www.wikidata.de-de.nina.az
Als Algidus auch Algidus mons oder mons Algidus wurde in der Antike ein Teil der Albaner Berge zwischen Tusculum und Velitrae bezeichnet Inwieweit nur ein einzelner Berg der Kette die zur ostlichen Begrenzung des durch Vulkanismus entstandenen Massivs Vulcano Laziale gehort gemeint war lasst sich nicht erschliessen Fur die Lokalisierung dachte man an die heute Monte Artemisio genannte Bergkette auf dem Gemeindegebiet Velletris weil Horaz den mons Algidus mit einem alten Kult der Gottin Diana Artemis in Beziehung gesetzt hat 1 Titus Livius erwahnt ausserdem einen Tempel der Fortuna in Algido 2 Gebaudereste eines Heiligtums wurden an keiner Stelle zwischen Tusculum und Velletri gefunden Blick auf die Bergkette mit Monte Artemisio Monte Peschio und Maschio d Ariano In rot rosa die hauptsachlichen Erhebungen der Albaner Berge des Vulcano Laziale Der Algidus antiker Quellen wird im Bereich des nord und des sudostlichen Kamms vermutet der sudliche ist der M Artemisio Zwischen ihnen am Ostrand liegt die Cava d Aglio Inhaltsverzeichnis 1 Topographie 2 Antike Schriftquellen 3 Archaologische Nachweise 4 Literatur 5 EinzelnachweiseTopographie BearbeitenEin tiefer heute Cava d Aglio genannter Einschnitt teilt die zwischen Tusculum und Velletri verlaufende Kette an ihrem ostlichsten Punkt in zwei fast gleich grosse Teile Die hochsten Punkte des sudlichen Monte Artemisio sind der Maschio Artemisio 812 m Monte dei Ferrari 890 m Maschio d Ariano bzw Maschio dell Ariano mit den Ruinen des Castel Lariano 891 m sowie Monte Peschio 939 m 3 im etwas niedrigeren Nordteil der M Salomone bei Rocca Priora 773 m In der Antike war das Gebirge mit Steineichenwaldern bedeckt 4 Durch die Cava d Aglio verlief die Via Latina weshalb die Route im 5 Jahrhundert v Chr eine hohe strategische Bedeutung in den Kriegen Roms mit den Aequern und Volskern besass 5 Obwohl der mons Algidus nicht selbst zum Gebiet der Aequer gehorte scheint er mehrmals im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen besetzt worden zu sein Antike Schriftquellen BearbeitenIn der Kaiserzeit befanden sich im Gebiet des Algidus grossere Villen 6 sowie moglicherweise eine von Strabon erwahnte Strassenstation 7 Zwar wird das Gebirge als kalt beschrieben allerdings auch fur seine Anmut geruhmt 8 Das kuhle Klima begunstigte nicht nur den Villenbau fur die Sommerfrische sondern auch den Anbau Kalte liebender Gemuse wie die Kichererbse und den Rettich wie Plinius zu berichten wusste 9 Dionysios von Halikarnassos nennt irrtumlich einen Ort Algidum 10 der ansonsten nur noch von Stephanos von Byzanz der hier wohl Dionysios abschreibt 11 erwahnt wird Archaologische Nachweise BearbeitenArchaologisch nachweisbar insbesondere aus dem weiteren Gemeindegebiet von Lariano sind wenige Spuren romischer Villen und Graber archaischer Zeitstellung 12 Unter den immer wieder gemachten Funden an den Hangen des Monte Artemisio befindet sich auch eine Reihe von figurlichen Votivgaben die mit einem ortlichen Kult in Verbindung gebracht werden konnen Unter diesen zeugt einzig ein Fragment das als Antefix gedeutet werden konnte von einem moglichen Kultbau in der Gegend Die Funde stammen aus einem auch von einer Villa eingenommenen Bereich und befinden sich heute im Museo Civico von Velletri 13 Daruber hinaus lassen sich nur mittelalterliche Bauten und Anlagen nachweisen Literatur BearbeitenChristian Hulsen Algidus mons In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band I 2 Stuttgart 1894 Sp 1476 Thomas Ashby The Classical Topography of the Roman Campagna III In Papers of the British School at Rome Band 5 1910 S 413 416 Lawrence Richardson Jr Algidus In Richard Stillwell u a Hrsg The Princeton Encyclopedia of Classical Sites Princeton University Press Princeton NJ 1976 ISBN 0 691 03542 3 englisch perseus tufts edu Francesca Melis Stefania Quilici Gigli Votivi e luoghi di culto nella campagna di Velletri In Archeologia Classica Band 35 1983 S 1 44 hier S 19 24 Stefania Quilici Gigli Algidus In Der Neue Pauly DNP Band 1 Metzler Stuttgart 1996 ISBN 3 476 01471 1 Sp 490 Einzelnachweise Bearbeiten Horaz Carmina 1 21 6 Carmen saeculare 69 Livius 21 62 8 Vegetazione Parco Regionale dei Castelli Romani abgerufen am 12 Februar 2018 italienisch Riccardo Bellucci Alba Longa Lulu com 2015 ISBN 978 1 326 24313 5 S 15 italienisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 12 Februar 2018 Horaz Carmina 1 21 6 3 23 9 4 4 58 Livius 3 2 23 25 27 30 4 26 Dionysios von Halikarnassos 10 21 11 23 28 Ovid Fasti 6 720 Silius Italicus 12 536 Martial 10 30 6 Strabon 5 237 5 3 9 englisch Silius Italicus 12 536f Martial 10 30 6 Plinius Naturalis historia 18 130 19 81 Dionysios von Halikarnassos 11 3 Stephanos von Byzanz s v Ἄlgidos Francesca Melis Stefania Quilici Gigli Votivi e luoghi di culto nella campagna di Velletri In Archeologia Classica Band 35 1983 S 1 44 hier S 20 mit Anm 53 dort weitere Literatur zu den Ausgrabungsfunden Francesca Melis Stefania Quilici Gigli Votivi e luoghi di culto nella campagna di Velletri In Archeologia Classica Band 35 1983 S 1 44 hier S 21 24 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Algidus amp oldid 215562705