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Alfred Auersperg von 1899 bis 1919 amtlich Alfred Johann Maria Anton Rupert Prinz Auersperg 26 September 1899 1 auf Schloss Weitworth in Nussdorf am Haunsberg 10 September 1968 in Hamburg war ein osterreichischer Psychiater 2 Schloss Weitworth Inhaltsverzeichnis 1 Jugendzeit und Leben in Osterreich 2 Karriere nach dem Zweiten Weltkrieg 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseJugendzeit und Leben in Osterreich BearbeitenAlfred Auersperg wurde als jungstes von sechs Kindern geboren Sein Vater war der Grossgrundbesitzer Dr jur Eduard Prinz Auersperg 1863 1956 seine Mutter war Maria Theresia Prinzessin Auersperg geborene Prinzessin Schonburg Hartenstein 1861 1945 3 Er war der Jungste von sechs Geschwistern davon zwei Schwestern und vier Bruder Von 1910 bis 1917 besuchte er das humanistische Fursterzbischofliche Gymnasium Borromaum in Salzburg Dieses schloss er 1917 mit dem Kriegsabitur ab Von Mai 1917 bis November war er Soldat bzw Unteroffizier Nach der Ruckkehr aus dem Krieg horte er an den Universitaten in Innsbruck und Wien juridische und philosophische Vorlesungen auch begann er eine Banklehre die er aber bald wieder abbrach Seine erste Ehe wurde am 17 Oktober 1923 in Wien mit der um fast zehn Jahre alteren Martha Maria Hedwig Spiegelfeld geschlossen Die Ehe blieb kinderlos Mit seiner zweiten Ehefrau Ingeborg Auersperg geborene von Hardt hatte er die drei Kinder Andrea Alfred und Johannes Ab 1924 begann Auersperg an der Universitat Wien Medizin zu studieren Noch wahrend des Studiums veroffentlichte er 1926 seine erste neuropathologische Arbeit Im letzten Studienjahr war Auersperg als Demonstrator am Neurologischen Instituts bei Otto Marburg beschaftigt Das Studium der Medizin schloss Auersperg 1929 an der Universitat Wien ab Von 1930 bis 1931 arbeitete Auersperg als Assistent an der Wiener Stadtischen Nervenheilanstalt Dobling 1932 ging er nach Innsbruck um bei Ernst Theodor von Brucke 4 die elektrophysiologische Methodik zu erlernen Von Herbst 1933 bis November 1934 war Auersperg wissenschaftlicher Assistent an der von Viktor von Weizsacker geleiteten Neurologischen Abteilung der Medizinischen Klinik in Heidelberg Weizsackers neues in der Theorie des Gestaltkreises zusammengefasstes neurophysiologisches Konzept der Einheit von Wahrnehmung und Bewegung sollte Auerspergs gesamtes spateres Werk praegen 5 1937 wurde er Dozent fur Psychiatrie in Wien Am 28 Marz 1938 wurde er zum kommissarischen Leiter des Neurologischen Instituts der Universitat Wien ernannt Der vormalige Vorstand des Instituts Otto Marburg emigrierte in die Vereinigten Staaten Bei der endgultigen Stellenbesetzung kam Auersperg nicht zum Zuge sondern verblieb weiterhin als Assistent an der neurologisch psychiatrischen Universitatsklinik 1939 wurde er zum Militar eingezogen Im April 1940 wurde er mit der Leitung der Nervenabteilung des Luftwaffenlazarettes Wien bzw der Nachbehandlungsstation in Baden betraut 1943 wurde er zum ausserplanmassigen Professor ernannt Von 1940 bis 1945 war er Direktor der Wiener Stadtischen Nervenheilanstalt Dobling dem sogenannten Maria Theresien Schlossel Auersperg beantragte am 26 Mai 1938 die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 6 196 737 6 Ebenso trat er zum 1 April 1938 der SS bei er gehorte der SS Arzteschaft als SS Rottenfuhrer an 7 Eduard Pernkopf scheint Auersperg in den ersten Jahren des Nationalsozialismus in Osterreich protegiert zu haben Er hat auch den Antrag auf Ernennung von Auersperg zum a o Professor gestellt Auersperg gilt als Mitlaufer des Nationalsozialismus So trat er u a auch als Vortragender bei einem Schulungsabend der SS Arzteschaft Donauland auf Eine Beteiligung an Euthanasiemassnahmen ist nicht nachzuweisen obwohl er als Klinikleiter durchaus an Patientenselektionen beteiligt gewesen sein konnte 8 In den letzten Kriegsjahren hat Auersperg Kontakt zu dem Psychoanalytiker August Aichhorn aufgenommen Es besteht auch ein Zusammenhang mit dem von Igor Caruso 1950 gegrundeten Wiener Arbeitskreis fur Tiefenpsychologie der auf einen von Auersperg geleiteten Diskussionskreis in der Nervenheilanstalt Maria Theresien Schlossel zuruckgehen soll Karriere nach dem Zweiten Weltkrieg BearbeitenNach Kriegsende wurde er von sowjetischen Truppen aufgegriffen und interniert dann aber wieder freigelassen Aus dem Dienstverhaltnis mit der Nervenheilanstalt Dobling wurde er wegen