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Wilhelm Briemann 22 Juni 1873 in Eutenhausen Markt Rettenbach 19 Januar 1947 in Munchen 1 war ein deutscher politischer Aktivist der fruhen NSDAP in der er u a als stellvertretender Schatzmeister und Parteisekretar fungierte Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit 1 1 Fruhes Leben 1 2 Betatigung in der fruhen NSDAP 1920 bis 1923 1 3 Spateres Leben 2 Ehe und Familie 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Tatigkeit BearbeitenFruhes Leben Bearbeiten Briemann wurde als aussereheliches Kind in Eutenhausen geboren 2 Er lebte spater als Kaufmann in Munchen In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg fiel er erstmals offentlich auf durch seine Tatigkeit in der Krausgesellschaft einer Vereinigung des Reformkatholizismus die um Gelder zur Unterstutzung katholischer Priester warb die sich gegen den zu dieser Zeit in der Kirche geforderten antimodernen Eid wandten 3 Von April 1917 bis August 1918 nahm Briemann im Landsturm am Ersten Weltkrieg teil Betatigung in der fruhen NSDAP 1920 bis 1923 Bearbeiten 1920 wurde Briemann durch Theodor Korner Adolf Hitler vorgestellt Am 17 August 1920 trat er als eines der fruhesten Mitglieder uberhaupt in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 1 815 4 Vom 30 Januar 1922 bis zum 29 Januar 1923 amtierte Briemann als 2 Kassierer 2 Kassier der Partei 5 1 Kassierer war Johann Singer In dieser Stellung gehorte er zum Vorstand der Partei Ab 1921 betatigte Briemann sich in der SA in der er fuhrende Aufgaben wie die Leitung des Saalschutzes in Parteiversammlungen im Hofbrauhaus im Circus Krone und an anderen Orten ubernahm Als ein Vertrauensmann Hitlers erledigte Briemann in den Jahren 1921 bis 1923 diverse Geheimauftrage So nutzte er Geschaftsreisen um Propagandamaterial der NSDAP im Land zu verbreiten und um unauffallig als Kurier der Parteileitung sensible Botschaften an Parteifunktionare und Gesinnungsfreunde zuzustellen Briemanns Wohnung in der Thalkirchner Strasse 7 4 diente nach der Aushebung der Geschaftsstelle der NSDAP in der Corneliusstrasse zeitweise als Ausweichstelle der Parteigeschaftsfuhrung Ausserdem wohnten verschiedene Personlichkeiten der rechten Szene wie Hermann Kriebel Weber Hermann Ehrhardt und Hitler bei Briemanns Familie wenn sie polizeilich gesucht wurden Briemanns Ehefrau genoss ebenfalls eine besondere Vertrauensstellung so dass sie fur Kurierdienste und als Mittelperson fur den Briefverkehr mit den Attentatern auf den ehemaligen Reichsfinanzminister Matthias Erzberger eingesetzt wurde Briemann selbst gewahrte um 1921 1922 verschiedenen von den Behorden wegen ihrer Verwicklung in Femetaten gesuchten Personen Unterschlupf in seinem Haus Vom 29 Januar 1923 bis zur zwangsweisen Auflosung der Partei im November 1923 amtierte Briemann als Parteisekretar der NSDAP Derek Hastings zufolge handelte es sich bei der Parteisekretarsstellung um eine zentrale Fuhrungsposition central leadership position innerhalb des Parteiapparates 6 Im Herbst 1922 grundete Briemann die Stuttgarter SA In der Munchener SA stand Briemann dem Kommandeur der SA Hans Ulrich Klintzsch und dann Klintzschs Nachfolger Hermann Goring zur besonderen Verfugung In seiner Stellung als Adlatus von Goring nahm Briemann als Ordonnanz von