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Die Werkbahn der Bayrischen Braunkohlen Industrie ist eine ehemalige Industriebahn mit der die abgebaute Braunkohle aus dem Tagebau zwischen Steinberg und Wackersdorf zur Brikettfabrik in Wackersdorf und zum Bayernwerk bei Schwandorf Dachelhofen transportiert wurde Diese wurde aufgrund der Erschopfung des Tagebaus stillgelegt Werkbahn der Bayrischen Braunkohlen IndustrieBrikettfabrik der Bayrischen Braunkohlen Industrie SchwandorfBrikettfabrik der Bayrischen Braunkohlen Industrie SchwandorfStreckenlange etwa 38 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Hochstgeschwindigkeit 50 km hLegende von IrrenloheSchwandorf 359 mBahnstrecke Schwandorf Furth im WaldBahnbetriebswerk Landerbahn0 0 Bahnhof IWerksbahn Vereinigte Aluminium Werke BayernwerkDB Schwellenwerk 1 Vereinigte Aluminium Werke Bayernwerk Mullkraftwerk2 9 Kohlekraftwerk Schwandorf ab 1929 2 6 Bahnhof IIInach Weiden1 5 0 0 Bahnhof II2 6 Abzw Oder 13 2 Abzw Oder 23 2 WerksbahnhofBrikettfabrik5 7 Verladung Holzheim6 1 Verladung Steinberg4 1 Verladebunker Forderbandanlage zum Tagebau Rauberweiher Quelle 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Streckenbeschreibung 2 1 Verlauf 2 2 Betriebsstellen 3 Fahrzeugeinsatz 4 Betrieb 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenZur Erschliessung des Oberpfalzer Braunkohlereviers errichtete die Bayerische Braunkohlen Industrie BBI 1906 eine etwa 5 Kilometer lange Anschlussbahn vom Staatsbahnhof Schwandorf zu den Werksanlagen bei Wackersdorf 3 2 Die dort geforderte Braunkohle wurde in der im April 1907 in Betrieb genommenen Brikettfabrik verarbeitet Die Anschlussbahn diente sowohl dem Transport von Braunkohlebriketts als auch der Rohbraunkohle 3 1929 wurde fur die Inbetriebnahme eines neuen Kohlekraftwerks in Dachelhofen eine Anschlussbahn gebaut Die Anschlussbahn zweigte beim neu errichteten Posten 2 von der bestehenden Bahn ab und uberquerte im weiteren Verlauf die Bahnstrecke Regensburg Weiden mit einer Brucke So konnten die Kohlezuge direkt zum Kohlekraftwerk gefuhrt werden 3 2 1937 ging in Schwandorf Dachelhofen das Aluminiumwerk der Vereinigten Aluminium Werke auch genannt Nabwerk in Betrieb 2 4 Das Aluminiumwerk wurde von der BBI uber eine Anschlussbahn mit Braunkohle versorgt 3 2 Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stieg der Bedarf an bayerischer Braunkohle stark an und der Tagebau Nordfeld wurde erschlossen 3 Parallel dazu wurde zwischen 1951 und 1961 das Kohlekraftwerk Schwandorf mehrfach erweitert 3 2 Um die Kohle direkt von den Tagebaufeldern abtransportieren zu konnen wurden 1951 vom Posten 2 aus Anschlussbahnen zu den Tagebaufeldern Steinberg West und Ost sowie Loiblweiher gebaut Zu diesem Zweck wurde der Posten 2 zu einem Bahnhof ausgebaut Zwischen 1956 und 1958 wurde der Westfeld Damm errichtet der einen Ringverkehr uber die neu entstandene Bahnstrecke ermoglichte 2 Mit dem Ende des Tagebaus wurden die verbliebenen Gleisanlagen zuruckgebaut 2 Streckenbeschreibung BearbeitenVerlauf Bearbeiten Das Streckennetz wurde wenn dies erforderlich war umgebaut und erweitert Somit anderte sich der Streckenverlauf mehrfach Die Strecke zweigt im Sudosten des Bahnhofs von Schwandorf von der Bahnstrecke Schwandorf Furth im Wald ab Dieser Streckenteil