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Albert Clemens Maria Hubert Mooren 26 Juli 1828 in Oedt 31 Dezember 1899 in Dusseldorf war Augenarzt Geheimer Medizinalrat Professor und Direktor der stadtischen Augenklinik Dusseldorf 1 Albert Mooren Inhaltsverzeichnis 1 Schule und Ausbildung 2 Wirken als Arzt 3 Familie 4 Ehrungen Auswahl 5 Nach Albert Mooren benannte Krankheitsbilder 6 Nach Albert Mooren benannte Ortlichkeiten 7 Schriften Auswahl 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseSchule und Ausbildung BearbeitenNach dem Besuch des Gymnasiums Thomaeum in Kempen und des Marzellengymnasiums in Koln legte Albert Mooren 1850 die Reifeprufung ab Nach anfanglichen Studien an der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat in Bonn wechselte er nach funf Semestern 1853 nach Berlin und fuhrte dort sein Studium fort 1853 war er Grundungsmitglied des Katholischen Lesevereins jetzt KStV Askania Burgundia Berlin in Berlin der Grundungskorporation des KV Mooren promovierte 1854 und beschaftigte sich auf Anregung seines Lehrmeisters Albrecht von Graefe mit dem Studium der Augenheilkunde Ophthalmologie Er verfasste seine Doktorarbeit uber das Doppelsehen Erste praktische Erfahrungen sammelte er in der Augenklinik Graefes wo er unter dessen Assistenz am 17 Juni 1854 seine erste grosse Operation durchfuhrte 2 Anfang 1855 erhielt er seine Approbation als praktischer Arzt Wundarzt und Geburtshelfer Wirken als Arzt Bearbeiten nbsp Grabstatte der Familie Dr Albert Mooren Nordfriedhof Dusseldorf nbsp Gedenktafel am Albert Mooren Brunnen in DusseldorfNach seiner Approbation war Mooren zunachst als Assistent von Graefes in Berlin tatig Vom 1 Oktober 1855 bis zum 30 September 1856 leistete er seinen einjahrigen Militardienst ab Danach eroffnete er am 15 Oktober 1856 im elterlichen Haus in Oedt eine Praxis 2 Schon bald machte er sich einen Namen durch besonders geschickt ausgefuhrte Augenoperationen Er setzte sich fur die Anwendung der praparatorischen Iridektomie bei der Staroperation ein 3 Seine Patienten kamen nicht nur aus dem Rheinland sondern auch aus den Nachbarlandern Holland Belgien und Frankreich stromten die Augenkranken zu ihm Nach eigenen Angaben hatte Albert Mooren jahrlich uber 2000 Patienten 1897 blickte Albert Mooren im Vorwort zu einem seiner Bucher auf die vierzigjahrige Laufbahn als Augenarzt zuruck und schrieb dass er 143 204 verschiedene Patienten behandelt und 23 337 grossere Operationen durchgefuhrt habe Bald schon konnte Albert Mooren wegen der guten Einnahmen aus der Behandlung von wohlhabenden Patienten auch Arme und Einwohner von Oedt kostenlos behandeln Er ubernahm damit auch die Funktion eines Armenarztes obwohl er dies eigentlich nicht brauchte 1862 wurde in Dusseldorf die erste Augenklinik in der Ratinger Strasse 11 und 13 4 neben dem ehemaligen Palais Spinrath Nr 15 eroffnet Mooren konnte als Leiter dieser Klinik gewonnen werden und zog von Oedt nach Dusseldorf wo er am 22 April 1862 die neue Stelle annahm 2 Parallel hierzu war er von 1868 bis 1878 als konsultierender Augenarzt und Operateur des Institut Ophtalmologique in Luttich tatig 5 Er fuhrte jahrlich zwischen 600 und 800 grossere Operationen durch 1865 bildete die Dusseldorfer Augenklinik