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Abraham Awrom Reisen 10 April 1876 in Koidanowo Gouvernement Minsk Russisches Kaiserreich 31 Marz 1953 in New York war ein in zahlreiche Sprachen ubersetzter jiddischer Schriftsteller und Publizist sowie Vorkampfer des Jiddischen als Nationalsprache Abraham Reisen Itzhok Lejb Perez Schalom Asch Chaim Zhitlovsky und Hirsch David Nomberg 1908 wahrend der Czernowitz Konferenz von links Inhaltsverzeichnis 1 Charakterisierung 2 Leben 3 Weitere Werke Auswahl 4 Ubersetzungen von Reisens Werken in andere Sprachen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseCharakterisierung BearbeitenAbraham Reisen war einer der bedeutendsten Vertreter der neuen jiddischen Literatur schrieb volkstumlich realistische sozial orientierte Kurzgeschichten in denen er mit viel Sympathie fur den traurigen Alltag der armen judischen Bevolkerung die untergehende Welt des Stetls schildert aber auch populare volksliedhafte Gedichte Lieder Humoresken Feuilletons und mit Erfolg aufgefuhrte sowie auch verfilmte Einakter z B Gute brider und Dem schadchnss tochter Daruber hinaus ubersetzte er Heinrich Heine Lenau Bialik Perez Korolenko Tolstoi u a ins Jiddische Er lebte ab 1914 in Amerika wurde der Heinrich Heine der jiddischen Sprache genannt Er war der altere Bruder von Salman Reisen und Sara Reisen Leben BearbeitenAbraham Reisen erhielt zunachst die traditionell judische Erziehung warf sich dann mit Energie auf das Studium des Franzosischen und der russischen Schriftsteller stand in Briefkontakt zu Dinesohn und Perez und publizierte schon als Jugendlicher in dessen Judischer Bibliothek wie auch in Mordechai Spektors Hausfreund Er war spater Lehrer in verschiedenen Stadten Litauens und leistete anschliessend seinen vierjahrigen Militardienst ab Ab 1899 war er in Warschau Mitarbeiter verschiedener jiddischer Zeitschriften u a der Judischen Welt Nach Ausbruch des Russisch Japanischen Krieges 1905 floh er nach Wien wo er mit Nathan Birnbaum eng befreundet war und an dessen Werk grossen Anteil nahm 1905 grundete er in Krakau die kurzlebige Wochenschrift Doss jidische wort die sich erstmals das Jiddische als Nationalsprache aufs Programm geheftet hat was zu dieser Zeit heftigste Proteste in der judischen Welt ausloste Er lebte dann von Kurzaufenthalten in Warschau und Wilna abgesehen einige Zeit in Berlin um alsbald nach Krakau zuruckzukehren Ende August 1908 nahm er an der jiddischen Sprachkonferenz in Czernowitz teil In Warschau grundete er 1909 das Wochenblatt Di europeische literatur worin er vor allem Ubersetzungen von Werken der europaischen Literatur ins Jiddische herausbrachte und war nach dem Eingehen auch dieses Blattes als Propagandist fur das Jiddische in europaischen Stadten im Rahmen von Vortragen etc unterwegs Zuvor war er mehrmals auch in Amerika gewesen ging dann 1911 nach New York und gab dort die illustrierte Wochenschrift Doss naje land heraus die zum Kulminationspunkt einer nationaljudisch jiddischen Erneuerungsbewegung wurde Vor Kriegsausbruch hielt er sich in Paris auf und grundete dort das Najer shurnal um dann wieder als nationaljudischer Aktivist und gefragter Vortragsredner durch Europa zu reisen Schweiz Antwerpen Kopenhagen Brussel Nach Kriegsausbruch kehrte er in die USA zuruck und liess sich dort dauerhaft nieder nbsp Mosche Litwakow rechts mit Abraham Reisen Moskau 1929 Ende 1928 bereiste er als gefeierter Schriftsteller fur langere Zeit Polen und Russland und fand in der dortigen Presse ein grosses Echo Schulen und Bibliotheken wurden nach ihm benannt weitere Ehrungen wurden ihm zuteil Weitere Werke Auswahl BearbeitenDoss zwanziksste jorhundert Hrsg 1900 Zajtlider 1901 Derzejlungen un bilder 1902 Jahrbuch Progress Hrsg 1904 Episoden fun majn leben 6 Bande 1929 1935 Gesammelte Schriften 12 Bande 1917 Naje schriftn lider un derzejlungen 2 Bande 1920 Humoresskn 1920 Najjidisch Monatsschrift fur Literatur und Kunst als Hrsg 1922 1923 Gesammelte Schriften Neuausgabe in 24 Banden 1929 ff Ubersetzungen von Reisens Werken in andere Sprachen BearbeitenReisens Werke sind ubersetzt ins Hebraische von Israel Schaf Berschadski Josef Chaim Brenner Chaim Nachman Bialik ins Russische von Schalom Asch Hersh David Nomberg David Pinski Perez Hirschbein ins Deutsche von Theodor Zlocisti Berthold Feiwel Abraham Koralnik Armin Eidherr 1 ins Englische von Helene Frank L Lipski M Sirkin ins Polnische von L Herbst ins Franzosische in Blumenfelds und Edmond Flegs Anthologien in das Spanische Ungarische Rumanische Italienische Danische und ArabischeLiteratur BearbeitenReisen Abraham In Encyclopaedia Judaica Bd 14 Jerusalem 1973 S 62 f Zukunft August 1908 Samuel Niger Pinkass 1912 Wilna Salomon Wininger Grosse Judische National Biographie Bd V Druckerei Orient Czernowitz 1931 Who s Who in American Jewry 1926 Salman Reisen Lekssikon fun der jidischer literatur un presse Wilna 1926 1930 Bd IV Z F Finkelstein Abraham Reisen In Georg Herlitz Hrsg Judisches Lexikon Bd IV 1 Judischer Verlag Berlin 1927 Moische Olgin Welt fun gesangen In Literarische Blatter 111 ff 1928 f Bucherwelt 1929 John F Oppenheimer Red u a Lexikon des Judentums 2 Auflage Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh u a 1971 ISBN 3 570 05964 2 Gunter Stemberger Geschichte der judischen Literatur 1977 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Abraham Reisen in der Universitatsbibliothek JCS Frankfurt am Main Digitale Sammlungen Judaica Nathan Cohen Reyzen Avrom bei YIVO Encyclopedia Yivoencyclopedia org abgerufen am 19 September 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Di Fidl Die Fidel in der zweisprachigen Anthologie Gehat hob ikh a heym Ich hatte ein Zuhaus Zeitgenossische jiddische Lyrik Hrsg von Armin Eidherr Eye Landeck Tirol ISBN 3 901735 05 4 S 20Normdaten Person GND 119084880 lobid OGND AKS LCCN n91069753 VIAF 71541305 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reisen AbrahamALTERNATIVNAMEN Reisen AwromKURZBESCHREIBUNG jiddischer Schriftsteller Publizist AktivistGEBURTSDATUM 10 April 1876GEBURTSORT KoidanowoSTERBEDATUM 31 Marz 1953STERBEORT New York 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