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Der Goldkehltukan Ramphastos ambiguus ist eine Vogelart aus der Familie der Tukane Er kommt in Zentral und Sudamerika vor Es handelt sich um einen grossen Vogel der auf Grund seiner Schnabelform eindeutig als Tukan identifizierbar ist Innerhalb seines Verbreitungsgebietes kann er nur mit dem Kustentukan verwechselt werden Dieser ist ahnlich gefarbt aber deutlich kleiner GoldkehltukanGoldkehltukan Ramphastos ambiguus SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Spechtvogel Piciformes Familie Tukane Ramphastidae Gattung RamphastosArt GoldkehltukanWissenschaftlicher NameRamphastos ambiguusSwainson 1823Die Art wird von der IUCN als ungefahrdet least concern eingestuft Die genauen Bestandszahlen sind nicht bekannt sie gilt aber in Teilen ihres Verbreitungsgebietes als haufig In einigen Regionen sind die Bestande jedoch auf Grund von Lebensraumzerstorungen sehr stark zuruckgegangen 1 Es werden mehrere Unterarten unterschieden Inhaltsverzeichnis 1 Erscheinungsbild 1 1 Gefieder und Schnabel der Nominatform 1 2 Erscheinungsbild der Unterarten 2 Verbreitungsgebiet und Lebensraum 3 Nahrung und Nahrungserwerb 4 Fortpflanzung 5 Mensch und Goldkehltukan 6 Belege 6 1 Literatur 6 2 Weblinks 6 3 EinzelbelegeErscheinungsbild BearbeitenGoldkehltukane werden 56 bis 61 Zentimeter gross 2 Die Mannchen der Nominatform erreichen eine Flugellange von 22 0 bis 24 8 Zentimeter Die Schnabellange betragt zwischen 15 3 und 19 8 Zentimeter Weibchen erreichen eine Flugellange von 20 6 bis 24 8 Zentimeter Ihre Schnabellange betragt zwischen 13 1 und 15 1 Zentimeter Der kleinere Schnabel der Weibchen ist der einzige auffallende Sexualdimorphismus 3 Gefieder und Schnabel der Nominatform Bearbeiten Adulte Vogel der Nominatform haben einen schwarzen Oberkopf eine schwarze Korperoberseite und einen schwarzen Schwanz Die Federn vom Oberkopf bis zur Mitte des Ruckens haben alle eine dunkel rotbraune Spitze was der Korperoberseite an diesen Stellen einen rotbraunen Schimmer verleiht 4 Die Korperunterseite ist von der Brust bis zum Bauch und den Flanken ebenfalls schwarz Ein kleiner Strich zwischen dem Oberkopf und dem Schnabel ist gelb gefiedert Gelb ist ausserdem die untere Gesichtshalfte sowie die Kehle Ein schmales weisses und rotes Band setzt die gelbe Brust von der ansonsten schwarzen Korperunterseite ab Die Oberschwanzdecken sind weiss bis cremeweiss die Unterschwanzdecken sind leuchtend rot Der Schnabel ist lang der Oberschnabel ist stark gebogen und lauft in einer Spitze aus Die Schnabelfarbung ist gelb und schwarz wobei der Unterschnabel vollstandig schwarz ist Die nackte Gesichtshaut ist blau bis blassgelb oder grunlichgelb Rund um das Auge verlauft eine dunne schwarze Linie Die Augenfarbe ist individuell stark verschieden und variiert von Grau uber Graubraun bis Braun oder Dunkelgrun Die Beine und Fusse sind blaulich bis blaugrau gefarbt Jungvogel haben ein matteres Gefieder dessen schwarze Partien eher russfarben wirken Die gelben Partien des Federkleides sind heller die rote Unterschwanzdecke hat einen orangen Ton Die Schnabelfarbung unterscheidet sich noch deutlich von der der adulten Vogel und kann vollstandig hornfarben sein 5 Erscheinungsbild der Unterarten Bearbeiten Die Unterart Ramphastos ambiguus swainsonii die in Honduras im Nordwesten Kolumbiens und im Westen Ecuadors vorkommt unterscheidet sich von der Nominatform dadurch dass die bei der Nominatform