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Das Wilhelma Theater ist ein Theater im Stuttgarter Stadtbezirk Bad Cannstatt Es befindet sich direkt neben dem Haupteingang zum zoologisch botanischen Garten Wilhelma In dem Theater werden jahrlich nahezu 200 offentliche Veranstaltungen und Vorstellungen Solistenkonzerte Tanzvorstellungen Opern Schauspiel etc aufgefuhrt Die meisten Auffuhrungen werden von der Hochschule fur Musik und Darstellende Kunst Stuttgart gestaltet die das Wilhelma Theater als Lern und Lehrtheater nutzt Wilhelma Theater AussenansichtWilhelma Theater ZuschauerraumWilhelma Theater Decke im Zuschauerraum Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aussenarchitektur 3 Raumkonzept und Ausmalung 4 Urauffuhrungen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Theater wurde im Auftrag von Konig Wilhelm I von Wurttemberg am Neckarufer gegenuber von Cannstatt erbaut Die Einrichtung die der Monarch aus eigener Schatulle finanzierte sollte den Burgern und Kurgasten die eigentlich gewunschte Spielbank ersetzen Beauftragt wurde Architekt Karl Ludwig Wilhelm Zanth der fur den Theaterbau Architekturformen der Renaissance wahlte Die Hauptschauseite des Theaters mit Portikus richtete er gegen das Neckarufer 1840 wurde das Theater feierlich eroffnet Zanth 1844 vom Konig in den personalen Adelsstand erhoben erbaute ab 1842 im Anschluss an das Theater auch die konigliche Sommerresidenz Wilhelma Von 1847 bis 1899 wurde das Theater nicht mehr bespielt Dank der Initiative der privaten Wilhelma Theater Gesellschaft und dem Anschluss an die Strassenbahn lebte der Theaterbetrieb von 1900 bis 1912 wieder auf In zwei Bauabschnitten zwischen 1903 und 1909 wurden zur Verbesserung der Sicherheit seitliche Treppenhauser angebaut und dadurch die Schauseite zum Neckar verandert 1920 bis 1928 diente der Bau als Operettentheater von 1948 bis 1962 dann als Kino Spatestens in dieser Zeit wurde das ehemals buntfarbig ausgemalte Innere hellgrau uberstrichen 1 Weil der Bau den brandschutzrechtlichen Bestimmungen nicht genugte stand das Theater dann Jahrzehnte lang leer und war dem Verfall preisgegeben Es war sogar vom Abriss bedroht Erst 1985 wurde das Haus auf Veranlassung des damaligen Ministerprasidenten von Baden Wurttemberg Lothar Spath unter Leitung des Staatlichen Hochbauamtes und mit Unterstutzung des Fordervereins Alt Stuttgart renoviert Im Zuge dieser Baumassnahme wurden mit dem Ziel der Rekonstruktion des Zustands von 1840 die Treppenhauser von 1903 09 abgebrochen und in den Zuschauerraumzwickeln neue abgeschlossene Treppenhauser eingebaut Die originale Buhnenmaschinerie des Mannheimer Theatermaschinisten Muhlberger wurde in diesem Zuge hingegen entfernt Die ursprungliche Ausmalung des Foyers die wie die des Zuschauerraums in Motiven und Buntfarbigkeit antike Vorbilder hat konnte umfangreich befundet werden und wurde mit restauratorischen Mitteln unter Belassung der Alterungsspuren wieder sichtbar gemacht Die Ausmalung des Zuschauerraums wurde auf Grund einer Befundstelle an den Proszeniumssaulen und der kolorierten Zeichnungen von Zanth rekonstruiert und wo Vorlagen fehlten nach einer Zeichnung von Zanths Freund dem Architekten Jakob Ignaz Hittorf motivisch erganzt 2 Dass es aus aufgefundenen farbigen freilich unvollstandigen Entwurfszeichnungen Ludwig von Zanths aus Resten der alten Bemalung sowie aus Vergleichen mit verwandten Bildprogrammen wiedergewonnen und nachgestaltet werden konnte ist nicht nur der fleissigen baden wurttembergischen Denkmalpflege und dem Hochbauamt Ludwigsburg sondern vor allem einem zu danken dem Maler Elmar Albrecht Die Qualitat und Gediegenheit seiner Arbeit hebt dieses 350 Platze Theater uber so manches recht und schlecht rekonstruktierte Kleintheater der letzten Jahre