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Der Aegidienhof in Lubeck ist eines der grossten sozialen Wohnprojekte in Schleswig Holstein Aegidienhof in Lubeck Inhaltsverzeichnis 1 Zielsetzung 2 Geschichte 2 1 Agidienkonvent 2 2 Michaeliskonvent 2 3 Waisenhaus 2 4 Armenhaus und Sozialamt 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseZielsetzung Bearbeiten nbsp Aegidienhof in Lubeck mit Aegidienkirche im HintergrundDas Projekt versucht Jung und Alt Menschen ohne und mit Behinderungen Alleinstehende und Familien Wohnen und Arbeiten einander nicht zu entfremden sondern in einer neuen urbanen Mischung zusammenzufuhren Burger aus Lubeck und Umgebung haben sich Ende 1999 ohne Einschaltung eines Grossinvestors zu einer Baugemeinschaft zusammengeschlossen um ein Stuck Lubecker Altstadt zu erhalten und wieder zum Leben zu erwecken Durch Ankauf und behutsame Sanierung des bau und kulturgeschichtlich bedeutenden Komplexes um den Aegidienhof wurde aus dem Sozialamt bis 1997 ein Projekt geschaffen in dem wieder Menschen wohnen und ihren Arbeitsplatz finden konnen Geschichte BearbeitenDer Komplex besteht aus 12 Gebauden Er umfasst einen Block der St Annen Strasse zwischen Staven und Weberstrasse der seit Jahrhunderten von gemeinschaftlicher und sozialer Nutzung gepragt war und eine Spiegelbild der Kirchen und Sozialgeschichte der Stadt abbildet Agidienkonvent Bearbeiten nbsp Holzgravur einer Begine aus Des dodes dantz von Matthaus Brandis Lubeck 1489 Kurz nach dem Bau der Aegidienkirche wurde ihrem Chor gegenuber auf der anderen Seite der St Annen Strasse um 1270 der vermutlich zweite Beginenkonvent in Lubeck gestiftet Der zweite grosse Stadtbrand im Jahr 1276 brachte in Lubeck die Wende vom Fachwerk zur Ziegelkonstruktion Vier Jahre darauf wurde das Aegidienviertel parzelliert 1288 erfolgte die erste urkundliche Erwahnung des heutigen Grundstucks in der Aegidienstrasse 5 heute Haus 2 Neun Jahre spater wurde der Aegidien Konvent in der heutigen St Annen Strasse 3 erbaut Im Jahr 1301 zogen die Beginen in den heutigen Aegidien Konvent Der Bau hatte im Erdgeschoss eine Hauskapelle deren Ort heute noch durch ungewohnlich grosse Fensteroffnungen ein vermauertes Spitzbogenportal sowie 2002 aufgedeckte Reste spatgotischer Wandmalereien erkennbar ist Michaeliskonvent Bearbeiten 1397 kaufte Berthold Segeberg das an der Ecke Weberstrasse gelegene Grundstuck um es fur ein Armenhaus zu nutzen Die hier entstehende Gemeinschaft der Wollschwestern Frauen die sich einer klosterartigen Regel unterwarfen wurde Segeberg oder Michaeliskonvent genannt Im Jahr 1450 wurde das Michaelishaus heute St Annen Strasse 5 erbaut Zudem erhielten die Wollschwestern des Michaelis Stiftes eine neue Ordnung und die Schwestern vom gemeinsamen Leben das weibliche Gegenstuck der Bruder vom gemeinsamen Leben fanden hier ein Zuhause Dreizehn Jahre spater erfolgte der Bau der nicht mehr existierenden Michaelis Kapelle auf dem Eckgrundstuck hinter dieser Mauer Bemerkenswert und fur die Uberlieferung der mittelniederdeutschen Sprache von einzigartiger Bedeutung sind die erhaltenen etwa 100 Bande ihrer Bibliothek die sich heute in der Stadtbibliothek Lubeck befinden Drei weitere Bande sind 1871 uber Ludwig Heinrich Kunhardt in die Stadtbibliothek Hamburg heute Staats und Universitatsbibliothek Hamburg gelangt 1 Im Jahr 1531 hielt Lubeck durch Johann