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Dieser Artikel bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Diesem Artikel fehlt die notwendige Neutralitat Er besteht eine Prufung gegen aktuelle Fachliteratur nicht Belege fehlen beinahe vollkommen von den wenigen vorhandenen sind einige untauglich Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Die Weisse Revolution persisch اانقلاب سفید Enghelab e Sefid eigentlich انقلاب شاه و مردم Enghelab e Schah o Mardom Revolution von Schah und Volk oder Enghelab e Schah o Mellat Revolution von Schah und Nation war ursprunglich ein 6 Punkte umfassendes Reformprogramm das von Schah Mohammad Reza Pahlavi nach Planen von Ali Amini am 11 Januar 1963 auf dem Nationalkongress der Bauern von Iran in Teheran vorgestellt und am 26 Januar 1963 durch ein Referendum verabschiedet wurde Es sollte den Iran modernisieren und die dortige soziale Situation verbessern Schah Mohammad Reza Pahlavi 1963 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Inhaltliche Zielsetzung 2 1 Das 6 Punkte Programm 2 2 Armee des Wissens Sepah e Danesch 2 3 Gesundheitsarmee Sepah e Behdascht 2 4 Armee fur Wiederaufbau und Verschonerung Sepah e Tarvidsch va Abadani 2 5 Landreform 3 Reaktionen 3 1 Proteste und Demonstrationen 3 2 Die Ermordung von Premierminister Mansour 3 3 Amir Abbas Hoveyda wird Premierminister 4 Ausbau des Reformprogramms 4 1 1964 4 2 1967 4 3 1975 4 4 1977 5 Politische Liberalisierung und Offnung des politischen Raumes 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Schah Mohammad Reza Pahlavi Premierminister Amini und Landwirtschaftsminister Arsanjani bei der Verteilung von Landbesitzurkunden in Kermanschah 1961Bereits 1943 hatte Schah Mohammad Reza Pahlavi funf grundlegende Sozialrechte fur alle Iraner in seiner Neujahrsansprache formuliert das Recht auf ein angemessenes Minimum an Ernahrung Kleidung Wohnung Bildung und Gesundheitsversorgung Der Verdienst eines Mannes muss in jedem Fall ausreichen um ihm und seiner Familie die genannten Dinge zu sichern Ist das nicht der Fall so mussen die Regierung oder karitative Organisationen oder beide einspringen und ihm helfen 1 1961 arbeiteten 75 der Bevolkerung Irans in der Landwirtschaft 2 Eine Reform die die wirtschaftliche Situation der iranischen Bevolkerung verbessern sollte musste also auf dem Agrarsektor begonnen werden Als besondere Aufgabe galt die Durchfuhrung einer Landreform mit der die Eigentumsverhaltnisse des agrarischen Grundbesitzes grundlegend verandert werden sollten Der erste Schritt der Landreform eine Umverteilung des Landes von Grossgrundbesitzern an kleinere Landarbeiter wurde im eigentlichen Sinne schon Ende der 50er Jahre begonnen Insbesondere der Schah vergab mehr als 500 000 Hektar Land an etwa 30 000 besitzlose Familien 3 Vor der Landreform befanden sich 70 des anbaufahigen Bodens im Besitz einer kleinen Schicht von Grossgrundbesitzern oder religiosen Stiftungen Es gab noch kein amtliches Grundbuch Vielmehr war der Landbesitz uber Besitzurkunden verbrieft wobei in der Urkunde nicht eine bestimmte vermessene Landflache sondern ein bestimmtes Dorf und das zu dem Dorf gehorende Land verbrieft war 50 der landwirtschaftlich nutzbaren Flache Irans war vor der Bodenreform in der Hand von Grossgrundbesitzern 20 gehorte karitativen oder religiosen Stiftungen 10 waren staatliches Eigentum oder Eigentum der Krone und nur 20 gehorten freien Bauern Vor Beginn der Landreform hatte man 18 000 Dorfer erfasst deren Land unter den in dem Dorf