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Walter Frosch 19 Dezember 1950 in Ludwigshafen am Rhein 23 November 2013 in Hamburg war ein deutscher Fussballspieler Walter FroschWalter Frosch 2008 PersonaliaGeburtstag 19 Dezember 1950Geburtsort Ludwigshafen am Rhein DeutschlandSterbedatum 23 November 2013Sterbeort Hamburg DeutschlandPosition AbwehrHerrenJahre Station Spiele Tore 10000 1970 Arminia Ludwigshafen1970 1974 SV Alsenborn 87 0 9 1974 1976 1 FC Kaiserslautern 43 0 3 1976 1982 FC St Pauli 170 22 1982 1985 Altona 93 1 32 0 2 1 Angegeben sind nur Ligaspiele Inhaltsverzeichnis 1 Karriere 1 1 Beginn 1 2 Erste und Zweite Bundesliga 1 3 Erwahnenswertes 1 4 Gelbe Karten Rekord 2 Nach der aktiven Zeit 3 Statistik 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseKarriere BearbeitenBeginn Bearbeiten Nach der Saison 1969 70 mit Arminia Ludwigshafen in der 1 Amateurliga Sudwest wechselte der 19 jahrige Schornsteinfeger Walter Frosch in die Regionalliga Sudwest zum SV Alsenborn Vier Spielzeiten lang war der Abwehrspieler Stammspieler des damals beruhmtesten Dorfvereins der Republik Mit der Einfuhrung der 2 Bundesliga musste er mit dem SVA 1974 75 ins Amateurlager zuruck Der DFB verweigerte dem sportlich qualifizierten Verein die Lizenz fur den neugeschaffenen Unterbau der Bundesliga In der Winterwechselperiode 1974 verpflichtete der benachbarte Bundesligist 1 FC Kaiserslautern den Ex Ludwigshafener Doch es kam zu einem Streit mit dem FC Bayern Munchen bei dem Frosch auf Drangen von dessen Manager Robert Schwan ebenfalls einen Vertrag unterzeichnet hatte Wahrend sich die beiden Klubs um seine Zukunft stritten reiste Frosch nach Mallorca um dort das Ergebnis abzuwarten Der DFB traf die Entscheidung dass Frosch seinen Vertrag mit Kaiserslautern zu erfullen habe zudem wurde er fur vier Monate gesperrt 2 Erste und Zweite Bundesliga Bearbeiten Am 23 November 1974 bestritt Frosch seine erste Bundesligapartie In der 75 Minute wurde er im Auswartsspiel gegen Hertha BSC von Trainer Erich Ribbeck eingewechselt In der Bundesligasaison 1975 76 war er unangefochtener Stammverteidiger Herausragend wurde diese Saison durch die Erfolge im DFB Pokal Walter Frosch trug dazu bei dass sich Kaiserslautern im Halbfinale gegen Hertha BSC durchsetzte und so das Finale erreichte Das Endspiel verlor Kaiserslautern am 26 Juni 1976 gegen den Hamburger SV mit 0 2 Frosch bestritt 50 Spiele fur die Pfalzer in denen er vier Tore erzielte Im Sommer 1976 wechselte er in die 2 Bundesliga zum FC St Pauli In der Saison 1976 77 gelang der Mannschaft unter Trainer Diethelm Ferner der Aufstieg in die Bundesliga Entscheidend dabei war eine Serie von 27 Spielen ohne Niederlage in denen Frosch zu den Eckpfeilern der Defensive gehorte Zu Beginn Saison 1977 78 fielen Frosch und Gino Ferrin monatelang aus was zu Problemen in der Defensive fuhrte Frosch kam nach seiner Genesung noch auf 18 Einsatze allerdings konnte auch er nicht verhindern dass der FC St Pauli schliesslich absteigen musste Nach der Saison wurde er von den Hamburgern aussortiert 3 Bereits wenige Monate spater holte ihn der FC St Pauli Mitte Oktober 1978 zuruck 4 obwohl sich der Hamburger Trainer Josef Piontek spaterer danischer Nationaltrainer laut Hamburger Abendblatt fruher an Froschs rauhen Trinksitten