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Alfred Eisenstaedt geb 6 Dezember 1898 in Dirschau Provinz Westpreussen gest 24 August 1995 in Oak Bluffs Martha s Vineyard Massachusetts USA war einer der einflussreichsten Fotoreporter des 20 Jahrhunderts Eisenstaedt im Jahre 1954 rechts Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlfred Eisenstaedt Sohn einer judischen Kaufmannsfamilie begann im Alter von vierzehn Jahren mit einer geschenkten Eastman Kodak Faltkamera No 3 zu fotografieren Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er als Kurzwarenverkaufer In seiner Freizeit beschaftigte sich Eisenstaedt mit fotografischen Techniken entdeckte das Stilmittel der Ausschnittsvergrosserung fur sich und begann damit zu experimentieren Bei einem Bericht fur die Zeitschrift Weltspiegel uber ein Tennisturnier fand die Aufnahme einer Tennisspielerin so viel Anklang dass der weitere Berufsweg Eisenstaedts als freier Fotograf geebnet war 1927 begann er wie schon 1914 als freier Mitarbeiter fur das Berliner Tageblatt zu fotografieren Im Berlin der 1920er Jahre begann auch sein Aufstieg Die Motive die er fand verwandelte er in Bildnachrichten nach denen die neu gegrundeten Illustrierten und Bildagenturen suchten 1929 machte er den Fotojournalismus zu seinem festen Beruf Bereits sein erster Auftrag uber die Nobelpreis Nominierung des Schriftstellers Thomas Mann im selben Jahr wurde viel beachtet In den Folgejahren profilierte sich Eisenstaedt bevorzugt durch Portratfotografien Beruhmt geworden sind u a die Aufnahmen von Marlene Dietrich George Bernard Shaw Richard Strauss aber auch von Diktatoren wie Benito Mussolini und Adolf Hitler Durch die vom NS Regime eingeleitete Verfolgung deutscher Juden war Eisenstaedt von einer Mitgliedschaft in der Reichskulturkammer ausgeschlossen und emigrierte 1935 in die Vereinigten Staaten Bald wurde er der Starreporter von Associated Press Der umtriebige und oft als quirlig beschriebene Eisenstaedt fand bald Auftrage bei renommierten Verlagen und arbeitete fur Publikationen wie Harper s Bazaar Vogue oder das gerade neu gegrundete Life Magazin dessen wichtigster Mitarbeiter er werden sollte nbsp Die letzte Fotoarbeit von Alfred Eisenstaedt sitzend Eine Portratserie der Familie Clinton auf Martha s Vineyard im August 1993 fur das People MagazineIn der Folgezeit lieferte Eisenstaedt fur Life zahlreiche oft pramierte Kriegsberichterstattungen 1950 wurde er Photographer of the Year so z B mit seinen Reportagen uber den Krieg zwischen Athiopien und Italien sowie 1955 uber das funfundzwanzigjahrige Kronjubilaum Haile Selassies in Athiopien In den 1960er Jahren machte Eisenstaedt unzahlige Reisen so berichtete er uber die Amtseinfuhrung John F Kennedys und dokumentierte die Anfangszeit des jungen Prasidenten Ende der 1960er Jahre entstanden mehrere Essays mit zumeist kulturellen Aspekten Schauspieler und Kunstlerportrats z B von Sophia Loren oder dem Pianisten Vladimir Horowitz Im Laufe der Zeit wurden uber 2 500 seiner Bildreportagen gedruckt dazu 92 Titelfotos fur Life Bis ins hohe Alter er war uber siebzig Jahre lang aktiv war er einer der einflussreichsten Chronisten mit der Kamera Eisenstaedt ist postum Ehrenmitglied des Bund Freischaffender Foto Designer BFF Werk BearbeitenAlfred Eisenstaedt hat sich fotografisch nie auf bestimmte Sujets spezialisiert Er lieferte sowohl humorvolle Bildberichte z B uber schlittschuhlaufende Kellner in St Moritz wie uberaus zeitkritische Aufnahmen Er lichtete Personen der Zeitgeschichte ab wie auch vollig unbekannte Menschen in Alltagssituationen Eisenstaedts Arbeiten sind gekennzeichnet von einer naturlichen Ungezwungenheit im Umgang mit Menschen und den Dingen Er gehorte zu den ersten die ausschliesslich mit Kleinbildkamera arbeiteten Alfred