www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt die Verwendung des Begriffs Quietismus im Islam Zur Verwendung im Christentum siehe Quietismus Politischer Quietismus oder quietistischer Islam von lat quietus ruhig schweigsam beschreibt jene Stromung des islamischen Klerus insbesondere der Schia die eine aktive Beteiligung der Geistlichkeit in der Politik ablehnt 1 Der Quietismus sieht die Rolle der Geistlichkeit in einer die politische Fuhrung beratenden Funktion statt in der Ubernahme von Fuhrungspositionen Da nach Ansicht der Vertreter des politischen Quietismus ein islamischer Staat erst mit dem Wiederauftauchen des 12 Imam entstehen kann befurworten sie keinen Laizismus Dieser steht fur die Trennung von Religion und Staat Vielmehr hat sich nach Ansicht der Vertreter des politischen Quietismus die politische Fuhrung bei ihrem Handeln islamkonform zu verhalten Inhaltsverzeichnis 1 Vertreter 2 Marginalitat 3 Ausserhalb des Irans 4 Zitat 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseVertreter BearbeitenFuhrende Vertreter dieser Stromung sind der letzte allgemein anerkannte mardschaʿ e Taghlid der 1961 verstorbene Grossajatollah Hossein Borudscherdi sowie der heutige Grossajatollah des Irak Ali Sistani 1949 nach dem Attentat auf Schah Mohammad Reza Pahlavi 2 und nachdem Borudscherdi als absolute Instanz oder auch Quelle der Nachahmung von allen schiitischen Grossajatollahs anerkannt worden war 3 berief er mehr als 2 000 Religionsgelehrte zu einem Kongress nach Ghom um dort die quietistische Tradition der schiitischen Geistlichkeit anzumahnen und zu erneuern 4 Borudscherdi verlangte von seinem Schuler Chomeini politische Zuruckhaltung Marginalitat BearbeitenNach Boroudscherdis Tod verlor die quietistische Position zugunsten des von Ajatollah Chomeini propagierten islamischen Staats in dem der Geistlichkeit die aktive politische Fuhrungsrolle zugesprochen wird 5 an Einfluss Die Gegenposition zum quietistischen Islam wird von dem Orientalisten Bernard Lewis als aktivistischer Islam activist Islam bezeichnet 6 Ausserhalb des Irans BearbeitenDie Trennung der geistlichen von weltlicher Herrschaft ist in der turkischen Verfassung von 1924 des Mustafa Kemal Ataturk am weitesten verwirklicht in Saudi Arabien hingegen wird der Koran als Verfassung betrachtet Zitat BearbeitenHossein Borudscherdi wird anlasslich des Sturzes von Mohammad Mossadegh im Jahr 1953 folgendes Zitat zugeschrieben Wir die Geistlichkeit sollen einen islamischen Staat grunden Wir waren hundertmal grossere Verbrecher als die die jetzt an der Macht sind 7 Siehe auch BearbeitenKalifatEinzelnachweise Bearbeiten Bundeszentrale fur politische Bildung Peter Philipp Islam an der Macht Gottesstaat Iran Shahrough Akhavi Religion and Politics in Contemporary Iran State University of New York Press Albany 1980 ISBN 0 87 395408 4 S 66 Heinz Halm Die Schia Darmstadt 1988 S 153 Houchang Chehabi Klerus und Staat in der Islamischen Republik Iran 1993 S 19 Ajatollah Chomeini Der islamische Staat Aus dem Persischen ubersetzt und herausgegeben von Nader Hassan und Ilse Itscherenska Klaus Schwarz Verlag Berlin S 28ff Bernard Lewis Islamic Revolution The New York Review of Books Band 34 Nummer 21 22 21 Januar 1988 Bahman Nirumand Keywan Daddjou Mit Gott fur die Macht Eine politische Biographie des Ayatollah Chomeini Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1989 S 88 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Politischer Quietismus amp oldid 208816364