schwarzen Schnabelpartien eine uberwiegend braune Farbung haben Die Augen sind gelbgrun bis grunlichgelb Die Nominatform Ramphastos ambiguus abbreviatus die im Nordosten Kolumbiens sowie im Nordwesten und Norden Venezuelas vorkommt hat eine unbefiederte Gesichtshaut die starker grunlich als bei der Nominatform ist Die Schnabelfarbung ist ansonsten mit der der Nominatform identisch 6 Verbreitungsgebiet und Lebensraum BearbeitenDas Verbreitungsgebiet des Goldkehltukans erstreckt sich luckig vom Sudosten Honduras bis nach Venezuela Ecuador und Peru Im Sudosten Honduras kommt er vereinzelt vor in Nicaragua ist er nur in den noch verbliebenen Waldgebieten vertreten In Costa Rica und Panama beschrankt sich seine Verbreitung jeweils auf die ostlichen Landeshalften im Westen ist er jeweils sehr selten In Sudamerika reicht das Verbreitungsgebiet von Panama bis in den Sudwesten Ecuadors sowie zu den Osthangen der Anden In Kolumbien ist er nur vereinzelt an den Osthangen der Anden vertreten und kommt von dort bis ins mittlere Peru vor Die Nominatform besiedelt uberwiegend Bergregenwalder der Ostanden Das angrenzende Tiefland wird von einer Unterart des Weissbrusttukans besiedelt was durch eine okologische Konkurrenz dieser etwa gleich grossen Art vermutlich ein Einwandern des Goldkehltukans in tiefere Zonen verhindert Die zwei anderen Unterarten haben dagegen eine weniger festgelegte Hohenverbreitung und kommen sowohl in kustennahen flacheren Bergregionen als auch an Hohenlagen vor 7 In Mittelamerika ist der Goldkehltukan uberwiegend ein Vogel der Niederungsgebiete In Costa Rica kommt er in Hohenlagen bis 1200 und lokal sogar bis 1850 Meter vor In Panama halt er sich uberwiegend unterhalb von 1200 Hohenmetern auf In Kolumbien wurde er bereits in Hohenlagen von 2650 und im Westen Ecuadors in Hohen von 2286 Metern beobachtet In Peru kommt er in Hohen zwischen 700 und 1859 Metern vor 8 Sein Lebensraum sind im Tiefland feuchte tropische und an Berghangen feuchte tropische und subtropische Walder Zu seinem Verbreitungsgebiet gehoren auch Sumpfwalder und Nebelwalder Er kommt bevorzugt an Waldrandern und auf Lichtungen vor lebt aber auch in alteren Sekundarwaldern sowie Galeriewaldern und Garten Plantagen sowie Golfplatzen mit altem Baumbestand Er lebt uberwiegend in den Baumwipfeln kommt wahrend der Nahrungssuche jedoch auch in die unteren Baum und Strauchbereiche herab gelegentlich sogar auf den Boden Nahrung und Nahrungserwerb Bearbeiten nbsp Nestlinge des Halsbandarassaris werden regelmassig vom Goldkehltukan gefressenDer Goldkehltukan lebt einzeln oder in Paaren nur gelegentlich werden auch kleinere Trupps beobachtet Tragen einzelne Baumgruppen jedoch besonders reichlich Fruchte konnen sich hier bis zu 20 Individuen versammeln 9 Gelegentlich ist er mit Dottertukanen und Kustentukanen vergesellschaftet Obwohl sein Nahrungsspektrum uberwiegend aus Fruchten besteht ist er ein opportunistischer Allesfresser Zum Nahrungsspektrum gehoren auch Insekten Schlangen Eidechsen und brutende Vogel Der Goldkehltukan spielt in der Verbreitung einiger Pflanzenarten eine erhebliche okologische Rolle Er tragt beispielsweise wesentlich zur Verbreitung des Talgmuskatnussbaums bei 45 Prozent der Samen dieses Baums die von Vogeln gefressen werden entfallen auf den Goldkehltukan 10 Goldkehltukane verteidigen einzelne fruchttragende Baume energisch gegenuber Nahrungskonkurrenten wie beispielsweise andere Tukanarten aber auch gegenuber