www.wikidata.de-de.nina.az
Werner Pokropp 13 April 1941 in Ostpreussen 5 Dezember 2007 in Hamburg war ein deutscher Fussballspieler Mit insgesamt 223 Punktspielen zwischen 1963 und 1971 ist er der Rekordspieler des FC St Pauli in der damals zweitklassigen Fussball Regionalliga Nord 1 Angefangen hatte die hoherklassige Spielerkarriere der spateren Vereinslegende 1960 in der damals erstklassigen Fussball Oberliga Nord in der er bis 1963 fur die Braun Weissen 77 Ligaspiele mit vier Toren absolviert hatte 2 Inhaltsverzeichnis 1 Karriere 1 1 Jugend und Beginn in der Oberliga Nord bis 1963 1 2 Regionalliga Nord 1963 bis 1971 1 3 Leben nach der aktiven Zeit 2 Literatur 3 Weblink 4 EinzelnachweiseKarriere BearbeitenJugend und Beginn in der Oberliga Nord bis 1963 Bearbeiten Der nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Schleswig Holstein gestrandete Knabe Werner Pokropp entwickelte rasch beim SV Bad Bramstedt in einer Kleinstadt im Kreis Segeberg im sudlichen Schleswig Holstein gelegen sein fussballerisches Talent und durchlief mit Erfolg als Schuler die Kreis und Verbandsauswahl und wurde als Hohepunkt am 23 April 1956 zehn Tage nach seinem 15 Geburtstag in die deutsche Schulernationalmannschaft berufen Die Talente des DFB trugen in Portsmouth ein Freundschaftsspiel gegen die Schulerauswahl von England aus Das Spiel ging mit 2 5 verloren und Pokropp lief dabei als linker Aussenlaufer im damals gepflegten WM System an der Seite des Mitspielers Ernst Kreuz auf 3 In seinem ersten Seniorenjahr 1959 60 beim TSV Lagerdorf in der Amateurliga Schleswig Holstein uberzeugte er auf Anhieb so gut dass der Oberligist FC St Pauli auf das Talent aufmerksam wurde und den Mittelfeldspieler zur Saison 1960 61 an das Heiligengeistfeld nach St Pauli holte Neben Pokropp verpflichteten die Braun Weissen auch noch Peter Gehrke Hans Knubbe und Torhuter Hans Joachim Thoms Im Team von Trainer Heinz Hempel waren die erfolgreichen Zeiten des glorreichen Wunderteams langst vorbei jetzt waren als Leistungstrager Spieler wie Rolf Bergeest Horst Haecks Peter Osterhoff und Ingo Porges gefordert Pokropp gehorte mit 30 Ligaeinsatzen 1 Tor sofort der Stammbesetzung an und die Kiez Kicker belegten den 4 Rang In seiner zweiten St Pauli Saison 1961 62 kamen zwar mit Rolf Gieseler und Uwe Witt zwei leistungsstarke Akteure fur die Defensive dazu aber ausgerechnet im letzten und entscheidenden Oberligajahr 1962 63 wo es um die Nominierung fur die neue Fussball Bundesliga zur Saison 1963 64 ging klappte die Kaderverstarkung uberhaupt nicht St Pauli landete auf dem 6 Rang im Norden und vom DFB wurde der dritte Bundesligaplatz fur einen Nordvertreter Eintracht Braunschweig zugesprochen die Millerntor Elf musste ab 1963 64 in der Zweitklassigkeit der Regionalliga Nord antreten Regionalliga Nord 1963 bis 1971 Bearbeiten In die Debutrunde der zweitklassigen Regionalliga Nord startete St Pauli im Sommer 1963 erstmals seit 1952 ohne Trainer Heinz Hempel Otto Westphal hatte die Trainingsleitung ubernommen und aus Togo den Angreifer Guy Acolatse mit gebracht Pokropp spielte wie sein Team eine konstante Runde er lief zumeist als rechter Aussenlaufer auf und hatte am Rundenende alle 34 Ligaspiele absolviert und vier Tore erzielt Lokalrivale Altona 93 konnte die Form der Hinrunde nicht halten und Hannover 96 verlor entscheidende Auswartsspiele so setzte sich St Pauli mit zweimal 26 8 Punkten aus der Hin und Ruckrunde als Nordmeister durch und zog in die erste Bundesligaaufstiegsrunde ein Die begann aber mit einer grossen Ernuchterung Sudvizemeister FC Bayern Munchen degradierte am 6 Juni den Nordmeister im Heimspiel vor 26 000 Zuschauern mit einem 4 0 Auswartserfolg Die