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WappenBasisdatenBundesland NiederosterreichPolitischer Bezirk Mistelbach MI Flache 20 97 km Einwohner 499 Volkszahlung 2001 Hohe 206 m u A Postleitzahl 2063Vorwahl 02527Geografische Lage 48 42 N 16 14 O 48 7 16 233333333333 206 Koordinaten 48 42 N 16 14 OGemeindekennziffer 31616Anschrift derVerwaltung Marktgemeinde GrossharrasGrossharras 1452034 GrossharrasPolitikOrtsvorsteher Rudolf Dotzl 1 Zwingendorf ist eine Katastralgemeinde der Marktgemeinde Grossharras mit 499 Einwohnern im Bezirk Mistelbach im osterreichischen Bundesland Niederosterreich Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Natur 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Altlasten 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenZwingendorf liegt im nordlichen Weinviertel in Niederosterreich im Pulkautal etwa auf halbem Weg zwischen Laa an der Thaya und Haugsdorf Die Flache der Katastralgemeinde umfasst 20 97 Quadratkilometer darunter Naturschutzgebiete mit seltenen Pflanzen Meeresmilchkraut siehe Strand Milchkraut Halophyten Die Katastralgemeinde Zwingendorf samt den Meierhofen Alicenhof und Karlhof ist neben Diepolz und dem Ort Grossharras Teil der Marktgemeinde Grossharras Natur Bearbeiten nbsp Das Strand Milchkraut hat sein einziges osterreichisches Vorkommen in ZwingendorfAm nordlichen Ortrand beim Dorfteich etwa einen Kilometer ostlich von Zwingendorf beim Eisteich und bei der Saliterwiese zwei Kilometer ostlich der Ortschaft befinden sich auf circa 29 Hektar hochst bemerkenswerte Salzbiotope 15 75 Hektar davon wurden 1979 unter Naturschutz gestellt Es handelt sich um Solontschake mit stark erhohten Natriumsulfat und Magnesiumsulfat Anteilen ein fur die meisten Pflanzen und Tiere lebensfeindlicher Umstand der zu einer spezifischen und in Osterreich sehr seltenen Fauna und Flora gefuhrt hat Ahnliche Salzbiotope allerdings nicht mit der exakt derselben chemischen Zusammensetzung existieren in Osterreich sonst nur in Baumgarten an der March sowie im burgenlandischen Seewinkel und ausserhalb Osterreichs beispielsweise in den Trockenbecken Zentralasiens Entstehen konnten sie durch das Vorkommen entsprechender salzhaltiger tertiarer Ablagerungen durch tektonische Unruhen welche die Ausbildung von artesischen Brunnen ermoglichen dichte Sedimentschichten in denen sich das Salz festsetzen kann sowie ein trockenwarmes Klima Die Gegend um Zwingendorf gehort mit rund 400 500 mm Niederschlagen pro Jahr zu den trockensten Gebieten Osterreichs Ursprunglich waren grosse Teile des Pulkautales bis hinein nach Tschechien von Salzboden bedeckt durch Trockenlegungen wurden diese jedoch weitgehend zerstort Auch die bestehenden Salzstandorte sind aufgrund fehlender Managementmassnahmen und ein Absinken des Grundwasserspiegels akut bedroht zumal Naturschutzmassnahmen von den lokalen Stellen im Ort skeptisch betrachtet bis strikt abgelehnt werden 2 Geschichte BearbeitenBronzezeitliche Funde in Zwingendorf belegen dass der Ort bereits in der Urgeschichte besiedelt war Das Dorf Zwingendorf wurde 1207 das erste Mal urkundlich erwahnt durfte aber bereits um das Jahr 1000 entstanden sein Der Ortsname ist vermutlich vom slawischen swinja Schwein abgeleitet durfte also eine slawische Grundung sein Grossmahrisches Reich Ursprunglich war die Siedlung in zwei Ortsteile Gross und Kleinzwingendorf durch den Mailbergbach getrennt und hatte in jedem Ortsteil eine Kirche 1539 wurde die Grosszwingendorfer Kirche abgerissen vermutlich im Zusammenhang mit dem erstarkenden Protestantismus Im Dreissigjahrigen Krieg verwusteten die Schweden 1645 die Siedlung und in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts dezimierten Pestwellen die Bevolkerung etwa 1681 und 1713 Am ostlichen Ortsausgang