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Alexander Schimmelfennig auch Alexander Ferdinand Schimmelpfennig von der Oye 1 20 Juli 1824 in Bromberg Provinz Posen 5 September 1865 in Wernersville Pennsylvania war ein preussischer Militar und Revolutionar wahrend der Revolution 1848 49 Nach seiner Flucht aus Deutschland emigrierte er 1854 in die Vereinigten Staaten wo er wahrend des Sezessionskrieges als General im Unionsheer diente Alexander Schimmelfennig als General des Unionsheeres Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Karriere vor der Emigration 2 Emigration in die Vereinigten Staaten 3 Die Rolle von Schimmelfennig wahrend des Sezessionskrieges 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Karriere vor der Emigration BearbeitenAlexander Schimmelfennig entstammte dem Geschlecht der Schimmelpenninck von der Oye Er trat 1842 dem Militar bei und diente zuerst als Pionieroffizier im 29 Infanterie Regiment von Horn bis zum Rang eines Unterleutnants Secondelieutenant und danach ab 1847 im 16 Infanterie Regiment mit dem er in Koln stationiert war Hier kam er in Kontakt mit radikalen politischen Kraften die seine politische Einstellung nachhaltig beeinflussten Er unterstutzte die Revolution 1848 49 wurde aber im Anschluss daran durch die Friedensverhandlungen zur Beendigung des Schleswig Holsteinischen Krieges 1851 desillusioniert Er unterstutzte die Opposition gegenuber Preussens Versuchen die Durchsetzung der Paulskirchenverfassung zu verhindern und wurde Mitglied der Pfalzer Militarkommission die die Verteidigung gegen den preussischen Einmarsch leitete In dem Gefecht bei Rinnthal am 17 Juni 1849 wurde er am Knie verwundet konnte sich aber retten und floh wahrscheinlich wie viele andere Revolutionare in die Schweiz In Abwesenheit wurde er am 7 Oktober 1848 aus dem preussischen Militar entlassen und aufgrund seiner Handlungen wahrend der Revolution zum Tod verurteilt In der Schweiz lernte er den ebenfalls dorthin gefluchteten Carl Schurz kennen und beide flohen uber Paris nach London In London wurde Schimmelfennig Mitglied der dort existierenden Bewegung German Democratic Movement die in deutlichem Gegensatz zu der politischen Haltung der ebenfalls dort lebenden Karl Marx und Friedrich Engels stand Am 15 September 1852 heiratete er in London Sophia von Glumer mit der er drei Kinder Bertha Helene Ida und Hermann Alexander Rudolph hatte 2 Emigration in die Vereinigten Staaten Bearbeiten1854 emigrierte Schimmelfennig in die Vereinigten Staaten und arbeitet dort im Kriegsministerium der Vereinigten Staaten Hier baute er seine Kontakte zu anderen ehemaligen Revolutionaren den so genannten Forty Eighters auf Viele dieser emigrierten Revolutionare von 1848 49 waren wie er damals Offiziere und dienten nach ihrer Emigration nun im US Heer In dieser Zeit schrieb er auch sein Buch The War between Russia and Turkey das 1854 in Philadelphia erschien Die Rolle von Schimmelfennig wahrend des Sezessionskrieges BearbeitenGemeinsame Versuche von Schimmelfennig mit Carl Schurz zur Aufstellung eines nur aus deutschen Einwanderern bestehenden Kavallerie Regimentes scheiterten aufgrund der Ernennung von Schurz zum Botschafter der Vereinigten Staaten in Spanien durch den neu gewahlten Prasidenten Abraham Lincoln Schimmelfennig erhielt zu Beginn des Sezessionskrieges das Kommando uber ein deutschstammiges Regiment in Pennsylvania Das Regiment das er nun als Oberst anfuhrte bestand aus deutschstammigen Amerikanern aus den Stadten Pittsburgh und Philadelphia in Pennsylvania Es wurde deshalb als 1st German Regiment of Pennsylvania bezeichnet und spater in 74 Pennsylvania Infanterie Regiment 3 umbenannt Als er nach einem Reitunfall langere Zeit ausfiel wollten andere Bewerber dieses neu aufgestellte Regiment ubernehmen was aber durch den Einfluss von Schimmelfennigs Freunden misslang Schimmelfennig kam erst im Sommer 1862 wieder zur Truppe zuruck und ubernahm die Brigade des gefallenen Generals Henry Bohlen im XI Korps Mit Wirkung vom 29 November 1862 wurde er zum Brigadegeneral der Freiwilligen befordert Zur Zeit des Sezessionskrieges kam es in den Nordstaaten zu einer starken Auspragung des Nativismus einer speziellen gesellschaftlichen Form der Fremdenfeindlichkeit gegenuber neu eingewanderten Immigranten Diese zeigte sich besonders bei den deutschstammigen Truppen des XI Korps die nach Umgehung ihrer Flanke durch General Stonewall Jackson in der Schlacht bei Chancellorsville an massiven Ruckzugsbewegungen beteiligt waren Das Korps traf der grosste Teil der Verachtung der Presse welche das Thema der Feigheit der deutschen Soldaten uber langere Zeit behandelte 4 Unter den Kritikern war auch der Kommandierende General Oliver Otis Howard der einen Sundenbock fur eigene Fehler brauchte nbsp Garlach House in Gettysburg In der folgenden Schlacht von Gettysburg kommandierte Schimmelfennig eine Brigade in der 3 Division des XI Korps die von seinem ehemaligen deutschen Mitrevolutionar