wohnenden Bauern aufgeteilt werden sollte 4 Der Schah hatte schon seit vielen Jahren von der Notwendigkeit einer Landreform gesprochen aber der Widerstand der Geistlichkeit hatte ihn immer wieder dazu veranlasst die Reform aufzuschieben Zum Ende der Regierungszeit von Premierminister Manutschehr Eghbal war vom damaligen Landwirtschaftsminister Dschamschid Amusegar dem Parlament ein Gesetz zur Landreform vorgelegt worden das aber von den Vertretern der Grossgrundbesitzer im Parlament so verwassert worden war dass es trotz des am 6 Juni 1960 verabschiedeten ersten Gesetzes zur Landreform zu keiner grundlegenden Neuverteilung des Landbesitzes im Iran kam Am 11 November 1961 beauftragte der Schah Premierminister Ali Amini Vorschlage zur Umsetzung des geplanten Reformprogramms auszuarbeiten Am 14 November 1961 erklarte Amini dass der Schah ihn mit Sondervollmachten zur Umsetzung des Reformprogramms ausgestattet hatte Die Abgeordneten der Nationalen Front ubten massive Kritik an Amini so dass Amini am Ende die Anfuhrer der Reformkritiker verhaften liess Im Januar 1962 wies er seinen Landwirtschaftsminister Hassan Arsanjani an das Gesetz zur Landreform aus dem Jahr 1960 zu uberarbeiten Den Grossgrundbesitzern war von nun an nur noch das Eigentum an einem einzigen Dorf gestattet Den Rest ihres Landbesitzes mussten sie an den Staat verkaufen der es wiederum zu einem erheblich niedrigeren Preis an die landlosen Bauern abgeben sollte Ferner raumte der Staat den Bauern gunstige Kredite ein wenn sie sich zu landwirtschaftlichen Kooperativen zusammenschlossen 5 Aufgrund der anhaltenden Protestaktionen gegen das Reformprogramm und wegen eines wachsenden Haushaltsdefizits trat Premierminister Amini am 18 Juli 1962 zuruck Amini wollte das Haushaltsdefizit durch eine Kurzung der Rustungsausgaben erreichen was allerdings politisch nicht durchzusetzen war Mit der Weissen Revolution wollte Mohammad Reza Schah die wirtschaftliche und soziale Reform Irans in einem koordinierten Reformvorhaben vorantreiben Das Kabinett von Premierminister Asadollah Alam wurde nach dem Rucktritt Aminis beauftragt die Reformen in entsprechende Gesetze zu fassen Im Januar 1963 wurde eine von Landwirtschaftsminister Arsanjani entworfene Erganzung des Gesetzes zur Landreform verabschiedet das dem noch aus der Kadscharenzeit bestehenden Feudalsystem Irans das endgultige Aus bereiten sollte Die Kritiker der Landreform aus den Reihen der Grossgrundbesitzer beschuldigten Arsanjani dass das Reformgesetz gegen die Verfassung die Gesetze des Islam und die bestehenden Gesetze des Landes verstossen wurden 6 nbsp Frauen gehen zum ersten Mal zur Wahl 1963Es wurde deutlich dass sich das Programm der Weissen Revolution und vor allem die Landreform gegen den Widerstand der Grossgrundbesitzer und der Geistlichkeit nur wurde durchsetzen lassen wenn es von der breiten Mehrheit der Bevolkerung Irans getragen werden wurde Aus diesem Grund plante der Schah ein Referendum in dem die iranischen Burger daruber abstimmen sollten ob sie die Reformvorhaben befurworten oder ablehnen wurden Ruhollah Chomeini Geistlicher und vermogender Grundbesitzer 7 sprach sich gegen das Referendum vom 26 Januar 1963 aus Er brandmarkte dies als ein gegen Gott gerichtetes Vorhaben und rief alle Glaubigen auf nicht an der Abstimmung teilzunehmen Beim Referendum sprachen sich 5 598 711 Iraner dafur und 4 115 dagegen aus Grossajatollah Hossein Borudscherdi hatte sich ebenfalls gegen das Reformprogramm ausgesprochen doch durch seinen