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Der Weissbrusttukan Ramphastos tucanus ist eine Vogelart aus der Familie der Tukane Es werden mehrere Unterarten unterschieden Der fruher als eigenstandige Art gefuhrte Cuvier Tukan wird seit einigen Jahren als Unterart des Weissbrusttukans eingestuft 1 Die IUCN stuft den Weissbrusttukan als least concern nicht gefahrdet ein genaue Bestandszahlen sind jedoch nicht bekannt 1 WeissbrusttukanWeissbrusttukan Ramphastos tucanus SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Spechtvogel Piciformes Familie Tukane Ramphastidae Gattung RamphastosArt WeissbrusttukanWissenschaftlicher NameRamphastos tucanusLinnaeus 1758Nahaufnahme des Kopfes Inhaltsverzeichnis 1 Erscheinungsbild 1 1 Masse und Gewicht 1 2 Gefieder und Schnabel 1 3 Verwechslungsmoglichkeiten 2 Verbreitungsgebiet 3 Lebensraum 4 Nahrung und Nahrungserwerb 5 Fortpflanzung 6 Pradation 7 Haltung 8 Belege 8 1 Literatur 8 2 Weblinks 8 3 EinzelbelegeErscheinungsbild BearbeitenMasse und Gewicht Bearbeiten Der Weissbrusttukan hat eine Korperlange von 56 bis 61 Zentimetern 2 Die Flugellange betragt 20 bis 23 Zentimeter Der Schnabel ist bei den Mannchen der Nominatform zwischen 16 und 19 1 Zentimeter lang Weibchen haben mit einer Lange von 12 4 bis 15 7 Zentimetern etwas kleinere Schnabel Mannchen wiegen durchschnittlich 625 Gramm die Weibchen 560 Gramm 3 Die Unterart R t cuvieri ist etwas grosser Bei ihr haben die Mannchen bis zu 22 Zentimeter lange Schnabel die durchschnittliche Schnabellange betragt 18 7 Zentimeter Die Unterart R t inca liegt mit ihren Korpermassen zwischen der Nominatform und R t cuvieri Die durchschnittliche Schnabellange der Mannchen dieser Unterart betragt 18 5 Zentimeter mit einer Bandbreite zwischen 16 7 und 20 6 Zentimetern 3 Gefieder und Schnabel Bearbeiten Das Korpergefieder adulter Weissbrusttukane ist von der Stirn bis zu den Schwanzfedern schwarz Auch die Korperunterseite ist von der Brust bis zum Bauch schwarz Die Oberschwanzdecken sind blass weisslich gelb bis zitronengelb Die Unterschwanzdecken sind rot Das Kinn die Kehle und die Ohrdecken sind weiss bis cremefarben Das frisch vermauserte Gefieder hat haufig einen gelblichen Schimmer Ein kurzes und schmales rotes Band verlauft zwischen Kehle und Brust Der Schnabel ist sehr lang und der Oberschnabel gebogen Die Schnabelbasis ist schwarz der Unterschnabel zunachst hellblau Der Oberschnabel ist zunachst grunlich gelb das gilt auch fur den Rucken des Oberschnabels Ein schwarzes Band verlauft uber Ober und Unterschnabel davor ist das Schnabel violettbraun bis rotbraun Bei einigen Unterarten hellt der Schnabel im vorderen Bereich fast bis zu einem Orangerot auf Die unbefiederte Haut rund um die Augen ist blau bis grunblau und wird fast lilablau rund um die Augen Die Augen sind braun Die Beine und Fusse sind individuell unterschiedlich blau gefarbt 4 Jungvogel haben ein matteres Gefieder das in der Farbaufteilung den adulten Vogeln gleicht Allerdings ist der schwarze Gefiederanteil mehr russschwarz bis braunlich uberwaschen An der Kehle sind sie grundsatzlich etwas gelblicher Ihre Unterschwanzdecken sind eher rosafarben oder leicht orange Der Schnabel ist kurz Die unbefiederte Gesichtshaut ist graublau die Augen sind blau 3 Verwechslungsmoglichkeiten Bearbeiten Der Weissbrusttukan ist ein auffalliger grosser Tukan Lediglich der Goldkehltukan sowie im Osten und Suden des Verbreitungsgebietes der Riesentukan haben eine dem Weissbrusttukan vergleichbare Korpergrosse Beide Arten haben jedoch eine Schnabelfarbung die sich deutlich von der des Weissbrusttukans