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Wilhelm Kress auch Wilhelm Kress 29 Juli 1836 in Sankt Petersburg 24 Februar 1913 in Wien war ein osterreichischer Flugpionier und Konstrukteur Er baute 1901 ein Motorflugzeug am Wienerwaldsee westlich von Wien allerdings kenterte das Wasserflugzeug bei Versuchsfahrten ohne je abgehoben zu haben Wilhelm Kress Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten Kress scher Drachenflieger auf dem Wienerwaldsee Kress ein Kind deutscher Eltern in der damaligen russischen Hauptstadt Sankt Petersburg erlernte den Beruf eines Klavierbauers und zog 1873 von Erfurt 1 nach Wien wo er Vorlesungen an der k k Technischen Hochschule besuchte und 1877 das erste frei schwebende Drachenfliegermodell zum Fliegen brachte Angetrieben wurde es durch verdrillte Gummifaden nachdem Kress zuvor schon mit Uhrfedern und anderem experimentiert hatte und schon 1864 seine ersten Luftschrauben baute was sich aber alles als zu schwer erwies Bis dahin galt die Regel dass der Mensch durch nichts was schwerer als Luft sei fliegen konne Kress zeigte das Modell unter anderem dem Physik Professor und Prasidenten der Wiener Akademie der Wissenschaften Josef Stefan in Wien und hinterlegte dort auf dessen Rat zur Sicherung seiner Prioritatsrechte eine Beschreibung Kress wurde auch durch den beruhmten Physiker Ludwig Boltzmann in Wien gefordert der die Modelle von Kress auf seinen Vortragen benutzte unter anderem Uber Luftschiffahrt 2 1894 auf der Naturforscherversammlung in Wien Boltzmann gab ihm auch finanzielle Unterstutzung fur den Bau eines grosseren Luftschrauben Modells mit Elektromotor 1895 Kress schrieb auch ein Buch Aviatik und beeinflusste die Versuche zum Beispiel von Hiram Stevens Maxim in England und Otto Lilienthal in Deutschland Um 1900 erfand er den Steuerknuppel zur kombinierten Steuerung 1898 bis 1901 konstruierte er den Kress schen Drachenflieger ein motorbetriebenen Dreidecker mit zwei gegenlaufigen Propellern Er entschied sich fur ein Wasserflugzeug da er keinen geeigneten Platz an Land fur Startversuche fand und hoffte dass das Wasser die Auswirkungen eventueller Unfalle begrenzen wurde Kress rechnete mit einem Abfluggewicht von 600 kg bei einer Motorleistung von mindestens 30 PS Da sich in Osterreich kein geeigneter Motor finden liess bestellte Kress einen Luftschiffmotor bei der Daimler Motoren Gesellschaft in Stuttgart welche aber verspatet schliesslich einen Motor lieferte der statt 200 kg 380 kg wog und statt 35 PS nur etwa 30 PS leistete 3 Wegen des Ubergewichts des Motors musste Kress auch weitere Verstarkungen am Flugzeug anbringen welches schlussendlich auf ein Abfluggewicht von 850 kg kam Es war fur Kress vollig klar dass er bei einem solchen Missverhaltnis zwischen Gewicht und Leistung niemals die zum Abheben notwendige Geschwindigkeit erreichen wurde Jedoch wollte er das Flugzeug wenigstens fur Erprobungsfahrten auf dem See verwenden Allerdings lagen die Schwimmer sehr tief im Wasser da sie nicht fur dieses hohe Gewicht konstruiert worden waren Aufgrund der geringen Grosse des Sees musste Kress nach jedem Beschleunigungsversuch eine scharfe Wende fahren um nicht mit der Staumauer zu kollidieren Am 3 Oktober 1901 beruhrte nach dem vierten Fahrversuch eine Tragflache wahrend einer solchen scharfen Wende die Wasseroberflache worauf das Flugzeug kenterte und versank Wilhelm Kress konnte unverletzt aus dem Wasser gerettet werden Das Wrack des Flugzeugs wurde nach drei Tagen geborgen womit immerhin der unersetzlich teure Motor fur Kress gerettet war Im Sommer 1902 wurde ein neuer Drachenflieger fertiggestellt doch aufgrund finanzieller Schwierigkeiten betreffend die Bespannung der Tragflachen und die Uberfuhrung auf den Neusiedlersee musste das Vorhaben