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Werner Pfeiffer 18 September 1933 in Plochingen am Neckar 22 Mai 2019 in Nurnberg 1 war ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler Pfeiffer war emeritierter Professor fur Betriebswirtschaftslehre insbesondere Industriebetriebslehre mit den Lehr und Forschungsschwerpunkten 1 Lean Management und Systemrationalisierung sowie 2 Technologie und Innovationsmanagement Werner Pfeiffer 1993 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschungsschwerpunkt zeitorientiertes Technologie und Innovationsmanagement 2 1 Allgemeine Theorie der technischen Entwicklung als Basis 2 2 Integrierter Produkt und Technologielebenszyklus 2 3 Technologie Portfolio Analyse 2 4 Funktionalmarkt Analyse 3 Forschungsschwerpunkt Systemrationalisierung und Lean Management 3 1 Systemrationalisierung und Systemwirtschaftlichkeit 3 2 Lean Management 4 Schriften 4 1 Bucher als Autor 4 2 Bucher als Herausgeber 4 3 Aufsatze 5 Schuler Doktoranden und Habilitanden 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAufgewachsen in Wendlingen am Neckar absolvierte Pfeiffer nach dem Abitur von 1953 bis 1955 eine Lehre zum Industriekaufmann in der Werkzeugmaschinenindustrie bei der Gebr Heller Maschinenfabrik GmbH 2 Anschliessend Studium der Betriebswirtschaftslehre an den Universitaten Frankfurt am Main und Koln 1955 1959 in Koln unter anderem bei Erich Gutenberg Von 1960 bis 1965 war Pfeiffer wissenschaftlicher Mitarbeiter spater wissenschaftlicher Assistent an der Universitat Mainz 1963 Promotion zum Dr rer pol durch die Wirtschafts und Sozialwissenschaftliche Fakultat der Universitat zu Koln Doktorvater Erich Gutenberg Pfeiffers Dissertation Absatzpolitik auf dem Gebiet der Fabrikation von Sondermaschinen wurde 1965 unter dem Titel Absatzpolitik bei Investitionsgutern der Einzelfertigung veroffentlicht Von 1965 bis 1969 war Pfeiffer Habilitandenstipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft 1970 erhielt Pfeiffer die Venia Legendi fur das Fach Betriebswirtschaftslehre Seine Habilitationsschrift an der Universitat Mainz Allgemeine Theorie der technischen Entwicklung als Grundlage einer Planung und Prognose des technischen Fortschritts erschien 1971 Habilitationsvater Siegfried Menrad Ebenfalls 1971 erfolgte die Ernennung zum ordentlichen Professor fur Betriebswirtschaftslehre insbesondere Industriebetriebslehre an der Wirtschafts und Sozialwissenschaftlichen Fakultat der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg Ab 1973 leitete Pfeiffer die von ihm eingerichtete Forschungsgruppe fur Innovation und Technologische Voraussage FIV Pfeiffer emeritierte 1998 Forschungsschwerpunkt zeitorientiertes Technologie und Innovationsmanagement Bearbeiten nbsp Follower in der Zeitfalle nach Pfeiffer Abwarten kann die Zukunft kosten Pfeiffer et al 1982 Nach Pfeiffer hat der Faktor Zeit im Technologie und Innovationsmanagement eine besonders grosse Bedeutung Bereits in den 1970er Jahren diskutierte Pfeiffer eingehend die Nachteile einer Folgerstrategie Zeitorientierte Wettbewerbsstrategien Ab Mitte der 1980er pragte er den Begriff Zeitfalle Zeitfalle fur die ungunstige existenzgefahrdende Situation in die ein Nachzugler Follower im Technologiewettbewerb aufgrund seines verspateten Markteintritts geraten kann Ein zentraler Baustein in Pfeiffers Argumentation zugunsten einer strategischen Vorsteuerung aller unternehmerischer Aktivitaten sind die Zeitkonstanten der Vorbereitung