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Wolf Martin 31 Juli 1948 12 April 2012 in Wien eigentlich Wolfgang Martinek war ein osterreichischer Autor Er verfasste von 1989 bis kurz vor seinem Tod taglich das Gedicht In den Wind gereimt in der Kronen Zeitung Leben BearbeitenMartinek studierte zunachst Geschichte und Kunst in Wien brach jedoch sein Studium bald ab und arbeitete nach Aufenthalten in psychiatrischen Kliniken als Beamter im Aussendienst der Osterreichischen Glucksspiel Monopolverwaltung 1 Laut Eigenangaben begann er bei der katholischen MKV Verbindung Kreuzenstein Nach einem kurzen Liebaugeln mit dem Marxismus fand er sein Heil vorubergehend in Wallfahrten nach Lourdes und Fatima Daneben begann er sich literarisch zu betatigen 2 Anfang der 1980er Jahre schloss sich Martin der gerade gegrundeten Homosexuellen Initiative HOSI in Wien an um gegen die Diskriminierung von Homosexuellen vorzugehen In der HOSI Zeitung Lambda Nachrichten veroffentlichte er erstmals unter seinem Pseudonym Wolf Martin Er schrieb dort Aufsatze unter dem Titel Sternbilder in denen er laut Falter seine schwulen Streifzuge und Exzesse verarbeitete und beschrieb 1 Ende der 1980er Jahre veroffentlichte Martinek erstmals im linksliberalen Debattenblatt FORVM ein Dramolett in dem er gegen Hans Dichand und Kurt Waldheim spottete Fortan machte sich Martin als provokanter Autor gegen Xenophobie aber auch gegen die Kirche und die FPO einen Namen So liess er in einem Dramolett Adolf Hitler in Anspielung auf Jorg Haider ausrufen Meine Hoffnung ist der Jorg 3 In einem Gedicht legte er dem Wiener Weihbischof Kurt Krenn in Anspielung auf dessen Korpergewicht folgende Worte in den Mund Den Sunden all ich widersteh indem ich in die Breite geh Ihr Christenmenschen tut mir s gleich dann kommt ihr in das Himmelreich 3 Nach Martineks eigenen Angaben wurde der Krone Herausgeber Hans Dichand uber einen Text im FORVM auf den Autor aufmerksam und holte ihn 1989 als freien Mitarbeiter zur Krone wo er am 1 April sein erstes Gedicht schreibt Seither agierte Martinek in der Krone als regelmassiger freier Autor Er verfasste jeden Tag ein mehrzeiliges Gedicht unter der Rubrik In den Wind gereimt nahm aber an keinerlei redaktionsinternen Terminen teil sondern lieferte lediglich die Texte zu 4 Im Jahr 1991 schickte ihn die Glucksspiel Monopolverwaltung krankheitshalber in Fruhpension Martinek griff im Jahr 1995 in zwei Krone Gedichten massiv homosexuelle Menschen an Am 28 Juli bezog er gegen schwule linke Kirchenfresser 5 Stellung am 10 September ortete er einen Feldzug der Linkslinken fur Landesverrater Blasphemisten fur Kreuz Entferner in den Schulen sowie fur Gruppen von verruckten Schwulen 6 Daraufhin wurde er von einigen Mitgliedern der HOSI als ehemaliger Hosi Aktivist geoutet Das Nachrichtenmagazin Profil warf ihm daraufhin in einem Interview Schwulenhetze vor 3 Martin dementierte das Er habe niemals Schwule pauschal angegriffen Nicht nur seine Angriffe gegen Homosexuelle sorgten fur Kritik an seiner Person Fur Aufsehen sorgten auch Gedichte in denen er einzelne Kunstler oder Personen offentlichen Lebens frontal angriff eine Polemik gegen Rudolf Scholten wurde etwa von Profil als antisemitisch beurteilt in einem anderen Gedicht warf er Claus Peymann Elfriede Jelinek und Peter Turrini vor die Buhnenbretter des Burgtheaters mit penetrantem Dreck zu besudeln Kritisiert wurden auch seine Gedichte in denen er die Migration als sanften Holocaust bezeichnete vor der Vermischung der Volker warnte Obdachlose als lastig wie die Laus und Wanzen bezeichnete oder ganz im Gegensatz zu seinen Texten im FORVM gegen Auslander Stimmung machte 1 Solche pauschalverurteilende Texte brachten ihm zahlreiche Verurteilungen durch den Osterreichischen Presserat ein Fur besondere Diskussionen sorgten seine Gedichte an den Geburtstagen Adolf Hitlers am 20 April 1994 und 2001 So schrieb er 1994 er feiere wenn man mich lasst heut jenes Adolfs Wiegenfest der einst in unserm schonen Land an allererster Stelle stand 7 womit er den ehemaligen osterreichischen Bundesprasidenten Adolf Scharf gemeint haben will der am selben Tag Geburtstag hat Auch der rechtsextreme Liedermacher Frank Rennicke verwendet in einem seiner Songs teilweise wortlich identisch dasselbe Thema 2001 begann er das Gedicht mit Furwahr ein grosser Tag ist heut ich hab mich lang auf ihn gefreut und beendete es mit den Worten Ihm sei s zur Ehre uns zum Heil Diesmal will er sich auf die zweite Staffel der ORF Reality Soap Taxi Orange bezogen wissen 8 Am 30 Marz 2012 wurde bekannt dass Wolf Martin aus gesundheitlichen Grunden seine Tatigkeit fur die Kronen Zeitung beendet Am 31 Marz nach exakt 23 Jahren bei der Krone wurde sein letztes In den Wind gereimt Gedicht in der Krone veroffentlicht 9 Martin verstarb am 12 April 2012 in Wien 10 Er wurde am Wiener Zentralfriedhof bestattet 11 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Des Volkes Verswolf In Falter 28 November 2001 S 14 Wolf Martin Memento vom 14 Oktober 2008 im Internet Archive a b c Auf den Unterleib gebracht In Profil 25 September 1995 S 87 Der Kritiker der Elche Interview mit dem Magazin Format 26 November 2001 S 134 Kronen Zeitung 28 Juli 1995 S 2 Kronen Zeitung 10 September 1995 S 9 http pontisblog wordpress com 2008 04 22 kronenzeitung Kronen Zeitung 20 April 1994 und 20 April 2001 http www krone at Oesterreich Wolf Martin nimmt Abschied mit einem allerletzten Gedicht In den Wind gereimt Story 316709 Krone Dichter Wolf Martin verstorben In derStandard at 13 April 2012 Abgerufen am 13 April 2012 Wolfgang Martinek in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien atWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wolf Martin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Portrat in der ZEITNormdaten Person GND 1028671857 lobid OGND AKS VIAF 289046630 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Martin WolfALTERNATIVNAMEN Martinek Wolfgang wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer JournalistGEBURTSDATUM 31 Juli 1948STERBEDATUM 12 April 2012STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolf Martin amp oldid 229743896