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Werner Studentkowski 20 September 1903 in Kiew 26 Januar 1951 in Rinteln war ein deutscher Politiker NSDAP Werner Studentkowski Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenWerner Studentkowski wurde 1903 als Sohn deutscher Eltern in Kiew geboren Nach dem Besuch eines Gymnasiums in Magdeburg durchlief er eine zweijahrige Banklehre in Magdeburg und Jena Anschliessend arbeitete er kurzzeitig als Kontorist in Leipzig In den Jahren 1925 bis 1927 studierte er Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft an der Universitat Leipzig musste das Studium jedoch aus finanziellen Grunden unterbrechen 1929 schrieb er sich fur das Studienfach Philosophie ein Erganzend dazu besuchte er Veranstaltungen in den Bereichen Geschichte Soziologie und Zeitungskunde 1 Nachdem er sich wahrend seines Erststudiums im Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund engagiert hatte begann Studentkowski sich auch fur die NSDAP selbst der er seit dem 8 Mai 1925 angehorte Mitgliedsnummer 3 815 rednerisch und organisatorisch zu betatigen 1927 beauftragte ihn der junge Berliner Gauleiter Joseph Goebbels den Studentkowski im Herbst 1926 kennengelernt hatte damit die NSDAP Propagandaarbeit in der Provinz Brandenburg zu organisieren 2 Von 1927 bis 1928 betatigte er sich als Gauredner der NSDAP und danach als Reichsredner 3 Im November 1933 wurde er zum Gauschulungsleiter der NSDAP Sachsen ernannt 4 In der Zeit vom 22 Juni 1930 bis zum 14 November 1933 bekleidete Studentkowski erstmals als Abgeordneter der NSDAP im sachsischen Landtag erstmals ein offentliches Amt Seit 1931 studierte er gleichzeitig bei Hans Freyer 5 Als Landtagsabgeordneter fiel er unter anderem durch eine Parlamentsrede auf in der er nach nationalsozialistischen Vorstellungen reinrassige und unreinrassige Menschen in eine Analogie zum Tierreich brachte Er entwickelte dabei die Idee dass reinrassige Menschen sich zu den Unreinrassigen verhalten wurden wie Rassehunde zu Schweinen wahrend man Hunde Reinrassige durch Erziehung stubenrein und somit zu nutzlichen Mitgliedern der Hausgemeinschaft machen konnte ware dies mit Schweinen also Unreinrassigen nicht moglich so dass diese letztlich nur dazu taugen wurden geschlachtet zu werden 6 Unmittelbar vor der nationalsozialistischen Machtubernahme im Fruhjahr 1933 wurde Studentkowski Anfang Januar 1933 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Leipzig Im November 1933 wurde er ausserdem als Abgeordneter in den politisch nun vollig einflusslosen Reichstag gewahlt dem er in der Folge knapp elfeinhalb Jahre lang als Vertreter des Wahlkreises 29 Leipzig angehoren sollte In den Jahren 1933 1934 war Studentkowski unter der unverdachtigen Bezeichnung als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter an der Universitat Leipzig mit der Leitung der politischen Bildung an der Universitat befasst Am 1 Februar 1934 wurde er schliesslich im Rang eines Oberregierungsrates ins Sachsische Volksbildungsministerium berufen in dem er die Leitung der Hochschulabteilung und des Amtes fur nationalsozialistische Erwachsenenbildung ubernahm In dieser Eigenschaft oblag es Studentkowski den sachsischen Hochschulbetrieb nach nationalsozialistischen Vorstellungen zu reorganisieren Da jede neue Berufung und jede aus politischen Grunden erfolgende Entlassung uber seinen Schreibtisch ging war er in den folgenden Jahren insbesondere fur die personalpolitische Gleichschaltung der ihm unterstehenden Universitaten verantwortlich 1941 schied Studentkowski nach Konflikten mit Gauleiter Martin Mutschmann aus dem Volksbildungsministerium aus Von 1941 bis 1945 war Studentkowski als Reichsamtsleiter in der Reichspropagandaleitung der NSDAP in Berlin tatig Daneben war er als Oberfuhrer 1942 in der Stabsleitung der SA Ab 1944 wurde Studentkowski bei der Waffen SS in Lothringen eingesetzt Spater kam er in sowjetische Kriegsgefangenschaft aus der er nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges krankheitsbedingt entlassen wurde Er betatigte sich danach als Heilkrautersammler 7 Studentkowski lebte unter dem falschen Namen Walter Strohschneider 8 den er sich spatestens 1945 zugelegt hatte in der britischen Besatzungszone Daher durchlief er kein Entnazifizierungsverfahren Am 26 Januar 1951 starb er im Kreiskrankenhaus von Rinteln an Leukamie Seine Sterbeurkunde wurde zunachst unter seinem falschen Namen ausgestellt die Eintragung wurde aber 1953 laut Anordnung des Amtsgerichts Hannover korrigiert 9 Sein Sohn war der rheinland pfalzische SPD Landtagsabgeordnete und letzte Regierungsprasident von Trier Heinrich Studentkowski 1938 2000 Schriften BearbeitenArbeit Wirtschaft Recht J F Lehmanns Verlag Munchen DNB 57875858X Literatur BearbeitenMichael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 171 f Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 Michael Parak Gesichter der Uni Werner Studentkowski 1903 1951 In Journal Mitteilungen und Berichte fur die Angehorigen und Freunde der Universitat Leipzig 7 2004 S 42 Einzelnachweise Bearbeiten Archivierte Kopie Memento des Originals vom 3 Mai 2005 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www uni leipzig de die Unterbrechung des Erststudiums verschwieg Studentkowski interessanterweise in seinem auf Selbstangaben beruhenden Eintrag im Reichstagshandbuch Dort gibt er den Beginn seines geisteswissenschaftlichen Studiums auch nicht wie die Universitat mit 1929 sondern bereits mit 1928 an moglicherweise gezielt um die Lucke in seinem Studienverlauf zu uberdecken Thomas Friedrich Die missbrauchte Hauptstadt Hitler und Berlin 2007 ISBN 978 3 549 07196 0 S 168 Erich Stockhorst 5000 Kopfe Wer war was im 3 Reich Arndt Kiel 2000 ISBN 3 88741 116 1 S 418 Unveranderter Nachdruck der ersten Auflage von 1967 Der Freiheitskampf Ausgabe Gau Sachsen vom 14 11 1933 S 4 Jerry Z Muller The Other God that failed Hans Freyer and the Deradicalization of German Conservatism Princeton University Press 1977 ISBN 0 691 05508 4 S 157 Claus Christian W Szejnmann Nazism in Central Germany The Brownshirts in red Saxony 1999 ISBN 1 571 81942 8 S 182 Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 S 542 Strohschneider war der Madchenname seiner Ehefrau Gerda Sterberegister des Standesamtes Rinteln Nr 18 1951 kostenpflichtig Online bei Ancestry Abgerufen am 14 Dezember 2021 Weblinks BearbeitenWerner Studentkowski in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Literatur von und uber Werner Studentkowski im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 127436561 lobid OGND AKS VIAF 74875219 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Studentkowski WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdRGEBURTSDATUM 20 September 1903GEBURTSORT KiewSTERBEDATUM 26 Januar 1951STERBEORT Rinteln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Studentkowski amp oldid 229189192