Tod im Marz 1961 wurde die gegen die Weisse Revolution gerichtete Fatwa ungultig Mohammad Reza Schah hatte vor der Volksabstimmung erklart 8 Wenn ich mich entschlossen habe uber diese Reformen eine Volksabstimmung herbeizufuhren dann deshalb weil ich verhindern will dass unsere Bauern jemals wieder Leibeigene werden dass die Bodenschatze unseres Landes dem Gewinnstreben einiger weniger zugute kommen und dass die Bedeutung dieser revolutionaren Veranderungen nicht mehr auf Betreiben einer Minderheit beeintrachtigt oder zerstort werden kann 9 Ein weiterer wichtiger Punkt der Reformen war die Starkung der Rechte der Frauen Im Vorfeld des Referendums gab es Diskussionen ob Frauen die bis zu diesem Zeitpunkt noch kein Wahlrecht hatten ebenfalls an der Abstimmung teilnehmen sollten Um die Rechtmassigkeit des Referendums nicht zu gefahrden einigte man sich darauf dass Frauen ihre Stimme in von Mannerstimmen getrennte Urnen werfen sollten dass die Stimmen der Frauen getrennt ausgezahlt aber nicht dem rechtlich bindenden Abstimmungsergebnis hinzugerechnet werden sollten Am 27 Februar 1963 verabschiedete der Schah ein Dekret mit dem die iranischen Frauen das allgemeine und freie Wahlrecht erlangten 10 Inhaltliche Zielsetzung Bearbeiten nbsp Schah Mohammad Reza Pahlavi bei der Ubergabe von LandbesitzurkundenDas 6 Punkte Programm Bearbeiten Die ursprunglichen 6 Punkte der Weissen Revolution umfassten 11 Abschaffung des Feudalsystems und Verteilung des Ackerlandes von Grossgrundbesitzern an Bauern Verstaatlichung aller Walder und Weideflachen Privatisierung staatlicher Industrieunternehmen zur Finanzierung der Entschadigungszahlungen an die Grossgrundbesitzer Gewinnbeteiligung fur Arbeiter und Angestellte von Unternehmen Allgemeines aktives und passives Frauenwahlrecht Bekampfung des Analphabetentums durch den Aufbau eines Hilfslehrerkorps Armee des Wissens Die am meisten kontrovers diskutierten Punkte dieses Reformprogramms waren die Landreform und die Starkung der Rechte der Frauen In beiden Bereichen standen die Reformvorstellungen von Mohammad Reza Schah im Widerspruch zu den Vorstellungen der Geistlichkeit In ihrer Gegnerschaft zur Landreform fanden die Geistlichen starke Verbundete bei den Grossgrundbesitzern Die Allianz gegen die Starkung der Frauenrechte war weniger klar definiert Dafur fanden sich breite Schichten der Bevolkerung die ihre konservativen Vorstellungen von der Rolle der Frau in Ehe und Gesellschaft nicht aufgeben wollte Die Geistlichkeit bildete das Sprachrohr der Konservativen und die Kaufleute des Basars finanzierten den Feldzug der Geistlichkeit gegen jede Veranderung 12 Armee des Wissens Sepah e Danesch Bearbeiten nbsp Die Armee des Wissens bei einer Parade Teheran 1965Im Oktober 1963 wurde vom Parlament ein Gesetz verabschiedet mit dem das Erziehungsministerium und das Verteidigungsministerium beauftragt wurden die Wehrpflichtigen die das Gymnasium mit dem Abitur abgeschlossen hatten zu Hilfslehrern der Armee des Wissens Sepah e Danesch auszubilden um dem akuten Lehrermangel auf den Dorfern abzuhelfen Junge Wehrpflichtige sowohl junge Manner wie junge Frauen konnten sich nach der Grundausbildung zu diesem Ersatzdienst melden und wurden dann nach einer vier Monate dauernden Weiterbildung in die entsprechenden Dorfschulen entsandt 13 Wer vor der Ableistung seines Wehrdienstes ein Studium begonnen hatte konnte dies zu Ende fuhren und war dann verpflichtet seinen Wehrdienst bei der Armee des Wissens abzuleisten 14 Der Einsatz der Armee