Goring am gescheiterten Hitlerputsch vom 8 9 November 1923 teil Am Morgen des 9 November erhielt er einen Sonderauftrag zur Waffenbeschaffung Wahrend Briemanns Sohn aufgrund seiner Putschteilnahme wegen Beihilfe zum Hochverrat vor dem Munchener Volksgericht angeklagt wurde blieb Briemann unbehelligt Wahrend des Verbots der NSDAP von 1923 bis 1925 gehorte er dem Frontkriegerbund an in dem sich viele ehemalige Parteianhanger sammelten Spateres Leben Bearbeiten Der im Fruhjahr 1925 neu gegrundeten NSDAP trat Briemann zum 17 Juni 1925 bei Mitgliedsnummer 10 024 7 Aufgrund seiner geschaftlichen Vereinnahmung ubernahm er keine Parteiamter und trat nicht offentlich hervor 1932 wurde Briemann auch erneut Mitglied der SA Nach 1933 erhielt er als Teilnehmer des Hitlerputsches den Blutorden der Partei Blutorden Nr 128 Zu seinem 70 Geburtstag erschien 1943 eine kurze Meldung im Volkischen Beobachter Ehe und Familie BearbeitenBriemann war zweimal verheiratet Die Ehe wurde am 9 Juni 1896 in Munchen mit Martha Hedwig Muschke 1 Januar 1870 in Arnstadt geschlossen und am 14 November 1914 durch Urteil des Landgerichts Munchen geschieden Aus dieser Ehe gingen der Sohn Wilhelm 3 Marz 1899 in Munchen 8 und die Tochter Else 9 April 1893 in Leipzig Martha 16 August 1903 und Erna 19 Mai 1907 in Munchen hervor Der Sohn Wilhelm Briemann junior gehorte 1923 dem Stosstrupp Hitler an mit dem er am gescheiterten Hitlerputsch teilnahm 1924 wurde er im kleinen Hitler Putschprozess zu einer kurzen Festungshaftstrafe verurteilt die er zusammen mit Hitler und anderen auf der Festung Landsberg verbusste 1925 trat er ebenfalls der NSDAP wieder bei Mitgliedsnummer 10 025 Blutorden Nr 474 trat in dieser aber ebenfalls nicht wieder hervor Briemann junior ist in den Munchener Adressbuchern der 1950er und 1960er Jahre als Verlagsvertreter verzeichnet Er starb am 2 Februar 1983 in Munchen In zweite Ehe war Briemann seit dem 4 Oktober 1916 verheiratet mit Bertra Krausser 17 Februar 1884 in Munchen 17 August 1964 ebenda Literatur BearbeitenDerek Hastings Catholicism and the Roots of Nazism Religious Identity and National Socialism 2011 Einzelnachweise Bearbeiten Standesamt Munchen III Sterberegister fur das Jahr 1947 Sterbeurkunde Nr 235 1947 Tauf Register fur Eutenhausen fur das Jahr 1873 Hastings Catholicism S 84 Meldung zum 70 Geburtstag im Volkischen Beobachter vom 21 Juni 1943 Hastings S 217 gibt Briemanns Mitgliedsnummer abweichend mit 1184 und den Eintrittszeitpunkt mit Juni 1920 an Diverse Dokumente in der Parteikorrespondenzakte bestatigen jedoch die Mitgliedsnummer im Volkischen Beobachter Eberhard Jackel Hrsg Adolf Hitler Samtliche Aufzeichnungen 1905 1924 1980 S 567 1 Hastings Catholicism and the Roots of Nazism S 84 196 und 217 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 4490818 Standesamt Munchen I Geburtsregister fur das Jahr 1899 Geburtsurkunde Nr 2146 1899 Normdaten Person GND 1263225195 lobid OGND AKS VIAF 7260165871001564270007 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Briemann WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher politischer Aktivist und Parteifunktionar NSDAP GEBURTSDATUM 22 Juni 1873GEBURTSORT Eutenhausen Markt Rettenbach STERBEDATUM 19 Januar 1947STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Briemann amp oldid 230899541