Die Vorbereitung komplexer Systeminnovationen kann von einem Followerunternehmen selbst mit hohem Ressourceneinsatz nur marginal abgekurzt werden Entscheidende Grundlage von Wettbewerbsvorteilen auf High Tech Markten sind deshalb das fruhzeitige Erkennen technologischer Trendbruche und die Investition in zukunftstrachtige neue Technologien bereits in deren sehr fruhen Entstehungsphasen Allgemeine Theorie der technischen Entwicklung als Basis Bearbeiten Erfindungen konnen nur vorausgesagt werden indem man diese Erfindungen selbst macht Pfeiffer 1971 In seiner Habilitationsschrift Allgemeine Theorie der technischen Entwicklung als Grundlage einer Planung und Prognose des technischen Fortschritts erklart Pfeiffer die prinzipielle Moglichkeit der Voraussage technischer Entwicklungslinien Technischer Fortschritt und leitet darauf aufbauend die methodischen Grundzuge einer effektiven Technologie und Innovationsplanung ab Nach den beiden grundlegenden Axiomen von Pfeiffers Theorie ist der Prozess der technischen Entwicklung als 1 ein Informationsgewinnungs und Informationsubertragungsprozess und 2 ein sozialer Prozess zu verstehen Als Induktionsmechanismen der technischen Entwicklung beschreibt Pfeiffer zum einen die Bedarfsinduktion von Bedarfen bzw Mangelsituationen ausgehender Nachfragesog nach neuen verbesserten technischen Systemen und zum anderen die autonome Induktion Angebotsdruck in Richtung der marktlichen Anwendung von Seiten neuen naturwissenschaftlich technischen Wissens Das einzige Verfahren zukunftige technische Entwicklungen zu prognostizieren ist die eigene Antizipation veranderter vollig neuer zukunftiger technischer Potentiale und veranderter neuer zukunftiger Anwendersysteme und Anwenderumsysteme Kurz Erfindungen konnen nur vorausgesagt werden indem man diese Erfindungen selbst macht Eine reine lineare Trendextrapolation als Basis der technologischen Voraussage ist angesichts der Moglichkeit von Trendbruchen Technologiefruherkennung fur die langfristige Technologie und Innovationsplanung nicht ausreichend Pfeiffer weist deshalb auf den besonderen Stellenwert der Kreativitat im Rahmen langfristig ausgerichteter Planungsaktivitaten hin nbsp Integrierter Produkt und Technologie Lebenszyklus nach PfeifferIntegrierter Produkt und Technologielebenszyklus Bearbeiten Produkte fallen nicht vom Himmel Pfeiffer Bischof 1974 Das klassische Produktlebenszyklus Konzept konzentriert sich auf die Marktphase von Produkten und beschreibt idealtypisch den zeitlichen Verlauf von Umsatz und Absatzmengenentwicklung Pfeiffer weist ab den 1970er Jahren eindringlich auf die Problematik dieser auf die Vermarktungsphase beschrankten Sichtweise hin Produkte fallen nicht vom Himmel Somit sind auch die vorgelagerten Phasen des marktlichen Produktlebens zu erfassen Und auch die nachgelagerte Entsorgungsphase ist zu beachten Die Erweiterung des Marktzyklus fuhrt zum Integrierten Produkt und Technologie Lebenszyklus Konzept mit 1 Beobachtungs 2 Entstehungs 3 Markt und 4 Entsorgungszyklus Im Beobachtungszyklus sollen strategisch relevante Informationen aus der Unternehmensumwelt gesammelt werden Im Beobachtungszyklus setzen Fruherkennungsinstrumente an die der Wahrnehmung schwacher Signale dienen Die Beobachtung der Unternehmensumwelt ist eine permanente unternehmerische Aufgabenstellung Der Beobachtungszyklus ist deshalb laut Pfeiffer als permanente Institution zu sehen Der Entstehungszyklus beginnt mit der Initiierung des konkreten