des Wissens erwies sich als Erfolg So wurden von der Grundung der Armee des Wissens bis zu deren Auflosung nach der Islamischen Revolution von nahezu 200 000 jungen Mannern und Frauen mehr als 2 2 Mio Jungen und Madchen und mehr als 1 Mio Erwachsene unterrichtet 15 Die Rate der erwachsenen Analphabeten auf den Dorfern lag zu Beginn des Programms bei 95 wobei viele Personen die lesen und schreiben konnten keinen regularen Schulabschluss nachweisen konnten Zehn Jahre nach Beginn des Programms betrug die Zahl der Analphabeten in den Dorfern unter 80 Als des Lesens und Schreibens machtig sind in dieser Zahl nur die Personen erfasst worden die einen Schulabschluss nachweisen konnten Im Jahr 1969 wurden in Dorfern in ganz Iran 293 000 Schuler in 7 541 im Rahmen des Alphabetisierungsprogramms neu gebauten Schulen unterrichtet im Jahr 1976 waren es bereits 656 000 Schuler in 14 732 neuen Schulen 16 17 In einer 1973 veroffentlichten Studie der UNESCO wurde der Beitrag der Armee des Wissens als bedeutend considerable bezeichnet 18 Aufgrund dieses Erfolges wurde der Gedanke junge Wehrpflichtige am Aufbau des Landes starker zu beteiligen ausgeweitet und Plane fur die Grundung einer Gesundheitsarmee ausgearbeitet 1972 wurde der Armee des Wissens auf Grund ihrer erfolgreichen Arbeit der UNESCO K Kruskaya Bildungspreis verliehen So besuchten im Jahr 1968 493 247 Schuler den Unterricht Im Jahr 1969 waren es bereits 861 657 In diesem Zeitraum waren neben zu den 8 873 Lehrer in Uniform von der Armee des Wissens weitere 23 856 Freiwillige als Lehrer in 161 Einrichtungen tatig die ortliche Bildungskampagnen organisierten Die Tatsache dass Wehrpflichtige ihren Wehrdienst als Lehrer ableisten konnten wurde von der UNESCO besonders gewurdigt 19 Mohammad Reza Schah hatte bereits 1967 den Mohammad Reza Pahlavi Bildungspreis gestiftet der bis 1976 am 8 September dem Weltalphabetisierungstag verliehen wurde Die vor allem seit dem Bestehen der Islamischen Republik verstarkt offentlich auftretenden Kritiker des Programms entgegnen hingegen dass es Kinder auf dem Land dem Einfluss der Geistlichen entzogen habe die die Kinder bis dahin nach traditionellen Vorstellungen unterrichtet hatten Die meist jungen und unerfahrenen aus den Stadten stammenden Wehrpflichtigen konnten meist mit den Landbewohnern keine Beziehung aufbauen haufig sprachen sie unterschiedliche Sprachen waren mit Widerstand der Familien und Geistlichen konfrontiert und waren auch meist unfreiwillig in den Lehrerdienst aufs Land gesendet worden Angesichts der Realitat in den Dorfern radikalisierte sich ein Teil der Wehrpflichtigen 20 Der Einfluss der Armee des Wissens auf das landliche Analphabetentum war nach Meinung der Kritiker des Programms gering 21 Gesundheitsarmee Sepah e Behdascht Bearbeiten nbsp Ein Soldat der Armee fur Wiederaufbau bei Fundamentarbeiten fur eine SchuleAm 9 Februar 1964 wurde vom Parlament das Gesetz zum Aufbau einer Gesundheitsarmee verabschiedet Ziel der Gesundheitsarmee war die Verbesserung der Gesundheitsversorgung im landlichen Raum Wehrpflichtige Arzte Zahnarzte Tierarzte und diejenigen die eine Ausbildung im Gesundheitswesen besassen konnten an Stelle des Wehrdienstes ihre Dienstzeit in der Gesundheitsarmee ableisten Fur Freiwillige wurde von der Armee eine Ausbildung zum Sanitater angeboten Wer seinen Wehrdienst in der Gesundheitsarmee absolviert hatte wurde im staatlichen Gesundheitswesen bevorzugt eingestellt 22 Armee fur Wiederaufbau und Verschonerung Sepah e Tarvidsch va