eingestellt werden Der Flugapparat wurde am 10 Oktober 1904 ins Wiener Arsenal gebracht Im selben Jahr wurde Kress in Osterreich naturalisiert 1 Das Denkmal fur Wilhelm Kress neben dem Wienerwaldsee Kress der herzkrank war wurde in den letzten Wochen seines Lebens von Lahmungserscheinungen geplagt Eine schwere Grippe fuhrte zu einer Lungenentzundung und Kress betreut von Ehefrau und Tochter verschied am Abend des 24 Februar 1913 an seinem Wohnsitz Schuttelstrasse 75 Wien Leopoldstadt Sein Leichnam wurde am 27 Februar 1913 in der Lutherischen Stadtkirche Dorotheergasse 18 Wien Innere Stadt eingesegnet und danach auf dem Wiener Zentralfriedhof in einem Ehrengrab auf Kosten des Wiener Stadtrates feierlich beerdigt 1 Am 5 Oktober 1913 wurde am nordlichen Seeufer des Wienerwaldsees damals Tullnerbachbassin ihm zu Ehren ein vom Bildhauer Rudolf von Weigl 1926 27 einem Schuler Hellmers ausgefuhrtes Denkmal enthullt 4 und Tullnerbach in dessen Gemeindegebiet ein Teil des Sees liegt nahm die Kress sche Luftschraube in das Gemeindewappen auf In Tullnerbach sind auch die Wilhelm Kress Promenade und die Kressgasse nach dem Aeronauten benannt in Wien Simmering 11 Gemeindebezirk der Wilhelm Kress Platz sowie der Wilhelm Kress Weg In Salzburg findet sich im Stadtteil Taxham die Wilhelm Kress Strasse weiters am Bindermichl in Linz der Kressweg und die Wilhelm Kress Gasse in Kalsdorf bei Graz In Guntramsdorf befindet sich die Wilhelm Kress Gasse in einem Bereich wo Strassennamen an Erfinder und Technikpioniere erinnern Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof Sein von dem Bildhauer Andreas Kogler 1878 1956 gestaltetes Ehrengrab befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof Gruppe 0 Reihe 1 Nummer 65 5 Siehe auch Luftfahrt Geschichte der Luftfahrt und Luftfahrt in OsterreichSchriften BearbeitenAeroveloce Lenkbare Flugmaschine erfunden und beschrieben Bondi und Schmid Wien 1880 OBV Aviatik Wie der Vogel fliegt und wie der Mensch fliegen wird Spielhagen amp Schurich Wien 1905 OBV Die erste Entwicklung des Drachenfliegers in Wien als Antwort an Oberstleutnant Hoernes Selbstverlag Wien 1912 OBV Literatur BearbeitenHans Christoph Graf von Seherr Thoss Kress Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 9 f Digitalisat Sperr Kress Wilhelm In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 4 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1969 S 261 f Direktlinks auf S 261 S 262 Gunter Schmitt Werner Schwipps Pioniere der fruhen Luftfahrt Gondrom Bindlach 1999 ISBN 3 8112 1189 7 Weblinks Bearbeiten Commons Wilhelm Kress Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Wilhelm Kress im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Luftschifffahrt Die Kress sche Flugmaschine In Allgemeine Sport Zeitung Wochenschrift fur alle Sportzweige Jahrgang 1900 28 Janner 1900 Nr 4 1900 XXI Jahrgang S 91 oben rechts online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung asz Luftschifffahrt Der Kress sche Drachenflieger In Allgemeine Sport Zeitung Wochenschrift fur alle Sportzweige Jahrgang 1900 6 Mai 1900 Nr 26 1900 XXI Jahrgang S 433 Mitte online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung asz Der Drachenflieger des Ingenieurs Kress Mit zwei Illustrationen In Illustrirte 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Ing Wilhelm Kress In viennatouristguide at abgerufen am 22 Marz 2017 Normdaten Person GND 119223554 lobid OGND AKS LCCN n97103407 VIAF 52494287 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kress WilhelmKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Flugpionier und KonstrukteurGEBURTSDATUM 29 Juli 1836GEBURTSORT Sankt PetersburgSTERBEDATUM 24 Februar 1913STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Kress amp oldid 228812057