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Wiescherhofen ist ein Ortsteil der Stadt Hamm im Stadtbezirk Hamm Pelkum Wiescherhofen liegt sudlich der Lippe im ostlichen Ruhrgebiet Es grenzt an die Ortsteile Pelkum Herringen Westen Berge und Weetfeld der Stadt Hamm WiescherhofenStadt HammKoordinaten 51 39 N 7 46 O 51 648055555556 7 7619444444444 Koordinaten 51 38 53 N 7 45 43 OEingemeindung 1 Januar 1968Eingemeindet nach PelkumVorwahlen 02307 02381 02383 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einwohnerentwicklung 3 Sohne des Ortes 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenZum ersten Mal wurde der Name Wiescherhofen im Jahr 1486 urkundlich erwahnt Im Schatzbuch der Grafschaft Mark wurde es noch Wyesch geschrieben Zu Wiescherhofen gehorten nach dem Steuerbuch nur drei Hofe Greinewysch Tunnemann und Schult zur Wysch Schulze zur Wiesch Zu den drei Hofen kam in der Selmigerheide der Hof Schult van Zelmick Schulze Selmig Die vier Hofe schlossen sich spater mit den neu erbauten Hofen zur Gemeinde Wiescherhofen zusammen Dieses waren laut Aufstellung des Amtes Pelkum von 1731 die Hofe Schulze Selmig Schulte zur Wysche Bresser Gronewysche Schulte Kissing Tunnemann Schnubbe Hoppe Dorholt Lenickenhoff Brandt Drees Vogelweyer und Kleykamp Die Gemeinde gehorte kirchlich zu Herringen und hatte daher keine eigene Dorfkirche Zu Wiescherhofen gehorten zu dieser Zeit die Ortsteile Kissingerhofen Daberg Geist Lohauserholz Selmiger Heide und die Harringholzsiedlung Eine Privatschule wurde in der Selmigerheide schon im Jahre 1762 errichtet Insgesamt 17 Gemeinden wurden 1797 zum Amtsbezirk Pelkum zusammengefasst weil die kleinen Gemeinden nicht alle Aufgaben aus eigener Kraft erledigen konnten Die Hauptstelle des Amtes befand sich in Pelkum der damals grossten Gemeinde im Bezirk An der Grossen Werlstrasse erbaute der Muller Middendorf im Jahre 1816 eine Muhle komplett aus Holz Durch die geringe Besiedlung war das Bauwerk weithin sichtbar und wurde zum Wahrzeichen von Wiescherhofen Der Brandschutz wurde 1827 per Vertrag geregelt Dreissig Bauern und Kotter einigten sich auf eine Umlage um den Transport der Druckspritze zum Brandort zu regeln und zu finanzieren Das Spritzenhaus war an der heutigen Weetfelder Strasse Einmundung Baumhofstrasse Die Brandbekampfung erfolgte dann durch freiwillige Helfer und Nachbarn Im Jahre 1831 betrug die Einwohnerzahl 454 Der Schutzenverein Wiescherhofen Lohauserholz wurde im Jahre 1838 ins Leben gerufen Die Gemeinde war und ist sehr stark durch die Eisenbahn gepragt Die Koln Mindener Eisenbahn nahm am 2 Mai 1847 den Verkehr auf Im Jahre 1865 wurde die Bergisch Markische Bahn in Betrieb genommen Auf dem Gemeindegebiet befand sich spater der grosste Verschiebebahnhof Europas Von insgesamt 11 Bauern wurden zirka 75 Hektar Land erworben um diesen Bahnhof zu errichten Das Rittergut Lohaus Namensgeber des Ortsteiles Lohauserholz verschwand durch den Verschiebebahnhof vollstandig Der Haltepunkt Wiescherhofen an der Strecke nach Hagen wird seit 1978 nicht mehr bedient Er lag im Flurstuck Kuckuck heute Weetfelder Strasse Kreuzung Wiescherhofener Strasse Inbetriebnahme war am 15 Dezember 1895 Als dritte Eisenbahnstrecke wurde die Osterfelder Bahn im Jahre 1905 in Betrieb genommen Am 1 April 1884 wurde vom Amtsbezirk Pelkum die Amtssparkasse eroffnet welche auch in der Selmigerheide und Lohauserholz Zweigstellen hatte und nun Teil der Sparkasse Hamm ist Der Mannergesangverein Harmonie Wiescherhofen grundete sich 1899 Bereits im Jahre 1874 wurden bei Probebohrungen Kohlevorkommen entdeckt Am 25 Oktober 1902 ging daher die Zeche de Wendel mit den beiden Schachten Heinrich und Robert in Betrieb Zuvor hatte die Zeche De Wendel insgesamt 17 512 m in Berge Hamm Pelkum Wiescherhofen und Herringen erworben Die Kokerei hatte 118 Ofen mit einer Tagesproduktion von 2100 Tonnen 1905 wurden der Turnverein Deutsche Treue Wiescherhofen gegrundet und die Freiwillige Feuerwehr Wiescherhofen am 9 Januar 1909 Sie erhielt ein Feuerwehrhaus mit Steigerturm neben der Dorfschule Die Schutzengesellschaft nahm am 28 Februar 1909 ihre Tatigkeit auf die heutige Schutzengesellschaft Wiescherhofen Weetfeld Am 10 Juni 1910 grundete sich der Sport Club Wiescherhofen Die Einwohnerzahl stieg bedingt durch Eisenbahn und Zeche weiter Im Jahre 1900 betrug sie 1298 