Abadani Bearbeiten Die dritte Armee der weissen Revolution war die Armee fur Wiederaufbau und Verschonerung Sepah e Tarvisch va Abadani die mit einem am 10 Januar 1965 verabschiedeten Gesetz eingerichtet wurde Die Wehrpflichtigen wurden in Zusammenarbeit zwischen dem Verteidigungsministerium und dem Landwirtschaftsministerium sowie dem Wohnungsbauministerium ausgebildet und eingesetzt Zunachst war an einen Einsatz im Bereich der Modernisierung der Landwirtschaft und dem Bau von Schulen offentlichen Badern usw gedacht um die Lebensqualitat in den Dorfern zu steigern Studenten im Bereich des Landbaus und der Tierzucht mussten ihren Wehrdienst in dieser Armee ableisten um Bauern und Landwirte uber moderne Methoden der Landwirtschaft und der Tierzucht informieren zu konnen 23 Landreform Bearbeiten Im Rahmen der Landreform wurden etwa 2 Millionen Bauern zum ersten Mal Grundeigentumer Ein Bauer aus einem Dorf in der Nahe von Schiraz beschreibt die Auswirkungen des Reformprogramms wie folgt Naturlich hat sich mein Leben verbessert Vor zehn Jahren konnten weder ich noch meine Frau lesen und schreiben Unsere Kinder besuchten keine Schule Sie arbeiteten mit uns auf dem Feld das einem Fremden gehorte Wenn ich Gluck hatte bekam ich ein Funftel der Ernte Ofter fiel die Ernte gering aus Heute gehort das Land uns Wir haben Maschinen fur die Arbeit Alle meine Kinder waren in der Schule Meine alteste Tochter hat einen Ingenieur aus der Stadt geheiratet Meine Frau und ich wahlen unseren Dorfrat Wir konnen lesen und schreiben weil es uns ein junger Mann von der Armee des Wissens beigebracht hat 24 Kritiker bemangelten dass 65 der Bauern weniger als 5 Hektar Land erhielten 1 1 Million blieben ganzlich landlos oder lebten nomadisch Die gleichzeitig vorangetriebene Mechanisierung fuhrte dazu dass beschaftigungslose Landarbeiter in die Stadte stromten die interne Migration stieg auf etwa 8 die stadtische Bevolkerung auf 46 der Gesamtbevolkerung Die landwirtschaftliche Produktion sank derweil weil die festgelegten Hochstpreise fur landwirtschaftliche Erzeugnisse keinen Anreiz boten die Produktion zu steigern weil billige Importe die landwirtschaftliche Produktion im Inland unwirtschaftlich machten und weil man von bewahrten traditionellen Methoden abging 25 Reaktionen BearbeitenSeine quietistische Einstellung hielt Grossajatollah Hossein Borudscherdi nicht davon ab in wichtigen politischen Fragen seinen Einfluss geltend zu machen Gegen die Frauenemanzipation und Landreform eingestellt erliess er am 16 Mai 1960 eine Fatwa gegen die Reformen des Schahs Aus Rucksicht auf Borudscherdi setzte der Schah erst nach dem Tod von Borudscherdi und nach einer Reihe von Konzessionen gegenuber der Geistlichkeit sein Reformprogramm um So wurde der Islamunterricht in den Schulen ausgeweitet Unterhaltungsveranstaltungen auf offentlichen Platzen und in offentlichen Einrichtungen wahrend religioser Feiertage verboten die Verpflichtung des Schahs fur den schiitischen Islam einzutreten erneuert die staatliche Unterstutzung fur den Bau von Moscheen erhoht und die Zahl der Pilger die mit Unterstutzung offentlicher Mittel nach Mekka reisen konnten gesteigert 26 Trotz der uberwaltigenden Zustimmung der Iraner im Referendum vom 26 Januar 1963 lehnten einige Kleriker die Weisse Revolution weiter ab Der scharfste Gegner der angestrebten Reformen war Ruhollah Chomeini Am 3 Juni 1963 griff Chomeini wahrend der Aschura Feierlichkeiten den Schah in einer Rede in Ghoms Faizieh Schule personlich an indem