www.wikidata.de-de.nina.az
Agharta ist ein Live Doppel Album des amerikanischen Jazzmusikers Miles Davis Es wurde am 1 Februar 1975 aufgenommen als erstes von zwei Konzerten die Davis an diesem Tag in der Festival Hall von Osaka in Japan gab Das zweite Konzert ist auf dem 1976 veroffentlichten Live Album Pangaea dokumentiert In beiden Konzerten trat Davis mit seinem Septett auf dem Flotisten und Saxophonisten Sonny Fortune dem Bassisten Michael Henderson dem Schlagzeuger Al Foster dem Perkussionisten James Mtume dem Gitarristen Reggie Lucas und Pete Cosey der Gitarre Synthesizer und Perkussion spielte AghartaLivealbum von Miles DavisVeroffent lichung en 1975Label s Sony Columbia RecordsFormat e Doppel CD Doppel LPGenre s FusionTitel Anzahl 4Lange 97 34Besetzung Trompete Orgel Miles DavisAltsaxophon Flote Sopransaxophon Sonny FortuneE Gitarre Synthesizer Pete CoseyE Gitarre Reggie LucasBass Michael HendersonSchlagzeug Al FosterPerkussion James MtumeProduktion Teo Macero Das Konzert wurde von Sony unter der Leitung von Teo Macero der das Album auch produzierte aufgezeichnet Die japanische Division von Sony schlug den Titel Agharta vor ein mythologischer Ort der im Okkultismus als arisches Weltzentrum betrachtet wird Die kunstlerische Gestaltung des Albums ubernahm der japanische Kunstler Tadanori Yokoo Agharta wurde zuerst in Japan im August 1975 veroffentlicht Von der zeitgenossischen Kritik uberwiegend verrissen fand das Album retrospektiv Anerkennung als wichtiges und einflussreiches Jazz Rock Album Es wurde von Columbia Records im Jahr 1991 neu aufgelegt und im Jahr 2009 als Teil der Miles Davis Box The Complete Columbia Album Collection in der Serie Sony Legacy remastered Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Titelliste 3 Rezeption 4 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenNach der Veroffentlichung seines Studio Albums Get Up with It und dessen schwachen Bewertungen in den Jazzzeitschriften plante Davis eine Japan Tournee Zwischen dem 22 Januar und dem 8 Februar 1975 gab er 14 Konzerte fur die er von den Kritikern gute Bewertungen erhielt Der japanische Kritiker Keizo Takada lobte Davis Band als grossartig und energiegeladen 1 Zum Zeitpunkt der Aufnahme des Albums in der Osaka Festival Hall litt Davis unter starken Schmerzen in seiner linken Hufte an der er zehn Jahre zuvor operiert worden war Wahrend der Tour war er wegen der Schmerzen nicht in der Lage sein Wah Wah Pedal mit dem Fuss zu bedienen Er liess sich zum Teil auf die Knie sinken um es stattdessen mit der Hand zu drucken Um seine Schmerzen zu lindern und auch weiterhin aufzutreten nahm Davis Codein und Morphin rauchte und trank grosse Mengen Bier Titelliste BearbeitenPrelude Part 1 22 34 Prelude Part 2 Maiysha 23 01 Theme from Jack Johnson 26 50 Interlude 25 59Alle Kompositionen von Miles Davis Rezeption BearbeitenIn einer zeitgenossischen Rezension fur die New York Times schrieb der Kritiker Robert Palmer dass das Album uber weite Strecken durch schlampige Ein Akkord Jams und unzusammenhangende Gerausche beeintrachtigt werde und dass die Banalitat der Musik durch die tadellose japanische Technik deutlich gemacht werde Weiterhin schrieb er dass das Wah Wah Pedal Davis seine Fahigkeit der Phrasierung nehme und kritisierte die Band als minderwertig nach Rock Standards vor allem Cosey dessen ubersteuerte Lead Gitarre jammert und poltert wie eine laute Maschinen Werkstatt 2 Spatere Besprechungen sahen das Album in einem positiveren Licht Robert Christgau meinte 1981 es handele sich um das meistverunglimpfte Doppelalbum von Davis aus den 1970er Jahren Es werde zwar berichtet dass Davis mit seinem eigenen Spiel auf Agartha nicht zufrieden sei aber auch wenn er hier nicht den Helden gebe