besteht noch heute und stellt das Anschlussgleis des Betriebswerks der Landerbahn dar Nach etwa 800 Metern endet dieses an einem alten Lagergebaude eines ehemaligen Guterbahnhofs Der folgende Abschnitt wurde stillgelegt Nach 600 Metern folgte der Anschluss zu einer eingleisigen Strecke welche das Kraftwerk in Dachelhofen an die Industriebahn anschloss 550 Meter weiter teilte sich die Strecke Der nordliche Teil verlief etwa 3 Kilometer lang zur Braunkohlebrikettfabrik Von dort aus verlief die Strecke weiter nach Suden wo sie auf den sudlichen Teil traf Von hier aus war der sudliche Teil bereits 2 Kilometer lang Nach Suden verlief diese Strecke noch weitere 3 3 Kilometer 5 Betriebsstellen Bearbeiten Im Netz der Werkbahn gab es mehrere Bahnhofe Als Bahnhof I wurde der Ubergabebahnhof in Schwandorf bezeichnet Der Bahnhof II entstand aus dem Posten 2 zwischen den Abzweigstellen in Richtung Kraftwerk Schwandorf und in Richtung Tagebau Steinfeld Der Bahnhof im Kraftwerk Schwandorf wurde als Bahnhof III bezeichnet 2 Fahrzeugeinsatz BearbeitenZunachst waren nur Dampflokomotiven im Einsatz Ab 1959 erfolgte schrittweise die Umstellung auf Diesellokomotiven Liste der Normalspur Lokomotiven der BBI 2 Nr Name Herstellerdaten Type Achsfolge BemerkungMaffei Maffei 2550 1906 C n2tHanomag Hanomag 8707 1919 D n2t1 Krupp 2511 1942 1D1 t 1960 ausgemustert2 Krupp Krupp 1775 1938 Hibernia D h2t3 Henschel Henschel 25393 1937 C h2t 1971 ausgemustert4 Bayernwerk Krauss Maffei 15622 1937 C h2t5 O amp K O amp K 12122 1930 C h2t6 Deutschland O amp K 9342 1920 C n2t7 Vaterland O amp K 9342 1920 C n2t8 Nordsee O amp K 7921 1918 C n2t9 Stuttgart O amp K 954 1902 Preussische T 3 C n2tM11 KHD 56953 1959 DG 1000 BBM B B dh Von 21 Februar 1959 bis 1980 6 1980 nach Tunesien verkauftM12 KHD 57146 1961 DG 1000 BBM B B dh Von 28 Februar 1962 bis Februar 1982 7 an Westfalische Landeseisenbahn verkauf VL 0639 8 M13 KHD 57250 1961 DG 1000 BBM B B dh Von 28 Dezember 1962 bis 1982 9 von Bayernwerk Schwandorf ubernommen 10 11 M14 KHD 57660 1963 DB 1000 BBM B B dh Von 5 November 1963 bis 1982 12 von Bayernwerk Schwandorf ubernommenM16 KHD 57159 1961 MG 530 C C dh Von 31 Oktober 1961 bis 1974 1974 an VAW Schwandorf Nr 1 bis 2005 13 M17 KHD 47010 1949 Kof II B dh Von 1968 bis 1982 14 M18 MaK 1000515 1971 G 1600 BB B B dh Von 21 Dezember 1971 bis 1982 15 von Bayernwerk Schwandorf ubernommenM19 MaK 1000516 1971 G 1600 BB B B dh Von 27 Dezember 1971 bis 1982 16 von Bayernwerk Schwandorf ubernommenM20 MaK 1000492 1972 G 1600 BB B B dh Von 1 Juni 1972 bis 1982 17 von Bayernwerk Schwandorf ubernommen Wumag 1306 1963 Elektroschlepper fur Filteraschenentleerung 1982 von Bayernwerk Schwandorf ubernommenZeit Kohlenlieferung Dampflokomotiven Diesellokomotiven Kohlewagen Filteraschewagen Grobaschewagen1956 1957 2 Mio Tonnen 9 Keine 38 4 231973 8 Mio Tonnen Keine 7 58 29 44Stand 1985 18 nbsp Forderwagen der KettenbahnDer Abraum wurde mit einer Schmalspurbahn der Spurweite 900 mm durchgefuhrt Es sollen bis zu 37 Dampflokomotiven eingesetzt worden sein 3 Der Kohlentransport erfolgte zu den Verladeanlagen mit einer Kettenbahn mit einer Spurweite von 600 mm 3 Ab 1954 erfolgte die Umstellung der Schmalspurbahnen auf Bandforderung 3 Betrieb BearbeitenPersonenverkehrZwischen dem Bahnhof Schwandorf