Carl Schurz gefuhrt wurde Dieser war mittlerweile Generalmajor des Unionsheeres Fur kurze Zeit kommandierte Schimmelfennig sogar die 3 Division als Schurz ebenso kurz die Fuhrung des XI Korps ubernahm Seine Brigade hatte grosse Verluste vor allem in Form von Kriegsgefangenen Hunderte seiner Soldaten wurden in den engen Gassen von Gettysburg von einmarschierenden konfoderierten Soldaten eingekesselt und gefangen genommen Schimmelfennigs und Oberst Charles Costers Brigade versuchten das Ausweichen der Reste des XI Korps zu decken gerieten aber schnell in Unordnung und flohen ebenfalls Wahrend der Flucht durch die Stadt versteckte sich Schimmelfennig erst in einem Abzugsgraben in der Baltimore Street und spater in einem Schuppen des Anwesens von Anna Garlach um der Gefangennahme durch konfoderierte Soldaten die die Stadt drei Tage besetzten zu entgehen ein Hinweis an dem heute noch stehenden Haus der Garlachs erinnert an dieses Ereignis Nach der Schlacht stiess er wieder zu seiner Truppe die ihn in der Annahme er sei tot freudig begrusste Trotzdem wurde Schimmelfennigs Geschichte schnell von der Presse aufgegriffen und diente als erneutes Beispiel fur die Feigheit der deutschen Soldaten Im Herbst 1863 ubernahm Schimmelfennig das Kommando uber eine Brigade der 1 Division des XI Korps Er und seine Brigade wurden nach South Carolina abkommandiert wo sie auf Folly Island stationiert waren Er kommandierte diesen Distrikt wahrend General Shermans Marsch zur See Nachdem er einige Zeit aufgrund von Malariaanfallen ausgefallen war nahm er am 18 Februar 1865 die Kapitulation von Charleston South Carolina entgegen Die Stelle an der sich sein Hauptquartier befand ist heute markiert Aufgrund seines Dienstes in den Sumpfen rund um Charlestown erkrankte er an einer virulenten Form der Tuberkulose Wahrend des Versuches seine Krankheit im Sanatorium von Wernersville Pennsylvania auszukurieren starb er an fortgeschrittener Tuberkulose 5 Alexander Schimmelfennig ist auf dem Charles Evans Cemetery in Reading Pennsylvania begraben Nicht weit von seinem Grab entfernt liegt das Grabmal eines anderen Generals der Unionsarmee David McMurtrie Gregg Auf dem Denkmal uber seinem Grab steht folgende Inschrift 6 Genl Alexander Schimmelfinnig Born July 20 1824 in Lithauen Prussia Died September 5 1865 near Reading Pa An Officer in the Prussian Army He resigned his commission to sustain the Republican cause on the battlefields of Schleswig Holstein The Palatinate and Baden In 1853 he emigrated to the U S and at the outbreak of the rebellion in 1861 he raised and led the 74th Regiment of Pa Vol In defense of his adopted country He commanded a brigade at the battles of Second Bull Run Chancellorsville and Gettysburg and was afterwards ordered to the siege of Charleston S C when that city capitulated His command was the first to enter and take possession A German by birth An American in death He wrote his name on the hearts of his countrymen Literatur BearbeitenAlfred C Raphelson The Life of Alexander Schimmelfennig A German American Campaigner in The Civil War Flint Michigan 1962 Alfred C Raphelson Alexander Schimmelfennig A German American Campaigner in the Civil War The Pennsylvania Magazine of History and Biography vol 87 no 2 1963 pp 156 181 bei JSTOR abgerufen am 16 Juli 2020 Eicher John H and Eicher David J Civil War High Commands Stanford University Press 2001 ISBN 0 8047 3641 3 Warner Ezra J Generals in Blue Lives of the Union Commanders Baton Rouge Louisiana State University Press 1964 ISBN 0 8071 0822 7 Militar Zeitung Band 18 1865 S 676f Digitalisat Nachruf Wilhelm Johann Carl Eduard Wermuth Die Communisten Verschworungen des neunzehnten Jahrhunderts Zweiter Theil Die Personalien der in den Communisten Untersuchungen vorkommenden Personen Berlin 1854 S 111 Google DigitalisatWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Alexander Schimmelfennig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 1848er im Burgerkrieg von Martin Kuhn Universitat Oldenburg Alexander Schimmelfennig in der Datenbank Find a Grave englisch Vorlage Findagrave Wartung Gleiche Kenner im Quelltext und in WikidataEinzelnachweise Bearbeiten Namensgebung und Stammbaum Memento vom 25 April 2005 im Internet Archive Raphelson 1962 74th PA website Siehe hierzu Das XI Korps uber Chancellorsville nach Gettysburg 1848er im Burgerkrieg Warner p 424 Eicher p 472 vgl Grave Site of General Schimmelfennig Normdaten Person GND 113236017X lobid OGND AKS VIAF 165149619435604010000 Wikipedia Personensuche Personendaten NAME Schimmelfennig Alexander ALTERNATIVNAMEN Schimmelpfennig von der Oye Alexander Ferdinand KURZBESCHREIBUNG Offizier der Preussischen Armee Teilnehmer der Deutschen Revolution 1848 1849 General im Amerikanischen Burgerkrieg GEBURTSDATUM 20 Juli 1824 GEBURTSORT Bromberg STERBEDATUM 5 September 1865 STERBEORT Wernersville Pennsylvania Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexander Schimmelfennig amp oldid 242015367