Innovationsprozesses und schliesst Aktivitaten von der Definition eines Produkt oder Systemkonzepts uber die Entwicklung und Konstruktion bis zur Produktions und Absatzvorbereitung ein nbsp Technologie Portfolio nach PfeifferTechnologie Portfolio Analyse Bearbeiten In einer Zeit hochster Veranderungsgeschwindigkeiten in Technik Markt und Gesellschaft wird es fur Unternehmen immer dringender langfristig zu denken und zu handeln Pfeiffer et al 1982 Der Niedergang zahlreicher Unternehmen z B der Schweizer und Schwarzwalder Uhrenindustrie Ende der 1970er Jahre im Zuge prinzipieller Technologiewechsel ist in den Augen Pfeiffers regelmassig auf das Unvermogen oder den mangelnden Willen zum langfristig strategischen Planen zuruckzufuhren Als Instrument des strategischen Technologiemanagements entwickelten Pfeiffer und Mitarbeiter der von ihm geleiteten Forschungsgruppe fur Innovation und technologische Voraussage FIV die Technologie Portfolio Analyse TPF Analyse Ihr Einsatz dient der systematischen Bewertung von neuen Technologien und liefert die Basis strategischer Investitionsentscheidungen zugunsten wirtschaftlich erfolgversprechender neuer Technologien Schritte der TPF Analyse sind 1 die Technologieidentifikation 2 die zukunftsorientierte Technologiebewertung und 3 die Auswertung des Technologie Portfolios Die TPF Analyse ist fur den Einsatz im Beobachtungszyklus und fruhen Entstehungszyklus von Technologien konzipiert Die Analyse liefert somit keine exakten Marktdaten Umsatze Mengen sondern lasst langfristige technologische Entwicklungsrichtungen erkennen Pfeiffer fordert deshalb auch lasst die TPF Analyse als Methodeninnovation von einer Innovation im Denken der Entscheider im Unternehmen begleitet wird weg von einer Philosophie der Orientierung an kurzfristigen finanziellen Ergebnissen nbsp Beispiel fur das Funktionalmarkt Konzept von Pfeiffer et al Funktionalmarkt Analyse Bearbeiten Wer ein Denken in Kernkompetenzen fordert muss diejenigen von morgen meinen und deshalb auch die Weiterentwicklung bzw Ersetzung der Kernkompetenzen von heute im Auge behalten Pfeiffer et al 1997 Das Technologie Portfolio Konzept wird erganzt durch das Funktionalmarkt Konzept Ein gravierendes Problem im Rahmen der strategischen Technologieplanung liegt in der zu spaten Identifizierung und falschen Bewertung prinzipiell neuer Technologien sowohl hinsichtlich ihrer Substitutionswirkung als auch ihrer Marktchancen Pfeiffer pladiert deshalb im Rahmen der strategischen Technologieplanung fur eine funktional abstrakte Perspektive statt einer phanomenologischen Besonders deutlich wird die Wirkweise einer funktional abstrakten Sicht auf Technologien und Markte am Beispiel eines Herstellers mechanischer Schlussel Bei einer phanomenologisch engen Marktabgrenzung versteht sich dieser als Hersteller mechanischer Schlussel bei einer funktional abstrakten als Anbieter einer Problemlosung fur die Funktion Zugangskontrolle Chipkarten biometrische Systeme und codebasierte Verfahren werden als technologische Alternativen zum eigenen gegenwartigen Produkt erkannt und Anpassungsmassnahmen konnen rechtzeitig eingeleitet werden Forschungsschwerpunkt Systemrationalisierung und Lean Management Bearbeiten nbsp Fundamentalprinzip effektiver und effizienter Wertschopfungsnetzwerkgestaltung nach Pfeiffer und WeissSystemrationalisierung und Systemwirtschaftlichkeit Bearbeiten Gute und schlechte Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen unterscheiden