und 1914 waren es bereits 4515 Im Ersten Weltkrieg kam es zu keinen grosseren Schaden in der Gemeinde Der Zweite Weltkrieg sorgte bedingt durch die Bahnstrecken und den Verschiebebahnhof fur erhebliche Schaden und Todesopfer Der grosste Angriff fand am 22 April 1944 statt und forderte allein 49 Tote Am 17 September 1950 wurde das neu erbaute Feuerwehrhaus Wiescherhofen mit einem Schlauchturm an der Strasse Auf der Horst seiner Bestimmung ubergeben Das Loschfahrzeug stand im Erdgeschoss Im 1 Obergeschoss und im Dachgeschoss befindet sich jeweils eine Wohnung Die neu erbaute Fahrzeughalle mit drei Lkw Stellplatzen der Freiwilligen Feuerwehr Wiescherhofen wurde am 27 November 1965 in Betrieb genommen Zeitgleich ging das erste Drehleiterfahrzeug Magirusleiter auf Fahrgestell von Klockner Humboldt Deutz in den Einsatzdienst Am 13 Dezember 1967 erliess der Landtag das Gesetz zur Neuordnung Unna Hamm Gegen den Willen von Rat und Bevolkerung wurde die Gemeinde geteilt Am 1 Januar 1968 kamen die Ortsteile Daberg Geist und Lohauserholz zur Stadt Hamm Die anderen Ortsteile wechselten in die Grossgemeinde Pelkum 1 Das Amt Pelkum wurde aufgelost Die beiden Gemeindevertreter der Gemeinden Wiescherhofen und Weetfeld einigten sich 1971 darauf das Weetfelder Feuerwehrfahrzeug im Feuerwehrhaus Wiescherhofen unterzustellen Die Nutzung der Gebaude wurde der Feuerwehr Weetfeld ebenfalls gestattet Das alte Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Weetfeld an der heutigen Kreuzung Wilhelm Lange Strasse Weetfelder Strasse wurde in Eigenarbeit abgerissen Am 1 Januar 1975 kam es zur zweiten kommunalen Neuordnung und der Rest von Wiescherhofen gehort seither zur Stadt Hamm Am 31 Marz 1987 wurde die Kokerei der Zeche Heinrich Robert geschlossen Im Herbst 1987 wurde mit dem Abriss der Gebaude begonnen Er dauerte bis zum Fruhjahr 1988 Ziemlich zum Ende mussten die beiden Kamine weichen Durch die Stilllegung der Kokerei anderte sich das Ortsbild entsprechend Nachdem das Feuer in den Ofen erloschen war blieben auch die Loschwasserdampfwolken und Abgasfackeln aus Erst nach dem Abriss wollte man ein Industriedenkmal in Form einer Koksofentur aufstellen allerdings wurde bereits alles entsorgt Die auf dem Wiescherhofener Marktplatz ausgestellte Ofentur stammt von der Kokerei Hansa in Dortmund Am 30 September 2010 wurde die letzte Forderschicht auf Heinrich Robert gefahren Nach uber 100 Jahren schloss somit die letzte Zeche in der Stadt Hamm Im Jahre 2013 wurde die unter Denkmalschutz stehende ehemalige Dorfschule der Feuerwehr Wiescherhofen Weetfeld und der Jugendfeuerwehr fur ihren Schulungsbetrieb zur Verfugung gestellt welche die Raumlichkeiten in Eigenleistung renovierten und umbauten Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohner1849 2 0 4991910 3 45151931 4 61521956 5 85671961 6 9223Sohne des Ortes BearbeitenKarl Isenbeck 1904 1945 Pflanzenzuchtwissenschaftler Walther Lipphardt 1906 1981 Musik und Theaterwissenschaftler Kirchenmusiker und GymnasiallehrerEinzelnachweise Bearbeiten Martin Bunermann Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein Westfalen Deutscher Gemeindeverlag Koln 1970 S 64 M F Essellen Beschreibung und kurze Geschichte des Kreises Hamm und der einzelnen Ortschaften in demselben Verlag Reimann Hamm 1985 ISBN 3 923846 07 X S 159 www gemeindeverzeichnis de Einwohnerzahlen 1910 Handbuch der Amter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen Preussischer Landgemeindetag West Berlin 1931 Otto Lucas Kreis Atlas Unna Unna Munster 1957 Martin Bunermann Heinz Kostering Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein Westfalen Deutscher Gemeindeverlag Koln 1975 ISBN 3 555 30092 X S 267 Stadtbezirke von Hamm mit Stadtteilen Hamm Bockum Hovel mit Bockum Hovel und dem westlichen Teil von Hamm Norden Hamm Heessen mit Heessen und dem ostlichen Teil von Hamm Norden Hamm Herringen mit Herringen und Sandbochum Hamm MitteHamm Pelkum mit Lerche Pelkum Weetfeld und Wiescherhofen Hamm Rhynern mit Allen Berge Freiske Osterflierich Osttunnen Rhynern Suddinker Wambeln und Westtunnen Hamm Uentrop mit Braam Ostwennemar Frielinghausen Haaren Mark Norddinker Schmehausen Uentrop Vockinghausen und Werries Normdaten Geografikum GND 4108826 8 lobid OGND AKS VIAF 246127993 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wiescherhofen amp oldid 237460828