gestort hatte 3 Frosch erreichte mit der Mannschaft 1978 79 den sechsten Platz Aufgrund finanzieller Probleme wurde dem Verein allerdings die Lizenz entzogen so dass er in der Saison 1980 81 in der Amateuroberliga Nord antreten musste Dort gewann Frosch die Meisterschaft mit dem FC St Pauli jedoch durfte kein Oberligist in die neu eingefuhrte eingleisige 2 Bundesliga aufsteigen Im Wettbewerb um die Deutsche Amateurmeisterschaft 1981 zog die Mannschaft um Libero Walter Frosch nach Erfolgen uber den 1 FSV Mainz 05 und den MTV Ingolstadt ins Endspiel ein das gegen die Amateure des 1 FC Koln aber mit 0 2 verloren ging Nach einem Trainerwechsel mit dem eine Verjungung des Teams einherging wechselte Frosch zur Saison 1982 83 zum Altonaer FC von 1893 mit dem er 1984 in die Oberliga Nord aufstieg In allen sechs Spielen der Aufstiegsrunde stand Frosch in der Startelf der Mannschaft die sich gegen den SV Atlas Delmenhorst den Wolfenbutteler SV und NTSV Strand 08 durchsetzte Nach 32 Spielen der Oberligasaison 1984 85 an deren Ende fur die Altonaer der Klassenerhalt stand beendete Frosch seine Laufbahn Erwahnenswertes Bearbeiten Bekannt wurde Frosch nicht nur durch seine sportlichen Leistungen sondern vor allem auch durch seine sehr direkte und schroffe Art gegenuber Medien und Autoritaten Als Co Trainer Jupp Derwall ihn beispielsweise 1976 in den Kader der B Nationalmannschaft berufen wollte lehnte Frosch mit dem Satz ab Ein Walter Frosch spielt nur in der A Mannschaft oder in der Weltauswahl 2 Mitte November 1980 meldete Frosch Privatinsolvenz an zu diesem Zeitpunkt hatte er rund 150 000 D Mark Schulden Zu dieser Zeit arbeitete er neben seiner Tatigkeit als Spieler des FC St Pauli bei Edeka Er hatte viel Geld durch die Eroffnung einer Versicherungsagentur verloren die er in der Hamburger Max Brauer Allee mit einem Geschaftspartner betrieb Diesen hatte er in einer Kneipe kennengelernt und sich noch am selben Abend zur geschaftlichen Zusammenarbeit mit diesem bereit erklart Sein Geschaftspartner tauchte spater unter 5 Frosch beteiligte sich im Laufe seiner Karriere mit 40 000 D Mark an der Entwicklung von Kaffee in Aufgussbeuteln 5 Der Kettenraucher Frosch stand in den 1990er Jahren beim Abschiedsspiel fur Klaus Thomforde mit einer Zigarette auf dem Rasen des Millerntor Stadions Beim Tag der Legenden im Jahr 2007 am Millerntor liess er sich mit einer Zigarettenschachtel im Stutzen von einem Reporter interviewen 6 Frosch war gelernter Schornsteinfeger 7 Die Leser des Hamburger Abendblatts wahlten Frosch 2010 in die Jahrhundertelf des FC St Pauli 8 Gelbe Karten Rekord Bearbeiten Bekannt wurde Frosch aufgrund der uberaus grossen Zahl seiner Gelben Karten in der Zweitliga Saison 1976 77 Bald danach fuhrte der DFB die automatische Spielsperre nach vier heute funf gelben Karten ein bis dahin hatte es keine Begrenzung gegeben Uber die genaue Zahl der Gelben Karten 1976 77 gibt es zwei Versionen Lange Zeit kursierte die falsche aber teilweise auch heute noch verwendete Angabe von 27 Gelben Karten 9 10 Verglichen mit dieser Zahl gibt es laut Suddeutscher Zeitung weltweit keinen Profi Fussballspieler der mehr Gelbe Karten in einer Saison bekommen hat 9 Die Autoren des Jubilaumsbuches von FC St Pauli Christoph Nagel und Michael Pahl kamen bei ihren Recherchen