unter der Leitung Moorens das funftgrosste europaische Augenzentrum nach London Moskau Birmingham und Paris 6 Die von Mooren gefuhrte Augenklinik gilt als Wegbereiter fur die Eroffnung der Medizinischen Akademie im Jahre 1907 7 die spater zur Grundung der Dusseldorfer Universitatsmedizin fuhrte Im Jahre 1880 wurde der Hunderttausendste von Mooren betreute Patient mit einem Fackelzug der Burger gefeiert 8 Am 14 Oktober 1883 trat Mooren als Leiter der Dusseldorfer Augenklinik aus gesundheitlichen Grunden zuruck 2 Er praktizierte noch bis Sommer 1888 in der augenarztlichen Abteilung des Kreuzschwestern Klosters im Theresienhospital Altestadt 2 9 bis er wegen der Folgen einer Malariaerkrankung die er sich auf einer Vortragsreise in die Vereinigten Staaten zugezogen hatte 10 nur noch privat in seinem Haus auf der Kaiserstrasse 46 behandelte 11 1895 wurde Mooren zum Professor ernannt nachdem er vorher schon den Ehrentitel als Geheimer Medizinalrat erhalten hatte Bei den Feierlichkeiten zu seinem 70 Geburtstag wurde er zum Ehrenburger der Stadt Dusseldorf ernannt 2 In den letzten Tagen des Jahres 1899 erlitt Albert Mooren einen Schlaganfall und starb am Morgen des 31 Dezember 1899 2 Er wurde am 3 Januar 1900 in einem Ehrengrab auf dem Dusseldorfer Nordfriedhof beigesetzt 12 In einem Nachruf schreibt der General Anzeiger fur Dusseldorf und Umland am 3 Januar 1900 uber Albert Mooren Unsere Stadt hat in ihm einen der beruhmtesten Burger verloren die Wissenschaft speciell die Augenheilkunde einen ihrer hervorragendsten Junger Herr Geheimrath Mooren hatte als Augenarzt europaischen Ruf den er sowohl seiner practischen Erfahrung wie seiner litterarischen Thatigkeit in seinem Sondergebiete verdankte Er stammte aus Oedt besuchte das Gymnasium in Koln und die Universitaten Bonn und Berlin wo er einer der besten Schuler des beruhmten Augenarztes Graefe war Nach beendetem Studium liess er sich in seinem Geburtsorte nieder siedelte aber nach einigen Jahren nach Dusseldorf uber Hier wurde er 1862 an die Spitze der stadtischen Augenheilanstalt berufen Besonders zahlreich kamen Mooren solche Erkrankungen zu die chirurgische Eingriffe erforderten Auf die vielfaltige Beschaftigung Moorens mit unfallverletzten Augenkranken aus dem Arbeiterstande ist sein Buch uber die Sehstorungen und Entschadigungsanspruche der Arbeiter zuruckzufuhren Von Interesse ist darin die Einfuhrung in der Mooren die Wandlungen schildert welche wahrend der letzten drei Jahrzehnte in dem Verhaltnisse zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in dem rheinischen Industriebezirke vor sich gegangen sind Neben seinem Ruf als Augenarzt steht aber gleich gross sein Ruhm als Mensch er war ein edler lauterer Charakter und besass ein warmes Herz fur die Armen und Elenden Unzahligen ist er ein Wohltater gewesen Albert Mooren ist vielfaltig als grosszugiger Forderer von Kunst Wissenschaft und Kirche hervorgetreten So stiftete er dem Bischoflichen Stuhl in Munster den 30 ha grossen Beginenhof in Kamp heute Kamp LIntfort zur Grundung einer Pfarrei 13 Er zahlt zu den Grundungsmitgliedern des Vereins der Dusseldorfer Arzte und der von dem Verein errichteten Unterstutzungskasse fur notleidende Arzte 14 Drei eigene Mooren sche