Eisenstaedt gehort neben Erich Salomon zu den Pionieren der so genannten Available Light Fotografie Eisenstaedt setzte bevorzugt auf die vorgefundenen Lichtverhaltnisse arbeitete mit hochempfindlichem Filmmaterial und offener Blende er verzichtete auf Blitzlicht oder gestellte Szenen um die Authentizitat der Situation zu erhalten Diese Technik erlaubte ihm die Diskretion und die Flexibilitat die er fur die Bilder der Schonen und Reichen z B fur Vogue oder Harper s Bazaar aber auch fur die Bosewichter der Politik brauchte So war ihm die Kamera weniger Tarnkappe als ein mechanisches Auge Unter der riesigen Zahl von Fotos die er in Life veroffentlichte sind einige die allein Weltruhm erlangt haben so etwa der Freudenkuss bei der New Yorker Siegesparade 1945 auf dem Times Square Er war nie ein kantiger Sozialkritiker eher charmant und optimistisch Gleichwohl gehen manche seiner Aufnahmen dem Betrachter unter die Haut denn sein Blick blieb nie oberflachlich ging immer auch in die Tiefe Eisenstaedt war faktisch einer der Begrunder des Fotojournalismus als Kunstform Eine der beeindruckendsten wie beklemmendsten Fotosequenzen Eisenstaedts stellen Aufnahmen von Joseph Goebbels dar die er 1933 bei einer Tagung des Volkerbundes in Genf aufgenommen hatte Goebbels zeigte sich zunachst freundlich verzog sein Gesicht allerdings zu einer hasserfullten Miene als er erfuhr dass ausgerechnet der Fotograf der ihn gerade ablichtete judischer Abstammung sei Letzteres Foto ging durch die Weltpresse Eisenstaedt selbst ist sich erst viel spater in seiner Autobiographie Eisenstaedt uber Eisenstaedt der Aussagekraft des Fotos bewusst geworden 1 Das bekannteste Bild von Eisenstaedt ist V J Day in Times Square aus einer Serie von vier Bildern die er am Tag des Sieges uber die Japaner dem V J Day am 15 August 1945 aufnahm Das mittlerweile in zahllosen Postershops weltweit erhaltliche Foto zeigt einen Matrosen am Times Square in New York der im Freudentaumel spontan zupackend eine ihm fremde Krankenschwester kusst Die Frau stammte welche Symbolik aus Osterreich war aufgrund ihrer judischen Vorfahren vor dem NS Regime gefluchtet und fand in den USA Zuflucht und Sicherheit Ihr Name war Margarete Zimmer Ein Originalabzug V J Day Kiss in Times Square wurde 2016 in einem osterreichischen Auktionshaus fur 48 000 Euro versteigert 2 Alfred Eisenstaedt zahlt neben Robert Capa Henri Cartier Bresson und Lee Miller zu den meistpublizierten Bildreportern der Welt Literatur BearbeitenAlfred Eisenstaedt Eisenstaedt uber Eisenstaedt Schirmer Mosel 1985 ISBN 3 88814 183 4 L Fritz Gruber Hrsg Grosse Photographen unseres Jahrhunderts Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1964 S 80 ff Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alfred Eisenstaedt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Die Eisenstaedt Site der Zeitschrift Life Nachruf in der New York Times englisch Sammlungen mit Fotografien von Alfred Eisenstaedt Alfred Eisenstaedt bei Google Arts amp Culture 191 830 Objekte Andrea Kath 23 08 1995 Todestag von Alfred Eisenstaedt WDR ZeitZeichen vom 23 August 2020 Podcast Einzelnachweise Bearbeiten The 75 Best LIFE Photos Eyes of Hate Photo by Alfred Eisenstaedt 1933 Memento des Originals vom 28 September 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot life time com Der Kuss die Geschichte eines weltbekannten Fotos lotsearch de abgerufen am 16 April 2018 Normdaten Person GND 118799886 lobid OGND AKS LCCN n80060752 VIAF 61587545 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eisenstaedt AlfredKURZBESCHREIBUNG deutscher FotoreporterGEBURTSDATUM 6 Dezember 1898GEBURTSORT Dirschau Provinz WestpreussenSTERBEDATUM 24 August 1995STERBEORT New York City Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Eisenstaedt amp oldid 231134850