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Dieser Artikel behandelt den Roman Wie es ist Einen ahnlichen Titel hat das Gedicht Was es ist Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Der Artikel ist unverstandlich und verwendet keinen angemessenen sprachlichen Stil Siehe Diskussionsseiten Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Wie es ist franzosisch Comment c est ist ein Prosawerk des irischen Schriftstellers Samuel Beckett 1906 1989 Es entstand 1960 wurde zuerst auf franzosisch publiziert Editions minuit 1961 und dann von Elmar Tophoven in enger Zusammenarbeit mit dem Autor ins Deutsche ubersetzt Es ist wenn sich der Gattungsbegriff hier uberhaupt noch anwenden lasst Becketts letzter Roman Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte und Einordnung in das Gesamtwerk 2 Uberlegungen zur Form 3 Inhaltliche Gesichtspunkte 4 Rezeption 5 LiteraturEntstehungsgeschichte und Einordnung in das Gesamtwerk Bearbeiten 1958 begann Beckett einen Text mit dem TitelPimzu schreiben Seinem Freund Con Leventhal gegenuber erwahnte er dass er dabei sei sich muhselig weiterzumuhen dort wo der Namenlose mich abgehangt hat das heisst Fortsetzung mit so gut wie nichts zit n Knowlson 2001 S 579 Aus diesem Text entstand bis 1961 Becketts letzter RomanWie es ist Comment c est Hartel Veit 2006 S 97 Es ist fur das Verstandnis des Werkes hilfreich daran zu erinnern dass Beckett zeitlebens fasziniert war von der Philosophie Arthur Schopenhauers in dem er wohl einen Seelenverwandten uber die Zeiten hinweg erkannte Ausgehend von Immanuel Kants Versuch der Bestimmung der Grenzen menschlicher Erkenntnis hatte Schopenhauer dessen Ding an sich als Willen zum Leben als den metaphysischen Urgrund des Daseins ausgemacht Dieser Welt als Wille gegenuber steht die Welt als Vorstellung Im Menschen als ihrem hochsten Ziel vervollkommnet sich Natur von ihrem blinden Treiben zur Erkenntnis ihrer selbst indem der Wille sich aufhebt wird er zugleich erlost Die Beschaftigung mit Wie es ist setzt eine grundlegende Vertrautheit mit Becketts anderen Werken voraus So erscheint Wie es ist als die logische Fortsetzung der Romane wie Becketts literarischer Entwicklung uberhaupt Dies wird beispielhaft deutlich an der Konzeption der Protagonisten als Resultat eines zunehmenden Abstraktionsprozesses stellt der Protagonist jedes Werks die logische Weiterentwicklung seiner Vorganger dar Nicht zufallig heisst ein vorausgegangener Roman der Namenlose in Wie es ist tragt der Protagonist uberhaupt keinen Namen Er bleibt auch sich selbst weitgehend gesichtslos Wahrend die Namen fur die Dinge Sack Buchse Buchsenoffner zu Chiffren seelischen Erlebens werden werden die Namen fur Menschen Pim Bom Krim Kram einsilbig austauschbar bedeutungslos wahllos Nur an einer Stelle gestattet sich Beckett einen seiner beliebten autoreferentiellen Bezuge auf fruhere Werke in der Nennung Belaquas aus der fruhen Erzahlung Dante und der Hummer Uberlegungen zur Form BearbeitenWahrend Hartel und Veit das Werk der Gattung Roman zuordnen Hartel Veit 2006 S 97 dementiert Birkenhauer dass man bei Wie es ist uberhaupt von einem Roman sprechen konne Wenn man das Prosawerk Wie es ist als Roman zu begreifen versucht und unter diesem Gesichtspunkt erscheint es immer wieder falschlich eingeordnet kommt man gewiss nicht auf seine Kosten nicht einmal in der Sprache geschweige denn im inhaltlichen Aufbau hat es mit einem Roman noch etwas gemein Man muss sich schon die nicht sehr grosse Muhe machen es als ein Gespinst aus Worten als Poesie zu verstehen das heisst in erster Linie auf den Tonfall dieser Redeweise zu achten und den rhythmischen Wechsel der wenigen aber dafur auch umso klareren Vorstellungsbilder genau zu verfolgen Birkenhauer 1971 S 148 Es lasst sich sogar behaupten dass in diesem Spatwerk Becketts selbst die nur scheinbar so festumrissenen Grenzen zwischen Drama Prosa und Lyrik zu verfliessen beginnen in mir die draussen waren wenn es aufhort zu keuchen Fetzen einer alten Stimme in mir nicht meine Wie es ist S 7 Als letztes Resultat eines im Gesamtwerk konsequent