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Yvonne Bovard 1902 in Genf 1984 ebenda war eine Schweizer Musikerin und Kommunistin die nach ihrer Emigration 1936 in die Sowjetunion von 1940 bis 1948 in einem Gefangnis des Gulag inhaftiert war Strassentafel in Genf 2019 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Film 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenYvonne Bovard absolvierte die Ausbildung zur Geigerin am Musikkonservatorium in Genf und erhielt 1920 das Diplom als Geigerin Sie wurde Mitglied der 1921 gegrundeten Kommunistischen Partei der Schweiz und verliess am 8 Marz 1936 die Schweiz um sich in die Sowjetunion zu begeben Dort lernte sie den Polen Mark Schalks kennen der fruher ebenfalls in Genf gelebt hatte und nach einer blutig niedergeschlagenen antifaschistischen Kundgebung aus der Schweiz fluchten musste Die beiden heirateten wenig spater in Moskau Bovard arbeitete in der franzosischsprachigen Abteilung von Radio Moskau In ihren Briefen ruhmte sie soziale Errungenschaften des Sowjetregimes wie etwa das gute Angebot der Kinderbetreuung Demgegenuber ausserte sie Vorbehalte gegenuber dem staatlichen System weil viele Personen in ihrem Umfeld unter unbekannten Umstanden verschwanden Auch ihr Mann wurde 1940 festgenommen nachdem die Rote Armee kurz zuvor Polen angegriffen hatte Als Bovard erfuhr dass Mark Schalks nach Sibirien deportiert worden war suchte sie eine Moglichkeit um in die Schweiz zuruckzukehren Doch am 27 November 1940 wurde auch sie verhaftet in einem Prozess antisowjetischer Aktivitaten beschuldigt und zu acht Jahren Haft in einem Arbeitslager verurteilt Die Zeit verbrachte Bovard in einem Frauengefangnis in Laia wo die Insassinnen fur die Holzverarbeitung eingesetzt wurden Auch nach dem Ende ihrer Haftstrafe durfte sie nicht ausreisen und wurde in Jenisseisk in Sibirien festgehalten Versuche der Schweizer Bundesbehorden und auch des Schweizerischen Roten Kreuzes zu ihrer Freilassung scheiterten Erst als das Gulag System nach Stalins Tod abgeschwacht wurde anderten sich die Lebensbedingungen fur die Schweizer Musikerin 1953 erlaubten ihr die Sowjetbehorden die Ausreise in die Schweiz Nach ihrer Ruckkehr weigerte sie sich in Gesprachen mit Medienschaffenden von ihrer Haftzeit zu sprechen und ihre Sympathie zum Sowjetsystem abzulegen In Genf arbeitete Bovard spater in der Bibliothek der Geisteswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Genf In Russland wurde sie 1997 13 Jahre nach ihrem Tod rehabilitiert 1998 produzierte der Schweizer Filmemacher Daniel Kunzi einen Dokumentarfilm uber das Leben der Genfer Kommunistin 1 2019 widmete die Organisation Escouade die Strasse Rue de la Faucille vorubergehend ihrem Gedachtnis 2 Literatur BearbeitenDaniel Kunzi Therese Obrecht Requiem pour une violoniste In Genevieve Piron Hrsg Goulag Le peuple des zeks Musee d ethnographie de Geneve Genf 2004 S 143 145 Film BearbeitenDaniel Kunzi Yvonne Bovard deportee en Siberie Dokumentarfilm 61 Minuten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Yvonne Bovard Sammlung von Bildern Laure Piguet Yvonne Bovard 1902 1984 violoniste auf 100elles ch Yvonne Bovard Mitglied der Kommunistischen Partei der Schweiz KPS Schweizerisches SozialarchivEinzelnachweise Bearbeiten Daniel Kunzi Yvonne Bovard deportee en Siberie Documentaire Website von Daniel Kunzi abgerufen am 2 Marz 2023 PDF 149 kB Sylvia Revello Les rues genevoises en voie de feminisation In Le Temps 5 April 2019 28 August 2020 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 2 Marz 2023 PersonendatenNAME Bovard YvonneKURZBESCHREIBUNG Schweizer Musikerin und KommunistinGEBURTSDATUM 1902GEBURTSORT GenfSTERBEDATUM 1984STERBEORT Genf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Yvonne Bovard amp oldid 234399923