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Zadni Doubice deutsch Hinterdaubitz ist eine Wustung in Tschechien Sie liegt zwei Kilometer ostlich von Hinterhermsdorf bzw sechs Kilometer nordwestlich von Doubice an der Grenze zu Deutschland Ihre Fluren gehoren zur Gemeinde Doubice Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 WeblinksGeographie BearbeitenZadni Doubice befindet sich linksseitig der Kirnitzsch Krinice zwischen den Einmundungen des Weissbaches und des Heidelbaches in der Bohmischen Schweiz Nordlich erhebt sich der Steinberg 458 m im Sudosten der Kozi hrbety Ziegenrucken mit dem Slunecny vrch 442 m und Pytlak Bittler 448 m sudwestlich der Konigsplatz 436 m und der Taubenstein 403 m Gegen Nordosten liegen uber dem Tal der Kirnitzsch und ihrer Zuflusse die Reste der Felsenburgen Brtnicky hradek und Vlci hradek Nachbaransiedlungen sind Schaferraumicht und Mikulasovice im Norden Kopec Brtniky Sternberk und Vlci Hora im Nordosten Dlouhy Dul und Kyjov im Osten Doubice und Dolni Chribska im Sudosten Na Tokani im Suden die Wustung Zadni Jetrichovice im Sudwesten Niedermuhle und Hinterhermsdorf im Westen sowie Im Loch Neudorf Langk und Obermuhle im Nordwesten Geschichte BearbeitenEntlang der Kirnitzsch verlief seit alten Zeiten die Grenze zwischen den Herrschaften Hohnstein und Kamnitz Die Errichtung der ersten Muhle im Kirnitzschgrund bei Hinterhermsdorf erfolgte vermutlich um 1400 Die erste Erwahnung sowohl der Mittel als auch der Niedermuhle erfolgte 1547 als Brettmuhlen im Erbbuch des Amtes Hohnstein Im Jahre 1588 war die Mittelmuhle als Mahlmuhle genannt Zusammen mit der etwas unterhalb am rechten Ufer gelegenen Niedermuhle und der Brettmuhle am Steinberg waren alle Kirnschtmuhlen auch die Mittelmuhle zu Hinterhermsdorf gehorig Als Radslav Kinsky 1614 die Herrschaft Kamnitz erwarb schlug er die auf seinem Gebiet liegende Mittelmuhle auch de facto seiner Herrschaft zu Sie wurde danach auch als Bohmische Muhle und die Niedermuhle in Bohmen auch als Sachsische Muhle bezeichnet Die Zentschelmuhle am Steinberg erlosch zu Beginn des 18 Jahrhunderts Im Loch entstanden im Laufe der Zeit weitere Hauser und die Einschicht wurde Hinterdaubitz genannt Die Bewohner ernahrten sich von der Forstwirtschaft und der Fischerei Um 1800 gehorten beide Muhlen dem Muller Puttrich Nachdem 1806 die bohmische Lehnshoheit uber das Amt Hohnstein erlosch anderte sich an der engen Verwurzelung der Bohmischen Muhle und Hinterdaubitz mit Hinterhermsdorf wenig Die Hauser am linken Ufer waren zwar den Grafen Kinsky auf Kamnitz in Bohmen untertanig das nachstgelegene Dorf war das sachsische Hinterhermsdorf Im 19 Jahrhundert entstand ein Jagerhaus das seit 1846 auch als Einkehr diente Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften wurde Hinterdaubitz ab 1850 amtlich ein Ortsteil der Gemeinde Daubitz im Bezirk Rumburg Weil Daubitz jedoch weitab lag und nur schwer durch die Felstaler zu erreichen war besuchten die Kinder des Ortes die Schule in Hinterhermsdorf Ebenso waren die Einwohner nach Hinterhermsdorf gepfarrt und evangelisch 1860 brannte die Niedermuhle und drei Jahre spater die Bohmische Muhle Dies gab Anlass zu Spekulationen da die Besitzerinnen der Muhlen zwei Enkelinnen des Mullers Puttrich einander nicht wohlgesinnt waren Wahrend an der Niedermuhle nur Schaden am Westgiebel entstanden war er bei der Bohmischen Muhle deutlich grosser Sie wurde wieder aufgebaut diente jedoch nicht mehr als Muhle sondern als Wirtschaftshof nbsp Gebirgsverein fur die Sachsische Schweiz Sektion Radeberg Exkursion zur Bohmischen Muhle Hinterdaubitz am 23 24 August 1913 Der zum Ende des 19 Jahrhunderts einsetzende Tourismus und die nach Einstellung der