sich durch die sachliche Reichweite und den zeitlichen Horizont der berucksichtigten Wirkungsverlaufe Pfeiffer et al 1999 Pfeiffer betont sein umfassendes Rationalisierungsverstandnis mit dem Begriff Systemrationalisierung Im Gegensatz zur traditionellen haufig auf den Produktionsbereich fokussierten Rationalisierungslehre wird ein Unternehmen im Rahmen der Systemrationalisierung mit allen Funktionsbereichen und Gestaltungsfaktoren sowie seinen vor und nachgelagerten Wertschopfungsstufen analysiert und um gestaltet Dementsprechend muss laut Pfeiffer das zugrundeliegende Wirtschaftlichkeitsverstandnis auch umfassender sein als dies bei punktuell wirksamen Massnahmen der Fall ist Systemwirtschaftlichkeit Diese Sichtweise kommt auch im Fundamentalprinzip effektiver und effizienter Wertschopfungsnetzwerkgestaltung zum Ausdruck Der Beeinflussungshebel zur Optimierung der Wirtschaftlichkeit steigt mit der Ausdehnung des Betrachtungshorizonts uberproportional an Dies gilt in sachlicher und zeitlicher Hinsicht Je fruher und je umfassender uber betriebliche Strukturen und Prozesse nachgedacht und entschieden wird desto grosser sind die Effektivitat das Richtige tun und Effizienz der Massnahmen etwas richtig tun Beispiele einer systemwirtschaftlichen Perspektive der Rationalisierung 1 Modernisierungsinvestitionen in einzelnen Werkstatten z B Dreherei Fraserei Stanzerei eines Fertigungsbereichs der nach dem Prinzip der Werkstattenfertigung organisiert ist erhohen die Produktivitat dieser Werkstatten Deutlich grossere Verbesserungen auf der ubergeordneten Systemebene waren aber moglicherweise realisierbar wenn eine vollstandige Neuorganisation stattfande bei der der gesamte Fertigungsbereich nach dem Fliessprinzip gestaltet und in Fertigungssegmente unterteilt wurde 2 Mit Rationalisierungsmassnahmen wahrend des Marktzyklus bzw nach dem Start der Serienproduktion eines neuen Produktes erhoht ein Unternehmen die Produktivitat zum Beispiel Substitution eines Metallbauteils durch ein Kunststoffbauteil Wirkungsvoller sind dagegen Massnahmen die bereits im Entstehungszyklus des neuen Produktes ansetzen zum Beispiel die Reduzierung der Anzahl zu montierender Bauteile durch die Konstruktion von Integralbauteilen Systemrationalisierungs und Innovationsprozesse stehen nach Pfeiffer in einem komplementaren Verhaltnis und mussen von der Unternehmensfuhrung gleichrangig initiiert unterstutzt und kontrolliert werden Dominiert zur Verbesserung der Wettbewerbsposition die Kostenperspektive laufen Unternehmen Gefahr sich zu Tode zu rationalisieren Dagegen kann durch Innovationen in Produkten Verfahren und Ablaufen einerseits die Marktposition prinzipiell verbessert werden und zugleich konnen ganzlich neue Rationalisierungsreserven erschlossen werden nbsp Lean Management Prinzipien nach Pfeiffer und WeissLean Management Bearbeiten Lean Management ist kein spezifisch japanisches Konzept und daher prinzipiell auf hiesige Verhaltnisse ubertragbar Pfeiffer Weiss 1992 Bereits lange vor Ausbruch der weltweiten Lean Management Welle nach Veroffentlichung der MIT Studie Ende der 1980er Jahre haben Pfeiffer und Mitarbeiter der von ihm geleiteten Forschungsgruppe fur Innovation und Technologische Voraussage FIV Ansatze fur eine zeitgemasse und wirtschaftliche Gestaltung der Arbeitsorganisation von Industriebetrieben geliefert unter anderem 1982 eine Untersuchung mit dem Titel Neue Formen der Arbeitsorganisation Eine umfassende und systematische