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Agostino Kardinal Casaroli 24 November 1914 in Castel San Giovanni Provinz Piacenza Italien 9 Juni 1998 in Rom war Kardinalstaatssekretar der romisch katholischen Kirche Kardinal Casaroli wahrend des Besuchs von Papst Johannes Paul II in MedellinWappen von Agostino Kardinal Casaroli Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCasaroli Sohn eines Schneiders studierte von 1929 bis 1936 Philosophie bis 1932 und Theologie ab 1932 in Piacenza Am 27 Mai 1937 empfing er das Sakrament der Priesterweihe 1939 wurde er am Papstlichen Athenaeum Lateranense zum Dr iur can promoviert Ab 1940 arbeitete er im Staatssekretariat des Heiligen Stuhls zunachst im archivarischen Dienst ab 1943 ubte er im Bistum Rom auch pastorale Tatigkeiten aus Am 4 Januar 1945 verlieh ihm Papst Pius XII den Ehrentitel Uberzahliger Geheimkammerer Seiner Heiligkeit 1 Monsignore 1950 wechselte Casaroli in den diplomatischen Dienst des Staatssekretariates wo er fur Lateinamerika zustandig war Pius XII verlieh ihm am 22 Dezember 1954 den Titel Hauspralat Seiner Heiligkeit 2 1955 nahm er als Assistent von Adeodato Giovanni Piazza an der ersten Generalversammlung des Lateinamerikanischen Bischofsrats teil Im Marz 1961 ernannte ihn Papst Johannes XXIII zum Untersekretar der Heiligen Kongregation fur die ausserordentlichen Angelegenheiten der Kirche ab 1968 Rat fur die offentlichen Angelegenheiten der Kirche Am 4 Juli 1967 wurde er deren Sekretar und damit eine Art Aussenminister des Heiligen Stuhls Am selben Tag wurde er zum Titularerzbischof von Karthago ernannt Am 16 Juli spendete ihm Papst Paul VI die Bischofsweihe Mitkonsekratoren waren Augusto Gianfranceschi Bischof von Cesena sowie Jacques Paul Martin Prafekt des Papstlichen Hauses Agostino Casaroli gilt als Architekt der vatikanischen Ostpolitik unter Johannes XXIII und Paul VI Er war als Diplomat in der Lage diffizile Abkommen mit antiklerikalen oder sogar atheistischen Regierungen auszuhandeln etwa in Jugoslawien und Ungarn Allerdings erntete er herbe Kritik fur diese Vertrage die von vielen Katholiken der Ostblocklander als unnotige Kompromissbereitschaft gegenuber einer die Kirche verfolgenden Regierung ausgelegt wurden so etwa das Abkommen mit Ungarn 1964 das zur Bischofsweihe von langst bekannten Geheimagenten der Kommunistischen Partei gefuhrt hat Von den funf Bischofsweihen nach 1964 waren drei Kandidaten bereits als Agenten tatig und ein weiterer befand sich im Stadium der Kandidatur 3 An den westdeutschen Bischofen vorbei verhandelte Casaroli mit der DDR Fuhrung uber Moglichkeiten einer teilweisen Loslosung der in der DDR gelegenen Teile von Jurisdiktionen 4 Als Kardinal Julius Dopfner 1976 deshalb Casaroli zur Rede stellte belog Casaroli Dopfner Es wird nicht verhandelt 5 Die fur den 28 August 1978 vorgesehene Grundung von Bistumern in der DDR kam nur deshalb nicht zustande weil Papst Paul VI am 6 August 1978 starb und sein Nach Nachfolger Papst Johannes Paul II es ablehnte durch einen solchen Schritt die Teilung Deutschlands anzuerkennen 6 Papst Johannes Paul II ernannte Casaroli am 28 April 1979 zum Pro Staatssekretar Staatssekretar ohne Kardinalsrang und nahm ihn am 30 Juni als Kardinalpriester mit der Titelkirche Santi XII Apostoli in das Kardinalskollegium auf Bereits am Tag darauf wurde er zum Kardinalstaatssekretar ernannt Im Oktober 1981 war Kardinal Casaroli papstlicher Legat bei den Feierlichkeiten zum 700 Geburtstag des heiligen Franz von Assisi in selber Funktion nahm er im Oktober 1984 am nationalen Eucharistischen Kongress von Argentinien teil Am 25 Mai 1985 wurde er Kardinalbischof von Porto und Santa Rufina Mit Erreichen der Altersgrenze trat Casaroli am 1 