er eine Rede gegen den Tyrannen unserer Zeit hielt Diese Regierung ist gegen den Islam gerichtet Israel ist dagegen dass im Iran die Gesetze des Korans gelten Israel ist gegen die erleuchtete Geistlichkeit Israel benutzt seine Agenten in diesem Land um den gegen Israel gerichteten Widerstand zu beseitigen der Koran die Geistlichkeit Oh Mr Schah oh erhabener Schah ich gebe Ihnen den guten Rat nachzugeben und von diesen Reformen abzulassen Ich will keine Freudentanze der Bevolkerung sehen an dem Tag an dem Sie das Land auf Befehl Eurer Meister verlassen werden so wie alle jubelten als Ihr Vater das Land einst verlassen hat 27 Nach dieser Rede wurde Chomeini am 5 Juni 1963 15 Chordad verhaftet Er sollte das Land verlassen mussen und nicht Mohammad Reza Schah so wie Chomeini es vorausgesehen hatte wenn dieser sein Reformprogramm nicht einstellte Proteste und Demonstrationen Bearbeiten nbsp Proteste gegen die Weisse Revolution Hauptartikel Unruhen im Iran im Juni 1963 Die Rede Chomeinis gegen die Reformen der Weissen Revolution wurden von gewalttatigen Demonstrationen in Ghom Schiras Maschhad und Teheran begleitet Mehr als 10 000 Demonstranten zogen am 5 Juni 1963 durch die Strassen Teherans um gegen die Verhaftung Chomeinis zu protestieren Premierminister Alam rief die Armee zu Hilfe nachdem er nur noch mit einem gepanzerten Fahrzeug den Regierungssitz hatte verlassen konnen Zum ersten Mal nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte in Teheran der Ausnahmezustand Truppen marschierten in den Strassen auf und es wurde auf Demonstranten geschossen Tausende wurden verletzt Die Zahl der Toten wurde von Premierminister Alam mit 20 angegeben Chomeini und seine Anhanger sprachen von 15 000 toten Demonstranten fur Chomeini ein klarer Beweis fur die Verbrechen des Schahs am iranischen Volk Nach einer Ende der 1990er Jahre durchgefuhrten Untersuchung von Emad al Din Baghi bei der er sich auf Daten der iranischen Martyrer Stiftung Bonyade Schahid stutzte waren am 5 Juni 1963 in Teheran bei den gewalttatigen Ausschreitungen 32 Demonstranten zu Tode gekommen 28 Der Widerstand gegen Mohammad Reza Schah unter Chomeini hatte sich formiert Fuhrende Politiker der Islamischen Republik Iran erklaren heute dass der Aufstand im Juni 1963 gegen die Wahlrechtsreform Alams die Geburtsstunde der islamischen Revolution gewesen sei 29 Trotz erheblicher Widerstande des Klerus setzte der Schah seine Reformplane die 1963 von der Mehrheit der Bevolkerung mit unterstutzt wurden durch 12 Premierminister Alam hatte als erster den politischen Preis fur die angestrebten Reformen zu zahlen Nach der gewaltsamen Niederschlagung der gegen die Reformen gerichteten Proteste war sein politisches Schicksal als Premierminister besiegelt Am 7 Marz 1964 trat Alam zuruck Die Ermordung von Premierminister Mansour Bearbeiten Nach dem Rucktritt von Premierminister Alam folgte Hassan Ali Mansour Wahrend Alam von den Reformgegnern lediglich zum Rucktritt gezwungen worden war bezahlte Premierminister Mansour seinen Einsatz fur die Reformen mit seinem Leben Am 22 Januar 1965 wenige Tage vor dem zweiten Jahrestag der Weissen Revolution hielt der Wagen von Mansour gegen 10 Uhr vor dem Parlamentsgebaude an Mansour wollte seine erste Rede zur Lage der Nation vor dem Parlament halten Mansour stieg aus dem Wagen aus und Mohammad Bokharaii ein Mitglied der Fedajin e Islam trat aus der Menge der wartenden Zuschauer auf Mansour zu und schoss drei Mal Mansour wurde zuruck in den Wagen gelegt und zum