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Das Westafrikanische Krokodil Crocodylus suchus Suchos Sobek ist eine Art der Krokodile Crocodylia aus der Familie der Echten Krokodile Crocodylidae Westafrikanisches KrokodilWestafrikanisches Krokodil im Zoo Kopenhagen Systematikohne Rang Sauropsidaohne Rang ArchosauriaOrdnung Krokodile Crocodylia Familie Echte Krokodile Crocodylidae Gattung CrocodylusArt Westafrikanisches KrokodilWissenschaftlicher NameCrocodylus suchusE Geoffroy Saint Hilaire 1807 Inhaltsverzeichnis 1 Abgrenzung zum Nilkrokodil 2 Vorkommen 3 Status der nordlichen Populationen 4 Lebensweise 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksAbgrenzung zum Nilkrokodil BearbeitenDie Art wurde bereits 1807 durch den franzosischen Zoologen Etienne Geoffroy Saint Hilaire beschrieben 1 spater jedoch mit dem Nilkrokodil Crocodylus niloticus synonymisiert Erst DNA Vergleiche von Populationen kleinwuchsiger Krokodile aus Mauretanien und dem Tschad und von mehreren etwa 2000 Jahre alten agyptischen Krokodilmumien mit Nilkrokodilpopulationen aus Ostafrika und von Madagaskar erbrachten den Beweis fur die Eigenstandigkeit des Westafrikanischen Krokodils 2 Das Nilkrokodil ist demnach naher mit den vier mittel und sudamerikanischen Crocodylus Arten Beulenkrokodil Kubakrokodil Orinoko Krokodil und Spitzkrokodil verwandt als mit dem Westafrikanischen Krokodil Das Westafrikanische Krokodil ist vom Nilkrokodil ausserlich kaum zu unterscheiden die beiden Arten besitzen jedoch eine unterschiedliche Schadelmorphologie und eine unterschiedliche Anordnung der von Knochenplatten unterlegten Schuppen Eine formale Neubeschreibung der Art steht noch aus Vorkommen BearbeitenDas Westafrikanische Krokodil kommt im westlichen Afrika von Mauretanien und dem Senegal bis zum Tschad der Zentralafrikanischen Republik und Aquatorialguinea vor Im Unterschied zum naher zur Kuste in feuchterem Klima lebenden Nilkrokodil ist es aber eher in Gewassern im trockenen Landesinnern verbreitet und ist auch in verschiedenen Saharaoasen mit offenen Gewassern heimisch In der Vergangenheit lebte es auch im Nil Alle untersuchten Krokodilmumien stammen vom Westafrikanischen Krokodil so dass angenommen werden kann dass wie schon Herodot feststellte den alten Agyptern der Unterschied zwischen den beiden am Nil lebenden Krokodilarten bekannt war und sie die kleinere und weniger gefahrliche Art fur religiose Zeremonien mit den heiligen Tieren nutzten siehe Sobek Status der nordlichen Populationen BearbeitenDie Art war bis ins 20 Jahrhundert in und am Rande von zahlreichen Gebirgsstocken der Sahara verbreitet Lebensraume waren sowohl tiefe schluchtartige Einschnitte in den Gebirgen als auch Lagunen und Flachwasserseen an der Einmundung von Talern in die Ebene Die vollig isolierten von Wuste umgebenen Reliktvorkommen gelten als letzter Rest einer ehemals geschlossenen Verbreitung einer humideren Periode im Mittelholozan vor etwa 7000 Jahren die vor etwa 3000 Jahren endgultig endete als sich der Monsuneinfluss weiter im Norden immer weniger bemerkbar machte Zahlreiche dieser Populationen sind erst Anfang des 20 Jahrhunderts ausgestorben 3 Die ehemalige Verbreitung erreichte am Chott el Djerid im nordlichen Tunesien beinahe die Mittelmeerkuste und im Wadi Draa in Marokko nahezu den Atlantik Weitere ausgestorbene Populationen existierten z B im Hoggar Plateau und Tassili in Algerien Nachdem das Sahara Krokodil zeitweise als vermutlich ausgestorben galt sind in den letzten Jahren einige wenige Populationen im Suden der Sahara wiederentdeckt bzw bestatigt worden 4 5 Demnach gibt es noch Populationen im Ennedi Massiv im Tschad sowie in einigen Gebirgen des Tagant in Mauretanien Der Bestand ist in eine Vielzahl von winzigen Einzelvorkommen zersplittert von denen vermutlich keines 40 Tiere ubersteigt Lebensweise BearbeitenDie Krokodile leben in Oasen mit Standgewassern dort Tamourts genannt und in unterirdischen Quellwasserspeichern sogenannten Gueltas Ihre Hauptnahrung bilden Fische und Frosche gelegentlich Vogel und Kleintiere und nur selten zur Tranke gefuhrte Ziegen oder Schafe Literatur BearbeitenA Schmitz P Mausfeld E Hekkala T Shine H Nickel G Amato W Bohme Molecular evidence for species level divergence in African Nile crocodilesCrocodylus niloticus Laurenti 1786 Comptes Rendus Palevol Bd 2 2003 S 703 712 doi 10 1016 j crpv 2003 07 002 E Hekkala M H Shirley G Amato J D Austin S Charter J Thorbjarnarson K A Vliet M L Houck R Desalle M J Blum An ancient icon reveals new mysteries Mummy DNA resurrects a cryptic species within the Nile crocodile Molecular Ecology Bd 20 2011 S 4199 4215 doi 10 1111 j 1365 294X 2011 05245 xEinzelnachweise Bearbeiten S H Geoffroy Description de deux crocodiles qui existent dans le Nil compares au crocodile de Saint Domingue Annales du Museum d histoire naturelle Paris Bd 10 1807 S 67 86 Volltext auf BHL Hekkala E Shirley M H Amato G Austin J D Charter S Thorbjarnarson J Vliet K A Houck M L Desalle R and Blum M J An ancient icon reveals new mysteries Mummy DNA resurrects a cryptic species within the Nile crocodile In Molecular Ecology 2011 doi 10 1111 j 1365 294X 2011 05245 x Klaas de Smet Status of the Nile crocodile in the Sahara desert Hydrobiologia Bd 391 Nr 1 3 1998 S 81 86 doi 10 1023 A 1003592123079 Jose Luis Telleria Hamoud El Mamy Ghaillani Jose Maria Fernandez Palacios Juan Bartolome Emilio Montiano CrocodilesCrocodylus niloticusas a focal species for conserving water resources in Mauritanian Sahara Oryx Bd 42 Nr 2 2008 S 292 295 doi 10 1017 S0030605308007850 alternativer Volltextzugriff UCM Jose C Brito Fernando Martinez Freiria Pablo Sierra Neftali Sillero Pedro Tarroso Crocodiles in the Sahara Desert An Update of Distribution Habitats and Population Status for Conservation Planning in Mauritania PLoS ONE Bd 6 Nr 2 2011 e14734 doi 10 1371 journal pone 0014734Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Westafrikanisches Krokodil Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Crocodylus suchus In The Reptile Database Ed Yong Nile crocodile is two species Nature news 14 September 2011 doi 10 1038 news 2011 535 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Westafrikanisches Krokodil amp oldid 208709056