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Alexander Konstantin von Oettingen 12 Dezemberjul 24 Dezember 1827greg in Wissust Gouvernement Livland 8 Augustjul 21 August 1905greg in Dorpat Gouvernement Livland 1 war ein deutsch baltischer lutherischer Theologe und Vordenker in der Sozialethik Professor an der Universitat Dorpat und kaiserlich russischer Wirklicher Staatsrat Alexander von Oettingen Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Auszeichnungen 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenAlexander von Oettingen entstammte dem baltischen Adelsgeschlecht von Oettingen und war der Sohn des gleichnamigen Gutsbesitzers Alexander von Oettingen 1798 1846 livlandischen Landmarschalls und Landrats und der Helene von Knorring 1793 1863 Oettingen heiratete in erster Ehe am 8 Mai 1853 in Erlangen Sophie von Raumer 16 Januar 1826 in Erlangen 5 Januar 1863 in Dorpat die Tochter des preussischen Bergrats Karl Georg von Raumer Professor der Naturwissenschaften an der Universitat Erlangen und der Friederike Reichard In zweiter Ehe heiratete er am 7 Marz 1865 die verwitwete Bertha Ewers 6 Dezember 1818 4 April 1913 in Dorpat aus russischem Adel die Tochter des Rektors der Universitat Dorpat Gustav Ewers Professor der Geschichte sowie des Staats und Volkerrechts und der Dorothea von Maydell Er war ein Bruder des Mediziners Georg von Oettingen und des Physikers Arthur von Oettingen Drei weitere Bruder August Georg Friedrich 1823 1908 Nicolai Conrad Peter 1826 1876 und Eduard Reinhold 1829 1919 waren in der livlandischen Landespolitik aktiv August Georg Friedrich von Oettingen war von 1886 bis 1889 Stadthaupt Burgermeister von Riga 2 Leben BearbeitenNach Besuch der Krummerschen Privatanstalt in Werro von 1837 bis 1845 studierte er bis 1849 an der Universitat Dorpat Theologie der einzigen lutherischen theologischen Fakultat des Russischen Reiches Nach seinem Kandidatenexamen am 19 Juni 1850 folgten weitere Studien an der Universitat Erlangen bei Johann Christian Konrad von Hofmann an der Universitat Berlin an der Universitat Bonn bei Albrecht Ritschl und an der Universitat Rostock Nach seiner Magisterpromotion in Dorpat mit der Abhandlung Die Hoffnung Israels im Lichte der heiligen Schrift am 3 Dezember 1853 folgte am 17 April 1854 die Ernennung zum Privatdozenten nach seiner Doktorpromotion mit der Arbeit De peccato in Spiritum Sanctum am 7 Mai 1854 die Ernennung zum ausserordentlichen Professor der Dogmatik und theologischen Moral am 5 Juni 1856 zum Ordinarius am 7 September 1856 1873 1875 war er Dekan der Theologischen Fakultat Von 1861 bis 1862 verliess er Dorpat und lehrte als Religions und Gesangslehrer an einem Privatgymnasium in Meran wo er die erste evangelisch lutherische Kirche in Tirol grundete 1888 grundete er das Alexanderasyl fur arbeitslose Handwerker 1890 erfolgte seine Emeritierung er leitete aber von 1889 bis 1902 noch eine Elementarschule fur arme Kinder Wahrend Oettingen selbst heute weitgehend vergessen ist hat sich der von ihm gepragte Begriff Sozialethik in der Wissenschaftssprache gehalten Auszeichnungen BearbeitenTitel Wirklicher Staatsrat nbsp Orden des Heiligen Wladimir 3 Klasse 3 nbsp Annenorden 2 Klasse nbsp Sankt Stanislaus Orden 2 Klasse mit der kaiserlichen KroneVeroffentlichungen Auswahl Bearbeiten nbsp Titelblatt des ersten Bands der Dogmatik von OettingensDie synagogale Elegik des Volkes Israel Dorpat 1853 De peccato in spiritum sanctum Dorpat 1856 Eine lutherische Kirchweih und die confessionelle Bewegung in Tirol In Dorpater Zeitschrift fur Theologie und Kirche Band 4 