erinnert das Weisse Kreuz an die Pest Zwischen 1700 und 1900 verursachten Uberschwemmungen der Pulkau etwa 1707 1761 1814 1820 1844 und 1876 vor deren Regulierung sowie Choleraepidemien 1832 und 1855 und Brandkatastrophen grosse Probleme fur die Ortsbevolkerung 1873 erfolgte durch den Bau der Pulkautalbahn der Anschluss ans Eisenbahnnetz Mit dem verlorenen Ersten Weltkrieg und mehr noch mit dem Kalten Krieg und dem Eisernen Vorhang wurde das Dorf an der Grenze zum Randgebiet und geriet damit ins wirtschaftliche Abseits und zur Region mit schwindender Bevolkerung Im Zuge der kommunalen Verwaltungsstrukturanpassungen der spaten 60er und fruhen 70er Jahre erfolgte mit 1 Januar 1971 die Zusammenlegung mit dem funf Kilometer sudlich liegenden Ort Grossharras Seit 1992 gibt es Bemuhungen eine Partnerschaft mit dem tschechischen Nachbarort Jaroslavice Joslowitz zu festigen Einwohnerentwicklung Bearbeiten Nach dem Ergebnis der Volkszahlung 2001 gab es 499 Einwohner Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Pfarrkirche ZwingendorfKatholische Pfarrkirche Zwingendorf hl Laurentius Figur hl Florian Figur hl Johannes NepomukWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenNichtlandwirtschaftliche Arbeitsstatten gab es im Jahr 2001 42 land und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 107 Die Zahl der Erwerbstatigen am Wohnort betrug nach der Volkszahlung 2001 505 Die Erwerbsquote lag 2001 bei 42 67 Prozent Altlasten Bearbeiten Auf einer rund 14 ha grossen Flache die sich unmittelbar westlich des Fabriksgelandes von Pernhofen auf dem Gebiet der KG Zwingendorf befindet wurden seit 1962 Produktionsabfalle insbesondere Abfallgips sowie hausmullahnliche Gewerbeabfalle abgelagert Unmittelbar neben der Altablagerung wurde eine starke Verunreinigung des Grundwasserstromes festgestellt die auch die Grundwasserqualitat im weiteren Umkreis beeintrachtigt Im Jahr 1990 wurde die Deponie mit einer Dichtwand umschlossen und der Innenwasserspiegel kontinuierlich abgesenkt um ein Abstromen des kontaminiertem Grundwasser zu unterbinden Die Ergebnisse zeigen nun dass aktuell von der Deponie keine signifikante Belastung des Grundwassers ausgeht Die Altablagerung ist damit als gesichert zu bewerten 3 Literatur BearbeitenFranz Xaver Schweickhardt Darstellung des Erzherzogthums Osterreich unter der Ens durch umfassende Beschreibung aller Burgen Schlosser Herrschaften Stadte Markte Dorfer Rotten etc etc topographisch statistisch genealogisch historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis Vierteln alphabetisch gereiht Teil Viertel unterm Manhartsberg 7 von 34 Banden 7 Band Sebarn bis Zwingendorf Mechitaristen Wien 1835 S 306 Zwingendorf Internet Archive mit einem Nachtrag zum 6 Band Schlosshof c Sebarn Bezirkshauptmann von Mistelbach Hrsg Heimatbuch des Verwaltungsbezirkes Mistelbach Bd 1 und 2 Wien 1959 Bd 3 Mistelbach 2005 Nives Doneus Die ur und fruhgeschichtliche Fundstelle von Zwingendorf Niederosterreich Wien 2002 Marktgemeinde Grossharras Hrsg Festschrift anlasslich der Markterhebungs und 800 Jahr Feier der Marktgemeinde Grossharras am 30 September 1956 Grossharras 1956 Einzelnachweise Bearbeiten Dotzl Rudolf Vizeburgermeister Ortsvorsteher Gemeinde Grossharras abgerufen am 6 Februar 2016 Umweltbundesamt Hrsg Salzlebensraume in Osterreich PDF 3 6 MB Wien 2006 ISBN 3 85457 800 8 S 22 f 183 f Gesicherte Altlast N13 Gipsdeponie Jungbunzlauer auf altlasten gv at Gemeindegliederung von Grossharras Katastralgemeinden Diepolz Grossharras ZwingendorfOrtschaften Diepolz Grossharras ZwingendorfMarktort Grossharras Dorfer Diepolz Zwingendorf Sonstige Ortslagen Alicenhof KarlhofZahlsprengel Grossharras Diepolz Zwingendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zwingendorf amp oldid 237362986