Stiftungen errichtete er u a zu Gunsten des Vereins der Dusseldorfer Kunstler sowie fur die Erziehung armer blinder Kinder 15 Die Dienstagsgesellschaften in seinem Hause waren ein beliebter Kunstlertreff und wesentlicher Bestandteil des Dusseldorfer Gesellschaftslebens 16 Seine Bibliothek stiftete Mooren dem Dusseldorfer Arzteverein dessen Bibliotheksbestand spater von der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf ubernommen wurde 17 Familie BearbeitenAlbert Mooren heiratete in Ahaus Carolina Maria Theodora Oldenkott 1841 Aus der Ehe gingen zehn Kinder hervor Die Tochter Hedwig 1871 vermahlte sich 1891 mit Theodor von Guerard dem spateren Reichsminister Die Tochter Leonie war Ehefrau des spateren Kolner Generalstaatsanwaltes Otto Rust Albert Moorens Bruder war der Reichstagsabgeordnete Theodor Mooren Ur Ur Enkel Thomas Dietlein wurde ebenfalls Professor fur Augenheilkunde und leitete 2010 kurzzeitig auch kommissarisch die Universitatsklinik Dusseldorf Ehrungen Auswahl Bearbeiten1871 Ehrenkreuz III Klasse des Furstlichen Hausordens von Hohenzollern 1871 Ritterkreuz des Belgischen Ordens Leopolds II 18 1875 Affilierung zum Redemptoristen Orden 1895 Verleihung des Professorentitels 19 1898 Ehrenvorsitzender des Vereins der Arzte Dusseldorfs 1898 Ehrenburgerwurde der Stadt Dusseldorf 20 1898 Roter Adlerorden III Klasse mit SchleifeNach Albert Mooren benannte Krankheitsbilder BearbeitenUlcus roden Mooren 21 Degenerative Verdunnung der peripheren Hornhaut sog Randfurchenkeratitis 22 Nach Albert Mooren benannte Ortlichkeiten BearbeitenMoorenstrasse in Dusseldorf Benennung im Jahre 1908 Moorenstrasse in Essen Denkmal auf dem Moorenplatz in Dusseldorf Enthullung am 22 Oktober 1910 23 Albert Mooren Brunnen in Dusseldorf geschaffen 1910 vom Bildhauer Joseph Hammerschmidt Der Brunnen tragt eine Bronzetafel mit dem Portrat Albert Moorens 24 Die Albert Mooren Allee und die Albert Mooren Halle 25 1975 im Geburtsort Oedt Schriften Auswahl BearbeitenUeber Retinitis pigmentosa Dusseldorf 1858 Die gehinderte Tranenleitung 1858 Die verminderten Gefahren einer Hornhautvereiterung bei der Staarextraction Berlin 1862 Die Behandlung der Bindehauterkrankungen Dusseldorf 1865 Ophthalmiatrische Beobachtungen Hirschwald Berlin 1867 Ueber sympathische Gesichtsstorungen Dusseldorf 1869 Ophthalmologische Mittheilungen aus dem Jahre 1873 Hirschwald Berlin 1873 Gesichtsstorungen und Uterinleiden 1881 Zur Pathogenese der sympathischen Gesichtsstorungen 1881 Funf Lustren ophthalmologischer Thatigkeit Bergmann Wiesbaden 1882 Hauteinflusse und Gesichtsstorungen 1884 Einige Bemerkungen uber Glaucomentwicklung 1884 Die Sehstorungen und Entschadigungsanspruche der Arbeiter 1891 Die Indicationen der Cataractdiscission 1893 Die operative Behandlung der naturlich und kunstlich gereiften Staarformen 1894 Die medicinische und operative Behandlung kurzsichtiger Storungen Bergmann Wiesbaden 1897 Literatur BearbeitenJulius Hirschberg Die Geschichte der Augenheilkunde Leipzig 1916 Jurgen Hoss Albert Mooren Ein Augenarzt im 19 Jahrhundert Triltsch Dusseldorf 1980 Dissertation Universitat Dusseldorf 1980 Wolfgang Lohr in Siegfried Koss Wolfgang Lohr Hrsg Biographisches Lexikon des KV 6 Teil Revocatio historiae Band 7 SH