gehandhabten Prozesses der Zuspitzung Reduktion auf das Wesentliche und einer radikalen Konzentration aufs Minimale fallen in Becketts Spatwerk innerer Monolog hochste lyrische Ergriffenheit und die Rudimente der Erzahlfunktion nahezu deckungsgleich ineins Zunachst gibt es drei durch romische Ziffern deutlich voneinander abgehobene Teile Ihnen entspricht inhaltlich die Schilderung des Lebens vor Pim mit Pim nach Pim Wie es ist S 7 Kapiteluberschriften fehlen Die einzelnen Teile sind hinsichtlich ihrer formalen Binnengliederung nur lose durch optisch voneinander abgehobene Abschnitte weiter untergliedert Das weitgehende Fehlen einer regularen Syntax sowie der vollstandige Verzicht auf jede Interpunktion unterstutzen dabei die Intention eine weitgehende Formlosigkeit als lose Kette fragmentarischer Miniaturepisoden zu realisieren Inhaltlich wird ein ausserst begrenztes Reservoir an leitmotivisch verwendeten Bildern in immer neuen Zusammensetzungen kaleidoskopartig ausgebreitet formal findet dies seine Entsprechung in einer refrainhaften Wiederholung einzelner Sequenzen und Formpartikel bspw des obligaten da ist etwas das nicht stimmt Wie es ist S 10ff Zugleich ist der asketische Stil weitgehend auf einen ausserst lapidaren Tonfall gestimmt Inhaltliche Gesichtspunkte BearbeitenEine aussere Handlung etwa im Sinne eines Plots ist nicht existent Der formalen Gliederung in drei Teile korrespondiert inhaltlich die Zeit vor Pim mit Pim nach Pim Wie es ist S 7 Der erste Teil ist die Vorbetrachtung zur Begegnung mit Pim Es geht weitgehend um die Selbstvergewisserung des erzahlenden Subjekts sofern von einem solchen die Rede sein kann uber seine eigene Befindlichkeit und seinen Zusammenhang mit der Welt Die Welt erscheint ausschliesslich als Dingwelt wobei die Dinge sowohl als reale als auch als Chiffren seelischen Lebens gedeutet werden konnen Ein frei flutendes Bewusstsein fasst eine Bestandsaufnahme des Bestehenden Inventur seiner selbst und der Umwelt ins Auge Dabei scheinen die verschiedenen Bewusstseinsschichten Wachheit Traum Schlaf Erinnern standig ineinander zu verfliessen Dem korrespondiert das Verfliessen der 3 Hauptkategorien der Zeit Vergangenheit Gegenwart und Zukunft lassen sich kaum mehr voneinander abheben sondern sind im Moment des subjektiven traumerischen Erlebens versammelt Innerhalb von Begriffsgegensatzen wie Schlamm Dreck und Dunkel einerseits und Licht Himmel und bspw Schmetterling andererseits entwirft Beckett eine schwebende Phantasmagorie der stillen leisen und zarten Tone Die Grundstimmung ist die der Erwartung Warten auf Pim Der zweite Teil schildert die Begegnung mit Pim Ob es sich um reale oder imaginierte handelt bleibt innerhalb des Kontextes eigentlich nebensachlich Pim steht stellvertretend fur jedes mogliche Du also fur die Moglichkeit von Sozialitat Begegnung Austausch oder gar Liebe uberhaupt Die tatsachliche Begegnung mit dem Mitwesen wird verfehlt Das Subjekt bleibt in seiner Monade eingeschlossen Der dritte Teil ist eine Nachbetrachtung der Begegnung mit Pim Den Ausgangspunkt bildet die Grunduberlegung dass der Mensch dazu verurteilt sei dasjenige was ihm angetan wurde wieder anderen anzutun Diese fundamentale Fatalitat einer Wiederkehr des immer Gleichen etwas im Sinne der Erbsunde wird mit dem Bild der religiosen Prozession veranschaulicht In dieser gerinnt sinnbildhaft das Purgatorium ewiger Marter und diese selben Paare die sich ewiglich von einem Ende zum anderen dieser unermesslichen Prozession von neuem bilden und dass es immer beim millionsten Mal das lasst sich denken wie beim undenkbaren ersten Mal zwei Fremde sind die sich zum Zwecke der Drangsal vereinen Demzufolge lassen sich 3 verschiedene Stadien des menschlichen Daseins kennzeichnen als Schinder als Opfer und dazwischen als Reisender man kann jedenfalls nichts daran andern man ist in der Gerechtigkeit ich habe nie das Gegenteil sagen horen Wie es ist S 171 Dieser Vorstellungsbereich ufert im Folgenden aus in eine grandiose Halluzination uber Gerechtigkeit in Form eines quasi mathematisch statistischen Exkurses Das