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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Unterbringung Begriffsklarung aufgefuhrt Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Unterbringung ist eine freiheitsentziehende Massnahme und bezeichnet die ohne oder gegen den Willen des Betroffenen gerichtlich angeordnete Einweisung in eine geschlossene Abteilung einer psychiatrischen Klinik oder Entzugsklinik Inhaltsverzeichnis 1 Rechtliche Regelung 2 Hintergrund 3 Selbst oder Fremdgefahrdung 3 1 Selbstgefahrdung 3 2 Fremdgefahrdung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseRechtliche Regelung BearbeitenDie Unterbringung ist in den einzelnen Staaten unterschiedlich geregelt Unterbringung Deutschland Unterbringungsgesetz Osterreich fursorgerische Unterbringung Schweiz Hintergrund BearbeitenMeist wird bei schizophrenen Erkrankungen manchmal auch bei manisch depressiven Erkrankungen oder bei krisenbedingten ernstlichen Suizidabsichten untergebracht Liegt eine erhebliche Selbst oder Fremdgefahrdung vor wird diese mit der Unterbringung haufig gebannt Selbst oder Fremdgefahrdung BearbeitenSelbst oder Fremdgefahrdung sind wichtige Begriffe in Zusammenhang mit einer Unterbringung Steht der Eintritt eines Schadens fur den Betroffenen oder fur Dritte dabei unmittelbar bevor kann per Eilantrag eine betreuungsrechtliche Unterbringung oder eine sofortige vorlaufige Unterbringung gemass PsychKG bzw Landesunterbringungsgesetz beantragt werden sofern die Gefahr anderweitig nicht abwendbar ist Selbstgefahrdung Bearbeiten Die Abwehr eines krankheitsbedingten Suizidversuchs spielt im Rettungsdienst und der Notfallpsychiatrie eine grosse Rolle Aber auch bei der Betreuung chronisch Kranker oder verwirrter Personen kann es zu Selbstgefahrdungen kommen Eine Zuschreibung welche psychischen Storungen oder Erkrankungen mit einer akuten Selbstgefahrdung verbunden sind kann allgemein gultig nicht getroffen werden Es gibt zwar statistische Unterschiede aber es kommt auf den Schweregrad der Storung und auf das Ausmass bereits eingetretener gefahrdender Verhaltensweisen oder Ausserungen im Einzelfall an Wichtig ist auch ob noch ein Kontakt zwischen Arzt und Patient herstellbar ist ob der Patient zu verlasslichen Absprachen imstande ist und ob er sich auch freiwillig behandeln lassen will Psychiatrisch qualifizierte Notdienste wie in Hamburg wurden eingerichtet damit diese Fragen von einer Fachperson gepruft werden Bei offentlich rechtlich begrundeten Zwangsunterbringungen geht es haufig um krankheitsbedingte Suizidalitat Diese ist statistisch haufiger bei akuter organischer oder bei funktionellen Psychosen wie z B schizophrene Storungen zu erwarten Auch schwere Depressionen gehen mit Suizidgefahrdung einher fuhren aber statistisch seltener zu Zwangseinweisungen Psychosomatische Storungen und Anorexie fallen in der Regel nicht unter die genannten Voraussetzungen weil keine Unterbringung in psychiatrischen Kliniken erfolgt sondern in psychosomatischen und Psychotherapie Kliniken Bei betreuungsrechtlich begrundeten Zwangseinweisungen geht es nicht nur um unmittelbare suizidale Gefahrdungen sondern auch andere schwere storungsbedingte Formen der Selbstgefahrdung z B Nichtbehandlung schwerster korperlicher Leiden schwerste Verwahrlosung rechtlich auch um die Gefahr einer schweren Verfestigung chronischer psychischer Storungen oder um Hilflosigkeit mit Gefahr des Verhungerns oder Erfrierens oder Herumirrens Derartige Voraussetzungen bestehen statistisch haufiger bei Demenzen chronischen Psychosen wie Schizophrenie schweren Suchtleiden Fur die Entscheidung einer betreuungsrechtlich begrundeten Zwangseinweisung spielt auch die Reaktion des Umfeldes z B der Angehorigen eine Rolle Eine Studie in der rund 350 000 Falle