Flosserei begonnene Kahnfahrt auf der Oberen Schleuse machten Hinterdaubitz zu einem Anlaufpunkt von Ausfluglern aus Bohmen und Sachsen Zu Beginn des 20 Jahrhunderts erhielt die Bohmische Muhle eine Schankkonzession und es erfolgte ein Umbau zu einem Ausflugsgasthaus mit Hotelbetrieb im bayerischen Stil Erst mit dem Bau der Khaatalstrasse im Jahre 1906 erhielt Hinterdaubitz eine Strassenverbindung ins Bohmische zuvor war der Ort uber die Strasse von Hinterhermsdorf uber Neudorf sowie uber Wege aus Bohmen erreichbar 1910 war Anton Rothe Besitzer der Bohmischen Muhle Auf sachsischer Seite betrieb der Besitzer der Niedermuhle Wilhelm Hohne vor 1911 ebenfalls eine Schankwirtschaft die wegen der bohmischen Konkurrenz recht kurzlebig war 1910 lebten in den sechs Hausern von Hinterdaubitz 13 Menschen und 1921 waren es 21 1911 kaufte Friedrich Wilhelm Peschke die Niedermuhle Peschke betatigte sich als Heimatforscher und Altertumssammler Er grundete in Hinterhermsdorf das erste Dorfmuseum und bereiste mehrmals China Peschke verschuldete sich dabei 1922 stellte die Niedermuhle den Mahlbetrieb ein und auch das Sagewerk wurde stark reparaturbedurftig 1927 verursachte ein Hochwasser der Kirnitzsch starke Schaden Neben dem Hegerhaus betrieb der Heger Alfred Pohl in Hinterdaubitz eine weitere Schankwirtschaft Eine Besonderheit war dass die Bohmischen Muhle die in der Flussschleife unterhalb lag nur uber eine durch sachsisches Gebiet fuhrende Strasse zur Niedermuhle erreichbar war 1932 bestand Hinterdaubitz aus acht Hausern und hatte 37 Einwohner Nach der Machtubernahme durch die Nationalsozialisten im Deutschen Reich wurden die Kinder aus Hinterdaubitz 1933 ins bohmische Zeidler umgeschult 1934 wurde an der Zeidlerbrucke eine tschechoslowakische Zollstation eingerichtet Nach dem Munchner Abkommen wurde Hinterdaubitz 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Rumburg In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges fuhrte Ende April 1945 der Todesmarsch der Haftlinge des KZ Aussenlagers Schwarzheide uber Hinterhermsdorf und Hinterdaubitz nach Warnsdorf Dabei erschoss die SS Wachmannschaft acht Haftlinge Nach dem Ende des Krieges kam Hinterdaubitz zur Tschechoslowakei zuruck Anschliessend begann die Vertreibung der deutschen Bewohner Uber die Grenzbrucke nach Hinterhermsdorf zogen Kolonnen von vertriebenen Deutschen Danach wurde die Grenze geschlossen 1950 bestand Zadni Doubice weiterhin aus acht Hausern hatte aber keinen Einwohner mehr Die Bohmische Muhle brannte nieder und die anderen Hauser auf der tschechischen Seite wurden in den 1950er Jahren abgerissen Auf sachsischer Seite besteht im Tal die Niedermuhle und ein Haus im Loch Nach der Samtenen Revolution wurde 1996 ein Grenzubergang fur Wanderer und Radfahrer von Hinterhermsdorf nach Zadni Doubice eroffnet Heute fuhrt der Radwanderweg von Hinterhermsdorf nach Krasna Lipa uber die Grenzbrucke Ab 2001 begann eine Restaurierung der Niedermuhle die sich bis 2002 im Besitz der Familie Peschke befand Sehenswurdigkeiten BearbeitenGedenktafel fur die erschossenen Haftlinge des KZ Todesmarsches im Temny dul Finsterer Grund ostlich von Zadni Doubice Vlci deska Wolfstafel sudlich der Niedermuhle hier wurde 1640 der letzte Wolf erlegt Mauerreste der Bohmischen Muhle Obere Schleuse flussabwarts an der Kirnitzsch Khaatal Reste der Felsenburgen Brtnicky hradek und Vlci hradek Hohle Grosses Preussenlager SandsteinfelsenWeblinks BearbeitenZadni Doubice auf zanikleobce cz Bohmische Muhle und Hinterdaubitz leicht fehlerhaft Hinterdaubitz Website der Niedermuhle50 92 14 392777777778 Koordinaten 50 55 N 14 24 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zadni Doubice amp oldid 218545665