Bild subjektiver Identitat wird hier zunachst auf das Vorstellungsbild der gesamten Menschheit projiziert um dann in dieser Spiegelung fragwurdig zu werden und zu zerbrechen was klar ausgedruckt heisst ich zitiere entweder ich bin allein und kein Problem mehr oder aber wir sind zahllos und auch kein Problem mehr Wie es ist S 171 Doch in der Folge lasst Beckett auch den gesamten vorherigen Versuch die Welt strukturierend zu begreifen als Illusion zerstieben Der Versuch des Denkens in der Welt der Erscheinungen Ordnung zu schaffen und Sinn zu stiften entpuppt sich als Becketts spitzfindige Karikatur einseitig engstirniger Rationalitat Alle diese Berechnungen ja Erklarungen ja die ganze Geschichte von einem Ende zum anderen ja vollstandig falsch ja das ist anders geschehen ja ganz anders ja aber wie keine Antwort wie ist es geschehen keine Antwort was ist geschehen keine Antwort WAS IST GESCHEHEN Gebrull gut und diese Geschichte von einer Prozession keine Antwort diese Geschichte von einer Prozession ja nie eine Prozession gegeben nein auch keine Reise nein nie einen Pim gegeben nein auch kein Bom nein nie jemanden gegeben nein nur mich keine Antwort ja das also war wahr ja ich war wahr ja und wie ich heisse ich keine Antwort WIE HEISSE ICH Gebrull gut Wie es ist S 199ff Insgesamt schliesst sich am Schluss des Werks formal aber auch inhaltlich der Kreis zuruck in den Anfang die Zeit nach Pim ist auch wieder die Zeit vor Pim Es ist nichts Wesentliches passiert und eigentlich konnte alles wieder von vorne losgehen Ruckkehr in die monadologische Ausgangssituation Aber diese Geschichten von Stimmen ja quaqua ja von anderen Welten ja von jemandem in einer anderen Welt ja dessen Traum ich sein wurde ja den er alle Zeit traumen wurde ja alle Zeit erzahlen wurde ja sein einziger Traum ja seine einzige Geschichte ja Wie es ist S 200 Die Grenzen zum Metaphysischen bleiben offen nur konnen sie nicht anders als als Traum bestimmt werden Es bleibt nur das Erzahlen von Fetzen einer Geschichte und ihrer unvermeidlichen Rekursivitat gut gut Ende des dritten Teils so ist es wie es war Ende des Zitats nach Pim wie es ist Wie es ist S 203 Rezeption Bearbeiten Und weil sich der Autor den Ratespielen entzog und darauf hinwies er habe alles aufgeschrieben was er wisse entwickelte sich um sein Werk eine interpretatorische Eigendynamik Hartel Veit 2006 S 118 Es wurde oft versucht Becketts Werke unter Schlagworten etwa dem des Nihilismus etikettierend zu subsumieren Darin druckt sich neben der Hilflosigkeit der Rezeption wohl auch der Versuch aus das Verstorende an diesen Werken dadurch zu ignorieren dass man sie einem moglichst bequemen Vergessen uberantwortet Demgegenuber steht Becketts konsequent gehandhabte und prinzipielle Absage an jeden Versuch zur Reduktion auf asthetische Eindeutigkeit Gleichzeitig gibt es die Versuchung der Beschaftigung unter dem Vorwand einer prinzipiellen Hermetik seiner Werke aus dem Wege zu gehen Ein Fluchtpunkt der Rezeption liegt in der Moglichkeit das Werk zunachst in seiner Fremdartigkeit hinzunehmen Aufgrund der grossen Bedeutung von Querverweisen in Becketts Werk stellt sich die Frage wieweit einem einzelnen scheinbar abgeschlossenen Werk eine abgesonderte Aussage oder Bedeutung zukommen kann Wichtiger erscheint vielleicht auch hier die in den einzelnen Werken sich vollziehende Bewegung einer literarischen Intention als eines work in progress Dann bietet sich die Moglichkeit den Wirklichkeitsbezug immer erneut asthetisch auszuweisen Dies meint der Titel Wie es ist Dann namlich erschliesst es sich ohne weiteres als einer von vielen denkbaren Versuchen sich aus Worten eine eigene Welt zu schaffen um darin dem Durcheinander der Dinge in der wirklichen Welt zu entkommen und ihm etwas entgegenzustellen das geordnet ist Birkenhauer S 148f Literatur BearbeitenKlaus Birkenhauer Samuel Beckett 10 Auflage Reinbek bei Hamburg 2002 ISBN 3 499 50176 7 S 138 ff Gaby Hartel Carola Veit Samuel Beckett Frankfurt 2006 ISBN 3 518 18213 7 S 97f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wie es ist amp oldid 237734223