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Die Wolfsegg Traunthaler Kohlenwerks AG WTK war ein Unternehmen des Braunkohlebergbaus im Hausruck Oberosterreich Wolfsegg Traunthaler Kohlenwerks AGRechtsform AktiengesellschaftGrundung 1856 als Wolfsegg Traunthaler Kohlenwerks und Eisenbahngesellschaft AG Auflosung 1996Sitz Wien Linz Wolfsegg am HausruckBranche BraunkohlebergbauUnternehmensgeschichte Bearbeiten nbsp Aktie uber 100 Schilling der Wolfsegg Traunthaler Kohlenwerks AG vom 1 Juli 19331760 wurden erstmals Braunkohlevorkommen im Hausruck entdeckt gegen Ende des 18 Jahrhunderts wurde mit dem Abbau begonnen 1 Mehrere Gewerkschaften konkurrierten in den folgenden Jahrzehnten miteinander Durch die Zusammenlegung der Felderbesitze von Alois Miesbach Baron Rothschild und Graf Julien Wallsee entstand 1855 1856 die Wolfsegg Traunthaler Kohlenwerks und Eisenbahngesellschaft mit Sitz in Wien und einer Werksdirektion in Wolfsegg am Hausruck Insgesamt 800 Bergleute arbeiteten damals in den Gruben 2 1 3 1870 erwarb die WTK den Bergbau des Grafen Arco Windischhub Hausruckedt und Eberschwang mit 36 Bergleuten somit war de facto der gesamte Bergbau im Hausruck in den Handen der WTK Im Jahr 1872 wurde die Gesellschaft vom Steyrer Waffenfabrikanten Josef Werndl und dem Initiator der Kronprinz Rudolf Bahn Georg Ritter von Aichinger erworben In Folge erlebte die WTK einen grossen Aufschwung und es wurden zum leichteren Abtransport der Kohle die Hausruckbahn und die normalspurige Stichbahn von Holzleithen nach Thomasroith erbaut 1911 wurde das Unternehmen unter Fuhrung der Union Bank in eine Aktiengesellschaft unter der Firma Wolfsegg Traunthaler Kohlenwerks AG umgewandelt der die Erben Werndls ihre Anteile verkauften 1914 war die WTK nach der Alpine Montangesellschaft und der Graz Koflacher Eisenbahn und Bergbaugesellschaft das drittgrosste Kohlenbergbauunternehmen auf dem Gebiet des heutigen Osterreich und beschaftigte rund 1 500 Personen 3 Im Jahr 1919 beteiligten sich das Land Oberosterreich und der Staat Osterreich an der WTK Um 1920 erreichte die WTK einen Mitarbeiter Hochststand von rund 3 500 Beschaftigten 3 Ab Mitte der 1920er Jahre wurde der Grossteil der Braunkohle im Gemeindegebiet von Ampflwang im Hausruckwald gefordert und im 18 Kilometer entfernten neuerrichteten Kraftwerk Timelkam verfeuert Fur den Transport dorthin errichtete die WTK die Ampflwanger Bahn 1934 kam es im Rahmen des Februarkampfe auch in den Revieren der WTK zu blutigen Auseinandersetzungen die 16 Opfer forderten 1 Nachdem der Mitarbeiterstand bis 1930 auf ca 1 500 Personen gesunken war stieg er trotz der Weltwirtschaftskrise bis 1937 wieder auf rund 2 000 Beschaftigte an Die WTK konzentrierte ihr Wirken nun auf die drei Reviere Wolfsegg Thomasroith und Ampflwang 3 In der Zeit des Nationalsozialismus kamen auch Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene in den WTK Bergwerken zum Einsatz 1946 erfolgte die ganzliche Verstaatlichung des Unternehmens 1 4 Die Nachkriegszeit bedeutete aufgrund des Rohstoffmangels zunachst einen grossen Aufschwung fur das Unternehmen so arbeiteten 1952 bereits wieder an die 3 400 Personen fur die WTK In den Jahren 1955 1963 und 1964 wurden jeweils uber eine Million t Braunkohle gefordert der Hohepunkt wurde 1963 mit einer Fordermenge von 1 035 000 t erreicht 3 1 5 Seit ihrer Grundung betrieb die WTK mit der Kohlenbahn Breitenschutzing Kohlgrube eine der spater letzten Bahnen in der noch von der Pferdeeisenbahn ubernommenen Spurweite von 1106 mm Die talwarts im Schwerkraftbetrieb und bergauf mit Pferden ab 1870 mit Dampf und spater mit Diesellokomotiven betriebe Kohlenbahn wurde 1966 nach Auskohlung des Reviers Kohlgrube stillgelegt Ab 1963 ging es aufgrund der Bevorzugung anderer Energietrager mit dem Kohlebergbau der WTK spurbar bergab nur die beiden Olkrisen verlangerten das Bestehen des ab den 1960er Jahren in Ampflwang