Verlag Schernfeld 2000 ISBN 3 89498 097 4 S 71 f Eberhard J Wormer Mooren Albert Clemens In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 68 f Digitalisat Mooren Albert In Julius Pagel Hrsg Biographisches Lexikon hervorragender Arzte des neunzehnten Jahrhunderts Berlin Wien 1901 Sp 1156 f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Albert Mooren im Katalog des Bibliotheksverbunds Bayern Einzelnachweise Bearbeiten http www duesseldorf de stadtarchiv stadtgeschichte zeitleiste Zeitleiste VI shtml a b c d e f g Der Geheime Medizinalrat Professor Dr Mooren In Dusseldorfer Volksblatt Dusseldorf 2 Januar 1900 S 2 zeitpunkt nrw PDF Carl Hans Sasse Geschichte der Augenheilkunde in kurzer Zusammenfassung mit mehreren Abbildungen und einer Geschichtstabelle Bucherei des Augenarztes Heft 18 Ferdinand Enke Stuttgart 1947 S 52 Stadtische Augenklinik Ratingerstr 11 und 13 Dr Mooren dirigierender Arzt in Adressbuch der Oberburgermeisterei Dusseldorf zusammengestellt am 1 Juli 1863 II Oeffefntliche Behorden Privat Unternehmungen Vereine S 164 A Graefe Nachruf Albert Mooren In Dt Medizinische Wochenschrift 1900 Nr 2 S 44 Jurgen Hoss Albert Mooren Ein Augenarzt im 19 Jahrhundert Triltsch Dusseldorf 1980 S 163 Dissertation Universitat Dusseldorf 1980 Jurgen Hoss Albert Mooren Ein Augenarzt im 19 Jahrhundert Triltsch Dusseldorf 1980 S 164 Dissertation Universitat Dusseldorf 1980 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 31 August 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www uniklinik duesseldorf de Mooren Geh Medizinalrat Sprechst im Hospital der Kreuzschwestern Stiftspl 13 8 10 Kaiserstr 46 10 1 2 1 in Adressbuch der Oberburgermeisterei Dusseldorf fur 1888 S 211 A Graefe Nachruf Albert Mooren In Dt Medizinische Wochenschrift 1900 Nr 2 S 44 Mooren A Geh Sanitatsrath Dr med Dirig der stadt Augenklinik Kaiserstr 46 in Adressbuch der Oberburgermeisterei Dusseldorf fur 1879 S 105 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 15 April 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www duesseldorf de J Hoss Albert Mooren Ein Augenarzt im 19 Jahrhundert Hrsg Schadewaldt H Triltsch Verlag Dusseldorf 1980 S 87 J Hoss Albert Mooren Ein Augenarzt im 19 Jahrhundert Hrsg Schadewaldt Triltsch Verlag Auflage Triltsch Verlag Dusseldorf 1980 S 87 Archive in NRW Website Stadtarchiv Dusseldorf Stichwort Mooren Stiftungen Nicht mehr online verfugbar NRW archiviert vom Original am 17 Oktober 2008 abgerufen am 12 Dezember 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www archive nrw de Iris Metje Moorenbrunnen von Joseph Hammerschmidt In Wiener von Hulsen Esch Korner Hrsg Campuskunst Heinrich Heine Universitat dup Dusseldorf 2014 ISBN 978 3 943460 49 0 S 336 Historische Bibliotheken Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 9 Juli 2016 abgerufen am 15 Marz 2018 Die Titel sind im 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OGND AKS LCCN n99803877 VIAF 64799629 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mooren AlbertALTERNATIVNAMEN Mooren Albert ClemensKURZBESCHREIBUNG deutscher AugenarztGEBURTSDATUM 26 Juli 1828GEBURTSORT OedtSTERBEDATUM 31 Dezember 1899STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert Mooren amp oldid 234370314