Bugenhagen die Reformation Einzug und der Konvent wurde aufgelost Die Gebaude dienten zunachst als Altenstift nbsp AnnenschreinIm St Annen Museum finden sich zwei Altarschreine die fruher in einem der beiden Konvente gestanden haben der Vierzehn Nothelfer Altar ein Flugelaltar von ca 1500 und ein kleinerer Annen Schrein vom Ende des 15 oder Anfang des 16 Jahrhunderts sowie eine erst 1999 aus dem Kunsthandel erworbene Tafel von 1480 90 die eine Madonna mit betendem Stifter dem Ratsherrn Hinrich Lipperade zeigt und Hermen Rode zugeschrieben wird 2 Waisenhaus Bearbeiten Ab 1556 57 nahm das Haus in der St Annen Strasse 5 der ehemalige Michaelis Segeberg Konvent Waisenkinder auf Das Haus in der Weberstrasse 1 1b wurde als neues Waisenhaus errichtet 1810 erfolgte der Umzug der Waisenkinder in das Lubecker Waisenhaus am Domkirchhof Armenhaus und Sozialamt Bearbeiten In den Jahren 1845 46 erfolgte eine neue Gesamtkonzeption der Einrichtung fur Arme und Obdachlose mit dem Amt fur Anstalten und Werkstatten Ein Jahr darauf wurde das Inspektorenhaus in der St Annen Strasse 5b neu errichtet Zudem wurde der alte Aegidien Beginenkonvent endgultig aufgelost und ein freiwilliges Arbeitshaus gegrundet 1890 wurde das freiwillige Arbeitshaus an der Stavenstrasse im Stil der Grunderzeit nach Abriss grosserer Teile des ehemaligen Aegidien Beginen Konventes neu gebaut zudem wurde ein Treppenhauschen in der St Annen Str 5a errichtet und es erfolgte ein Umbau der beiden Giebelhauser in der St Annen Strasse 3 5 Im Jahr 1929 wurde das Werkstattgebaude an der sudostlichen Grenze des Aegidienhofes in der Weberstr 1f gebaut Nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1950 wurde das Areal als Sozialamt umgebaut und genutzt 1998 erfolgte der Auszug des Sozialamtes es folgte die Entwicklung des Projektes fur neues Wohnen und Arbeiten im Aegidienhof In den beiden darauffolgenden Jahren wurde das Areal saniert und modernisiert Ab 2000 zogen die ersten neuen Bewohner im Aegidienhof ein Literatur BearbeitenRafael Feismann Das Memorienbuch des St Michaelis Konventes zu Lubeck Zwei Handschriften aus den Jahren 1463 und 1498 Lubeck Schmidt Romhild 1994 Veroffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lubeck Reihe B Bd 24 Johann Peter Wurm Die Grundung des Michaeliskonvents der Schwestern vom gemeinsamen Leben in Lubeck In Zeitschrift des Vereins fur Lubeckische Geschichte und Altertumskunde 85 2005 S 25 53 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Aegidienhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Webseite des Aegidienhofes in Lubeck Wissenswertes zum Aegidienhof Werkstatt Stadt Internet Plattform Beispiele aus der bundesweiten Stadtebaupraxis Einzelnachweise Bearbeiten Paul Hagen Die deutschen theologischen Handschriften der Stadtbibliothek Lubeck Lubeck Schmidt Romhild 1922 Veroffentlichungen der Stadtbibliothek der freien und Hansestadt Lubeck 1 2 S VII Digitalisat Siehe Hildegard Vogeler Die Altare des St Annen Museums Lubeck 1993 S 25 und 83 Uwe Albrecht Jorg Rosenfeld und Christiane Saumweber Corpus der mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig Holstein Band I Hansestadt Lubeck St Annen Museum Kiel Ludwig 2005 ISBN 3 933598 75 3 Nr 83 88 12653 863258055556 10 690566111111 Koordinaten 53 51 47 7 N 10 41 26 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aegidienhof Lubeck amp oldid 230402255