Abwehr des Gastgebers mit Thoms Klaus Eppel Gieseler Pokropp Gehrke und Porges war durch die Qualitat des Bayernangriffes mit den Spielern Karl Schneider Jakob Drescher Dieter Brenninger Werner Ipta und dem Debutanten Franz Beckenbauer uberfordert und erfuhr auch nicht die notige Entlastung durch den stumpfen Angriff mit Peter Danjus Bergeest Acolatse Haecks und Osterhoff Da sogleich das erste Auswartsspiel am 10 Juni bei Borussia Neunkirchen mit 1 4 ebenfalls eine deutliche Niederlage brachte war die Aufstiegsrunde nach den ersten zwei Spielen fur Pokropp und Kollegen gelaufen 4 Den zweiten Meistertitel gewann St Pauli 1965 66 unter Trainer Kurt Krause nach einem intensiven Dreikampf an der Spitze gegen die Hauptkonkurrenten Gottingen 05 und Holstein Kiel Mit Stopper Jurgen Weidlandt in der Saison 1964 65 und den zwei Angreifern Siegfried Bronnert und Karl Heinz Pape hatte die Verstarkung im Spielerkader funktioniert und der neue Trainer Jockel Krause hatte den notigen Schwung und Ehrgeiz mitgebracht In die BL Aufstiegsrunde startete der Nordmeister am 4 Juni mit einem 1 0 Heimerfolg vor 23 000 Zuschauern gegen Rot Weiss Essen Die Abwehr mit Torhuter Thoms den Verteidigern Gehrke Gieseler und der Lauferreihe mit Pokropp Weidlandt und Porges hatte dabei die torgefahrliche RWE Offensive mit Herbert Weinberg Willi Koslowski Helmut Littek Heinz Dieter Hasebrink und Willi Lippens gut in Schach gehalten Die zwei Auswartsniederlagen bei Schweinfurt 05 1 2 und im Ruckspiel gegen den 1 FC Saarbrucken 1 3 verhinderten dann den Aufstieg von St Pauli Der 1 0 Auswartserfolg vor 36 000 Zuschauern im Georg Melches Stadion an der Essener Hafenstrasse im letzten Gruppenspiel brachte zwar noch mit 10 6 den Punktegleichstand zuwege aber der Torquotient von 1 67 zu 1 25 entschied fur Essen und fur St Pauli ging es 1966 67 in der Regionalliga weiter 5 Der konsequente Zweikampfer aber auch technisch versierte Pokropp hatte alle 12 Aufstiegsspiele in den Jahren 1964 und 1966 fur St Pauli absolviert In der Meisterrunde 1965 66 hatte der mehrfache Hamburger und NFV Auswahlspieler auch mit St Pauli im DFB Pokal eine beachtliche Klinge geschlagen In der 1 Hauptrunde wurde der 1 FC Saarbrucken mit 4 2 und im Achtelfinale mit einem 3 1 Kickers Offenbach geschlagen ehe im Viertelfinale am 8 April 1966 das Heimspiel gegen den Bundesligisten 1 FC Nurnberg vor 23 000 Zuschauern mit 0 1 verloren wurde In der Abwehr waren die Braun Weissen immer mit der Formation Thoms Torhuter Gehrke Gustke Verteidiger und im Lauf mit Pokropp Weidlandt und Porges dabei angetreten Seine Leistungen hatten ihn auch in die Auswahlmannschaft des Norddeutschen Fussball Verbandes gefuhrt Er spielte am 27 Oktober 1964 in Aalborg im Freundschaftsspiel gegen Jutland Beim 4 2 Erfolg trat er an der Seite seiner Vereinskollegen Gustke Haecks und Osterhoff an und der Oldenburger Arthur Dobat zeichnete sich als dreifacher Torschutze aus Beim Ruckspiel am 29 September 1965 in Kiel vertrat er beim 3 2 Erfolg wieder die Farben des NFV Jetzt war Porges und wieder Haecks dabei und als Torschutzen zeichneten sich Lothar Ulsass 2 Tore und Franz Josef Honig aus 6 Bis einschliesslich der Saison 1969 70 war er unangefochtener Leistungstrager und Stammspieler der Einzug in die Bundesligaaufstiegsrunde gluckte aber nicht mehr Als mit Horst Wohlers und Alfred Hussner neue hoffnungsvolle Spielerpersonlichkeiten nachgeruckt waren beendete er im Sommer 1970 seine Spielerlaufbahn sein Verein beendete die Runde 1969 70 auf dem 4 Rang Als 1970 71 unter Trainer Erwin Turk der Weg zur Vizemeisterschaft greifbar war liess er sich zum Aushelfen uberreden und lief in den funf Spielen gegen Olympia Wilhelmshaven 