Darstellung der Grundlagen des Lean Management Konzepts legten Pfeiffer und Weiss 1992 vor Lean Management Grundlagen der Fuhrung und Organisation lernender Unternehmen 2 Aufl 1994 Pfeiffer betont dass Lean Management Prinzipien wie sie unter anderem von Taiichi Ōno sehr erfolgreich bei Toyota realisiert wurden keine spezifisch japanischen Erfindungen sind Lean Management Prinzipien sind somit nach Pfeiffer prinzipiell auch auf europaische Unternehmen ubertragbar Die erfolgreiche Anwendung setzt aber ein umfassendes und tiefgehendes Verstandnis der Lean Management Philosophie voraus Methodische Lean Management Prinzipien Ganzheitlichkeit Unternehmensprozesse sollten unter einer systematischen integrierten und interdisziplinaren Sichtweise gestaltet werden Bei Veranderungen sind die Wirkzusammenhange zwischen allen 5 massgeblichen Gestaltungsfaktoren im Unternehmen Input Personal Organisation Sachmittel und Output zu berucksichtigen Ein Negativbeispiel einer nicht integrativen Optimierung stellt eine organisch gewachsene Anbaufabrik im Fertigungsbereich dar dd Prozessorientierung Im Vordergrund der Unternehmensgestaltung stehen Aktivitaten und Prozesse nicht Strukturen Dieses Prinzip fordert eine durchgangige Sicht auf samtliche Aktivitaten im gesamten Wertschopfungsnetzwerk Lieferanten Unternehmen Kunden bis zur vollstandigen Losung des Kundenproblems Organisatorische Unterbrechungen der Aktivitatenkette an funktionalen Abteilungs und Bereichsgrenzen sind zu vermeiden zu minimieren dd Attituden Prinzipien des Lean Managements Pfeiffer und Weiss definieren Attituden als stabile Einstellungen mit denen Probleme gesehen und gehandhabt werden Sachorientierung vor Wertorientierung Wesentliche Optimierungsgrossen auf der Sachebene sind Qualitat Zeit bzw Geschwindigkeit Flexibilitat Produktivitat und Bestandsmengen Die Gestaltung dieser Sachgrossen bietet den wesentlichen Hebel zur Realisierung von Verbesserungspotentialen Die Grossen auf der Wertebene Erlose Kosten Rentabilitat folgen den Massnahmen auf der Sachebene dd Permanenz und Konsequenz im Denken und Handeln Verbesserungsprozesse im Unternehmen sind standig voranzutreiben Auch in Zeiten guter Auftragslagen und in marktfuhrenden Wettbewerbspositionen soll das Unternehmenssystem in produktiver Anspannung gehalten werden Beispielhaft weist Pfeiffer auf das fortgesetzte Qualitatsstreben in Unternehmen hin auch wenn nur noch ein und zweistellige Parts per Million ppm Fehlerraten erreicht werden dd Umsetzungsorientierung Nach dem Motto Tue es gleich Lieber 50 jetzt als 100 nie empfiehlt Pfeiffer Paralyse durch Analyse zu uberwinden und bei Innovations und Rationalisierungsprojekten zugig von der Planungs und Diskussionsphase in die Umsetzungsphase uberzugehen dd Perfektion auch im Kleinen Werden zur Ermittlung von Rationalisierungsschwerpunkten ABC Analysen eingesetzt kommen Verbesserungen auf vermeintlich untergeordneten Ebenen zu kurz Pfeiffer spricht sich dagegen fur permanente Optimierung operativer Ablaufe nach der Kaizen Maxime Eine Verbesserung taglich aus welche die Optimierung ubergeordneter Strukturen und Prozessketten erganzt dd Vermeidung von Verschwendung Verschwendung besteht zum Beispiel in Nacharbeitstatigkeiten mehrfachem Handhaben von Teilen zu langen Transportwegen Mehrfacherfassung von Daten und unnotigen Bestanden Derartige Aktivitaten ohne Wertzuwachs sind konsequent zu vermeiden dd Kundenorientierung Das Prinzip der Kundenorientierung betrifft nicht