zu der Feststellung dass die Zahl 27 falsch sei und es vielmehr 18 oder 19 Gelbe Karten in jener Saison waren die genaue Zahl lasst sich nicht mehr feststellen 11 Zwei Spiele vor Saisonende wird Frosch in der Hamburger Presse mit dem Satz zitiert Gegen Solingen und im letzten Spiel bei Wacker Berlin hole ich mir noch je eine Gelbe dann bin ich auf 20 und das ist doch eine runde Sache oder 12 Sein Ziel verfehlte Frosch dann aber der kicker sprach damals von 18 Gelben Karten 13 das Bundesliga Sonderheft 77 78 von Sport Megaphon ebenfalls von 18 14 das Hamburger Abendblatt von 19 15 In den drei Bundesligasaisons wurden gegen Frosch 17 Gelbe Karten gezuckt eine Rote erhielt er aber nicht Der Ursprung der Zahl von 27 Gelben Karten in der Saison 1976 77 ist unklar Moglich ist dass sie auf Froschs damaliges Alter zuruckzufuhren ist er war zu jenem Zeitpunkt 27 Jahre alt Bei spateren Recherchen konnte die zeitgenossische Angabe Walter Frosch 27 15 zu einer Verwechslung gefuhrt haben Moglich ist auch dass sich im Laufe der Jahre eine Verwechslung einstellte mit der Anzahl der Spiele die der FC St Pauli in jener Saison in Folge ungeschlagen blieb ebenfalls 27 Die Zahl 27 hat sich in Bezug auf die in der Saison 1976 77 an Frosch verteilten Gelben Karten jedenfalls so verselbstandigt dass sie inzwischen fester Bestandteil der deutschen Fussballfolklore ist Doch auch die wahrscheinlichen 18 oder 19 Gelben Karten durften einen Rekord fur die Zahl erhaltener Verwarnungen innerhalb einer Saison darstellen 11 Nach der aktiven Zeit BearbeitenFrosch besass zwischenzeitlich ein Restaurant und war Pachter der Stadiongaststatte 16 des SC Victoria Hamburg Auch vergass er seine alte Heimat nicht und besuchte regelmassig das Strassenfest in Ludwigshafen Rheingonheim 17 Ab 1996 musste er mehrere Krebsoperationen uber sich ergehen lassen Ende 2008 verschlechterte sich sein Gesundheitszustand dramatisch nach einem akuten Organversagen infolge einer Sepsis musste er intensivmedizinisch behandelt werden und anschliessend das Sprechen und Gehen neu erlernen Er lebte mit seiner Lebensgefahrtin in Hamburg Niendorf 18 Am 23 November 2013 starb Frosch im Alter von 62 Jahren in der Schon Klinik Hamburg Eilbek 19 Seit 2012 richtet der SC Victoria jahrlich das Walter Frosch Turnier aus 20 Die dort gesammelten Spenden kommen krebskranken Kindern zugute 21 Frosch wurde in Ludwigshafen Rheingonheim beigesetzt Statistik Bearbeiten1974 75 1 FC Kaiserslautern Bundesliga 16 Spiele 1 Tor 1975 76 1 FC Kaiserslautern Bundesliga 27 Spiele 2 Tore 1976 77 FC St Pauli 2 Bundesliga Nord 37 Spiele 6 Tore 1977 78 FC St Pauli Bundesliga 18 Spiele kein Tor 1978 79 FC St Pauli 2 Bundesliga Nord 26 Spiele 2 ToreLiteratur BearbeitenPeter Glauche Ein Typ mit Ecken Kanten und jeder Menge Anekdoten In Welt online vom 27 Mai 2000 online Matthias Weinrich Enzyklopadie des deutschen Ligafussballs Band 3 35 Jahre Bundesliga Teil 1 Die Grunderjahre 1963 1975 Geschichten Bilder Aufstellungen Tabellen AGON Sportverlag Kassel 1998 ISBN 3 89784 132 0 Matthias Weinrich Hardy Grune Enzyklopadie des deutschen Ligafussballs Band 6 Deutsche Pokalgeschichte seit 1935 Bilder Statistiken Geschichten Aufstellungen AGON Sportverlag Kassel 2000 ISBN 3 89784 146 0 Hardy Grune Norddeutschland Zwischen TSV Achim