Dezember 1990 von allen seinen Amtern zuruck Am 5 Juni 1993 wurde er Kardinalsubdekan Funf Jahre spater starb Kardinal Casaroli mit 83 Jahren in Rom nachdem er zuvor Herzprobleme hatte Er wurde in seiner fruheren Titelkirche Santi XII Apostoli beigesetzt Nach seinem Tod wurde in Bedonia auf Initiative seiner Nichte Orietta Casaroli Zanoni das Studienzentrum Associazione Centro Studi Cardinale Agostino Casaroli gegrundet Zwei Jahre nach seinem Tode erschien in Italien unter dem Titel Il martirio della pazienza Martyrium der Geduld die Autobiographie Casarolis Der Titel des Werks der die Muhen einer Politik der kleinen Schritte beschreibt wird gelegentlich von Papst Franziskus zitiert etwa in Zusammenhang mit dessen China Politik Ehrungen Bearbeiten1960 Grosses Bundesverdienstkreuz 1963 Grossoffizier des Verdienstordens der Italienischen Republik 1965 Grosses Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern fur Verdienste um die Republik Osterreich 7 1966 Grossoffizier des Ordens des Infanten Dom Henrique 1972 Grosskreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik 1979 Grosskreuz des portugiesischen Christusordens 1981 Offizier des Ordens des heiligen Jakob vom Schwert 1985 Grosskreuz des Ordens des Infanten Dom Henrique 1991 Grosses Goldenes Ehrenzeichen am Bande fur Verdienste um die Republik Osterreich 7 Literatur BearbeitenRoland Cerny Werner Vatikanische Ostpolitik und die DDR V amp R Unipress Gottingen 2011 ISBN 3 89971 875 5 Zugleich Jena Universitat Dissertation 2008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Agostino Casaroli Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Agostino Casaroli im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Casaroli Agostino In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 20 August 2016 Eintrag zu Agostino Casaroli auf catholic hierarchy org abgerufen am 20 August 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Annuario Pontificio per l anno 1953 Citta del Vaticano 1953 S 1131 Annuario Pontificio per l anno 1964 Citta del Vaticano 1964 S 1134 Krisztian Ungvary The Kadar Regime and the Roman Catholic Hierarchy Memento vom 29 Februar 2012 im Internet Archive Hungarianquarterly com aufgerufen am 21 August 2010 Roland Cerny Werner Vatikanische Ostpolitik und die DDR V amp R Unipress Gottingen 2011 ISBN 978 3 89971 875 1 S 183 193 Zitiert von Daniel Deckers Abtrunnig Das Verhaltnis zwischen der katholischen Kirche in Deutschland und dem Vatikan ist seit mehr als 60 Jahren angespannt In Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 26 November 2022 S 7 Martin Fischer Die katholische Kirche und die Wende 1989 im Eichsfeld In Eichsfeld Jahrbuch Jg 15 2007 S 187 224 hier S 187 a b Aufstellung aller durch den Bundesprasidenten verliehenen Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich ab 1952 PDF 6 6 MB VorgangerAmtNachfolgerJean Marie Kardinal VillotKardinalstaatssekretar 1979 1990Angelo Kardinal SodanoGiuseppe Kardinal CaprioPrafekt der Guterverwaltung des Apostolischen Stuhls 1981 1989Rosalio Kardinal Lara SDBPaolo Kardinal MarellaKardinalbischof von Porto Santa Rufina 1985 1998Roger Kardinal EtchegaraySebastiano Kardinal BaggioKardinalsubdekan 1993 1998Joseph Kardinal RatzingerNormdaten Person GND 118653318 lobid OGND AKS LCCN n86096282 VIAF 32790050 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Casaroli AgostinoALTERNATIVNAMEN Casaroli Agostino Kardinal vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG italienischer Kurienkardinal und KardinalstaatssekretarGEBURTSDATUM 24 November 1914GEBURTSORT Castel San Giovanni Provinz Piacenza ItalienSTERBEDATUM 9 Juni 1998STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Agostino Casaroli amp oldid 237916357