nur Endkunden sondern auch interne Liefer und Kommunikationsbeziehungen Der Trager der jeweils nachsten Aktivitat wird als interner Kunde gesehen Auch Dienstleistungsbereiche wie die DV konnen durch verstarkte Kundenorientierung zur Produktivitatssteigerung beitragen dd Inhaltliche Prinzipien des Lean Managements Perspektivenwechsel vom Sach zum Humanvermogen Pfeiffer warnt vor einer starken Einschrankung des Handlungsspielraums von Mitarbeitern wie sie in stark tayloristisch organisierten Unternehmen typisch ist Eine Ausrichtung an McGregors Theorie Y Bild von den Mitarbeitern und eine Erweiterung des personlichen Handlungsspielraums eroffnet dagegen die Chance auf eine starkere Nutzung dispositiver und kreativer Mitarbeiterpotentiale dd Gestaltung der Wertschopfungskette als Supernetzwerk Entsprechend dem Fundamentalprinzip der effektiven und effizienten Gestaltung des Wertschopfungsnetzwerks stellt die Zusammenarbeit mit Lieferanten Kunden und Handelspartnern einen massgeblichen Hebel fur Rationalisierungs und Innovationspotentiale dar In der Zusammenarbeit mit Lieferanten pladiert Pfeiffer fur eine gezielte Schnittstellenvermeidung Hierarchisierung der Zulieferkette und Schnittstellengestaltung z B durch eine starkere Nutzung von Lieferanten Know how bei Entwicklungsprojekten dd Gestaltung des Supernetzwerks Lieferant Produzent Abnehmer als lernendes System Ende der 1980er Jahre zeigte die MIT Studie erhebliche Lernvorteile die japanische Automobilhersteller beim Hochlauf der Serienproduktion neuer Modelle erzielen konnten Einen wesentlichen Vorteil sieht Pfeiffer in diesem Zusammenhang in der sofortigen Fehlerruckverfolgung und konsequenten Fehlerbehandlung Diese basieren auch auf einer Umkehrung hocharbeitsteiliger Organisationsstrukturen bzw der Ubertragung von Kompetenzen an die wertschopfenden Mitarbeiter dd Integrierte Betrachtung von Produkt und Produktionsverfahren Liegt der alleinige Schwerpunkt der Ressourcenzuordnung auf der Entwicklung von Produkttechnologien kommen die Einrichtung und Optimierung komplementarer Produktionsverfahren zu kurz Pfeiffer fordert deshalb eine symmetrische Gewichtung der Verfahrensentwicklung Umgesetzt wird dies unter anderem durch eine fruhzeitig beginnende und grosstenteils simultan zur Produktentwicklung ablaufende Prozesstechnologieentwicklung Simultaneous Engineering dd Schriften BearbeitenBucher als Autor Bearbeiten Absatzpolitik bei Investitionsgutern der Einzelfertigung Stuttgart 1965 Allgemeine Theorie der technischen Entwicklung als Grundlage einer Planung und Prognose des technischen Fortschritts Gottingen 1971 mit U Dorrie und E Stoll Menschliche Arbeit in der industriellen Produktion Gottingen 1977 ISBN 3 525 03111 4 mit G Metze W Schneider und R W Amler Technologie Portfolio zum Management strategischer Zukunftsgeschaftsfelder 6 Auflage Gottingen 1991 ISBN 3 525 12555 0 mit E Weiss Lean Management Grundlagen der Fuhrung und Organisation lernender Unternehmen 2 Auflage Berlin 1994 ISBN 3 503 03678 4 mit E Weiss C Strubl und M Kussner Systemwirtschaftlichkeit Konzeption und Methodik zur betriebswirtschaftlichen Fundierung innovationsorientierter Entscheidungen 1 Auflage Gottingen 1994 2 Aufl Gottingen 1999 ISBN 3 525 12578 X mit E Weiss T Volz und S Wettengl Funktionalmarkt Konzept zum strategischen Management prinzipieller technologischer Innovationen Gottingen 1997 ISBN 3 525 12577 1 Bucher als Herausgeber Bearbeiten mit G Neipp Strategien der industriellen