konzentrierten Bergbaus um einige Jahre 1 Die Belegschaft sank kontinuierlich und betrug 1979 nur mehr rund 900 Personen 3 Nachdem 1992 die Stilllegung beschlossen wurde stellte die WTK 1995 den Bergbau in der Grube Schmitzberg dem letzten untertagigen Braunkohlebergbau in Europa ein 6 1 1996 wurde der Betrieb an einen ehemaligen Geschaftsfuhrer verkauft der in geringen Mengen tagebaumassig Hausbrandkohle 3 5 Tonnen abbauen liess und zu Briketts verarbeitete 1 Dieser Betrieb meldete 2006 Insolvenz an und 2007 erfolgte der Anschlusskonkurs mit 9 1 Millionen Euro 7 Heute werden etwa die Anlagen in Wolfsegg Kohlgrube oder Buchleiten als Industriedenkmal und Veranstaltungsort genutzt 8 Bei der Oberosterreichischen Landesausstellung 2006 mit dem Thema Kohle und Dampf wurden die ehemalige Zentralsortierung in Ampflwang und andere Gebaude auf dem ehemaligen WTK Gelande zu Schauobjekten adaptiert Die Osterreichische Gesellschaft fur Eisenbahngeschichte wurde auf dem ehemaligen Betriebsareal in Ampflwang heimisch und betreibt die fruher zum Kohletransport dienende Ampflwanger Bahn als Museumseisenbahn Der ehemalige Grubenbahnhof Scheiben des WTK Bergbaus in Geboltskirchen wurde in einen Erlebnispark umgewandelt 9 nbsp WTK Grubenlok und Hunte als Denkmal in Kohlgrube nbsp Eingang des Lorenz Stollens in Wolfsegg nbsp Kohlebrecher Buchleiten nbsp Brecher Kohlgrube nbsp Bergbau und Eisenbahnmuseum Ampflwang in den ehemaligen WTK Anlagen nbsp Lok Anna der ehemaligen Kohlebahn Breitenschutzing KohlgrubeLiteratur BearbeitenHannes Koch Ampflwang im Hausruckwald und der Betrieb der Wolfsegg Traunthaler Kohlenwerks AG Diplomarbeit an der Kepleruniversitat Linz Linz 2000 Kohlenbergbau und Kohlenbergwerk 1807 2000 Dagmar Ulm Die Geschichte der Wolfsegg Traunthaler Kohlenwerks Aktiengesellschaft Eine Analyse der Geschaftsberichte 1945 1985 Diplomarbeit an der Kepleruniversitat Linz Hrsg Kepleruniversitat Linz 2003 Betrifft u a Gemeinden Wolfsegg am Hausruck Ottnang am Hausruck und Geboltskirchen aber auch Linzer Unternehmenszentrale o V Die Braunkohlenbergbaue der Wolfsegg Traunthaler Kohlenwerks und Eisenbahngesellschaft am Hausruckgebirge in Oberosterreich Zur Erlauterung der bei der Wiener Weltausstellung exponierten Uebersichtskarte der Lagerungs und Betriebsverhaltnisse In Oesterreichische Zeitschrift fur Berg und Huttenwesen 21 Jahrgang 1873 a Topographische und geologische Verhaltnisse S 248 250 b Beschaffenheit der Kohle und Verwendung c Geschichtliches der Bergbaue S 256 257 d Bergbaue S 264 266 e Transportverhaltnisse S 272 273 Franz Mathis Big Business in Osterreich Osterreichische Grossunternehmen in Kurzdarstellungen Verlag fur Geschichte und Politik Wien 1987 ISBN 3 7028 0256 8 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Gemeinde Wolfsegg Der Kohle Bergbau im Hausruck Horst Werner Dumjahn Geschichte des Hausruck Kohlenbergbaues dumjahn de PDF Leseprobe zu Dumjahn s Handbuch der Eisenbahnliteratur a b c d e f Franz Mathis Big Business in Osterreich S 367 ff Josef Binder Braunkohle aus dem Hausruck 100 Jahre Wolfsegg Traunthaler Kohlenwerke In Gluck auf Werkzeitschrift der Wolfsegg Traunthaler Kohlenwerks AG Nr 39 Linz 1955 S 4 6 Presse Abgerufen am 18 Januar 2022 deutsch Edith Konrad u a WTK Kohle Bildungs und Unterstutzungsverein Hrsg 10 Jahre WTK Kohlestiftung 1989 1999 Eine Dokumentation uber erfolgreiches Krisenmanagement 1 Auflage Ampflwang 1999 KSV Unternehmensinsolvenzen I Quartal 2007 Memento vom 2 Januar 2011 im Internet Archive PDF Sandra Tretter Kulturelle Nutzung von Industriedenkmalern im landlichen Raum anhand des Modells Kunstraum Kohlgrube in Wolfsegg am Hausruck Master Thesis an der Universitat fur angewandte Kunst Hrsg Universitat fur angewandte Kunst Wien 2004 Bahnhof Scheiben Geboltskirchner Kohlestrasse Abgerufen am 18 Januar 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfsegg Traunthaler Kohlenwerks AG amp oldid 231135738