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Die Abtei Hautvillers mit vollem Namen Saint Pierre d Hautvillers ist ein ehemaliges Benediktiner Kloster in dem Ort Hautvillers im Departement Marne in der Champagne in Nordfrankreich etwa 7 km von Epernay und 20 km von Reims entfernt Sie wird oft als Geburtsort des Champagners bezeichnet AbteikircheInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Geburtsort des Champagners 3 Heutige Nutzung 4 Abteikirche 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksGeschichte BearbeitenErzbischof Nivard von Reims grundete das Kloster um 650 662 das damit eines der altesten Benediktiner Kloster der Welt ist Eine Taube soll ihm den Ort gezeigt haben an dem er ein Kloster nach den Regeln der Heiligen Benedikt und Columban errichten sollte Nivards Nachfolger als Erzbischof von Reims Rieul trat 669 als Monch in Hautvillers ein Der von Rabanus Maurus und Hinkmar von Reims wegen seiner radikalen Auffassung von der sog gemina praedestinatio der doppelten Pradestination Vorherbestimmung Gottes unerbittlich verfolgte Gottschalk von Orbais 869 verbrachte die letzten zwanzig Jahre seines Lebens in Hautvillers in strenger Haft Das Kloster wurde im Laufe seiner Geschichte insgesamt sieben Mal zerstort und wieder aufgebaut So wurde es z B 882 von den Normannen verwustet und 1449 von den Englandern niedergebrannt Nach erneuter Zerstorung 1564 wahrend der Hugenottenkriege wurde es mit finanzieller Unterstutzung von Katharina von Medici restauriert Die letzte Heimsuchung erfolgte wahrend der Franzosischen Revolution Eine Liste seiner Abte ist nicht erhalten nbsp Karolingische Buchmalerei im Berner PhysiologusDas Kloster war im 9 Jahrhundert ein bedeutendes Skriptorium und Zentrum der Buchmalerei der sog Reimser Schule aus dem etwa das Ebo Evangeliar heute in der Bibliotheque Municipale von Epernay und der aussergewohnliche Utrechter Psalter seit 1732 in der Universitatsbibliothek Utrecht mit seinen 167 wunderbaren Feder Illustrationen stammen Allerdings sind manche Forscher der Meinung dass diese beiden Schopfungen das Werk einer nur zeitweise in Hautvillers durch den Erzbischof Ebo von Reims versammelten Gruppe von acht Illuminatoren waren 1 Um 830 entstand hier der Berner Physiologus Geburtsort des Champagners Bearbeiten nbsp Denkmal Dom PerignonDie Abtei hatte auch den Ruf eines ausgezeichneten Weinproduzenten der im spaten 17 Jahrhundert nach der Versetzung des Monches Pierre Perignon genannt Dom Perignon um 1638 1715 aus einem Kloster bei Verdun nach Saint Pierre d Hautvillers gefestigt wurde Dort war Dom Perignon von 1668 bis zu seinem Tod Cellerar und Kellermeister Er verschnitt als erster Weine verschiedener Lagen zu einem Cuvee und hat die Methode champenoise ein Verfahren der Flaschengarung zur Herstellung von Schaumwein massgeblich mitentwickelt aber wohl nicht erfunden Auf ihn geht auch die Kunst des Weisskelterns roter Traubensorten zuruck Heutige Nutzung BearbeitenNach der Franzosischen Revolution wurden viele zunachst konfiszierte Guter verkauft um Geld in die Staatskasse zu bringen Zu diesen gehorte die ehemalige Abtei Hautvillers die 1794 mit den umliegenden Weinfeldern von Jean Remy Moet gekauft wurde Er machte daraus ein Weingut das noch heute der 1832 in Moet amp Chandon umbenannten Firma gehort Im Weingut befindet sich ein Weinmuseum Abteikirche BearbeitenVom einstigen Kloster steht heute nur noch die im 17 Jahrhundert erneuerte Abteikirche Saint Sidulphe mit ihrem aus dem 17 und 18 Jahrhundert stammenden Monchschor interessanter Tafelung Chorgestuhl und Gemalden darunter zwei Werken aus der Werkstatt von Philippe de Champaigne Uber dem Hauptaltar hangt ein Leuchter aus den vier Radern einer Kelter In der Kirche befindet sich die Grabplatte Dom Perignons Einzelnachweise Bearbeiten So z B Lawrence Nees On Carolingian book painters The Ottoboni Gospels and its Transfiguration Master In The Art Bulletin Juni 2001 Literatur BearbeitenFrancois Morel The Most Beautiful Wine Villages of France Sterling Publishing 2005 S 12 13 ISBN 1845331435 Utrecht Psalter Im Originalformat der Handschrift 32 aus dem Besitz der Bibliotheek der Rijksuniversiteit te Utrecht 2 Bande Graz Akad Druck u Verlags Anstalt Codices selecti phototypice impressi 1982 1984 Band 1 Vollstandige Faksimile Ausgabe 216 Seiten 1982 Band 2 Kommentar von Koert van der Horst ubersetzt aus dem Hollandischen von Johannes Rathofer 108 Seiten 1982 ISBN 3 201 01207 6 Koert van der Horst Hrsg The Utrecht Psalter in medieval art picturing the psalms of David Published in conjunction with the exhibition Het Utrecht Psalter Middeleeuwse meesterwerken rond een beroemd handschrift Utrecht Museum Catharijneconvent 31 August 17 November 1996 MS t Goy Houten 1996 ISBN 90 6194 328 0 ISBN 90 6194 318 3Weblinks BearbeitenFrance Tresor des Regions Hautvillers Lawrence Nees On Carolingian book painters The Ottoboni Gospels and its Transfiguration Master in The Art Bulletin Juni 2001 bei Find Articles49 081944444444 3 9412222222222 Koordinaten 49 4 55 N 3 56 28 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abtei Hautvillers amp oldid 228689602