Fertigungswirtschaft Berlin 1986 ISBN 3 503 02583 9 mit E Weiss Technologie Management Gottingen 1990 ISBN 3 525 12566 6 mit E Weiss Internationaler High Tech Wettbewerb Berlin 1992 ISBN 3 503 03344 0 Aufsatze Bearbeiten mit E Staudt Das kreative Element in der technologischen Voraussage In ZfB 42 1972 S 853 870 mit P Bischof Investitionsguterabsatz In B Tietz Hrsg Handworterbuch der Absatzwirtschaft Stuttgart 1974 Sp 918 938 mit P Bischof Produktlebenszyklen als Basis der Unternehmensplanung In ZfB 44 1974 S 635 666 mit E Staudt Innovation In E Grochla W Wittmann Hrsg Handworterbuch der Betriebswirtschaft Stuttgart 1975 Sp 1943 1953 mit E Staudt Konsequenzen neuer Formen der Arbeitsorganisation In Die Unternehmung 31 6 1977 S 81 97 mit G Metze Systemrationalisierung durch Reduzierung der Arbeitsteilung In FB IE 26 6 1977 S 371 379 mit R Randolph Rationalisierung betriebliche In W Kern Hrsg Handworterbuch der Produktionswirtschaft Stuttgart 1979 Sp 1757 1776 Probleme kleiner und mittelgrosser Unternehmen im technologischen Trendbruch und staatliche Programme der direkten Technologieforderung In FB IE 28 1 1979 S 11 19 Innovationsmanagement als Know how Management In D Hahn Hrsg Fuhrungsprobleme industrieller Unternehmungen Berlin 1980 S 421 452 mit P Bischof Produktlebenszyklen Instrument jeder strategischen Produktplanung In H Steinmann Hrsg Planung und Kontrolle Munchen 1981 S 133 166 mit G Metze R Amler und W Schneider Abwarten kann die Zukunft kosten In BddW 24 Dezember 1982 mit E Weiss Die Zeit als strategische Ressource nutzen In BddW 9 November 1988 mit E Weiss und M Hartmann Heutige Lean Management Prinzipien sind keine spezifisch japanischen Erfindungen In BddW 18 und 19 Marz 1993 mit E Weiss und M Horneber Warum in die Ferne schweifen wenn das Gute so nahe liegt In BddW 5 6 7 und 8 April 1993 Rationalisierung In W Wittmann W Kern u a Hrsg Handworterbuch der Betriebswirtschaft 5 Auflage Stuttgart 1993 Sp 3639 3648 mit E Weiss Technologieorientierte Wettbewerbsstrategien In H Corsten Hrsg Handbuch Produktionsmanagement Wiesbaden 1994 S 275 291 mit E Weiss Methoden zur Analyse und Bewertung technologischer Alternativen In E Zahn Hrsg Handbuch Technologiemanagement Stuttgart 1995 S 663 679 Schuler Doktoranden und Habilitanden BearbeitenName Jahr Titel ArtAmler Robert W 1983 Analyse und Gestaltung stretegischer Informationssysteme der Unternehmung Diss Asenkerschbaumer Stefan 1987 Analyse und Beurteilung von technischem Know how Diss Billerbeck Holger 2003 Der Zeitfaktor im Innovationsmanagement Diss Bischof Peter 1976 Produktlebenszyklen im Investitionsguterbereich Diss Bleicher Frank 1989 Effiziente Forschung und Entwicklung Personelle organisatorische und fuhrungstechnische Instrumente Diss Dirsch Harald 1999 Technikgestutzte Informations und Kommunikationssysteme in der lernenden Organisation Diss Dogl Rudolf 1985 Strategisches Qualitatsmanagement im Industriebetrieb Diss Dohl Wolfgang 1983 Akzeptanz innovativer Technologien in Buro und Verwaltung Diss Dorrie Ulrich 1976 Versorgung und Erhaltung der sachlichen und personalen Fertigungsstruktur in Industriebetrieben Diss Eberle Maximilian 1984 Planung und Realisierung technik gestutzter Informationssysteme Diss Gempper Sven 1995 Optimierung der Unternehmeragenda im Lean Management Diss v Goetze Sonja 1992 Optimierung der Variantenvielfalt Diss Hartmann Matthias 1996 Technologie Bilanzierung Diss Hermann Ursula 1984 Die Implementierung betrieblicher