dem eigenen Partner Zur tierischen Nahrung zahlen Zikaden Gespenstschrecken und schwarmende Termiten ausserdem kleine Saugetiere Vogel Eidechsen und Schlangen Der Goldkehltukan sucht gezielt nach Vogelnestern und frisst beispielsweise regelmassig Nestlinge des Halsbandarassaris und einzelner Tyrannenarten wie etwa des Trauertyrannen Er wurde dabei beobachtet wie er ein Doppelzahnweihen Weibchen vom Nest verscheuchte um anschliessend das Gelege zu fressen Auch eine gemeinschaftliche Jagd mit dem Partnervogel wurde bereits beobachtet 11 Dottertukanen folgt er gelegentlich zu fruchttragenden Baumen und vertreibt diese anschliessend Fortpflanzung BearbeitenWahrend des Balzrituals werden Lautausserungen von vertikalen Kopfbewegungen begleitet Bei der ersten Silbe werfen Goldkehltukane ihren Kopf in den Nacken und bewegen ihn dann mit mehreren ruckartigen Bewegungen wieder nach unten Der Schwanz ist dabei nach oben gespreizt 12 Gegenseitige Gefiederpflege wurde beim Goldkehltukan ebenfalls bereits beobachtet Mannchen futtern ausserdem die Weibchen mit hochgewurgtem Futter Gelegentlich reicht das Weibchen das Futter wieder zuruck oder futtert in Einzelfallen sogar das Mannchen Goldkehltukane nisten gewohnlich in naturlichen Baumhohlen in seltenen Fallen nutzen sie auch aufgegebene Spechthohlen Uber die Fortpflanzungsbiologie der Goldkehltukane ist ansonsten nur sehr wenig bekannt Nach jetzigen Erkenntnissen ziehen sie zwei bis drei Junge je Gelege gross 13 Die Fortpflanzungszeit variiert mit der geographischen Breite und fallt beispielsweise in Costa Rica in den Zeitraum Marz bis Juni wahrend in Ecuador und Peru brutende Vogel und Jungvogel im Zeitraum Dezember bis Mai beobachtet werden 14 Beide Elternvogel sind an der Versorgung der Jungvogel beteiligt und verteidigen ihre Nisthohle gegenuber moglichen Pradatoren Ein Goldkehltukan wurde beobachtet wie er einen Wickelbar vom Nistbaum vertrieb 15 Mensch und Goldkehltukan BearbeitenGoldkehltukane werden in Zentral und Sudamerika regelmassig von indigenen Volker fur den menschlichen Verzehr gejagt Sie gelten als sehr wohlschmeckend Generell sind Goldkehltukane zwar eher scheue Vogel da sie gleichzeitig aber sehr neugierig sind konnen sie durch Pfiffe angelockt werden Belegt ist dass die Einwohner eines Dorfes in einem Zeitraum von zwei Wochen 57 Goldkehltukane erlegten 16 Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten Werner Lantermann Tukane und Arassaris Filander Verlag Furth 2002 ISBN 3 930831 46 5 Lester L Short und Jennifer F M Horne Toucans Barbets and Honeyguides Ramphastidae Capitonidae and Indicatoridae Oxford University Press Oxford 2001 ISBN 0 19 854666 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Goldkehltukan Ramphastos ambiguus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien BirdLife Factsheet zum Goldkehltukan Ramphastos ambiguus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 1 Eingestellt von BirdLife International 2012 Abgerufen am 23 Oktober 2013 Einzelbelege Bearbeiten BirdLife Factsheet zum Goldkehltukan aufgerufen am 28 Dezember 2010 Lantermann S 198 Short et al S 429 und S 430 Short et al S 428 Short et al S 429 Short et al S 429 Lantermann S 200 Short et al S 431 Short et al S 431 Short et al S 431 Short et al S 431 Short et al S 432 Short et al S 432 Short et al S 432 Short et al S 432 Short et al S 431 und S 432 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goldkehltukan amp oldid 232773692