1 1 VfL Osnabruck 0 2 Sperber Hamburg 2 0 VfB Lubeck 1 1 und Leu Braunschweig 1 1 nochmals auf und St Pauli wurde tatsachlich Vizemeister In allen funf Einsatzen half er immer in der Innenverteidigung aus Nach insgesamt 223 Regionalligaeinsatzen mit 13 Toren war dann aber endgultig seine Spielerkarriere vorbei Der Verlagsprokurist beendete berufsbedingt seine Spielerlaufbahn Er wird bei St Pauli mit 315 Pflichtspielen gefuhrt 7 und ihm werden insgesamt uber 500 Spieleinsatze zugeschrieben Der auf dem Platz ausserst temperamentvolle Pokropp hatte seine Mitspieler oft souveran dirigiert und das Spiel von hinten heraus gestalterisch aufgebaut Er wurde zu einer unvergessenen Vereinslegende Mehr St Pauli als er geht nicht brachte es Walter Frosch einmal auf den Punkt 8 Leben nach der aktiven Zeit Bearbeiten nbsp Grabstatte auf dem Friedhof OhlsdorfNach dem Ende seiner Spielerlaufbahn ubernahm er zunachst fur zwei Jahre die A Jugend von St Pauli anschliessend betatigte er sich einige Jahre als Ligaobmann Als Trainer Kurt Krause in der Saison 1974 75 einen Herzinfarkt erlitt ubernahm er fur einige Monate das Traineramt Erneut sprang er dann nach dem Lizenzentzug 1979 von Juli bis Oktober 1979 als Trainer in der Amateur Oberliga Nord ein ehe er dieses Amt an seinen fruheren Lagerdorfer Mitspieler Kuno Boge abgab Pokropp wurde von der Hamburger Presse als einer der Vereinsretter gefeiert Er baute gemeinsam mit anderen Unentwegten die sogenannte Traditionsmannschaft auf Er liess sich 2002 in den Aufsichtsrat wahlen in dem er bis Marz 2007 Mitglied war Er starb Anfang Dezember 2007 uberraschend an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt Die Grabstatte liegt im Planquadrat K 32 sudlich von Kapelle 10 Literatur BearbeitenRalf Hohmann Deutscher Sportclub fur Fussball Statistiken e V Fussball in Hamburg 1945 bis 1963 Alle Ligen alle Tabellen alle Ergebnisse DSFS Lehrte 2020 2 Auflage Bernd Jankowski Harald Pistorius Jens Reimer Pruss Fussball im Norden 100 Jahre Norddeutscher Fussball Verband Geschichte Chronik Namen Daten Fakten Zahlen AGON Sportverlag Kassel 2005 ISBN 3 89784 270 X Rene Martens Wunder gibt es immer wieder Die Geschichte des FC St Pauli Die Werkstatt Gottingen 2002 ISBN 3 89533 375 1 Ronny Galczynski Bernd Carstensen FC St Pauli Vereinsenzyklopadie Verlag Die Werkstatt Gottingen 2009 ISBN 978 3 89533 613 3 S 229 230 Christian Karn Reinhard Rehberg Spielerlexikon 1963 bis 1994 Agon Sportverlag Kassel 2012 ISBN 978 3 89784 214 4 S 387 Jens R Pruss Hrsg Spundflasche mit Flachpasskorken Die Geschichte der Oberliga Nord 1946 bis 1963 Klartext Verlag Essen 1991 ISBN 3 88474 463 1 Weblink BearbeitenSpieler A Z Spundflasche Einzelnachweise Bearbeiten Karn Rehberg Spielerlexikon 1963 bis 1994 S 387 Jens R Pruss Hrsg Spundflasche mit Flachpasskorken Die Geschichte der Oberliga Nord 1947 bis 1963 S 238 DFB Hrsg Fussball Jahrbuch 1980 Limpert Verlag Bad Homburg v d H 1980 ISBN 3 7853 1304 7 S 138 Ulrich Merk Andre Schulin Bundesliga Chronik 1963 64 Agon Sportverlag Kassel 2004 ISBN 3 89784 083 9 S 154 157 158 Ulrich Merk Andre Schulin Heinz Fricke Bundesliga Chronik 1965 66 Agon Sportverlag Kassel 2005 ISBN 3 89784 085 5 S 191 194 195 Bernd Jankowski Harald Pistorius Jens Reimer Pruss Fussball im Norden 100 Jahre Norddeutscher Fussball Verband S 363 Galczynski Carstensen FC St Pauli Vereinsenzyklopadie S 314 Galczynski Carstensen FC St Pauli Vereinsenzyklopadie S 229 PersonendatenNAME Pokropp WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher FussballspielerGEBURTSDATUM 13 April 1941GEBURTSORT OstpreussenSTERBEDATUM 5 Dezember 2007STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Pokropp amp oldid 238711835