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Alfred Vogt 31 Oktober 1879 in Menziken 10 Dezember 1943 in Zurich war ein Schweizer Augenarzt Alfred VogtVogt gehorte neben Hans Goldmann und Franz Fankhauser 1924 2020 zu den pragenden Deutschschweizer Augenarzten des 20 Jahrhunderts Seine Beobachtungsgabe sein Gedachtnis sein Arbeitspensum aber auch sein aggressives Wesen pragten Vogts Bild Sein zuletzt dreibandiges Werk Atlas der Spaltlampenmikroskopie des lebenden Auges gilt auch Anfang des 21 Jahrhunderts noch als Standardwerk der Spaltlampenmikroskopie 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Auszeichnungen Auswahl 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSein Vater war Volksschullehrer in Menziken im Kanton Aargau Alfred Vogt besuchte das Gymnasium der Alten Kantonsschule Aarau Ab 1899 studierte er kurz an der Universitat Zurich und bis 1904 an der Universitat Basel Medizin wo er 1905 mit der Arbeit The detrimental influence of artificial aniline colours on the eye promovierte Als Assistenzarzt arbeitete er bei Carl Mellinger in Basel und bei Carlo Reymond 1833 1911 in Turin bevor er sich 1906 in privater Praxis in Aarau niederliess 1909 wurde er Chefarzt der Augenklinik im Kantonsspital Aarau Vogts Habilitationsgesuch an der Universitat Zurich 1916 wurde von Otto Haab abgelehnt 1917 wurde Vogt zum ausserordentlichen Professor an der Universitats Augenklinik Basel 1923 erhielt er einen Ruf als ordentlicher Professor und Direktor der Universitats Augenklinik Zurich Einen Ruf an die Universitat Munchen 1924 lehnte Vogt ab Ab 1937 war Vogt Stellvertretender Vorsitzender der 1922 gegrundeten Julius Klaus Stiftung fur Vererbungsforschung Sozialanthropologie und Rassenhygiene deren Kuratorium er von 1925 bis 1943 angehorte 2 Er wirkte zudem mit bei der von Gunther Just und Karl Heinrich Bauer ab 1935 herausgegebenen Zeitschrift fur menschliche Vererbungs und Konstitutionslehre Alfred Voigt starb 1943 kurz nach seiner Emeritierung nbsp Grab Friedhof Rehalp ZurichAlfred Vogt war mit Maria geborene Bosshart 1879 1965 verheiratet Er fand seine letzte Ruhestatte auf dem Friedhof Rehalp in Zurich Wirken BearbeitenVogt entwickelte Techniken zur Retinoskopie und zur operativen Behandlung der Netzhautablosung Ab 1913 benutzte er systematisch die neu entwickelte Spaltlampe in Verbindung mit einem Cornea Mikroskop zur Untersuchung der vorderen Augenabschnitte woraus sein zuletzt dreibandiges Standardwerk der Augenheilkunde mit uber 2 000 Abbildungen wurde Vogt gelangen entscheidende technische Verbesserungen des Gerats Er lehrte 1913 das Spiegeln der Augen im rotfreien Licht 3 Er fuhrte die Zyklodiathermie zur Behandlung des Glaukoms ein 1908 gehorte er zu den Grundungsmitgliedern der Schweizerischen Ophthalmologischen Gesellschaft SOG Vogt galt als strenger Chefarzt der keinen Widerspruch duldete Durch Strenge gegenuber Mitarbeitern und eigenen Fleiss entwickelte sich die Universitats Augenklinik in Zurich zu einer hochst effizient arbeitenden Einrichtung Er fuhrte mit Hans Goldmann aus Bern eine jahrelange personliche und wissenschaftliche Fehde unter anderem um die Frage ob die Katarakt Bildung bei Glasblasern durch Warme oder durch Infrarotstrahlung verursacht sei Vogts fehlende Fahigkeit Leistungen anderer anzuerkennen fuhrte dazu dass kaum einer seiner Schuler eigene wissenschaftliche Wege beschritt oder eine eigene Professur erreichte Auch die Arbeit der Zeichner der Abbildungen der Spaltlampen Befunde fur seinen Atlas Iseli und Rudolf Bregenzer wurdigte Vogt nach Ansicht von Balder Gloor nicht angemessen Seine Neigung den Wert wissenschaftlicher Leistungen die andernorts erbracht wurden zu unterschatzen fuhrte mehrfach zu Fehlbeurteilungen Vogts 4 In Erinnerung an seinen Sohn Alfred Vogt junior der bei einem Lawinenungluck 1929 ums Leben gekommen war stiftete Vogt 1938 die Alfred Vogt Stiftung zur Forderung der Augenheilkunde an der Augenklinik des Universitatsspitals Zurich Diese vergibt noch heute Druckkostenzuschusse und Stipendien sowie den Alfred Vogt Preis fur die beste wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Augenheilkunde 