und den Werksanlagen wurde ein Werkspersonenverkehr eingesetzt 1965 verkehrten 13 Personenzugpaare 1970 waren es 12 Mit der Inbetriebnahme des Blockes D im Jahre 1972 welcher die Kraftwerksleistung um 75 Prozent auf 700 MW steigerte musste wegen der starken Streckenbelegung durch den Kohlezugverkehr der Personenzug eingestellt werden 19 2 GuterverkehrAuf der normalspurigen eingleisige Strecke zwischen dem Bahnhof II und dem Kohlekraftwerk wurde Kohle zugefuhrt sowie Asche abgefahren 1956 57 wurde der Betrieb mit 9 Dampflokomotiven 38 Kohlewagen 4 Filteraschen und 23 Grobaschenwagen durchgefuhrt und damit 2 Mio Tonnen Kohle zum Kraftwerk gebracht Die alteste Lokomotive war 1902 und die modernste 1953 gebaut worden Ihre Leistung betrug zwischen 350 und 650 PS Mit dem 1959 begonnenen Strukturwandel ubernahmen ab 1962 bis zu sieben Diesellokomotiven mit 58 Kohlewagen 29 Filterasche und 44 Grobaschewagen diese Aufgabe Im November 1978 wurden fast 40 000 Tonnen taglich befordert am 2 November 1978 waren dies 31 600 t Kohle und 7 600 t Asche insgesamt 39 200 t Hierzu waren 97 Vollzuge und die gleiche Anzahl von Leerzugen insgesamt 194 Zugfahrten erforderlich Im Durchschnitt fuhr alle 7 Minuten ein Zug mit einer Fahrzeit von 4 Minuten uber die 2 8 km lange eingleisige Strecke zum Kraftwerk 18 Bis zur Umstellung auf Diesellokomotiven wurden die Kohlezuge mit Dampflokomotiven von den Verladeanlagen zum Aussenbunker des Kraftwerkes gezogen Jede Lokomotive war mit einem Lokfuhrer einem Heizer und einem Zugfuhrer besetzt und zog acht Kohlewagen mit einer Gesamtnutzlast von 400 t In einer Schicht konnten pro Lokomotive hochstens funf Kohlezuge mit maximal 2000 t Kohle transportiert werden Nach der Verdieselung und weiteren Verbesserungen an den Bahnanlagen wurden von den dann nur noch mit einem Lokfuhrer besetzten Diesellokomotiven pro Lok und Schicht je zehn Zuge mit zehn Wagen also insgesamt 5000 t Kohle zum Kraftwerk gefahren 18 Die 1959 begonnenen Umstellung auf Diesellokomotiven war 1963 nach der Beschaffung von vier Deutz Diesel Lokomotiven und einer 540 PS Rangierlokomotive vorerst abgeschlossen Mit diesen Lokomotiven konnte das Kraftwerk bis zu einer installierten Leistung von 400 MW mit Kohle einschliesslich des Rucktransportes und der Verkippung der Elektrofilter und der Grobasche versorgt werden nbsp Die M 13 hangt an der Steuerwagenseite des Zuges 1977 Zur Bewaltigung der zusatzlichen Transportaufgaben wurden um 1971 drei weitere Drehgestell Diesellokomotiven mit je 1100 PS von der Maschinenbau Kiel MAK gekauft Diese waren mit einem automatischen Voith Stromungsgetriebe und einer Wendezugeinrichtung ausgerustet So konnte der Vollzug zum Kraftwerk geschoben und der Leerzug zur Beladestelle am Hochbunker gezogen werden Damit bekamen die 97 Zugen je Tag acht Stunden mehr Fahrzeit Der Bunker beim Kraftwerk konnte nur den ganzen geschobenen aus zehn Wagen bestehenden Zug aufnehmen wahrend eine ziehende Lok den Platz fur den zehnten Kohlenwagen beansprucht hatte 18 Dadurch wurden die Steuer und Regeleinrichtungen der Lokomotiven nicht durch Kohleaufhaufungen beschadigt Der Lokfuhrer konnte vom Wendezugsteuerwagen die am anderen Ende des Zuges befindliche Lokomotive bedienen Da die Lokomotiven mit einer Sicherheitsfahrschaltung Sifa ausgerustet