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Willi Molitor 25 Mai 1902 in Essen 20 Januar 1953 in Heidelberg war ein deutscher Gewerkschaftsfunktionar und Widerstandskampfer gegen das nationalsozialistische Regime Leben und Tatigkeit BearbeitenMolitor war ein Sohn des Anton Molitor und seiner Ehefrau Grete geborene Darius Der Vater kam im Ersten Weltkrieg um Ab 1916 absolvierte Molitor eine Schlosserlehre in Mulheim an der Ruhr wo er auch als Geselle noch eine Zeit lang blieb Ab 1921 war er als Schlosser fur die Deutsche Reichsbahn tatig Politisch engagierte Molitor sich seit 1917 in der Gewerkschaftsjugend 1920 wurde er Mitglied des Deutschen Metallarbeiterverbandes und der SPD 1921 trat er zudem in den Deutschen Eisenbahnerverband bzw den spateren Einheitsverband der Eisenbahner Deutschlands ein Um 1922 begann er damit ehrenamtlich Funktionarsaufgaben in der SPD und in der Gewerkschaft zu ubernehmen Fuhrende Stellungen ubernahm er von 1932 bis 1933 als Mitglied des Bezirksvorstandes Essen des Einheitsverbandes und von 1926 bis 1927 und von 1928 bis 1933 als Mitglied des Betriebsrates des Reichsbahnausbesserungswerkes Mulheim Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Fruhjahr 1933 wurde Molitor im Juni 1933 aus dem Dienst der Reichsbahn entlassen und war fortan erwerbslos Als Gegner des neuen Systems unternahm er den Versuch ein Kontaktnetz ehemaliger Gewerkschaftsmitglieder im Ruhrgebiet aufzubauen Mitte 1933 wurde er auch Mitglied einer illegalen SPD Gruppe im Verband mit der Exil SPD in Prag 1934 wurde Molitor Vertrauensmann von Hans Jahn fur die illegale Gewerkschaftsarbeit der ITF in Westdeutschland u a unternahm er eine Reise zur ITF Zentrale nach Amsterdam und organisierte die Einfuhr von ITF und Sopade Druckschriften nach Deutschland aus den Niederlanden Am 8 Juni 1935 wurde Molitor als Mitglied der illegalen SPD Gruppe verhaftet Am 9 Juli 1936 verurteilte man ihn zu einer Zuchthausstrafe von drei Jahren Zudem verbrachte er eine Weile im KZ Borgermoor Nach seiner Haftentlassung im Juni 1938 wurde er durch die Gestapo zu V Mann Tatigkeit erpresst In der Folge nahm er seine Kontakte zu Jahn wieder auf Im Januar 1940 kam Molitor als Agent der Gestapo in die Niederlande wo er den ITF seinen Auftrag offenbarte und kurzfristig in Rotterdam im Untergrund lebte Am 2 Mai 1940 wurde er durch Vermittlung der ITF mit einem Flugzeug nach Grossbritannien evakuiert um sich dem Zugriff der deutschen Besatzungstruppen in den Niederlanden entziehen zu konnen Die nationalsozialistischen Polizeiorgane nahmen Molitors Flucht zum Anlass ihn als Staatsfeind einzustufen Im Fruhjahr 1940 setzte das Reichssicherheitshauptamt in Berlin ihn auf die Sonderfahndungsliste G B ein Verzeichnis von Personen die im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung der britischen Inseln durch die Wehrmacht von den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS mit besonderer Prioritat ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten 1 1946 kehrte Molitor nach Bielefeld zuruck Nach 1950 lebte er in Frankfurt am Main Literatur BearbeitenSiegfried Mielke Stefan Heinz Eisenbahngewerkschafter im NS Staat Verfolgung Widerstand Emigration 1933 1945 Gewerkschafter im Nationalsozialismus Verfolgung Widerstand Emigration Band 7 Metropol Berlin 2017 ISBN 978 3 86331 353 1 S 102 112 ff 148 ff 157 f 171 234 f 252 277 322 339 394 468 512 518 ff 582 f Kurzbiografie und 607 Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 1980 S 505 Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu Molitor auf der Sonderfahndungsliste G B Wiedergabe auf der Website des Imperial War Museums in London PersonendatenNAME Molitor WilliKURZBESCHREIBUNG deutscher GewerkschaftsfunktionarGEBURTSDATUM 25 Mai 1902GEBURTSORT EssenSTERBEDATUM 20 Januar 1953STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willi Molitor amp oldid 210949800