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Acamprosat N Acetylhomotaurin ist ein Arzneistoff der in der unterstutzenden Behandlung der Alkoholkrankheit verwendet wird genauer zur Unterstutzung der Abstinenz bei alkoholabhangigen Patienten StrukturformelAllgemeinesFreiname AcamprosatAndere Namen 3 Acetamidopropan 1 sulfonsaure IUPAC N AcetylhomotaurinSummenformel C5H11NO4S Acamprosat C10H20CaN2O8S2 Acamprosat Calcium Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 77337 76 9 Acamprosat 77337 73 6 Acamprosat Calcium EG Nummer 278 667 4ECHA InfoCard 100 071 495PubChem 71158ChemSpider 64300DrugBank DB00659Wikidata Q337668ArzneistoffangabenATC Code N07BB03Wirkstoffklasse Adjuvantes Therapeutikum zur AlkoholentwohnungEigenschaftenMolare Masse 181 21 g mol 1 Acamprosat 400 48 g mol 1 Acamprosat Calcium Aggregatzustand festSchmelzpunkt 270 C Acamprosat Calcium 1 Loslichkeit schlecht in Wasser 5 g l 1 bei 20 C Calciumsalz 2 SicherheitshinweiseBitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht fur Arzneimittel Medizinprodukte Kosmetika Lebensmittel und Futtermittel beachtenGHS Gefahrstoffkennzeichnung 2 Calciumsalz keine GHS PiktogrammeH und P Satze H keine H SatzeP keine P Satze 2 Toxikologische Daten gt 10000 mg kg 1 LD50 Maus oral Acamprosat Calcium 3 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Die auch als N Acetylhomotaurin bezeichnete Substanz ist verwandt mit den im Gehirn aktiven Neurotransmitter Aminosauren g Aminobuttersaure GABA Glutamat und Taurin Inhaltsverzeichnis 1 Wirkungsprinzip 2 Pharmakokinetik 3 Entwicklungsgeschichte 4 Anti Craving 5 Nebenwirkungen 6 Wechselwirkungen 7 Pharmazeutische Informationen 8 Handelsnamen 9 Weblinks 10 Einzelnachweise 11 LiteraturWirkungsprinzip BearbeitenAcamprosat ein Derivat der Aminosaure Homotaurin dampft eine durch den Botenstoff Glutamat ausgeloste Ubererregbarkeit des Gehirns indem es die Rezeptoren der Nervenzellen besetzt und dadurch das Andocken von Glutamatmolekulen verhindert 4 Homotaurin ist ein GABAerger Agonist Da Alkoholkranke besonders viel Glutamat im Gehirn aufweisen der Grund ist unklar wird Acamprosat in der ambulanten Therapie der Alkoholkrankheit eingesetzt um die Lust auf Alkohol zu reduzieren Nicht jeder Alkoholkranke reagiert jedoch auf Acamprosat Acamprosat ist nicht geeignet zur Behandlung der Symptome eines Alkoholentzugs 5 Pharmakokinetik BearbeitenWeniger als 10 Prozent der Dosis wird aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert Gleichzeitige Nahrungsaufnahme vermindert die Resorption Die Resorptionsquote unterliegt daher grossen individuellen Schwankungen Maximale Blutspiegel stellen sich nach ungefahr 4 Stunden ein Acamprosat uberwindet die Blut Hirn Schranke wird nicht an Plasmaproteine gebunden und unterliegt keiner Biotransformation Es wird unvermindert uber die Niere ausgeschieden und hat eine Plasmahalbwertzeit von 13 Stunden Entwicklungsgeschichte Bearbeiten1984 wurde Acamprosat von dem kleinen franzosischen Unternehmen Meram zur Therapie von Epileptikern und Alkoholabhangigen entwickelt Bereits 1987 erhielt Meram eine vorlaufige Zulassung fur die Substanz in Frankreich 1989 hat das Unternehmen den Wirkstoff auf den dortigen Markt gebracht Fur die Vorbereitung zur EU