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Die Zwergwasserlaufer Hebridae sind eine weltweit verbreitete Familie der Wanzen innerhalb der Teilordnung Gerromorpha Es sind ca 220 Arten 1 in 8 Gattungen bekannt In Europa kommen 8 Arten vor 2 Auf Grund ihrer geringen Grosse und der verborgenen Lebensweise findet man sie nur selten 3 ZwergwasserlauferSystematikUnterstamm Sechsfusser Hexapoda Klasse Insekten Insecta Ordnung Schnabelkerfe Hemiptera Unterordnung Wanzen Heteroptera Teilordnung GerromorphaFamilie ZwergwasserlauferWissenschaftlicher NameHebridaeAmyot amp Serville 1843 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen 3 Lebensweise 4 Taxonomie und Systematik 5 Belege 5 1 Einzelnachweise 5 2 LiteraturMerkmale BearbeitenDie Tiere werden 1 3 bis 3 7 Millimeter lang und zahlen damit zu den kleinsten Vertretern der Gerromorpha Sie haben Ahnlichkeit mit kleinen Bachlaufern Veliidae 3 Sie haben einen kraftigen in der Regel blass braun grau oder grun gefarbten Korper 1 Ihr Korper ist mit Ausnahme des Hinterleibs und der Extremitaten von Mikro und Makroharchen bedeckt Der Kopf ist deutlich uber die Facettenaugen hinaus vorgezogen und tragt auffallige Loben auf der Ventralseite Die kleinen Facettenaugen sind grob facettiert Ausserdem haben die Tiere zwei Punktaugen Ocelli Die meist kurzen Fuhler sind viergliedrig Da das vierte Glied jedoch bei vielen Arten mittig eingeschnurt ist erscheint es so als hatten sie funf Glieder Das dritte und vierte Glied sind schmal Das zweite ist ungefahr gleich lang oder kurzer als das erste Die Bucculae sind auffallig und verdecken die ersten zwei Glieder des Labiums Das Pronotum ist am Hinterrand eingeschnurt und hat erhohte Humeralwinkel Es verdeckt in der Regel das kurze schrag liegende Schildchen Scutellum nicht und grenzt hinten an das dreieckige Metanotum an Der Thorax hat auf der Unterseite ein Paar Langsrillen zwischen den Huften Coxen die eine Einbuchtung formen die die Mundwerkzeuge aufnehmen konnen Die Beine sind kurz und die Einbuchtungen fur die Huften liegen weit auseinander Die Tarsen sind zweigliedrig wobei das zweite Segment aus dem verwachsenen zweiten und dritten der ubrigen Gerromorpha besteht Das erste Segment ist viel kurzer als das zweite Der Pratarsus ist apikal eingelenkt die Klauen sind sehr lang und tragen dorsal und ventral Aroliae Haftpolster Die Duftdrusenoffnungen am Metathorax liegen auf der hinteren Halfte des Metasternums und haben keinen Verdunstungsbereich Die Vorderflugel haben eine oder zwei basale Zellen und ihnen fehlt die Aderung auf dem vom Korper abgewandten distalen Teil Flugelpolymorphismus ist haufig zu beobachten Der Hinterleib ist verhaltnismassig lang und tragt sowohl bei den Imagines als auch bei den Nymphen Duftdrusenoffnungen Der Ovipositor der Weibchen ist zuruckgebildet und schwach sklerotisiert Er ist starker tellerformig als bei den Mesoveliidae Auch die Genitalien der Mannchen sind zuruckgebildet Bei beiden Geschlechtern liegen die Genitalien etwas vor dem Hinterleibsende 1 3 Vorkommen BearbeitenDie Familie ist nahezu weltweit verbreitet Ihr Hauptverbreitungsgebiet sind jedoch die Tropen Asiens Die Wanzen leben an bewachsenen Ufern von Teichen oder ahnlichen permanenten feuchten Lebensraumen Nicht selten befinden sie sich tief in Moospolstern oder Spalten man findet sie aber auch an lockerer Vegetation an steilen Flussufern auf schwimmenden Pflanzen oder in feuchtem Detritus Es gibt Arten die in der Auswahl ihres Lebensraums sehr spezielle Bedurfnisse haben Die Arten der Gattungen Hebrometra und Timasius leben z