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Erich Wilhelm Willi Kobe 15 Februar 1899 in Zurich 10 August 1995 in St Gallen war ein Schweizer evangelischer Geistlicher und Friedensaktivist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Theologisches und pazifistisches Wirken 1 2 Schriftstellerisches Wirken 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Mitgliedschaften 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWilli Kobe war der Sohn des aus Eckartsberga in Deutschland zugewanderten Mobelschreiners Karl Friedrich Kobe und dessen Ehefrau der Schneiderin Wilhelmine Elise geb Gringel 1916 erfolgte seine Einburgerung in Zurich Nachdem er eine kaufmannische Lehre zum Textilkaufmann 1 erhalten hatte holte er wahrend des Ersten Weltkrieges seine Matura nach immatrikulierte sich an der Universitat Zurich 2 und begann mit einem Theologiestudium das er an der Universitat Marburg fortsetzte Nach dem Studium wurde er 1922 ordiniert und war anfangs von 1923 bis 1926 Pfarrer in Mitlodi von 1926 bis 1932 in Lohn und von 1932 bis 1964 in Schwamendingen Oerlikon Willi Kobe war seit dem 5 November 1923 in erster Ehe mit Martha Rosina geborene Kagi 13 Juli 1898 11 Oktober 1971 verheiratet gemeinsam hatten sie funf Sohne Martha Rosina war die Schwester von Claire Schibler Kagi und fand ihre letzte Ruhestatte auf dem Friedhof Rehalp in Zurich Am 24 August 1988 heiratete er in zweiter Ehe die Logopadin und Friedensaktivistin Margaritha Maria Besmer geb Andermatt 1934 1995 Theologisches und pazifistisches Wirken Bearbeiten Willi Kobe wurde von den Ideen der Theologen Leonhard Ragaz und Rudolf Otto Mahatma Gandhi den er auch personlich traf und der Quaker beeinflusst Auf die Quaker war er in England gestossen als er sich fur eine Missionstatigkeit in Indien vorbereitete Auf arztlichen Rat hin musste er wegen seines zu grossen Herzens auf Indien verzichten Er entschied sich darauf in die Schweiz heimzukehren um die helvetischen Heiden zu bekehren wie er sich ironisch ausdruckte Als religioser Sozialist engagierte er sich sein Leben lang pazifistisch und war ein Pionier der Ostermarsche 3 Er war auch Mitunterzeichner des Zurcher Manifests 4 in dem zahlreiche Personlichkeiten das Vorgehen der Polizei beim Globuskrawall kritisierten Ausserdem bekampfte er den Alkoholismus Schriftstellerisches Wirken Bearbeiten Von Willi Kobe stammte eines der fruhen deutschsprachigen Bucher uber Gandhi 1925 Er ubersetzte auch eine Biografie des Quakers und Schokoladefabrikanten John Cadbury und schrieb zahlreiche Artikel in den Neuen Wegen in der Zeitschrift Nie wieder Krieg und im Atombulletin das er lange Jahre redigierte Ein besonderes Anliegen war es ihm auch den Jungeren seine Erfahrungen mitzugeben Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenAuf dem 2017 durch den Verein Dunant 2010 plus neu geschaffenen Appenzeller Friedensweg 5 der die Orte Walzenhausen Wolfhalden und Heiden verbindet gehort auch der Friedhof Walzenhausen zu den Stationen wo an das Ehepaar Willi und Margaritha Maria Kobe Besmer erinnert wird 6 7 Mitgliedschaften BearbeitenWilli Kobe trat 1925 der Vereinigung antimilitaristischer Pfarrer bei der spater in den Kirchlichen Friedensbund der Schweiz 8 umgewandelt wurde und dessen Prasident er wahrend des Zweiten Weltkrieges war Als Nachfolger von Leonhard Ragaz wurde er 1946 Prasident der Schweizer Zentralstelle fur Friedensarbeit Er war auch Prasident der Schweizerischen Bewegung gegen die atomare Aufrustung In den 50er Jahren wurde er Prasident der Doppelinitiative Chevallier fur Abrustung Von 1957 bis 1960 war er Prasident des Zurcher Pfarrvereins 9 Im Schweizerischen Friedensrat war er im