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Der Wurmsamen Drusengansefuss 1 Dysphania anthelmintica auch Amerikanisches Wurmkraut 2 genannt ist eine Pflanzenart aus der Familie der Fuchsschwanzgewachse Amaranthaceae Diese intensiv riechende Pflanze wird als Heilpflanze genutzt Wurmsamen DrusengansefussWurmsamen Drusengansefuss Dysphania anthelmintica SystematikOrdnung Nelkenartige Caryophyllales Familie Fuchsschwanzgewachse Amaranthaceae Unterfamilie ChenopodioideaeTribus DysphanieaeGattung Drusengansefusse Dysphania Art Wurmsamen DrusengansefussWissenschaftlicher NameDysphania anthelmintica L Mosyakin amp ClemantsIllustration Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Blutenstand und Blute 1 3 Frucht und Samen 1 4 Photosyntheseweg 2 Inhaltsstoffe 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Nutzung 5 1 Heilpflanze 5 2 Weitere Nutzungen 6 Quellen 6 1 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Der Wurmsamen Drusengansefuss ist nach Iamonico 2011 ein ausdauernder Strauch in der Flora of North America irrtumlich als einjahrige Pflanze beschrieben mit einer Wuchshohe von 0 4 bis 1 m und einer Flache von 1 bis 2 m2 Er ist mehr oder weniger dicht mit Drusenhaaren bedeckt und verstromt einen intensiven unangenehmen Geruch Der aufrechte oder aufsteigende grune oder rotliche Stangel ist verzweigt Die unteren Laubblatter sind gestielt und erreichen eine Lange von 5 bis 7 cm und eine Breite von 1 5 bis 3 cm Die Blattspreite ist eiformig bis lanzettlich am Ende zugespitzt mit keilformiger Basis und meist gezahntem seltener ganzrandigem gewimpertem Blattrand Die oberen Blatter sind sitzend und kleiner bis 4 cm lang und 1 cm breit Blutenstand und Blute Bearbeiten Der Blutenstand ist stets zusammengesetzt aus zahlreichen end und seitenstandigen etwa 3 bis 8 cm langen Scheinahren Die Bluten stehen in kugeligen Knaueln von 1 5 bis 3 3 mm Durchmesser Im Unterschied zum Mexikanischen Drusengansefuss sind die Tragblatter fehlend oder nur bis 2 2 mm lang kurzer oder hochstens so lang wie die Knauel linealisch und zugespitzt Die Blutenhulle besteht aus funf bis zur Halfte ihrer Lange miteinander verwachsenen Tepalen Bei einer Lange von 0 7 mm sind sie eiformig mit stumpfer Spitze auf dem Rucken gerundet und kahl Es sind funf Staubblatter und drei Narben vorhanden Die Blutezeit reicht von August bis Oktober in Italien Frucht und Samen Bearbeiten Zur Fruchtzeit umgibt die Blutenhulle die eiformige Frucht mit einem Durchmesser von 1 bis 1 5 mm Die glatte drusige Fruchtwand liegt dem Samen nicht an Der rotlich braune oft vertikale selten horizontale Same ist eiformig und erreicht eine Hohe von 0 7 bis 1 mm und einen Durchmesser von 0 5 bis 0 9 mm Die Samenschale ist glatt Photosyntheseweg Bearbeiten Der Wurmsamen Drusengansefuss ist eine C3 Pflanze mit normaler Blattanatomie 3 Inhaltsstoffe BearbeitenDie Blatter und Samen enthalten ein Atherisches Ol mit dem Hauptinhaltsstoff Ascaridol einem Monoterpenperoxid 4 Vorkommen BearbeitenDer Wurmsamen Drusengansefuss ist in Nordamerika nordostliche sudostliche und sudliche USA Mexiko und in der Karibik verbreitet Entlang der Atlantik und Golfkuste ist er eine der haufigsten Arten und dort vermutlich heimisch Er besiedelt Sanddunen Kiefernwalder Wiesen Strassenrander und Ruderalstandorte bis zu einer Hohenlage von 1100 Metern Kultiviert und eingeburgert kommt diese frostempfindliche Art auch in anderen warm gemassigten Regionen vor In Italien Region Latium gilt sie nach Iamonica 2011 inzwischen als eingeburgerter Neophyt Dort wachst sie auf trockenem Brachland an Boschungen und Strassenrandern Sie benotigt Warme Trockenheit und volle Besonnung Ein Vorkommen in Mittel und Sudeuropa an gestorten Stellen ist zu erwarten erfordert jedoch noch nahere Untersuchungen In Deutschland wurde der Wurmsamen Drusengansefuss unbestandig als Adventivpflanze im Bundesland Hamburg gefunden 1 Systematik BearbeitenDysphania anthelmintica gehort innerhalb der Gattung