Rationalisierunghandlungen und der personelle Widerstand Diss Horneber Markus 1995 Innovatives Entsorgungsmanagement Diss Janecek Franz 1983 Produkt Lebenszyklus solarer Energiehandhabung Diss Klein Jurgen 2001 Systemwirtschaftlichkeit bei werkstofforientierten Innovationen Diss Koch Alexander 2004 Technologiebilanz Diss Kral Gerhard 1984 Rationalisierung der Elektronikfertigung durch Organisation des Know how Transfers Diss Kussner Mark 1999 Organisation in der Lean Unternehmung Diss Lender Friedwart 1991 Innovatives Technologie Marketing Diss Matern Christian 2000 Systemwirtschaftliches Variantenmanagement Diss Metze Gerhard 1980 Grundlagen einer allgemeinen Theorie und Methodik der Technologiebewertung Diss Polkowski Hans Erich 1976 Veralterungsprozesse im Investitionsguterbereich Diss Randolph Rainer 1979 Pragmatische Theorie der Indikatoren Diss Rathnow Peter J 1993 Integriertes Varianten Management Diss Sandler Christian Heinrich 1986 Innovative Technologien im Vertrieb Dargestellt am Praxisfall aus der Textilindustrie Diss Schaffner Gottfried J 1982 Implementierung innovativer betriebswirtschaftlicher Erkenntnisse durch eine spezifische Kooperation zwischen Theorie und Praxis Diss Schlobach Thilo 1989 Die wirtschaftliche Bedeutung von Videokonferenzen im Informations und Kommunikationsprozess des Industriebetriebs Diss Schneider Harald 1992 Management werkstofforientierter Innovationen Diss Schneider Walter 1984 Technologische Analyse und Prognose der strategischen Unternehmensplanung Diss Schuler Julia 1996 Strategisches Technologiemanagement in der Biotechnik Diss Schultheiss Bodo 1978 Umweltschutz und Rohstoffprobleme in der Unternehmensplanung Diss Seyd Michael H 1984 Methodische Grundlagen einer Analyse und Gestaltung der Unternehmenselastizitat Diss Staudt Erich 1974 Struktur und Methoden technologischer Voraussagen Diss Staudt Erich 1979 Planung als Stuckwerktechnologie Habil Steger Hans Diego 2004 Systemflexibilitat Diss Strubl Christoph 1993 Systemgestaltungsprinzipien Diss Struthoff Ralf 1999 Fuhrung und Organisation von Unternehmensnetzwerken Diss Syring Anja 1993 Management innovativer Informationssysteme Diss Volz Thomas 1997 Management erganzender Dienstleistungen fur Sachguter Diss Weiss Enno 1988 Management diskontinuierlicher Technologie Ubergange Diss Weiss Enno 1995 Zeitorientiertes Management technologischer Innovationen Habil Wettengl Steffen 1999 Initiierung technologischer Systeminnovationen Diss Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Werner Pfeiffer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Schriftenreihe Innovative Unternehmensfuhrung in der Deutschen Nationalbibliothek Fachvertreter Lehrstuhlinhaber fur Industriebetriebslehre Memento vom 14 Februar 2009 im Internet Archive an der Friedrich Alexander Universitat Erlangen NurnbergEinzelnachweise Bearbeiten Traueranzeige Werner Pfeiffer Suddeutsche Zeitung vom 29 Mai 2019 abgerufen am 31 Mai 2019 Werner Pfeiffer Traueranzeige Frankfurter Allgemeine Zeitung Abgerufen am 2 Juni 2019 Normdaten Person GND 121400654 lobid OGND AKS LCCN n83136807 VIAF 72248445 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pfeiffer WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher Wirtschaftswissenschaftler und HochschullehrerGEBURTSDATUM 18 September 1933GEBURTSORT PlochingenSTERBEDATUM 22 Mai 2019STERBEORT Nurnberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Pfeiffer Wirtschaftswissenschaftler amp oldid 224269102