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Die Zal Mahmud Pascha Moschee turkisch Zal Mahmut Pasa Camii ist eine Moschee in Istanbul Sie wurde in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts wohl von dem Hofarchitekten Sinan fur die osmanische Prinzessin Sah Sultan und deren Mann Zal Mahmud Pascha errichtet Zal Mahmud Pascha Moschee mit Medrese im VordergrundBlick in den InnenraumInnenhof mit Brunnen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Moschee liegt im Stadtviertel Nisanca des Istanbuler Stadtbezirks Eyupsultan am westlichen Ufer des Goldenen Horns Geschichte BearbeitenSultan Selims II Tochter Sah Sultan heiratete 1562 den Janitscharen Anfuhrer Cakircibasi Hasan der nach der Hochzeit erst Sandschak Bey von Bosnien 1564 Beylerbey von Anatolien und schliesslich 1570 von Rumelien wurde Doch Hasan starb 1574 nur kurz nach seiner Ernennung zum Wesir Noch im selben Jahr heiratete die Prinzessin den in Bosnien geborenen Wesir Zal Mahmud Pascha Seinen Beinamen trug der von der persischen Sagengestalt Zal nachdem er den Prinzen Mustafa Halbbruder und Rivale von Selim im Kampf um den Thron 1553 erdrosselt hatte Die Ehe wahrte allerdings nur kurz Am 22 Oktober 1577 starb der Wesir seine Frau nur 13 Tage spater 1 Beide hatten in einer Stiftungsurkunde verfugt dass ein Drittel ihres Vermogens fur den Bau einer Moschee mit Medrese verwendet werden solle Sah Sultans Bruder Murad III und die beiden Schwestern verzichteten auf den ihnen verbleibenden Anteil und brachten dieses Vermogen ebenfalls in die Stiftung ein Sah Sultan hatte ihre Mutter Nurbanu als Testamentsvollstreckerin eingesetzt Die Sultansmutter sollte den Bau uberwachen Ausserdem hatte sie den osmanischen Finanzminister Huseyin Aga b Abdulmuin zum Stiftungsverwalter gemacht 2 Fur den Bau des Moscheekomplexes standen 5 875 Mio Asper zur Verfugung dessen Errichtung wohl noch im Jahr 1577 begann Durch geschickte Geldanlagen wuchs das Vermogen in einem Jahr auf uber 6 Mio Asper Um das Geld der Stiftung zu mehren erwarb Huseyin Aga fur 1 25 Mio Asper eine Karawanserei und Muhlen in Plowdiw die fur ein regelmassiges Einkommen sorgen sollten 3 Wer die Moschee entwarf ist ungeklart Nicht wenige schreiben den ungewohnlichen Bau Sinan zu es konnte aber auch ein Assistent fur die Plane verantwortlich gewesen sein 4 Als Huseyin Aga 1578 in den Osmanisch Safawidischen Krieg geschickt wurde ubernahm der ehemalige Verwalter des Paares Mustafa Kethuda b Abdurrahman den Stiftungsvorsitz Er stellte den Moscheebau mit zwei Medresen Gastezimmern Geschaften und Kerzenfabrik fertig Die Baukosten beliefen sich auf 7 82 Mio Asper 1586 87 wurden die beiden Einzelstiftungen in eine gemeinsame Stiftung uberfuhrt 3 Ende der 1580er Jahre wurde der Bau fertiggestellt Beginn und Ende der Bauarbeiten sind nicht genau uberliefert es wird jedoch davon ausgegangen dass mit den Bauarbeiten noch in den 1570er Jahren begonnen und die Moschee um 1589 90 fertig gestellt wurde 4 Um 1800 wurde eine Turbe errichtet Bei einem Erdbeben im Jahr 1894 wurde die Moschee beschadigt Das Minarett wurde in veranderter Form wieder aufgebaut 5 1955 bis 1963 wurde die Moschee restauriert 6 Erneute Restaurierungsarbeiten fanden 2012 13 statt 7 Architektur BearbeitenDer Moscheenkomplex hat eine fur die Zeit ungewohnliche Form und schmiegt sich nach Westen in einen Hang Der Komplex wird von einer Mauer umgeben Die Medrese von Sah Sultan ist U formig angelegt und befindet sich