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Yoshida Mitsuyoshi japanisch 吉田 光由 1598 1672 auch Yoshida Kōyu die sino japanische Lesung seines Namens war ein japanischer Mathematiker der Edo Zeit Er verfasste das weit verbreitete Rechenbuch Jinkōki 塵劫記 das grossen Einfluss sowohl auf nachfolgende Autoren als auch auf den Mathematikunterricht gewann Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ausgaben 4 Literatur 5 WeblinkLeben BearbeitenYoshida war der Sohn eines Arztes und stammte aus Saga einer Vorstadt von Kyōto Seine Verwandtschaft zur reichen Kaufmannsfamilie Suminokura ermoglichte ihm eine umfangreiche Ausbildung und verschaffte dem mathematisch begabten Yoshida Zugang zu chinesischen Mathematikbuchern wie dem 1592 erschienenen Sanpō Tōsō chinesisch 算法统宗 Pinyin Suanfă tŏngzong auf das er spater bei seinen eigenen Arbeiten zuruckgreifen sollte nbsp Yoshida rechnete mit dem japanischen Abakus Soroban Der wirtschaftliche Aufschwung nach dem Ende der politischen Wirren der Azuchi Momoyama Zeit und der Einigung des Landes unter dem Tokugawa Shōgunat ging einher mit einem erhohten Bedarf an mathematischen Berechnungen die jedoch durch unvollkommene Verfahren und ein kompliziertes Wahrungssystem erschwert wurden Standige Umrechnungen zwischen der Goldwahrung Edos der Silberwahrung Kyōtos und Osakas und diversen Kupferwahrungen sowie zwischen den verschiedenen Massen und Gewichten waren erforderlich Als Hilfsmittel bei derartigen Berechnungen wurde der japanische Abakus der sogenannte Soroban immer wichtiger Einfuhrungen in seine Benutzung und in die wichtigsten Rechenverfahren waren jedoch noch Mangelware Diese Lucke versuchte Yoshida ahnlich wie ein Jahrhundert zuvor europaische Rechenmeister wie Adam Ries 1627 mit seinem Rechenbuch Jinkōki zu schliessen Es enthielt neben taglich benotigten mathematischen Verfahren auch zahlreiche Aufgaben mit Denksportcharakter fur die Yoshida zum Teil auf chinesische Vorbilder wie das Sanpō Tōsō zuruckgriff Er uberarbeitete sein Werk bis Ende 1641 mehrfach und versuchte durch Innovationen wie farbige Illustrationen unterschiedliche Farben fur positive Zahlen rot und negative Zahlen schwarz und schliesslich die noch zu losenden Probleme eine Sammlung von zwolf ungelosten Aufgaben seine offensichtlich zahlreichen Nachahmer auszustechen Nach 1641 wandte sich Yoshida Flussbauprojekten zu es ist umstritten ob er ein ihm zugeschriebenes Buch von 1643 auch tatsachlich verfasst hat Relativ sicher war er an zwei kalendarischen Werken beteiligt dem Wakan Hennen Gōunzen von 1645 und dem Koreki Binran von 1648 Yoshida Mitsuyoshi starb 1672 Werk Bearbeiten nbsp Darstellung von Binomialkoeffizienten im Jinkōki 1641Yoshidas bekanntestes Werk das Jinkōki erschien zwischen 1627 und 1641 in mindestens sechs teilweise recht unterschiedlichen Ausgaben Es wurde bis zu den europaisch orientierten Schulreformen zu Beginn der Meiji Zeit unter anderem in den Terakoya Schulen eingesetzt Das Jinkōki gehort zum breitenwirksamsten Bereich der traditionellen japanischen Mathematik 和算 Wasan der im Gegensatz zur mehr wissenschaftlich orientierten Expertenmathematik etwa der Seki Schule nach Seki Takakazu und den kultisch bedeutsamen Sangaku Tafeln fur den Hausgebrauch gedacht war Zum praktischen Nutzen des Werks trugen auch die zahlreichen darin enthaltenen wohl vom Autor entworfenen Zeichnungen bei Auf eine mathematische Notation im heutigen Sinne verzichtete er alle Aufgaben werden in Worten und im Hinblick auf die Berechnung mit Hilfe des Soroban beschrieben Die heute bekannten Ausgaben des Jinkōki im Einzelnen 1627 In vier Banden mit insgesamt 26 Kapiteln werden alltagliche Berechnungen und die Flachen und