unterscheidet Grosser ist die Verwechslungsmoglichkeit mit dem Dottertukan der allerdings deutlich kleiner ist Das Verbreitungsgebiet des Weissbrusttukans uberlappt sich mit dem Verbreitungsgebiet dieser Art im Westen Verbreitungsgebiet Bearbeiten nbsp RuckseiteDer Weissbrusttukan kommt in tropischen Waldern Sudamerikas vor Das Verbreitungsgebiet reicht vom Osten und Sudosten Kolumbiens bis an den ostlichen Rand der Anden Es erstreckt sich uber den Osten Ecuadors den Osten Perus den Norden und Osten Boliviens den Westen Venezuelas bis nach Brasilien nordlich des Amazonas Sudlich des Amazonas kommt der Weissbrusttukan bis Rondonia und in den Sudwesten des Mato Grosso vor In Ecuador kommt der Weissbrusttukan noch in Hohenlagen von 1200 Metern vor In Bolivien wurde er noch in Hohen von 1350 Metern und in Guyana in 1437 Metern Hohe beobachtet 5 Lebensraum BearbeitenGrundsatzlich ist der Weissbrusttukan ein Bewohner der Baumwipfel der vor allem in Niederungswaldern zu finden ist Vereinzelt reicht sein Lebensraum jedoch bis in den oberen Bereich tropischer Bergwalder Er bevorzugt Walder mit einer Wipfelhohe von etwa funfzig Metern nutzt aber auch Walder entlang von Flusslaufen die etwas niedriger bleiben Er ist auch in Waldinseln inmitten neu abgeholzter Flachen auf Kahlschlagen Plantagen und an bewaldeten Seeufern zu beobachten Gelegentlich wird er auch in Mangrovenwaldern und sogar urbanen Parkanlagen beobachtet Nahrung und Nahrungserwerb Bearbeiten nbsp Bild von 1780Weissbrusttukane leben gewohnlich in Paaren oder in kleinen Trupps von bis zu sechs Vogeln Gelegentlich werden jedoch auch Trupps beobachtet die bis zu Individuen umfassen 6 Sie fressen gewohnlich Fruchte verschiedener Baume Zum Nahrungsspektrum gehoren Fruchte von Muskatnuss Palmen und Lorbeergewachse sowie Fruchte von kultivierten Jambulbaumen Bei in Gefangenschaft gehaltenen Vogeln hat man eine allgemeine Vorliebe fur tierische Nahrung festgestellt und auch in freier Wildbahn fressen Weissbrusttukane Zikaden Kafer Raupen schwarmende Termiten und Eidechsen Der Weissbrusttukan ist ausserdem ein ausgesprochener Nestrauber Ahnlich wie Riesentukane rauben Weissbrusttukane die Eier und Nestlinge von Gelbrucken Stirnvogeln In der Regel konzentrieren sie sich auf kleinere Kolonien wo nur wenige Vogel dieser Art die Nester verteidigen 6 Sie rauben ausserdem die Nester vom Schwefeltyrann vom Rotscheitel Maskentyrann und vom Starkschnabel Maskentyrann aus Einzeln brutende Stirnvogel wie der Breithauben Stirnvogel sind zwar gross genug um ihre Nester erfolgreich zu verteidigen der Weissbrusttukan vertreibt diese Vogel jedoch aus fruchttragenden Baumen Weissbrusttukane sind sehr schnelle Jager die aufmerksam auf fliegende oder fallende Objekte reagieren Bei einem in Gefangenschaft gehaltenen Weissbrusttukan wurde beobachtet wie dieser einen Stieglitz im Flug fing und totete 6 Wahrend der Nahrungssuche hupft der Weissbrusttukan von Ast zu Ast pfluckt die Fruchte von den Zweigen und wirft sie gewohnlich durch ein Zuruckwerfen des Kopfes in den Schnabel Grosse Fruchte halt er mit einem Fuss fest und reisst Stucke heraus In Guyana ist er der dominierende Fruchtefresser der alle anderen Vogelarten mit Ausnahme des Dottertukans verjagt Zu den erfolgreich verjagten Vogeln zahlen Papageien Trogone Spechte Drosseln Tangaren und Finken Nach dem Fressen reibt der Weissbrusttukan den Schnabel an Asten oder verwendet die Fusse um den Schnabel von Nahrungspartikeln zu reinigen Fortpflanzung BearbeitenPartnervogel beruhren sich gelegentlich an den Schnabelspitzen und gehen dann zu einer gegenseitigen Gefiederpflege