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Werktagebuch Fruhe Dichtung und Prosa ist eine chronologisch und thematisch geordnete Sammlung des dichterischen Schaffens von Francois Maher Presley Das Buch erschien im Juli 2012 im Verlag In Cultura com Inhaltsverzeichnis 1 Zur Charakteristik des Tagebuches 2 Personen und Adressaten 3 Rezeption 4 EinzelnachweiseZur Charakteristik des Tagebuches BearbeitenDas Buch enthalt eine Auswahl von Kurzgeschichten Gedichten Briefen und Kartengrussen aus den Jahren 1984 1992 aus der Epoche der spaten rheinisch westdeutschen Bundesrepublik und der fruhen Nachwendezeit in Deutschland In der zweiten Halfte der 1980er Jahre kam es zu einer Verflachung des Kulturlebens als Folge von Perestroika und Glasnost die eine aussere Bedrohung zunehmend unwahrscheinlich werden liess und weil eine Generation gesellschaftliche Verantwortung ubernahm die Krieg und Entwurzelung nur im Fernsehen erlebt hatte Presley beschreibt in Haralds Katze einen dominanten Zug der Generation Golf ihre latente Kommunikationsunfahigkeit und Distanz die es immer wieder zu uberwinden gilt Fur den Autor selbst trifft dies nicht zu wie an der langen Reihe der Adressaten der Kartengrusse Briefe und Gedichte ablesbar ist Im Gegenteil mehr als einmal wird Presleys ontologisch intersubjektive Auffassung aus seinen Ansprachen deutlich Keiner erscheint ihm als hoffnungsloser Fall selbst wenn die Liebesverbindung dem kreativen Geist zum Leidensweg wird denn wenn Du lachst habe ich Hoffnung Hoffnung fur Dich und auch fur mich Kommunikation als liebender Kampf wie es Karl Jaspers formulierte Das menschliche Gegenuber Komplement ist eine nicht zu ubersehende Konstante im literarischen Werk des Autors Indessen steht das Werktagebuch nur zu einem wenn auch wichtigen Teil der verganglichen Jugendjahre die gepragt sind von einem intensiven Ich Du Erleben in Beziehung Aus seinen fruhen in dieser Sammlung enthaltenen Arbeiten ist der kurze Lebensabschnitt seiner orientalisch gepragten Kindheit mit Hohen und Tiefen vertreten Das sind zum Einen die Reminiszenzen Mutter Als ich ein kleines Kind war mit seinem intensiven Naturerleben dann aber die ergreifende Erzahlung Zu unseren Spielen einem Kriegsszenarium aus Damaskus Das Naturphanomen Schnee war Presley bis 1967 nur von einem einmaligen Besuch auf den Golanhohen bekannt das norddeutsche Regen und Nebelwetter welches manchem seiner Texte das aussere Kolorit verleiht halt in ihm die Sehnsucht nach dem blauen Himmelszelt uber der Wuste wach Noch als Erwachsener nach seiner Zeit im Benediktinerkloster war ihm Deutschland obwohl hier nach eigenen Worten zum Sprachkunstler ICH HABE HEUTE UBER DAS LEBEN NACHGEDACHT APRIL 1989 FUR HARALD ZORNER erreift noch ein land das nicht meine heimat ist 13 01 86 FUR MEINE MUTTER MALLAKH Der Kulturanthropologe Matthias H Rauert der ab 1988 einige Jahre Weggefahrte des Autors war charakterisiert in seiner Einleitung zum Werktagebuch grundlegende Zuge von Presleys Dichtung Der Wustensonne gedenkt Presley mit Ehrfurcht sie mag seinen Spiritualismus der eigentlich ein Pneumatismus ist genahrt haben Der Autor des Klostertagebuches lehnt die ausseren Merkmale einer Gemeinde ab gleich ob im Christentum oder im Islam Es ist auffallend dass Presley des Ofteren die Themen Tod und Neugebaren behandelt so in meiner Geburt Rhematisch ist der Bezug oft anders gesetzt Dann ist der Tod nicht das Ende des Seins sondern dessen neuer Anfang vor allem Er tritt nicht erst irgendwann oder als ausserer Abschluss des Lebens ein sondern taglich jeden Moment Die Perspektive des Todes wird hier mitten in das gelebte Leben hineinverlegt und erweitert es konstitutiv im Brief Als ich ein kleines Kind war Tod ist hier nicht wirklicher Tod auch nicht der Tod des Autors sondern ein virtuell nach empfundenes Erleben zuweilen auch in anderen Menschen Der Tod im du ist freilich von anderer intersubjektiver Qualitat belegt aber noch deutlicher dass diesem Autor ein besonders tiefes und weites Erleben wie es im Haupttitel des Klostertagebuches zum Ausdruck kommt zu eigen ist Das Neugebaren andererseits steht im Kontext von Presleys damaliger Uberzeugung von der Wiedergeburt der Menschen so dass in jedem Menschen viele Generationen seiner Vorfahren leben Damit ist der Mensch kein Individuum sondern ein intergeneratives wir Unter diesem Aspekt sind etwa Zu meiner Geburt und der Brief Was nun wird es sein das es uns ermoglicht 11 11 90 fur Hannelore Greve zu lesen Personen und Adressaten BearbeitenDie folgenden Personlichkeiten erscheinen u a als Adressaten von Briefen und Widmungen in der Reihenfolge wie im Tagebuch zuerst erwahnt Ralf Altmeyer Jakob Augstein Alexander Beisel 1 Michaela Daudt Hans Eppendorfer Elke Figge Hannelore Greve Harald Gutzahn Halem El Hassadi Mallakh Mutter des Autors Rock Hudson Carsten W Jungclaus Roger Kusch Michael Kusmierczyk Klaus Peters Waltraud Radke Martin Schallwig Raimond Schau Henriette Stamm Markus Tornau Claudia Voss Terje Magnussonn Watterdal 2 Stefan Weslowsky Harald ZornerRezeption BearbeitenDie Kurzgeschichten Lola Ausflug Blutrot passepartiert Der Gartner Menschenfresser Erwachen Assoziationen auf Lanzarote Die Kugel Die Spaherin Haralds Katze Die Erfullung Die Erklarung Die alte Geschichte Kain und Der Ausritt letztere zwei je durch ein Gedicht eingeleitet wurden 1992 in der damaligen Fassung das heisst in der Form wie sie in der Anthologie Denkspiele vorlagen von Matthias H Rauert als Teile eines aufeinander bezogenen Corpus besprochen 3 Drei Novellen wurden von Dezso Tandori ins Ungarische ubersetzt und 1992 in der ungarischen Literaturzeitschrift Nagyvilag Vilagirodalmi folyoirat veroffentlicht Lola S 200 A felderito Die Spaherin S 201ff Vervoros paszpartu Blutrot passepartiert S 203ff Einzelnachweise Bearbeiten http www alexanderbeisel de http www afghanistan no English Contact NAC index html Rauert Matthias H Nachwort In Francois Maher Presley Denkspiele Kurzprosa Hamburg 1992 77 90 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werktagebuch amp oldid 198992306