit Enttauschung gepaarte Zweifel an der Echtheit des mittlerweile als Kalif herrschenden Mahdis Dieser hatte namlich in einem Brief an die jemenitische Gemeinde 5 unglaubwurdige Angaben zu seiner Abstammung gemacht erklart dass er doch nicht der Messias sondern nur einer von vielen Imamen sei und unter anderem den Dai Abu ʿAbdallah asch Schiʿi beseitigen lassen 6 Angeblich soll Ali daraufhin selbst als Prophet die Zeit des Mahdis fur angebrochen erklart und die Scharia ausser Kraft gesetzt haben In einigen Quellen heisst es er habe das Gebet und das Fasten abgeschafft den Haddsch durch andere Zeremonien ersetzt und zum Inzest aufgerufen doch durfte diese Darstellung ubertrieben sein Nachdem Ali Sanaa 911 zum vierten Mal eingenommen hatte fuhrte er sein Heer Schibam und Dschabal Dhuchar erobernd ins Miswar Gebirge und belagerte Ibn Hauschab der entgegen Alis Aufforderung treu zum Fatimidenkalifen hielt Der Abzug erfolgte erst nach acht Monaten als der unterworfene Sieger des Jemen einen seiner Sohne als Geisel stellte 7 Am 27 April 912 also mitten im Ramadan hielt Ali ein letztes Mal in Sanaa wo er und seine Truppen angeblich in der Freitagsmoschee schlachteten und Wein tranken Nachdem er die heruntergekommene und von den meisten Einwohnern verlassene Stadt dann dem Yufiriden Asad seinem Vasallen ubergeben hatte zog er sich in seine Bergfestung al Mudhaichira zuruck Tod und Erbe BearbeitenKurz nach Ibn Hauschabs Tod 914 starb am 28 Oktober 915 auch Ali ibn al Fadl einigen Quellen zufolge soll er von Arzten vergiftet worden sein die entweder im Auftrag der Fatimiden oder der Yufiriden handelten Als Fuhrer der sudlichen der beiden jemenitischen Inseln beerbte ihn sein Sohn al Fafa unter dem es zur Rebellion des Yufiriden Asad kam Der Emir von Sanaa eroberte mehrere Ismailiten Burgen und nahm nach langer Belagerung am 6 Januar 916 schliesslich auch al Mudhaichira ein Alis Nachkommen darunter drei Tochter wurden als Gefangene am 28 Marz nach Sanaa gebracht wo die zwei Sohne und weitere Ismailiten hingerichtet wurden 8 Im Gegensatz zur nordlichen Insel Ibn Hauschabs von der aus auch in Indien missioniert wurde hatte Alis Gemeinde also keinen Bestand Quellen und Literatur BearbeitenIbn Ḥausab Sirat Ibn Ḥausab dazu Heinz Halm Die Sirat Ibn Ḥausab die ismailitische daʿwa im Jemen und die Fatimiden in Die Welt des Orients 12 1981 S 107 135 ʿAli b Muḥammad Sirat al Hadi ila l Ḥaqq ed von Suhail Zakkar Beirut 1981 Muḥammad b Malik al Ḥammadi Kasf asrar al Baṭiniya wa aḫbar al Qaramiṭa ed von M Z al Kauṯari Kairo 1955 Heinz Halm Das Reich des Mahdi C H Beck Munchen 1991 ISBN 3406354971 Wilferd Madelung Artikel Manṣur al Yaman in The Encyclopaedia of Islam New EditionAnmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten So wurde im ismailitischen Sprachgebrauch ein regionales Anhanger Netz eine Gemeinde bezeichnet Uber den zwischen Ibb und Taizz gelegenen Ort herrschte Dschafar ibn Ismail al Manachi Den Begrunder der Rassiden Dynastie von Sa da Der Fatimide al Qaim hatte bei seinen ersten Versuchen das Ichschididen Reich zu erobern beispielsweise mit jemenitischer Unterstutzung gerechnet die geplante Zangenbewegung war auf Grund des Zwists zwischen den Dais jedoch ausgeblieben Das Schreiben ist erhalten ediert und ubersetzt Halm Reich des Mahdi S 178 Der Sohn wurde ein Jahr spater mit einer goldenen Kette um den Hals zu Ibn Hauschab zuruckgeschickt Die Kopfe wurden zum Abbasidenkalifen nach Bagdad geschickt PersonendatenNAME ʿAli ibn al FadlALTERNATIVNAMEN علي بن الفضل arabisch KURZBESCHREIBUNG Missionar der Ismailiten im JemenGEBURTSDATUM 9 JahrhundertSTERBEDATUM 28 Oktober 915 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title ʿAli ibn al Fadl amp oldid 238414864