1862 Die Wiedergeburt durch die Kindertaufe In Dorpater Zeitschrift fur Theologie und Kirche Band 4 1862 und Band 5 1863 Die neuesten Kundgebungen der religiosen Fortschrittpartei in Deutschland In Dorpater Zeitschrift fur Theologie und Kirche Band 5 1863 Zur Wahrung der Zweinaturlehre gegenuber dem modernen Monophysitismus In Dorpater Zeitschrift fur Theologie und Kirche Band 9 1867 Die Moralstatistik in ihrer wissenschaftlichen Bedeutung fur eine Socialethik In Dorpater Zeitschrift fur Theologie und Kirche Band 9 1867 Die Moralstatistik und ihre Bedeutung fur eine Sozialethik 2 Bande Erlangen 1868 3 Auflage 1882 Die Moralstatistik und die christliche Sittenlehre 1873 System der christlichen Sittenlehre 2 Bande Erlangen 1874 Antiultramontana Erlangen 1876 Wahre und falsche Autoritat mit Rucksicht auf die gegenwartigen Zeitverhaltnisse Leipzig 1878 Zur Inspirationsfrage Riga 1878 Hippels Lebenslaufe Eine baltische Geschichte aus dem vorigen Jahrhundert fur die Gegenwart bearbeitet Jubelausgabe in drei Buchern Herausgegeben von Alexander von Oettingen Leipzig 1878 Obligatorische und fakultative Civilehe nach den Ergebnissen der Moralstatistik Ein Wort zum Frieden Leipzig 1881 Ueber akuten und chronischen Selbstmord Dorpat und Fellin 1881 Christliche Religionslehre auf reichsgeschichtlicher Grundlage Erlangen 1885 Was heisst christlich sozial Leipzig 1886 Zur Duellfrage Dorpat 1889 Lutherische Dogmatik 3 Bande Munchen Band 1 Principienlehre 1897 Band 2 System der christlichen Heilswahrheit Teil 1 1900 Teil 2 1902 Haus und Heimat In Baltische Lebenserinnerungen hrsg v Alexander Eggers Heilbronn 1926 S 169 182 autobiografische Darstellung Literatur BearbeitenMonika Bohme Die Moralstatistik Ein Beitrag zur Geschichte der Quantifizierung in der Soziologie dargestellt an den Werken Adolphe Quetelets und Alexander von Oettingens Neue Wirtschaftsgeschichte 5 Koln und Wien 1969 Genealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser B Band XII Seite 361 Band 64 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1977 ISSN 0435 2408 Carola L Gottzmann Petra Horner Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St Petersburgs 3 Bande Verlag Walter de Gruyter Berlin 2007 ISBN 978 3 11019338 1 Band 3 S 981 984 Heiko Krimmer Empirie und Normativitat Die Ethik Alexander von Oettingens Moralstatistik 3 Aufl 1882 Sprint Druck 1973 Gunter Linnenbrink Die Sozialethik Alexander von Oettingens Die Moralstatistik und ihre Bedeutung fur den Entwurf einer christlichen Soziallehre Theol Diss Munster 1961 Andreas Pawlas Statistik und Ethik Zur Problematik der Integration statistischer Aussagen in der Ethik dargestellt an der Sozial und Wirtschaftsethik Alexander von Oettingens Frankfurt a M 1991 Thomas Andreas Poder Solidarische Toleranz Kreuzestheologie und Sozialethik bei Alexander von Oettingen Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2016 Toomas Pung Die Wissenschaftlerfamilie v Oettingen In Deutsche im Zarenreich und Russen in Deutschland hrsg v Ingrid Kastner und Regine Pfrepper Deutsch russische Beziehungen in Medizin und Naturwissenschaften Bd 12 Aachen 2005 S 359 380 zu Alexander von Oettingen hier S 367 f Roderich von Engelhardt Die Deutsche Universitat Dorpat in ihrer geistesgeschichtlichen Bedeutung Franz Kluge Reval 1933 Nachdruck 1969 S 241 244 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alexander von Oettingen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literaturliste im Online Katalog der 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php title Alexander von Oettingen amp oldid 238193511