hinaus 3 4 Seit 1987 dient das Haus der Hochschule fur Musik und Darstellende Kunst Stuttgart als Lern und Lehrtheater der unterschiedlichsten kunstlerischen Sparten Oper Schauspiel Liedklasse Figurentheater Sprecherziehung musikalische Lustspiele Konzerte etc Aufgrund des kleinen Orchestergrabens und der kleinen Buhne konnen nur Inszenierungen mit kleiner Orchesterbesetzung gespielt werden z B Kammeropern Nach zuletzt 633 bietet das Theater seit 1987 nur noch 349 Sitzplatze Aussenarchitektur BearbeitenDas Gebaude setzt sich aus zwei rechtwinklig ineinander geschobenen Baukorpern zusammen deren Langsachsen ein Kreuz bilden Die Fassade orientiert sich an Formen der Renaissance Der verputzte Oberbau aus Ziegelmauerwerk sitzt auf einem Sockel auf der Geschosshohe erreicht Die Schauseite des Baus weist einen Mittelrisalit auf der durch drei Rundbogenfenster gegliedert wird Adikula mit eingestellten Skulpturen flankieren den Risalit 5 Raumkonzept und Ausmalung BearbeitenFur den Zuschauerraum dieses ursprunglichen Hof und Burgertheaters wahlte Architekt Zahnt wie bei den zeitgenossischen Pariser Theatern eine dem Kreis angenaherte Grundform Das Parkett liess er leicht amphitheatralisch ansteigen Wie dieses war auch der obere der beiden Range fur die Burger bestimmt Der erste Rang und die Proszeniumslogen hingegen waren fur Hof und Adel vorgesehen Zuschauerraum und Foyer waren ursprunglich und sind wieder in ihren Motiven und ihrer Buntfarbigkeit antiken Vorbildern folgend ausgemalt Die Motive nehmen Bezug auf die Bauaufgabe Theater Urauffuhrungen Auswahl BearbeitenDer Zauberschlaf Ballett Pantomime 1840 Schone Aussicht 1989 Es war morgen was gestern war oder die Reise nach Jerusalem 1994 Schwabenblues 2005 Brief an meinen Korper 2006 Die Nacht des Dionysos 2008Literatur BearbeitenMartin Worner Gilbert Lupfer und Ute Scholz Architekturfuhrer Stuttgart Dietrich Reimer Verlag Berlin 2005 ISBN 3 496 01290 0 Judith Breuer Wolfgang Mayer Helmut F Reichwald Erweckung aus dem Zauberschlaf Zur Restaurierung des Wilhelmatheaters in Stuttgart Bad Cannstatt In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 16 Jg 1987 Heft 2 S 65 86 PDF Judith Breuer Das Wilhelmatheater in Stuttgart Bad Cannstatt Baugeschichte Bedeutung und Wiederherstellungskonzept des altesten Stuttgarter Theaters In AIT Architektur Innenarchitektur Technischer Ausbau 95 Jg 1987 S 15 19 Finanzministerium Baden Wurttemberg Hrsg Das Wilhelmatheater in Stuttgart Bad Cannstatt der Umbau und die Wiederherstellung des Wilhelmatheaters 1985 1987 Stuttgart 1987 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelma Theater Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Theaters Hans Joachim Scholderer Wilhelmatheater publiziert am 19 April 2018 in Stadtarchiv Stuttgart Stadtlexikon Stuttgart Einzelnachweise Bearbeiten Judith Breuer Wolfgang Mayer Helmut F Reichwald Erweckung aus dem Zauberschlaf Zur Restaurierung des Wilhelmatheaters in Stuttgart Bad Cannstatt In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 16 Jg 1987 Heft 2 S 66 72 f Judith Breuer Wolfgang Mayer Helmut F Reichwald Erweckung aus dem Zauberschlaf Zur Restaurierung des Wilhelmatheaters in Stuttgart Bad Cannstatt In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 16 Jg 1987 Heft 2 S 75 85 Dankwart Guratzsch in Die Welt 1 Dezember 1987 Hinweis zur Originalbemalung Memento des Originals vom 7 Oktober 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www wilhelma de Architekturfuhrer Stuttgart S 160Zoologisch botanischer Garten Wilhelma in Stuttgart Amazonienhaus Maurisches Landhaus Fliesenwand Terrakottawand Tierskulpturen Wilhelma Theater 48 805361 9 209482 Koordinaten 48 48 19 3 N 9 12 34 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelma Theater amp oldid 211517983