Krankenhaus gefahren wo er nach funf Tagen verstarb Amir Abbas Hoveyda wird Premierminister Bearbeiten Mohammad Reza Schah wollte sich auch durch einen Mordanschlag auf den Premierminister nicht von seinem Reformvorhaben abbringen lassen Er ernannte den engen Vertrauten Mansours Amir Abbas Hoveyda bis zu seiner Bestatigung durch das Parlament zum geschaftsfuhrenden Premierminister Hoveyda sollte fur die nachsten 13 Jahre Premierminister bleiben und die Weisse Revolution endgultig zu ihrem wirtschaftlichen Erfolg fuhren Nach dem Tod des Grossajatollahs Borudscherdi und der Ausweisung Chomeinis war die Geistlichkeit in ihrer Einstellung zu dem Reformprogramm gespalten Grossajatollah Kasem Schariatmadari der Verbindungen zur Nationalen Front unterhielt sprach sich nicht grundsatzlich gegen Reformen aus so lange die Geistlichkeit in den Reformprozess einbezogen wurde Die Mehrheit der Geistlichen war aber vor allem gegen den Ausbau des Bildungssystems und die Starkung der Rechte der Frauen Die Traditionalisten waren der Meinung dass Bildung und mehr politische Rechte fur Frauen nur die Prostitution fordern wurde 30 Schah Mohammad Reza Pahlavi wollte trotz ihrer Opposition die Geistlichkeit fur sein Reformprogramm gewinnen indem er den Bau der Farhabad Moschee in Doschan Tape anordnete und den Nachdruck eines besonders kostbar ausgestalteten Korans den Neiziri Koran in Auftrag gab Er stellte die Grundung einer islamischen Universitat in Qom oder in Maschhad in Aussicht und betonte dass sein Reformprogramm nach islamischen Prinzipien gestaltet sein und dass er die islamischen Ideale in der Weise umsetzen wolle wie sie der Prophet intendiert hatte Der Schah stiftete wertvolle und kunstlerisch ausgestalte Turen mit Gold und Silberbeschlagen fur die Schah e Tscheraq Moschee in Schiras und ab 1967 wurden Trauerzeremonien wahrend des Trauermonats Muharram im staatlichen Fernsehen ubertragen Nach seiner Kronung begab sich der Schah auf eine Pilgerreise nach Maschhad 31 Ausbau des Reformprogramms BearbeitenIn den Folgejahren wurde das Reformprogramm der Weissen Revolution um die folgenden Punkte erweitert 32 1964 Bearbeiten Unentgeltliche medizinische Betreuung Grundung genossenschaftlicher Kooperativen in der Landwirtschaft Einrichtung von Schiedsgerichten1967 Bearbeiten Verstaatlichung von Flussen und Seen Wiederaufbauprogramm fur Stadte und landliche Gebiete Reorganisation der staatlichen Verwaltung Dezentralisierung des Bildungswesens1975 Bearbeiten Neues Familienrecht mit einer weitgehenden Gleichstellung von Mann und Frau faktische Abschaffung der Mehrehe gleichwertiges Scheidungsrecht fur Frauen verpflichtende Unterhaltsleistungen fur Frau und Kind bei Scheidung Sorgerechtszuweisung fur gemeinsame Kinder an die Witwe beim Tod des Ehegatten Mitarbeiterbeteiligung an staatlichen und privaten Unternehmen Staatliche Preisuberwachung Kostenlose Nahrungserganzungsmittel fur schwangere Frauen und Kleinkinder bis zum 3 Lebensjahr Kostenlose Ausbildung und kostenlose Schulspeisung fur alle Kinder vom Kindergarten bis zur 6 Klasse Primarstufe Einfuhrung eines landesweiten Sozialhilfesystems Mehr westliche Filme werden auch ungekurzt gezeigt1977 Bearbeiten Preiskontrolle fur Grundstucke Veroffentlichung der Einkommen hoher Regierungsbeamter und deren Frauen und KinderPolitische Liberalisierung und Offnung des politischen Raumes BearbeitenMit der Ubernahme des US Prasidialamtes durch Jimmy Carter im Januar 1977 und dessen politischer Schwerpunktsetzung im Bereich