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Ain Farah ist eine mittelalterliche Burgruine in Darfur im Westen Sudans Es ist die nach Uri zweitgrosste Ruinenstadt des ehemaligen Konigreiches der Tunjur Scherbe mit der Zeichnung eines Fisches die 1929 gefunden wurde Das christliche Symbol gilt als Beleg fur eine Verbindung mit den nubischen Reichen am Nil Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Anlage 4 Einzelnachweise 5 LiteraturLage BearbeitenAin Farah liegt in den Furnung Bergen einer malerischen relativ fruchtbaren Hugellandschaft mit einigen wenigen Quellen Hauptort der Region ist Kutum 120 Kilometer nordwestlich von al Faschir Ain Farah liegt an einer Strasse etwa 15 Kilometer nordwestlich von Kutum und 25 Kilometer von dem weiter in derselben Richtung gelegenen Uri Die Uberreste befinden sich auf einem etwa 100 Meter hohen Hugel unweit von Quellseen die vom gleichnamigen Dorf und den Bewohnern der weiteren Umgebung als Viehtranke genutzt werden An den Seen gedeihen Dattelpalmen Von dort fuhrt der Zugang durch ein Trockental das im hinteren Bereich fruher durch eine Mauer gesichert war hinauf Geschichte BearbeitenDie Herkunft der Tunjur ist unklar Es wurde eine Einwanderung nach Darfur im 13 Jahrhundert aus dem Nordwesten vermutet nach einer anderen Uberlegung konnten die Tunjur ein Ableger aus dem christlichen Reich von Makuria am Nil sein In diesem Fall waren sie im 13 Jahrhundert durch das Reich Kanem besiegt worden im ersten Fall durch das Reich Bornu im 16 Jahrhundert Als Ort oder sogar als Hauptstadt eines christlichen Reiches konnte Ain Farah bereits vor dem 13 Jahrhundert existiert haben Die Gebaude wurden nach den Funden von Topfscherben mit christlichen Symbolen aus Nubien zu urteilen in christlicher Zeit also vor dem 14 Jahrhundert angelegt Es ist bisher der westlichste Ort an dem Fundstucke des christlichen Nubien aufgetaucht sind Arkell deutete den Ort als Kloster aus dem 10 Jahrhundert in dem es zwei Kirchen und mindestens 26 Monchszellen gab 1 Die vermutete Verbindung des Ortes mit nubisch christlichen Reichen ist umstritten 2 Nach der Meinung anderer Experten 3 und in der Vorstellung der lokalen Bevolkerung stammen die Bauten von Shau Dorshid dem letzten Tunjur Herrscher aus dem 16 Jahrhundert der hier seine Hauptstadt hatte 4 Seine Herrschaft wurde durch Ahmad al Maqur den ersten Herrscher der Keira Dynastie beendet die bis 1916 das Fur Sultanat regierte In einer im gesamten Sudangurtel verbreiteten mythologischen Legitimation erscheint der Dynastiegrunder als der weise Fremde der kommt um einem unzivilisierten rohen Land Kultur und damit verbunden den Islam zu bringen Anlage BearbeitenDie Gesamtanlage die sich vom Bergsattel bis auf den Hohenrucken erstreckt hat mit einer Ausdehnung von etwa 500 800 Meter stadtischen Charakter Es sind noch heute grosse Stein und Ziegelmauern zu sehen Am Ende des Aufstiegsweges durch das Tal steht auf dem Sattel die grosse Moschee deren Aussenwande aus Naturstein bestanden eine innere Wand und vier gewinkelte Pfeiler wurden aus gebrannten Ziegeln gemauert Der westliche Eingang der hoher gelegenen Burg ist uber eine Serpentinenstrasse erreichbar Davor liegen am Hang die Mauerreste kreisformiger Viehkraale Das erste Gebaude auf der Burg ist ein Iwan Audienzhalle in dem die Reste alter Butzenscheiben gefunden wurden Sie diente vermutlich der staatlichen Verwaltung Dass solche Hallen benotigt wurden wird als Zeichen einer Islamisierung des Staatswesens zu jener Zeit gewertet Uber einen Wehrgang erreichte man den Palast aus gebrannten Ziegeln dessen Grundriss um 1980 nicht mehr erkennbar war Tursturze und Dachgebalk waren aus Holz Die auf dem sudlichen Hugel gegenuber dem Sattel liegenden Rundhauser waren klein und in Reihen angeordnet 400 Meter sudlich befinden sich auf einem anderen Hugel die Mauern einiger Ziegelhauser die lokal als Haus der Sultansmutter bezeichnet werden und die Reste einer kleinen Moschee Reste von Kuppelbauten der islamischen Heiligenverehrung qubbas zeigen dass der Platz noch in islamischer Zeit bewohnt war Die ersten islamischen Prediger kamen nicht vor dem 16 Jahrhundert in die Region Darfur Es fanden bisher nur Surveys aber keine Ausgrabungen statt Seit Mitte der 1980er Jahre ist das Gebiet aufgrund von Burgerkriegen im Sudsudan und in Darfur nur noch mit Schwierigkeiten zu erreichen Es gibt Belege dass in der Umgebung Eisenverarbeitung stattfand Zu den Funden gehoren etwa 200 Perlen aus Eisen Einzelnachweise Bearbeiten R S O Fahey und Jay L Spaulding Kingdoms of the Sudan Studies in African History Methuen young books London 1974 S 113 f Derek A Welsby The Medieval Kingdoms of Nubia London 2002 S 87 ISBN 0 7141 1947 4 H G Balfour Paul History and antiquities of Darfur Sudan Antiquities Service Khartum 1955 S 13 Bernhard Streck S 192 Literatur BearbeitenA J A Arkell Christian Church and Monastery at Ain Farah Darfur In Kush 7 1959 S 115 119 R L de Neufville und A A Houghton III A description of Ain Farah and Warah In Kush 13 1965 S 195 204 Bernhard Streck Sudan Steinerne Graber und lebendige Kulturen am Nil DuMont Koln 1982 S 189 192 Jana Eger Ein mittelalterliches Klosteram Gebel al Ain in Mitteilungen der Sudanarchaologischen Gesellschaft zu Berlin e V Heft 22 2011 Seite 115 120 online bei academia edu14 265713 24 316149 Koordinaten 14 15 56 6 N 24 18 58 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ain Farah amp oldid 211789931