wahrend 15 Jahren untersucht wurden kam zum Ergebnis dass in ausschliesslich offen gefuhrten psychiatrischen Kliniken die Raten der Suizide und der Suizid oder Fluchtversuche nicht hoher sind als in Kliniken mit geschlossenen Abteilungen Die Autoren halten auf dieser Basis eine Atmosphare von Kontrolle eingeschrankten personlichen Freiheiten und Zwangsmassnahmen eher fur einen Risikofaktor fur eine erfolgreiche Therapie 1 2 Fremdgefahrdung Bearbeiten Verschiedene psychische Erkrankungen erhohen prinzipiell das Risiko fur aggressives Handeln Statistische Haufungen gibt es z B bei Verwirrtheit durch akute organische Psychosen schizophrenen Storungen stoffgebundenen z B alkoholabhangigen oder durch Drogen hervorgerufenen Storungen aber auch Personlichkeitsstorungen Am haufigsten treten aggressive Zustande bei akut psychotischen Patienten oder unter Drogeneinfluss auf Alleine ein prinzipiell erhohtes Risiko zu aggressiven Verhalten aufgrund einer psychischen Erkrankung rechtfertigt jedoch eine Zwangsunterbringung nicht denn das PsychKG und die Landesunterbringungsgesetze zielen nur auf unmittelbar zu erwartende Situationen Ein Angriff auf eine Person oder Zerstorung mit grossem Schaden bzw die Storung der offentlichen Sicherheit und Ordnung muss innerhalb kurzester Zeit wenige Stunden bis Tage bevorstehen und mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten Ebenso ist zu bedenken dass aggressives Verhalten auch Ausdruck von gewalttatigem Handeln ohne psychische Erkrankung sein kann und eine offentlich rechtliche Unterbringung mangels psychischer Erkrankung somit nicht moglich ist Stattdessen fallt der Betroffene dann in den Bereich von Polizei und Justiz Im Sinne des Gesetzes wird von Fremdgefahrdung gesprochen wenn Personen aufgrund wahn hafter Verkennung angegriffen werden der Betroffene unkontrolliert am Strassenverkehr teilnimmt der Betroffene Zerstorungen mit grossem Schaden vornimmt die offentliche Sicherheit und Ordnung gestort wird oder massiv andere offentliche Rechtsguter gefahrdet werden Siehe auch BearbeitenMassregelvollzug Forensische Psychiatrie Fixierung eines PatientenLiteratur BearbeitenH J Salize A Spengler H Dressing Zwangseinweisungen psychisch Kranker wie spezifisch sind die Unterschiede in den Bundeslandern Psychiatrische Praxis 2007 S 196 202 Henrike Bruns Tanja Henking Unterbringungen und Zwangsbehandlungen in Zahlen In T Henking J Vollmann Hrsg Zwangsbehandlung psychisch kranker Menschen Ein Leitfaden fur die Praxis Springer Verlag 2015 S 20 28Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Unterbringung Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Martin Breustedt Gesetzgebung und Praxis psychiatrischer Zwangsmassnahmen in Europa Die Methode der offenen Koordinierung als Gestaltungsinstrument europaischer Harmonisierungsprozesse Fachhochschule Bielefeld 2006 Hans Joachim Salize Unterbringung und Zwangsbehandlung die Lage in Europa Februar 2017 Die Anwendung von Zwang bei Kindern und Jugendlichen in der Kinder und Jugendpsychiatrie sowie in Heimen Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage BT Drs 18 11741 vom 29 Marz 2017 Unterbringung und Zwangsbehandlung Website des Betreuungsgerichtstags abgerufen am 11 November 2018Einzelnachweise Bearbeiten Geschlossene oder offene Psychiatrie Suizidrisiko bleibt sich gleich In unibas ch 29 Juli 2016 abgerufen am 13 April 2021 C G Huber u a Suicide risk and absconding in psychiatric hospitals with and without open door policies a 15 year observational study In The Lancet Psychiatry Band 3 Nr 9 September 2016 S 842 849 doi 10 1016 S2215 0366 16 30168 7 PMID 27477886 Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4186966 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unterbringung amp oldid 233858114