leicht erhoht im Norden In dem entstandenen Innenhof liegt ein grosser Brunnen fur rituelle Waschungen Sadirvan Daran schliesst sich im Suden die eigentliche Moschee mit einem gekuppelten funfjochigen Portikus an Ostlich an die Medrese von Sah Sultan schliesst sich L formig die niedrigere Medrese des Zal Mahmud Pascha an Im Sudwesten der Moschee liegt in einem kleinen Garten das oktogonale Mausoleum mit Kuppeldach Wahrend die Turbe in hellem Stein ausgefuhrt ist besteht das Mauerwerk aller anderen Gebaude des Komplexes aus Bandern aus hellem Werkstein und roten Ziegelsteinen Diese Banderung erinnert an byzantinische Kirchen Der querrechteckigen Moschee ist zum Innenhof ein Portikus vorgelagert Man betritt die Moschee uber den Nordeingang und gelangt in den zentralen Gebetssaal Im ersten Obergeschoss verlauft U formig eine Galerie die von funf Bogen auf vier Marmorsaulen zwischen zwei massiven Rundpfeilern getragen wird Die 12 4 Meter breite und 21 8 Meter hohe Pendentifkuppel wird von vier Bogen getragen die auf den Rundpfeilern aufsetzen Die Qibla Wand mit der Mihrab im Zentrum wird durch drei Fensterreihen beleuchtet uber denen sich ein Rundfenster befindet Alle Fenster der Moschee sind mit wabenformigen Gittern versehen deren Fensterglas klar ist und so das Innere der Moschee hell ausleuchtet 8 Unter den Lunettenfenstern im Erdgeschoss der Qibla Wand sind Fliesen aus Iznik angebracht auf denen Koranverse aus den Suren al Falaq und an Nas geschrieben stehen Die Schriften unterhalb der Kuppel rezitieren Verse aus der Sure Fatir Acht runde Schrifttafeln auf den Pendentifs sowie der Qibla und der gegenuberliegenden Wand zitieren Namen 9 Die Moschee besitzt an der Nordwest Ecke ein nahezu rundes Minarett auf einem quadratischen Sockel mit Spitzhelm und Galerie Literatur BearbeitenMetin Sozen Sinan Architect of the Ages Turkisches Kultur und Tourismusministerium Istanbul 1988 S 306 311 Bugune Dunden Istanbul Ansiklopedisi Tarih Vakfi Istanbul 1993 S 542 543Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zal Mahmud Pascha Moschee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zal Mahmud Pascha Moschee In archINFORM Zal Mahmud Pascha Moschee archnet orgEinzelnachweise Bearbeiten Gulru Necipoglu The Age of Sinan Architectural Culture in the Ottoman Empire Reaktion Books London 2005 ISBN 1 86189 244 6 S 368 376 hier S 368 f Gulru Necipoglu The Age of Sinan Architectural Culture in the Ottoman Empire Reaktion Books London 2005 S 370 f a b Gulru Necipoglu The Age of Sinan Architectural Culture in the Ottoman Empire Reaktion Books London 2005 S 371 a b Gulru Necipoglu The Age of Sinan Architectural Culture in the Ottoman Empire Reaktion Books London 2005 S 372 Wolfgang Muller Wiener Bildlexikon zur Topographie Istanbuls Byzantion Konstantinupolis Istanbul bis zum Beginn des 17 Jahrhunderts Wasmuth Tubingen 1977 ISBN 978 3803010223 S 491 Gulru Necipoglu The Age of Sinan Architectural Culture in the Ottoman Empire Reaktion Books London 2005 S 374 Restoring the executioner s mosque Hurriyet Daily News 21 April 2012 abgerufen am 24 Mai 2019 Gulru Necipoglu The Age of Sinan Architectural Culture in the Ottoman Empire Reaktion Books London 2005 S 373 f Gulru Necipoglu The Age of Sinan Architectural Culture in the Ottoman Empire Reaktion Books London 2005 S 374 f 41 044778 28 935822 Koordinaten 41 2 41 2 N 28 56 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zal Mahmud Pascha Moschee amp oldid 215430381