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Aheylit IMA Symbol Ahe 2 ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate mit der chemischen Formel FeAl6 OH 2 PO4 4 4H2O 3 und ist damit chemisch gesehen ein wasserhaltiges Eisen Aluminium Phosphat mit zusatzlichen Hydroxidionen AheylitAheylit grunlich traubig und Wavellit gelblich nadelig auf Kassiterit schwarz aus der Grube Huanuni Provinz Pantaleon Dalence Oruro Bolivien Gesamtgrosse 6 3 cm 4 5 cm 2 8 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1984 036 1 IMA Symbol Ahe 2 Chemische Formel Fe2 Al6 PO4 4 OH 8 4H2O 1 FeAl6 OH 2 PO4 4 4H2O 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Phosphate Arsenate und VanadateSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VII D 15 030 8 DD 15 42 09 03 05Ahnliche Minerale TurkisKristallographische DatenKristallsystem triklinKristallklasse Symbol triklin pedial 1 oder triklin pinakoidal 1Raumgruppe P1 Nr 1 Vorlage Raumgruppe 1 oder P1 Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2Gitterparameter a 7 40 A b 9 90 A c 7 63 Aa 110 9 b 115 0 g 70 0 3 Formeleinheiten Z 1 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 5 bis 5 5 4 Dichte g cm3 gemessen 2 84 berechnet 2 90 4 Spaltbarkeit keine 5 vollkommen nach 001 gut nach 010 6 Bruch Tenazitat hakig splitterig sprodeFarbe hellblau bis hellgrunStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig in dunnen FlockenGlanz Porzellanglanz bis schwacher GlasglanzAheylit kristallisiert im triklinen Kristallsystem entwickelt aber keine mit blossem Auge sichtbaren Kristalle maximale Kristallgrosse etwa 3 µm 5 Meist findet er sich ahnlich dem Verwandten Turkis in Form von traubigen nierigen oder kugeligen Mineral Aggregaten bis etwa 5 mm Grosse 4 sowie feinfaserige und miteinander verwachsene Massen Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Aheylit in der nach dem gleichnamigen Ort benannten Grube Huanuni einer der weltweit reichsten Kassiterit Lagerstatten in der bolivianischen Provinz Pantaleon Dalence 7 Wissenschaftlich beschrieben wurde das Mineral erstmals 1986 durch Eugene E Foord und Joseph E Taggart Jr die es zu Ehren von Allen V Heyl 1918 2008 nach diesem benannten Klassifikation BearbeitenDa der Aheylit erst 1984 als eigenstandiges Mineral anerkannt und dies erst 1986 publiziert wurde ist er in der seit 1977 veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz noch nicht verzeichnet Im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr VII D 15 030 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort der Abteilung Wasserhaltige Phosphate mit fremden Anionen wo Aheylit zusammen mit Afmit Chalkosiderit Clarait Faustit Kobokoboit Planerit und Turkis die Turkis Gruppe VII D 15 bildet Stand 2018 8 Die von der International Mineralogical Association IMA zuletzt 2009 aktualisierte 9 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Aheylit ebenfalls in die Abteilung der Phosphate usw mit zusatzlichen Anionen mit H2O ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhaltnis der weiteren Anionen zum Phosphat Arsenat bzw Vanadatkomplex so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit ausschliesslich mittelgrossen Kationen OH usw RO4 2 1 zu finden ist wo es zusammen mit Chalkosiderit Faustit Planerit und Turkis die Turkisgruppe mit der System Nr 8 DD 15 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Aheylit in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Wasserhaltigen Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen ein Hier ist er ebenfalls in der Turkisgruppe mit der System Nr 42 09 03 innerhalb der Unterabteilung Wasserhaltige Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen mit A 3 XO4 2 Zq x H2O zu finden Kristallstruktur BearbeitenAheylit kristallisiert triklin in der Raumgruppe P1 Raumgruppen Nr 1 Vorlage Raumgruppe 1 oder P1 Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 mit den Gitterparametern a 7 40 A b 9 90 A c 7 63 A a 110 9 b 115 0 und g 70 0 sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle 3 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Aheylit hellblaue Spharolithe Kassiterit schwarz und Quarz farblos aus der Grube Huanuni Bolivien Grosse 3 5 cm 2 3 cm 0 8 cm Aheylit bildet sich im Spatstadium hydrothermaler Vorgange Unedelmetall Zinn Lagerstatten Als Begleitminerale treten unter anderem Kassiterit Pyrit Quarz Sphalerit Variscit Vivianit und Wavellit auf 4 Neben seiner Typlokalitat Grube Huanuni Oruro konnte das Mineral in Bolivien noch in der Grube Tazna auch Tasna am Cerro Tazna in der Bergregion Cordillera de Chichas Potosi gefunden werden Weitere bisher bekannte Fundorte sind unter anderem die als Bali Lo bezeichnete Prospektion im Verwaltungsgebiet Ashburton Shire in Westaustralien die Les Montmins Mine bei Echassieres im franzosischen Departement Allier und die Tongrube Goonbarrow China bei Bugle in der englischen Grafschaft Cornwall 10 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenEugene E Foord Joseph E Taggart Jr A reexamination of the turquoise group the mineral aheylite planerite redefined turquoise and coeruleolactite In Mineralogical Magazine Band 62 1998 S 93 111 englisch rruff info PDF 1 2 MB abgerufen am 27 April 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Aheylite Sammlung von Bildern Aheylit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 20 Februar 2023 David Barthelmy Aheylite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 27 April 2020 englisch Aheylite search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 20 Februar 2023 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 20 Februar 2023 englisch a b Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 20 Februar 2023 a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 503 englisch a b c d Aheylite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 67 kB abgerufen am 27 April 2020 a b Eugene E Foord Joseph E Taggart Jr A reexamination of the turquoise group the mineral aheylite planerite redefined turquoise and coeruleolactite In Mineralogical Magazine Band 62 1998 S 93 111 englisch rruff info PDF 1 2 MB abgerufen am 27 April 2020 Aheylite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 27 April 2020 englisch Typlokalitat Huanuni Mine Huanuni Dalence Province Oruro Department Bolivia In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 27 April 2020 englisch Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 82 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 27 April 2020 englisch Fundortliste fur Aheylit beim Mineralienatlas und bei Mindat abgerufen am 27 April 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aheylit amp oldid 239000215