uber Dabei wird insbesondere die unbefiederte Gesichtshaut beknabbert und gereinigt Gegenseitiges Futtern kommt gleichfalls regelmassig vor In der Regel reicht das Mannchen dem Weibchen Futter sehr haufig reicht sie dieses wieder zuruck Das Nest befindet sich gewohnlich in einer naturlichen Baumhohle Paare die erfolgreich im Vorjahr gebrutet haben nutzen haufig wieder dieselbe Bruthohle 7 Das Gelege besteht aus zwei bis drei weissschaligen Eiern Die Brutzeit variiert abhangig von der geographischen Breite In Bolivien fallt die Fortpflanzungszeit in die Monate Februar bis Oktober In Peru fallt sie dagegen in den Zeitraum Mai bis August 7 Die Brut wird bereits nach der Ablage des ersten Eis begonnen Beide Elternvogel sind daran beteiligt Die adulten Vogel sind wahrend der Nistzeit sehr scheu und nahern sich der Bruthohle nur vorsichtig und unter Ausnutzung der Deckung Die Brutzeit dauert im Mittel 15 3 Tage Frisch geschlupfte Weissbrusttukane sind zunachst nackt und rosafarben und haben die Augen noch geschlossen Die Schalen der Eier werden von den Elternvogel aus der Bruthohle entfernt Wahrend der ersten zwei Lebenswochen werden die Nestlinge von den Elternvogeln gehudert wobei das Weibchen eine langere Zeit in der Bruthohle ist als das Mannchen Beide Elternvogel futtern die Jungvogel Sie bringen sowohl Fruchte als auch tierische Nahrung heran Ab dem 29 Lebenstag offnen die Nestlinge die Augen am 34 Lebenstag sind sie mit Federn bedeckt und ab dem 39 Lebenstag kommen sie zum Eingang der Bruthohle wenn die Elternvogel Futter heranbringen 8 Sie verlassen in einem Alter von 48 bis 49 Tagen die Bruthohle und kehren nach dem Ausfliegen nicht mehr dorthin zuruck Pradation BearbeitenDer Weissbrusttukan wird von indigenen Volkern Sudamerikas als Nahrungsressource gejagt Sie treiben ihn dabei so lange bis dieser erschopft auf den Boden kommt Der Weissschulterkapuziner frisst Eier und Junge des Weissbrusttukans 6 Haltung BearbeitenDer Weissbrusttukan wurde bereits 1871 im Londoner Zoo gezeigt Er wird bis heute haufig in Zoologischen Garten und Vogelparks gehalten wenn auch nicht ganz so haufig wie der noch grossere Riesentukan 9 In den Vereinigten Staaten von Amerika wird die Art sogar fur den Heimtierhandel gezuchtet Die Welterstzucht gelang 1984 einem kalifornischen Privathalter 10 Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten John Gould und Henry Constantine Richter A Monograph of the Ramphastidae or Family of Toucans London 1854 Neuauflage mit 51 Farbtafeln und einem Vorwort von Jonatham Elphick Taschen Verlag Koln 2011 ISBN 978 3 8365 0524 6 Werner Lantermann Tukane und Arassaris Filander Verlag Furth 2002 ISBN 3 930831 46 5 Lester L Short und Jennifer F M Horne Toucans Barbets and Honeyguides Ramphastidae Capitonidae and Indicatoridae Oxford University Press Oxford 2001 ISBN 0 19 854666 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weissbrusttukan Album mit Bildern Videos und Audiodateien BirdLife International Species Factsheet Red billed Toucan Ramphastos tucanus Abgerufen am 6 Marz 2022 Ramphastos tucanus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 1 Eingestellt von BirdLife International 2012 Abgerufen am 7 September 2013 Einzelbelege Bearbeiten a b BirdLife International Species Factsheet Red billed Toucan Ramphastos tucanus Abgerufen am 6 Marz 2022 Lantermann S 191 a b c Short et al S 423 Short et al S 422 Short et al S 425 a b c d Short et al S 426 a b Short et al S 427 Short et al S 428 Lantermann S 194 Lantermann S 195 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weissbrusttukan amp oldid 239019511