Hamburger SV und TuS Zeven In Legendare Fussballvereine AGON Kassel 2004 ISBN 3 89784 223 8 Rene Martens Wunder gibt es immer wieder Die Geschichte des FC St Pauli Verlag Die Werkstatt Gottingen 2002 ISBN 3 89533 375 1 Norbert Schick Pfalzer Kult am Kiez In Die Rheinpfalz Ludwigshafener Rundschau vom 19 Dezember 2010 ZDB ID 209783 7 auch in anderen Regionalausgaben Matthias Weinrich 25 Jahre 2 Liga Der Zweitliga Almanach Alle Spieler Alle Vereine Alle Ergebnisse AGON Sportverlag Kassel 2000 ISBN 3 89784 145 2 Rolf Sperber Lebensweg Der aus Rheingonheim stammende Ex Profi Walter Frosch lebt in Hamburg In Wormser Zeitung online vom 5 Mai 2011 online 22 Christoph Nagel Michael Pahl FC St Pauli Das Buch Verlag Hoffmann und Campe Hamburg 2009 ISBN 978 3 455 50098 1 Christoph Nagel Michael Pahl FC St Pauli Alles drin Verlag Hoffmann und Campe Hamburg 2010 ISBN 978 3 455 50179 7Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Walter Frosch Sammlung von Bildern Mauertaktik 21 September 2008 Was macht eigentlich Walter Frosch Interview mit Walter Frosch am Tag der Legenden 2007 NDR de Walter Frosch in der Datenbank von fussballdaten de Rebell wider die Gesundheit bei 11freunde de 1974 Wer hat Angst vor Walter Frosch auf YouTube SWR FernsehenEinzelnachweise Bearbeiten nur Daten aus der Oberligasaison 1984 85 a b Peter Glauche Ein Typ mit Ecken Kanten und jeder Menge Anekdoten Welt 27 Mai 2000 a b Frosch hupft wieder fur FC St Pauli In Hamburger Abendblatt 11 Oktober 1978 abgerufen am 10 Marz 2021 Grunes Licht fur Frosch In Hamburger Abendblatt 20 Oktober 1978 abgerufen am 10 Marz 2021 a b Tricks mit Kaffee im Teebeutel In Hamburger Abendblatt 15 November 1980 abgerufen am 28 April 2021 Interview mit Walter Frosch abgerufen am 22 Dezember 2019 1974 Wer hat Angst vor Walter Frosch SWR Sport auf YouTube abgerufen am 23 April 2023 Die Abendblatt Leser haben gewahlt St Paulis Jahrhundertelf Hamburger Abendblatt 23 Marz 2010 a b sueddeutsche de David Gohla Walter Frosch Zigaretten statt Nationalmannschaft kicker 1 November 2010 a b 1 2 Vorlage Toter Link www fcstpauli com Die falsche 27 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Dezember 2018 Suche in Webarchiven auf fcstpauli com FC St Pauli Alles drin S 48 kicker 23 Juni 1977 Boser Bube Frosch steigt auf Sport Megaphon Hamburg Niedersachsen Bremen Sonderheft Bundesliga 77 78 S 70 a b Hamburger Abendblatt vom 7 November 1977 Menschlich gesehen Website der Victoria Klause morgenweb de Walter Frosch Das Leben ein Zweikampf Hamburger Abendblatt 18 Dezember 2009 Stefan Krause Buttje Rosenfeld St Pauli trauert um Walter Frosch 62 In Hamburger Morgenpost 23 November 2013 archiviert vom Original am 3 Dezember 2013 abgerufen am 3 Dezember 2013 SC Victoria ladt ein zum Walter Frosch Turnier mit HSV Altliga Team Abendblatt 3 Februar 2012 Wie St Pauli Legende Frosch den Krebs besiegte Die Welt 24 Oktober 2012 Auch unter dem Titel Walter Frosch aus der Pfalz und aus dem Kiez In Schifferstadter Tagblatt vom 4 Mai 2011 ZDB ID 1019722 9PersonendatenNAME Frosch WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher FussballspielerGEBURTSDATUM 19 Dezember 1950GEBURTSORT Ludwigshafen am RheinSTERBEDATUM 23 November 2013STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Frosch amp oldid 239392522