Dysphania zur Sektion Adenois Moq Mosyakin amp Clemants Sie ist nah verwandt mit dem Mexikanischen Drusengansefuss Dysphania ambrosioides Die Erstveroffentlichung dieser Art erfolgte 1753 durch Carl von Linne unter dem Namen Chenopodium anthelminticum in Species Plantarum Band 1 S 220 5 Sie wurde 2002 durch Sergei Mosyakin und Steven Clemants in die Gattung Dysphania gestellt in Ukrajins kyj Botanicnyj Zurnal Band 59 4 S 382 Synonyme fur Dysphania anthelmintica L Mosyakin amp Clemants sind Ambrina ambrosioides var anthelmintica L Moldenke Ambrina anthelmintica L Spach Atriplex anthelmintica L Crantz Botrys anthelmintica L Nieuwl Chenopodium ambrosioides var anthelminticum L A Gray Chenopodium ambrosioides var anthelminticum L Aellen comb superfl Chenopodium anthelminticum L und Roubieva anthelmintica L Hook amp Arn 6 Nutzung BearbeitenHeilpflanze Bearbeiten Der Wurmsamen Drusengansefuss wird als Heilpflanze vielseitig genutzt 7 Seine besonders ascaridolreichen Samen oder das daraus gewonnene atherische Ol Oleum Chenopodii waren in der Volksmedizin seit Jahrhunderten als Wurmmittel gebrauchlich und auch gegen Ruhr Amoben Dysenterie wirksam Wegen der Giftigkeit des atherischen Ols sollte diese Behandlung unter arztlicher Uberwachung und nicht bei Schwangeren erfolgen 8 Ein Aufguss der Blatter wird bei Verdauungsproblemen Blahungen Kolik oder Magenschmerzen angewendet Karminativum Er wirkt auch gegen Husten Antiasthmatikum Ausserlich als Umschlag wird er bei Haemorrhoiden Insektenstichen oder Schlangenbissen und zur Wundheilung eingesetzt Er wirkt schmerzlindernd Analgetikum und gegen Pilzerkrankungen antifungal 8 Als weitere Anwendungen werden Menstruationsstorungen und zur Schwitzkur Diaphoretikum genannt 7 Die Pflanze kann Dermatitis oder andere allergische Reaktionen auslosen 8 Unter dem Namen Chenopodium anthelminticum wird diese Art in der Homoopathie verwendet 9 Weitere Nutzungen Bearbeiten Die Pflanze wirkt insektizid und wird gegen Bettwanzen eingesetzt 7 Sie dient auch als Farbepflanze 7 Quellen BearbeitenSteven E Clemants amp Sergei L Mosyakin Dysphania anthelmintica S 270 textgleich online wie gedrucktes Werk In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 4 Magnoliophyta Caryophyllidae part 1 Oxford University Press New York Oxford u a 2003 ISBN 0 19 517389 9 englisch Abschnitte Beschreibung Vorkommen Systematik Duilio Iamonico Dysphania anthelmintica Amaranthaceae new to the nonnative Flora of Italy and taxonomic considerations on the related species In Hacquetia Band 10 1 2011 doi 10 2478 v10028 011 0002 x S 41 48 Abschnitte Beschreibung Vorkommen Einzelnachweise Bearbeiten a b Karl Peter Buttler Michael Thieme u a Florenliste von Deutschland Gefasspflanzen Version 3 August 2011 abgerufen am 8 Dezember 2011 Trivialnamen bei MMPND Gudrun Kadereit Evgeny V Mavrodiev Elizabeth H Zacharias Alexander P Sukhorukov Molecular phylogeny of Atripliceae Chenopodioideae Chenopodiaceae Implications for systematics biogeography flower and fruit evolution and the origin of C4 Photosynthesis In American Journal of Botany Band 97 Nr 10 2010 S 1664 1687 Valery Dembitsky Ilya Shkrob Lumir Ondrej Hanus Ascaridole and related peroxides from the genus Chenopodium In Biomedical Papers of the Medical Faculty of the University Palacky Olomouc Czech Repub Band 152 2 2008 S 209 215 PDF Datei Erstveroffentlichung eingescannt bei Biodiversity Heritage Library Dysphania anthelmintica bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis a b c d Trivialnamen und Anwendungen bei Liber Herbarum a b c Eintrag bei Plants For A Future abgerufen am 8 Dezember 2011 Eintrag bei Webhomeopath com Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wurmsamen Drusengansefuss Dysphania anthelmintica Album mit Bildern Videos und Audiodateien Gerhard Madaus Lehrbuch der Biologischen Heilmittel 1938 online bei Henriette s Herbal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wurmsamen Drusengansefuss amp oldid 199319098