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Wolfgang Gleissberg eigentlich Gleissberg 26 Dezember 1903 in Breslau 23 August 1986 in Oberursel war ein deutscher Astronom Mathematiker und Physiker Leben und Werk BearbeitenGleissberg wuchs in seiner Heimatstadt als Sohn des Zigarrenfabrikanten Carl Gleissberg 1863 1927 und dessen Ehefrau Erna geb Wollstein 1872 1942 auf Sein jungerer Bruder war Gerhard Gleissberg Er studierte Mathematik Astronomie und Physik an den Universitaten in Berlin und Breslau 1930 wurde er am Mathematischen Seminar der Universitat Breslau zum Dr phil promoviert Der Titel seiner Dissertation lautete Die Bewegung einer rollenden Kreisscheibe als Problem der Variationsrechnung Als Assistent an der Sternwarte Breslau interessierten ihn unter anderem Probleme des Sterninneren beispielsweise die Veranderung der lokalen Zustandsgrossen mit dem Radius Ende 1933 wurde er nach dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums wegen seines judischen Grossvaters entlassen Er emigrierte in die Turkei und baute gemeinsam mit dem ebenfalls emigrierten Erwin Freundlich an der Universitat Istanbul einen Studiengang Astronomie auf woraus ein Lehrbuch in turkischer Sprache hervorging 1948 wurde er Professor fur Astronomie an der Universitat Istanbul und Direktor des Observatoriums Ab 1953 lehrte er zugleich an der Universitat Ankara Besondere Verdienste erlangte er auf dem Gebiet der Sonnenfleckenforschung Er entdeckte unter anderem den nach ihm benannten 80 90 jahrigen Gleissberg Zyklus Aufgrund der verschiedenen Flecken Zyklen erstellte er ein Vorhersage Verfahren der Sonnenaktivitat das unter anderem Karl Rawer bei seinen Vorhersagen der Kurzwellen Ausbreitung erfolgreich anwandte 1947 lehnte er einen Ruf nach Berlin ab da einige Familienmitglieder Opfer der Shoah geworden waren 1958 folgte er jedoch auf Initiative Willy Hartners einem Ruf an die Universitat Frankfurt am Main Gleissberg wurde Honorarprofessor fur Astronomie als Nachfolger von Karl Schiller erhielt jedoch keinen eigenen Lehrstuhl seine Besoldung erfolgte aus Bundesmitteln im Rahmen der Wiedergutmachungspolitik nach dem Zweiten Weltkrieg Von 1960 bis zu seiner Emeritierung 1977 leitete er das Astronomische Institut am Institut fur Angewandte Physik der Universitat Frankfurt 1974 hielt er den Festvortrag zum 150 jahrigen Jubilaum des Physikalischen Vereins Gleissberg war seit 1934 verheiratet mit Charlotte geb Michael Ihre Tochter Ingrid wurde 1938 geboren Er engagierte sich vielfach ehrenamtlich unter anderem in der evangelischen Gemeinde in Istanbul sowie als SPD Mitglied ab 1958 in der Kommunalpolitik an seinem Wohnort Oberstedten 1974 wurde er zum Ehrenmitglied des Physikalischen Vereins ernannt 1981 zum Ehrendoktor der Universitat Istanbul Literatur BearbeitenAngelika Rieber Gleissberg Wolfgang im Frankfurter Personenlexikon Stand des Artikels 3 Marz 2023 Wilhelm H Kegel Wolfgang Gleissberg In Klaus Bethge Claudia Freudenberger Hrsg 100 Jahre Physik an der Goethe Universitat in Frankfurt am Main 1914 2014 Frankfurt Academic Press GmbH Frankfurt am Main 2014 ISBN 978 3 86983 010 0 S 371 381 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wolfgang Gleissberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von W Gleissberg im Astrophysics Data SystemNormdaten Person GND 117710563 lobid OGND AKS LCCN no89012676 VIAF 30320804 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gleissberg WolfgangALTERNATIVNAMEN Gleissberg WolfgangKURZBESCHREIBUNG deutscher Astronom Mathematiker und PhysikerGEBURTSDATUM 26 Dezember 1903GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 23 August 1986STERBEORT Oberursel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfgang Gleissberg amp oldid 232780925