Menschenrechte anderte sich auch das politische Reformprogramm Mohammad Reza Schahs Die gesellschaftlichen Reformen die zu Beginn der Weissen Revolution noch Teil des Reformprogramms waren waren im Vergleich zu den wirtschaftlichen Reformen vernachlassigt worden Dies sollte sich nun grundlegend andern Spatestens mit dem Amtsantritt Dschamschid Amusegars als Premierminister war der Offene Politische Raum erklarte Politik Bereits im Mai und Juni 1977 hatte die Regierung das Internationale Komitee vom Roten Kreuz IKRK eingeladen die iranischen Gefangnisse zu begutachten Mit den leitenden Vertretern von Amnesty International und der Internationalen Juristenkommission fanden Gesprache uber die Abschaffung der Folter und Verbesserungen in den Gefangnissen sowie uber die Starkung der rechtlichen Position von Verhafteten statt 33 Darius Homayun der Informationsminister Amzuegars erklarte Niemand soll sich davor furchten die Regierung zu kritisieren 33 Demokratisierung war die allgemeine politische Zielsetzung Allerdings war Mohammad Reza Schah davon uberzeugt dass Demokratie im Iran nicht einfach aus dem Ausland ubernommen werden konnte sondern sich auf der Grundlage der iranischen Besonderheiten entwickeln musse Seine Vorstellungen von dem zukunftigen iranischen demokratischen Staat veroffentlichte er 1978 in dem Buch Auf dem Weg zur Grossen Zivilisation Siehe auch BearbeitenKonstitutionelle Revolution Islamische RevolutionWeblinks BearbeitenGesetze und Verordnungen zur Weissen Revolution farsi Einzelnachweise Bearbeiten Mohammed Reza Pahlevi Im Dienste meines Landes Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart o J S 171 Mohammed Reza Pahlevi Im Dienste meines Landes Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart o J S 184 Gerard de Villiers Der Schah Seite 460 Farah Diba Pahlavi Erinnerungen Bergisch Gladbach 2004 S 135 Kristen Blake The U S Soviet confrontation in Iran 1945 1962 University Press of America 2009 S 155 Abbas Milani Eminent Persians Syracuse University Press 2008 S 88 Adel S Elias Hans Hielscher Wer nicht kampft wird erschossen Ajatollah Tehrani uber Eroberungsplane Herrschaftssystem und Krankheiten des persischen Kriegsherrn Chomeini In Der Spiegel Nr 23 1984 S 110 116 online 3 Juni 1984 Mohammad Reza Shah Pahlavi Speech 19 Dey 1341 Farmers Congress auf YouTube abgerufen am 13 Juni 2021 Mohammad Reza Schah Pahlavi Rede gehalten auf dem Bauernkongress am 9 Januar 1963 Farah Diba Pahlavi Erinnerungen Bergisch Gladbach 2004 S 141 Gholam Reza Afkhami The life and times of the Shah UC Press 2009 S 233 Gholam Reza Afkhami The life and times of the Shah UC Press 2009 S 231 a b Gholam Reza Afkhami The life and times of the Shah UC Press 2009 S 237 Gholam Reza Afkhami The life and times of the Shah UC Press 2009 S 229 Archivierte Kopie Memento vom 15 Juli 2012 im Webarchiv archive today Farian Sabhani The Literacy Corps in Pahlavi Iran 1963 1979 Political Social and Literary Implications Ph D School of Oriental amp African Studies SOAS University of London Lugano 2002 S 15 National Committee for Combat against Illiteray Tehran Sept 1976 persisch Statistisches Jahrbuch Iran Plan and Budget Organization Statistical Center of Iran SCI Tehran Jahr 2535 Serial No 637 S 92 93 persisch Pierre Furter Possibilities and limitations of functional literacy The Iranian experiment UNESCO Paris 1973 S 11 PDF auf unesco org UNESCO Literacy 1967 1969 Paris 1970 S 34 Farian Sabahi LITERACY 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