seiner Zugehorigkeit zu nationalsozialistischen Vereinigungen am 6 Juni 1945 entlassen Die gegen ihn eingeleitete Voruntersuchung wurde im Juli 1945 eingestellt Seine zweite Ehefrau Ingeborg Auersperg war mit der zweijahrigen Tochter bereits in die Schweiz gefluchtet Von dort konnte sie Verbindung zu ihrer Familie in Sao Paulo aufnehmen Ihr Grossvater mutterlicherseits war im 19 Jahrhundert dorthin ausgewandert und sie selbst war abwechselnd in Deutschland und Brasilien aufgewachsen Vermittels einiger Helfer konnte Alfred Auersperg 1946 zu seiner Frau und Tochter in der Schweiz stossen und das Ehepaar beschloss nach Sao Paulo auszuwandern In Brasilien beschaftigte sich Auersperg zuerst als Gast der chirurgischen Klinik Vasconcelos mit Forschungsarbeiten zur Psychophysiologie des viszeralen und des ubertragenen Schmerzes 1947 ging er zu einem Forschungsaufenthalt an das St John s Riverside Hospital in New York City 1949 wurde ihm durch den Dekan der Medizinischen Fakultat in Concepcion Chile angeboten eine Klinik und den Lehrstuhl fur Psychiatrie aufzubauen Von 1949 bis 1968 war er Professor und Direktor der Psychiatrischen Klinik an der Universidad de Concepcion 1956 und 1957 folgten Forschungsaufenthalte am Child Study Center der Yale University wobei er mit der aus Osterreich emigrierten Kinderpsychologin Kathe Wolf zusammenarbeitete In Chile wurden zu seinen Ehren 1983 1986 und 1989 drei Symposien unter dem Namen Alfred Auersperg abgehalten die sich mit seinem Werk auseinandersetzten Seit 1953 hielt sich Auersperg immer wieder in Europa auf wobei er vor allem in Heidelberg Kontakt zu Viktor von Weizsacker Walter Ritter von Baeyer Herbert Plugge 9 oder Frederik Buytendijk pflegte 1958 wurde ihm von der Deutschen Forschungsgemeinschaft ein einjahriger Forschungsaufenthalt bewilligt den er fur Arbeiten mit Herbert Plugge Heidelberg und Albrecht Deswort Freiburg nutzte 1961 wurde fur ihn von der Medizinischen Fakultat der Universitat Heidelberg eine mehrsemestrige Gastprofessur fur das Fach Vergleichende Psychiatrie am Indo Asiatischen Institut beantragt diese konnte aber aus finanziellen Grunden nicht bewilligt werden Ab 1965 sind mehrere Gesprache zwischen Auersperg und Martin Heidegger uber Fragen der Wahrnehmung bezeugt ebenso mit Ludwig von Bertalanffy dem Begrunder der Systemtheorie Literatur BearbeitenEberhard Gabriel Wolfgang Neugebauer Hrsg Von der Zwangssterilisierung zur Ermordung Zur Geschichte der NS Euthanasie in Wien Teil II Bohlau Wien 2002 ISBN 3 205 99325 X Martin Sack Von der Neuropathologie zur Phanomenologie Alfred Prinz Auersperg und die Geschichte der Heidelberger Schule Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2005 ISBN 3 8260 2379 X eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Marian Wimmer Abseits von Flucht und Widerstand Der ehemalige osterreichische Adel in der NS Zeit S 76fWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alfred Auersperg im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Taufbuch TFBVI Nussdorf am Haunsberg Salzburg rk Diozese Osterreich Matricula Online Abgerufen am 24 Oktober 2018 Martin Sack Von der Neuropathologie zur Phanomenologie Alfred Prinz Auersperg und die Geschichte der Heidelberger Schule 2005 Konigshausen amp Neumann Martin Sack Von der Neuropathologie zur Phanomenologie Alfred Prinz Auersperg und die Geschichte der Heidelberger Schule Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2005 ISBN 3 8260 2379 X S 12 Eintrag zu Brucke Ernst Theodor von im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Paul Christian Der Gestaltkreis von Viktor von Weizsacker In Viktor von Weizsacker zum 100 Geburtstag Springer Berlin Heidelberg Berlin Heidelberg 1987 ISBN 978 3 540 16747 1 S 72 79 doi 10 1007 978 3 642 95500 6 9 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 860084 Bundesarchiv R 9361 III 3971 Eberhard Gabriel und Wolfgang Neugebauer Von der Zwangssterilisierung zur Ermordung Zur Geschichte der NS Euthanasie in Wien Teil II 2002 Wien Bohlau Herbert Plugge Plugge Rhein Neckar WikiNormdaten Person GND 119165724 lobid OGND AKS LCCN n95018841 VIAF 5735125 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Auersperg AlfredKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Psychiater und NeurologeGEBURTSDATUM 26 September 1899GEBURTSORT Nussdorf am HaunsbergSTERBEDATUM 10 September 1968STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Auersperg amp oldid 239214537