B auf Felsen in Flussen oder Gebirgsbachen oder an wasserbenetzten Felsen z B an solchen in der Nahe von Wasserfallen Wenige Arten tolerieren Brack oder sogar Salz bzw Meerwasser 3 Lebensweise BearbeitenDie Zwergwasserlaufer ernahren sich rauberisch oder von Aas Zu ihrem Beutespektrum zahlen Springschwanze und andere Gliederfusser Soweit bekannt legen die Tiere ihre Eier oberflachlich auf das Substrat wie z B Moose oder Algen ab indem sie sie langs mit einer gelatinosen Substanz befestigen 1 3 Taxonomie und Systematik BearbeitenDie Familie wurde von Reuter 1912 gemeinsam mit den Huftwasserlaufern Mesoveliidae zur Uberfamilie Reduvioidea gestellt Lundblad 1933 und Drake amp Chapman 1958 erkannten jedoch die Verwandtschaft zu den Gerromorpha Andersen zeigte 1982 dass die Familie anhand von Merkmalen des Kopfes Mesoscutellums Pratarsus und der Genitalien monophyletisch ist Er vermutete ein Schwestergruppenverhaltnis zu den Mesoveliidae 3 Folgende Unterfamilien und Gattungen werden zur Familie gerechnet 1 Unterfamilie Hebrinae Gattung Hebrometra 4 Arten Athiopien Gattung Hebrus sehr viele Arten weltweit Gattung Lipogomphus 4 Arten Sud Mittelamerika und dem Suden der USA Gattung Merragata mehrere Arten weltweit Gattung Neotimasius 1 Art Sudindien Gattung Timasius 15 Arten Sri Lanka Indien Taiwan Sudostasien und Java Gattung Austrohebrus 1 Art Australien 4 Unterfamilie Hyrcaninae Gattung Hyrcanus 4 Arten Orientalis Gattung Nieserius 3 Arten Thailand Laos Nepal 5 In Europa treten folgende Arten auf 2 Hebrus pusillus und Hebrus ruficeps auch in Mitteleuropa 6 Hebrus eckerleini Jordan 1954 Hebrus fulvinervis Horvath 1929 Hebrus montanus Kolenati 1857 Hebrus pilipes Kanyukova 1997 Hebrus pusillus Fallen 1807 Hebrus franzi Wagner 1957 Hebrus ruficeps Thomson 1871 Merragata hebroides White 1877Belege BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Family Hebridae Australian Biological Resources Study Australian Faunal Directory abgerufen am 28 Dezember 2013 a b Hebridae Fauna Europaea abgerufen am 28 Dezember 2013 a b c d e f R T Schuh J A Slater True Bugs of the World Hemiptera Heteroptera Classification and Natural History Cornell University Press Ithaca New York 1995 S 90 ff Nils Moller Andersen amp Tom A Weir Mesoveliidae Hebridae and Hydrometridae of Australia Hemiptera Heteroptera Gerromorpha with a reanalysis of the phylogeny of semiaquatic bugs In Invertebrate Systematics 18 Nr 4 2004 S 467 522 Herbert Zettel Nieserius gen n a New Genus of the Subfamily Hyrcaninae Heteroptera Hebridae from Thailand Laos and Nepal with the First Known Subaquatic Species of Gerromorpha Aquatic Insects International Journal of Freshwater Entomology 1999 21 1 S 39 52 Ekkehard Wachmann Albert Melber Jurgen Deckert Wanzen Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile nach ihren Merkmalen und nach ihrer Lebensweise 77 Teil Band 1 Cimicomorpha Dipsocoromorpha Nepomorpha Gerromorpha Leptopodomorpha Cimicomorpha Teil 1 Goecke amp Evers Keltern 2006 ISBN 3 931374 49 1 S 62 Literatur Bearbeiten R T Schuh J A Slater True Bugs of the World Hemiptera Heteroptera Classification and Natural History Cornell University Press Ithaca New York 1995 Ekkehard Wachmann Albert Melber Jurgen Deckert Wanzen Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile nach ihren Merkmalen und nach ihrer Lebensweise 77 Teil Band 1 Cimicomorpha Dipsocoromorpha Nepomorpha Gerromorpha Leptopodomorpha Cimicomorpha Teil 1 Goecke amp Evers Keltern 2006 ISBN 3 931374 49 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zwergwasserlaufer amp oldid 215803473