Volumina ausgewahlter Korper beschrieben 1629 In funf Banden mit insgesamt 48 Kapiteln werden zusatzlich zum Inhalt der ersten Ausgabe Berechnungen mit grossen Zahlen und einige Aufgaben mit spieltheoretischem Charakter dargestellt 1631 Die drei Bande mit insgesamt ebenfalls 48 Kapiteln enthalten zum Schutz vor Nachahmern farbige Illustrationen und farbig gekennzeichnete positive und negative Zahlen 1634 Diese Ausgabe besteht aus vier kleinformatigen Banden mit insgesamt wiederum 48 Kapiteln unterscheidet sich jedoch inhaltlich deutlich von den vorherigen und spateren Ausgaben Juni 1641 In drei Banden mit insgesamt 50 Kapiteln werden die Inhalte der bisherigen Ausgaben umfassend und weitgehend in sich geschlossen dargestellt Der erste Band enthalt eine Einfuhrung in das Soroban Rechnen sowie Aufgaben zu Reispreisen Geldwechsel Zinsrechnung und Wareneinkauf Im zweiten Band finden sich Aufgaben die fur einzelne Berufsgruppen wie Handler Bauern Handwerker oder Landaufseher von besonderem Interesse sind etwa die Berechnung der Flache von Reisfeldern oder der Getreidesteuer Der dritte Band besteht aus Aufgaben die dazu geeignet sind mathematische Laien zu beeindrucken wie exponentielles Wachstum Quadrat und Kubikwurzeln November 1641 Diese moglicherweise als Supplementband zur Ausgabe vom Juni desselben Jahres gedachte Ausgabe enthalt neben weiteren Aufgaben zu Oberflachen und Volumina fester Korper auch die zwolf noch zu losenden Probleme Yoshidas Buch war nur eines von vielen Rechenbuchern die in der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts in Japan entstanden Es gewann jedoch offensichtlich grossen Einfluss sowohl auf nachfolgende Autoren die sein Verfasser nach eigenem Bekunden als Nachahmer und Schwarzkopierer betrachtete als auch auf den Mathematikunterricht Noch hundert Jahre nach Yoshidas Tod erschien kaum ein Buch ohne noch zu losende Probleme deren Anzahl zum Teil bis zu 200 betrug Bis 1913 wurden uber 300 Rechenbucher veroffentlicht die den Begriff Jinkōki im Namen trugen Erst mit den Schulreformen der Meiji Zeit ab 1872 und der damit verbundenen Bevorzugung westlicher Mathematik Yosan verlor Yoshida an Bedeutung Durch Neuausgaben seines Werks in englischer und moderner japanischer Sprache wurde er seit Ende der 1990er Jahre wieder bekannter Ausgaben BearbeitenOsamu Takenouchi u a Hrsg Jinkōki Wasan Institute Tokyo 2000 die englische Ausgabe enthalt neben der Ausgabe vom Juni 1641 und Teilen der Ausgabe vom November 1641 als Faksimile und in englischer Ubersetzung umfangreiche Anmerkungen und Erlauterungen japanische Ausgabe ISBN 4 87639 120 3 Literatur BearbeitenWalther L Fischer Das Jinko ki von Mitsuyoshi Yoshida 1627 Das beruhmteste japanische Rechenbuch der Edo Zeit Arbeitsberichte und Reprints Nr 2 Universitat Erlangen Nurnberg Nurnberg 1996 David Eugene Smith Yoshio Mikami A History of Japanese Mathematics Open Court Publishing Chicago 1914 vollstandige Online Version im Internet Archive Weblink Bearbeiten nbsp Commons Yoshida Mitsuyoshi Album mit Bildern Videos und Audiodateien Japanischer Name Wie in Japan ublich steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen Somit ist Yoshida der Familienname Mitsuyoshi der Vorname nbsp Dieser Artikel wurde am 2 Mai 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Person LCCN n88216664 NDL 00272643 VIAF 6495609 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 8 April 2022 PersonendatenNAME Yoshida MitsuyoshiALTERNATIVNAMEN 吉田 光由 japanisch Yoshida Kōyu On Lesung Yoshida KoyuKURZBESCHREIBUNG Autor eines japanischen RechenbuchesGEBURTSDATUM 1598STERBEDATUM 1672 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Yoshida Mitsuyoshi amp oldid 221887459