waren genugte die Besetzung mit einem Lokfuhrer Im Winter mussten die Kohlewagen beheizt werden um ein Anfrieren des Fordergutes zu vermeiden Dafur wurden auf den Lokomotiven bedienungslos arbeitende Dampfkessel mit einer Leistung von 600 kg Dampf je Stunde installiert Der Bestand an Grossraumsattelwagen wurde bei der Kraftwerkserweiterung von 38 auf 58 Stuck erhoht wobei die Betriebserfahrungen bei der Neubeschaffung berucksichtigt wurden Die bei der Verfeuerung der Kohle anfallende Elektrofilterasche wurde fruher angefeuchtet und in offenen Guterwagen zum Grubengelande zuruckgefahren und dort verkippt 18 Da die Verkippung und Aufhaldung umweltbelastend war starker Wind trug die fur die Vegetation ungefahrlichen Aschewolken weit uber das Land wurden geschlossene Spezialwagen entwickelt die einen staubfreien Transport und Umschlag der Asche ermoglichten 1956 standen nur vier Filteraschewagen zur Verfugung Dieser Bestand wurde bei einer Steigerung des Filterascheanfalls auf insgesamt 29 Stuck erhoht Ein Teil der Wagen wurde mit Steuerkabine fur den Wendezugbetrieb ausgerustet Im Gegensatz zur Filterasche konnte die Grobasche in offenen Guterwagen befordert werden Um bei Entgleisungen die Storzeiten so kurz wie moglich zu halten waren eigene olhydraulisch betatigte Eingleisvorrichtungen vorhanden 18 Weblinks BearbeitenKlaus Weigelt Die Geschichte der BBI von 1904 bis 1930 und die massgeblich beteiligten Personen PDF In schwandorf de Juli 2022 abgerufen am 18 November 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Weichenwerk Witten und Schwellenwerk Schwandorf In fahrweg dbnetze com Abgerufen am 18 November 2023 a b c d e f g h i j k Andreas Christopher Braunkohlenbergbau und Werkbahnen im Review Wackersdorf Teil 2 In Ulrich Volz Hrsg Bahn Express Januar 1985 S 3 18 ssdw de PDF abgerufen am 17 November 2023 a b c d e f g h i Andreas Christopher Braunkohlenbergbau und Werkbahnen im Review Wackersdorf Teil 1 In Ulrich Volz Hrsg Bahn Express Juni 1984 S 3 12 ssdw de PDF abgerufen am 17 November 2023 100 Jahre Aluminiumerzeugung in Deutschland das vergessene Jubilaum In Aluminiumsammlung de Abgerufen am 17 November 2023 Bayerische Braunkohlenindustrie BBI 92421 Schwandorf In Bahn Express 23 April 2002 abgerufen am 18 November 2023 Portrait Deutz 56953 In rangierdiesel de Abgerufen am 17 November 2023 Portrait Deutz 57146 In rangierdiesel de Abgerufen am 17 November 2023 Lok M12 hat am 23 Oktober 1981 im Kraftwerk Schwandorf eine Betriebspause eingelegt Foto In bahnalltag de Abgerufen am 18 November 2023 Portrait Deutz 57250 In rangierdiesel de Abgerufen am 17 November 2023 Die Deutz 57250 ex Die Lei GmbH DLI 114 98 80 3422 003 4 D DLI ex OHE 120 069 Osthannoversche Eisenbahnen AG ex BAG M 13 Bayernwerk AG und ex BBI M 13 Foto In hellertal startbilder de Abgerufen am 18 November 2023 Lok M13 am 23 Oktober 1981 im Kraftwerk Schwandorf Foto In bahnalltag de Abgerufen am 18 November 2023 Portrait Deutz 57660 In rangierdiesel de Abgerufen am 17 November 2023 Portrait Deutz 57159 In rangierdiesel de Abgerufen am 17 November 2023 Portrait Deutz 47010 In rangierdiesel de Abgerufen am 17 November 2023 Portrait MaK 1000515 In rangierdiesel de Abgerufen am 17 November 2023 Portrait MaK 1000516 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