Vorstand vertreten Er war Geschaftsfuhrer der Auskunftsstelle fur Fluchtlinge Diese war nach dem Annexion Osterreichs durch Deutschland gegrundet worden und setzte sich vor allem fur diejenigen ein fur die es nicht schon eine bestehende Hilfsorganisation gab unter anderem die romfreien Katholiken die Pazifisten die Religios Sozialen die Demokraten und Liberalen Die Auskunftsstelle ubernahm nach dem Verbot der Roten Hilfe Ende 1940 auch die Betreuung der kommunistischen Fluchtlinge 10 1965 war er Prasident im Ostermarschkomitee Im Ruhestand prasidierte Willi Kobe spater unter anderem noch den schweizerischen Zweig des Internationalen Versohnungsbundes und die Religios soziale Vereinigung Schriften Auswahl BearbeitenMahatma Gandhi s Welt und Lebens Anschauung Verlag der Kanaresischen Mission Zurich 1925 George Cadbury ein Bahnbrecher auf sozialem Gebiet F Reinhardt Basel 1930 Kirche diene Zur Frage des alkoholfreien Abendmahlweines Berlin 1932 Elisabeth Rotten Willi Kobe Die Kraft des gewaltlosen Widerstandes im Lichte der Vergangenheit Gegenwart und Zukunft Kirchlicher Friedensbund der Schweiz Zurich 1940 Die Kirche und der zukunftige Friede Genossenschaftsdruckerei Zurich 1943 Die Schweizer Kirchen und der Friedensaufbau Zurich 1944 Waffenstillstand und dann Muller Gstaad 1945 Die Auswirkungen des Kalten Krieges auf unsere Kinder Zurich 1954 Dem Vergegenwartiger der Botschaft des Evangeliums Koehler amp Amelang Leipzig 1964 Ein reiches Leben Versuch einer Selbstdarstellung fur seine Kinder verfasst Zurich 1974 Gedanken zu einer gegenwartbewussten energetischen Theologie Zurich 1980 Broschure zur Geschichte von IFOR 1981 Literatur BearbeitenRuedi Brassel Martin Leuenberger Willi Kobe Pazifist Sozialist und Pfarrer Eine Lebensgeschichte der Friedensbewegung Exodus Edition Luzern 1994 ISBN 978 3 905575 89 7 Ruedi Brassel Moser Willi Kobe Besmer 1899 1995 In Neue Wege Beitrage zu Religion und Sozialismus 89 1995 Nr 9 September S 268 269 Digitalisat in E Periodica Hermann Kocher Willi Kobe In Historisches Lexikon der Schweiz Weblinks BearbeitenPublikationen von und uber Willi Kobe im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Mario Sturny Heute vor 119 Jahren Geburt des Pazifisten Willi Kobe Beitrag auf Radio SRF 4 News 15 Februar 2018 Willi Kobe Bilder im Schweizerischen Sozialarchiv Willi Kobe Akten und Briefe im Schweizerischen SozialarchivEinzelnachweise Bearbeiten Kobe Willi 1899 1995 Ar 105 Abgerufen am 24 Februar 2020 Matrikeledition Abgerufen am 24 Februar 2020 AZW 1 Zwei Pioniere des Ostermarsches erinnern sich Abgerufen am 24 Februar 2020 Unterzeichner des Zurcher Manifests Abgerufen am 24 Februar 2020 Die neu eroffneten Friedensstationen im Appenzellerland In Friedenszeitung 21 17 2017 abgerufen am 24 Februar 2020 Aktivisten bekamen einen Platz auf dem Friedensweg Abgerufen am 24 Februar 2020 Schweizer Hochdeutsch Friedens Stationen Heiden Margrit Besmer und Willi Kobe Abgerufen am 24 Februar 2020 Hansuli Vom Kirchlichen Friedensbund zum Versohnungsbund In IFOR Schweiz MIR Suisse 15 September 2010 abgerufen am 23 Februar 2020 deutsch Unser Verein Pfarrverein Abgerufen am 24 Februar 2020 2 Folge Unbedingte Ordnung Rothmund will eine heilsame Ausschaffung 7 Februar 2012 abgerufen am 24 Februar 2020 Normdaten Person GND 119227142 lobid OGND AKS VIAF 10651462 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kobe WilliALTERNATIVNAMEN Kobe Erich WilhelmKURZBESCHREIBUNG Schweizer evangelischer Geistlicher und FriedensaktivistGEBURTSDATUM 15 Februar 1899GEBURTSORT ZurichSTERBEDATUM 10 August 1995STERBEORT St Gallen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willi Kobe amp oldid 239137509