uberzeuge doch die Band mit ihrer Virtuositat allen voran Pete Cosey mit seinen interessanten Gerauschen Die Musik sei zornig losgelost funkig und das Beste von Davis seit A Tribute to Jack Johnson 3 Der Davis Biograph Peter Wiessmuller bemerkte dass sich in den beiden Livemitschnitten Davis ausgepragte Tendenz zu einer sich frei entwickelnden Formgestaltung weiter fortsetze Was sich auf Dark Magus schon angedeutet hatte wird hier weiter ausgebaut namlich die vollkommene Integration der Dissonanzen inner und ausserhalb des Tonalitatenbereichs Fur Wiessmuller erforderte diese Musik gegenuber vorangegangenen Produktionen wie A Tribute to Jack Johnson 1970 oder Maiysha 1974 aus Get Up with It eine Umstellung weil sie samtliche Horgewohnheiten sprengt Miles Davis sei technisch und musikalisch wieder in exzellenter Form auf der D Seite innerhalb eines im guten alten Sinne jazzigen Kontexts entfaltet Miles getragen von tanzelnden Rhythmen eine ausserst vielschichtige Improvisation in fliessender Phrasierung mit rhythmisch aussergewohnlichen Akzentuierungen Einschrankend meint Wiessmuller dass die sonst so spontane Kommunikation durch Davis korperliche Verfassung gelitten habe weshalb das innerhalb des Ensembles aufgebaute energetische Potential sich manchmal zu diffus entladt Der auf Dark Magus so faszinierend in Szene gesetzte Stimmungswechsel zwischen dramatischer Hektik und melancholischer Getragenheit will sich manchmal besonders auf Agharta nicht so recht einstellen Miles Fahigkeiten als Katalysator vermogen die musikalische Szenerie nicht wie gewohnt zu durchdringen Pangaea der Mitschnitt des zweiten Konzerts hinterlasse einen geschlosseneren Eindruck 4 nbsp Sonny FortuneDie Kritiker Richard Cook und Brian Morton verliehen dem Album im Penguin Guide to Jazz 3 Sterne gegenuber der Hochstbewertung von vier Sternen fur Pangaea und fuhrten aus Miles Davis Trompetenspiel auf diesen skrupellosen Platten sei von hochster und experimentierfreudigster Art sein Einsatz des Wah Wah haufig als Zeichen kreativen Scheiterns interpretiert sei oft sagenhaft subtil und schaffe Ebbe und Flut in einer harmonisch statischen Linie und erlaube es Miles gewaltig melismatische Variationen einer einzigen Note zu schaffen In Wahrheit sei die Band mal abgesehen von Sonny Fortune jedoch nicht in der Lage die musikalische Konzeption des Bandleaders zu verstehen Resumierend stellen die Autoren fest dass es ein wachsendes Verstandnis fur diese zugegebenermassen problematischen Platten gebe die ursprunglich nur fur wert befunden wurden in Japan verkauft zu werden doch die Zeit wird zeigen wie massgeblich diese Platten im gesamten Bewegungsablauf von Miles Musik waren 5 Thom Jurek schrieb bei Allmusic While Pangaea is awesome as well there is simply nothing like Agharta in the canon of recorded music This is the greatest electric funk rock jazz record ever made period Obwohl Pangaea auch fantastisch ist gibt einfach nichts mit Agharta vergleichbares im Kanon der Musikaufnahmen Dies ist die grosste Elektro Funk Rock Jazzplatte aller Zeiten Basta Thom Jurek 6 Einzelnachweise Bearbeiten Jack Chambers Milestones 2 The Music and Times of Miles Davis Since 1960 William Morrow amp Co 1983 ISBN 978 0 688 04646 0 S 274 Robert Palmer A Jazz Giant Explores Rock In The New York Times 4 April 1976 Robert Christgau uber Miles Davis Peter Wiessmuller Miles Davis Sein Leben seine Musik seine Schallplatten Oreos Collection Jazz Schaftlach o J 1988 2 Auflage S 176 ff Richard Cook Brian Morton The Penguin Guide to Jazz on CD 6 Auflage Penguin London 2002 ISBN 0 14 051521 6 S 383 Thom Jurek Review von Agharta In allmusic com Abgerufen am 2 Januar 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Agharta Album amp oldid 236410258