weiten Zulassung hat die franzosische Firma Lipha ein Tochterunternehmen der Merck KGaA die Substanz ubernommen und zwolf placebokontrollierte Multicenterstudien mit insgesamt etwa 4000 Patienten durchgefuhrt Im Dezember 1995 erfolgte die Zulassung von Campral in Deutschland Mitte Marz 1996 brachte Lipha ein Acamprosat haltiges Arzneimittel als Campral auf den Deutschen Markt Im Juli 2004 wurde Campral in den USA zur Aufrechterhaltung der Alkoholabstinenz bei alkoholabhangigen Patienten zugelassen die zu Beginn der Behandlung bereits alkoholabstinent sind Vertriebspartner in den USA ist Forest Laboratories 6 1999 bekam Campral den Galenus von Pergamon Preis Anti Craving BearbeitenAcamprosat wird als Anti Substanzverlangen Substanz beim Alkoholentzug verwendet Der Patient sollte bereits vor Einnahme etwa 5 Tage abstinent sein Die gleichzeitige Einnahme von Acamprosat und Alkohol verandert weder die Pharmakokinetik von Acamprosat noch die des Alkohols 5 Nebenwirkungen BearbeitenHaufige Nebenwirkungen sind Durchfall Diarrhoe Blahungen Flatulenz Ubelkeit und Erbrechen Juckreiz und Hautausschlag 5 Acamprosat beeinflusst die Fahrtuchtigkeit nicht ein Suchtpotential ist nicht bekannt Wechselwirkungen BearbeitenWechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Alkohol sind nicht zu erwarten Pharmazeutische Informationen Bearbeiten nbsp Strukturformel des Calciumsalzes von AcamprosatAcamprosat ist oral wirksam Arzneilich verwendet wird das Calcium Salz Handelsnamen BearbeitenAcamprosat ist in Deutschland 7 Osterreich 8 und der Schweiz 9 unter dem Namen Campral im Handel erhaltlich Weblinks BearbeitenInternetprasenz fur Campral in den USA Monika Wimmer Der diskrete Weg aus der Sucht In Berliner Zeitung 18 Januar 2006 S 15 abgerufen am 18 Juni 2015 Kolja Jahnke Die Wirkung von Acamprosat auf die Hinweisreizreaktivitat abstinenter Alkoholabhangiger PDF 982 kB Inaugural Dissertation der Medizinischen Fakultat der Albert Ludwigs Universitat Freiburg i Br vorgelegt 2008 fur Neben und Wechselwirkungen siehe Seite 13 der Arzneiverordnung in der Praxis Ausgabe 1 2000 Marz Archivversion Memento vom 30 August 2006 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten The Merck Index An Encyclopaedia of Chemicals Drugs and Biologicals 14 Auflage 2006 S 4 ISBN 978 0 911910 00 1 a b c Datenblatt Acamprosate calcium bei Sigma Aldrich abgerufen am 30 Mai 2022 PDF Eintrag zu Acamprosat In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 30 Mai 2014 Collins GB McAllister MS Adury K Drug adjuncts for treating alcohol dependence Cleve Clin J Med 2006 Jul 73 7 641 4 647 8 650 1 Review PMID 16845975 a b c Fachinformation Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels Campral von Merck Schweiz AG Stand Juli 2007 Merck Campral erhalt US Zulassung Finanznachrichten de 30 Juli 2004 abgerufen am 5 Juli 2010 ROTE LISTE 2017 Verlag Rote Liste Service GmbH Frankfurt am Main ISBN 978 3 946057 10 9 S 157 AGES PharmMed abgerufen am 17 August 2009 Arzneimittelkompendium der Schweiz abgerufen am 17 August 2009 Literatur BearbeitenBernhard van Treeck Drogen und Sucht Lexikon Schwarzkopf und Schwarzkopf Berlin 2004 ISBN 3 89602 542 2 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Acamprosat amp oldid 237736571