5 Zu Vogts Patienten gehorten Axel Munthe 6 und James Joyce 7 Nach Vogt sind folgende Eponyme benannt Vogt Syndrom I Vogtsche Katarakt Vogt Syndrom II Vogt Syndrom III Vogtsche Cornea Vogt Koyanagi Harada Syndrom Vogtsche Cephalosyndaktylie Apert Syndrom Auszeichnungen Auswahl Bearbeiten1919 Mitglied der Leopoldina 8 1932 Donders Medaille Niederlande 1935 Auswartiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1936 Ehrendoktorat der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg 1939 Cothenius Medaille der Leopoldina 9 1941 Gonin Medaille der Schweizerischen Ophthalmologischen Gesellschaft SOG 1942 Gullstrand Medaille durch die Schwedische Arztegesellschaft 1943 Ehrenmitgliedschaft der Schweizerischen Ophthalmologischen GesellschaftSchriften Auswahl BearbeitenDamage to the Eye caused by Aniline Dye Atlas der Spaltlampenmikroskopie des lebenden Auges Berlin J Springer 1921 2 Auflage in zwei Banden Springer 1930 1931 3 Band F Enke 1942 Englische Ubersetzung des 3 Bandes Zurich 1947 Neudruck der 2 Auflage Bonn J P Wayenborgh 1977 Englische Ubersetzung von F C Blodi 3 Bande Bonn J P Wayenborgh 1978 1981 Franzosische Ubersetzung Italienische Ubersetzung Zur Heilung der Netzhautablosung mittels Ignipunktur des Risses Schweizerische Medizinische Wochenschrift Basel 1933 63 825 827 Literatur BearbeitenHans Wagner Alfred Vogt 1897 1943 In Argovia Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau 1953 Band 65 S 402 406 doi 10 5169 seals 62542 PDF 3 2 MB Balder P Gloor Alfred Vogt 1879 1943 In Schweizerische Ophthalmologische Gesellschaft Hrsg 100 Jahre SOG und die Entwicklung der Schweizer Augenheilkunde Le Centenaire de la SSO e t le developpement de l ophtalmologie Target Media 2007 S 91 101 ISBN 978 3 033 01300 1 Adolf E Leuenberger Alfred Vogts Aarauer Zeit In Schweizerische Ophthalmologische Gesellschaft Hrsg 100 Jahre SOG und die Entwicklung der Schweizer Augenheilkunde Le Centenaire de la SSO e t le developpement de l ophtalmologie Target Media 2007 S 101 104 ISBN 978 3 033 01300 1 Balder P Gloor Alfred Vogt 1879 1943 In Survey of Ophthalmology November 2008 Band 53 Heft 6 S 655 663 doi 10 1016 j survophthal 2008 08 014Weblinks Bearbeiten150 Jahre Universitats Augenklinik Zurich und Fotografie von Alfred Vogt usz ch Alfred Vogt bei whonamedit com Alfred Vogt Stiftung zur Forderung der Augenheilkunde alfred vogt stiftung ch Einzelnachweise Bearbeiten Balder P Gloor Alfred Vogt 1879 1943 In Survey of Ophthalmology Band 53 Heft 6 November 2008 S 655 663 doi 10 1016 j survophthal 2008 08 014 Pascal German Laboratorien der Vererbung Rassenforschung und Humangenetik in der Schweiz 1900 1970 Wallstein S 47 Carl Hans Sasse Geschichte der Augenheilkunde in kurzer Zusammenfassung mit mehreren Abbildungen und einer Geschichtstabelle Bucherei des Augenarztes Heft 18 Ferdinand Enke Stuttgart 1947 S 57 Balder P Gloor Alfred Vogt 1879 1943 In Schweizerische Ophthalmologische Gesellschaft Hrsg 100 Jahre SOG und die Entwicklung der Schweizer Augenheilkunde Le Centenaire de la SSO e t le developpement de l ophtalmologie Target Media 2007 ISBN 978 3 033 01300 1 S 93 Alfred Vogt Stiftung zur Forderung der Augenheilkunde im Verzeichnis zur Personenforderung der Universitat Zurich uzh ch abgerufen am 6 Oktober 2012 M Jahne H Bynke Zur Erblindung des Dr Axel Munthe 1857 1949 Arzt auf Capri In dog org Abgerufen am 7 Juni 2023 Andreas Weigel James Joyce in Osterreich Bloomsday Ausstellung in der VHS Hietzing 2011 Memento vom 31 Dezember 2014 im Internet Archive PDF 797 kB abgerufen am 6 Oktober 2012 Mitgliedseintrag von Alfred Vogt bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 6 Oktober 2012 Preistrager der Cothenius Medaille von 1864 bis 1953 bei der Leopoldina leopoldina org abgerufen am 6 Oktober 2012Normdaten Person GND 118768980 lobid OGND AKS LCCN n90616038 VIAF 37712133 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vogt AlfredKURZBESCHREIBUNG Schweizer AugenarztGEBURTSDATUM 31 Oktober 1879GEBURTSORT MenzikenSTERBEDATUM 10 Dezember 1943STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Vogt Mediziner amp oldid 239396417