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Der Weissbauchspecht oder Weissbauch Schwarzspecht Dryocopus javensis ist eine Vogelart aus der Familie der Spechte Picidae Diese sehr grosse Spechtart ist mit zahlreichen disjunkten Vorkommen in weiten Teilen Sud und Sudostasiens verbreitet Sie bewohnt ein breites Spektrum von Waldgesellschaften mit alterem Baumbestand dazu gehoren immergrune und laubabwerfende Urwalder Sekundarwald und Mangrove mit grossen Baumen bis hin zu Kiefernwaldern Die Nahrung besteht aus grossen Ameisen und deren Brut Termiten Kafern und deren Larven und anderen Insekten sowie Fruchten WeissbauchspechtWeissbauchspecht Mannchen D j hodgsonii SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Spechtvogel Piciformes Familie Spechte Picidae Gattung DryocopusArt WeissbauchspechtWissenschaftlicher NameDryocopus javensis Horsfield 1821 Die Art gilt generell als nur lokal vorkommend und wenig haufig Der Bestand ist vermutlich rucklaufig die Geschwindigkeit dieses Ruckganges wird aber noch nicht als hinreichend fur eine Einstufung der Art als gefahrdet angesehen Da der Bestand zudem noch vergleichsweise gross sein durfte wird der Weissbauchspecht von der IUCN noch als ungefahrdet least concern eingestuft Bei einigen Unterarten mit kleinen und disjunkten Arealen ist die Bestandssituation jedoch erheblich schlechter Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Lautausserungen 3 Verbreitung und Lebensraum 4 Systematik 5 Lebensweise 6 Bestand und Gefahrdung 7 Quellen 7 1 Einzelnachweise 7 2 Literatur 7 3 WeblinksBeschreibung BearbeitenDer Weissbauchspecht ist ein typischer Vertreter der Gattung Dryocopus und ahnelt in Habitus und Farbung dem auch in Mitteleuropa heimischen Schwarzspecht Weissbauchspechte sind sehr grosse und kontrastreich gefarbte Spechte mit einem langen und steifen Schwanz der zur Spitze hin nach vorn gebogen ist sowie einer ausgepragten Federhaube Der Schnabel ist lang meisselformig zugespitzt und an der Basis breit Die Nasenlocher sind befiedert Die Korperlange betragt 40 48 cm und das Gewicht 197 347 g die Art ist damit etwas kleiner und leichter als der Schwarzspecht Die Art zeigt hinsichtlich der Farbung einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus Bei Mannchen der Nominatform Dryocopus j javensis sind die gesamte Oberseite des Rumpfes einschliesslich der Oberschwanzdecken die Oberflugel sowie der Oberschwanz schwarz Die Handschwingen zeigen einen kleinen cremeweissen Fleck auf der Innenfahne im frischen Gefieder weisen sie zudem weisse Spitzen auf Die Brust ist ebenfalls schwarz Der Bauch ist cremeweiss Flanken und Unterbauch sind auf diesem Grund im Normalfall schwarz gebandert Die Unterschwanzdecken sind schwarz Die Schwingen sind unterseits grauschwarz die Unterflugeldecken cremeweiss Im Metacarpusbereich ist ein schwarzer Fleck ausgebildet Der Unterschwanz ist graulich Stirn Oberkopf Haube und der recht breite Bartstreif sind tiefrot Ohrdecken Halsseiten Kinn und Kehle auf schwarzem Grund weiss gefleckt oder gestrichelt Kopf und Hals sind ansonsten schwarz Der Oberschnabel ist schwarzlich bis graulich schwarz der Unterschnabel grau gelegentlich auch blass hornfarben oder grunlich gelb Beine und Zehen sind dunkelgrau oder blaugrau Die Iris ist gelb der Augenring grau Bei den Weibchen ist die rote Farbung auf den hinteren Oberkopf und die Haube beschrankt Der Bartstreif zeigt wie die Ohrdecken auf schwarzem Grund eine weisse Strichelung nbsp Weiblicher Weissbauchspecht moglicherweise Nominatform D j javensisLautausserungen BearbeitenHaufigster Ruf ist ein einzelnes lautes und explosives kijow kjah kiauk oder keer das sowohl im Flug als auch bei der Landung oder von einer Warte geaussert wird Der Revierruf ist eine lange bis uber 5 Sekunden dauernde und ebenfalls im Flug und von Warten aus vorgetragene Rufreihe wie kek ek ek ek ek oder kiau kiau kiau Die Paarpartner rufen wechselseitig leise tschi wi tschi wi Die Trommelwirbel sind laut und in der Frequenz ansteigend zumindest am Anfang sind sie langsamer als beim nahe verwandten Schwarzspecht Ein Trommelwirbel dauert weniger als 2 Sekunden pro Minute wird etwa dreimal getrommelt Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDiese Spechtart ist mit zahlreichen disjunkten Vorkommen in weiten Teilen Sud und Sudostasiens einschliesslich zahlreicher Inseln verbreitet Das Verbreitungsgebiet reicht in West Ost Richtung vom Westen Indiens dort geografisch isoliert bis zu den Philippinen und geografisch ebenfalls weitraumig isoliert bis Korea und fruher auch bis Japan In Nord Sud Richtung erstreckt sich das Areal relativ zusammenhangend vom Sudwesten Sichuans und dem Nordwesten und Suden Yunnans in China bis Java und Bali Die Grosse des Gesamtverbreitungsgebietes ist nicht genau bekannt 1 Der Weissbauchspecht besiedelt ein breites Spektrum von Waldgesellschaften mit alterem Baumbestand dazu gehoren immergrune und laubabwerfende Urwalder lichter Sekundarwald mit grossen Baumen und alte Mangrove bis hin zu Kiefernwaldern Feuchte Urwalder mit zahlreichen toten und absterbenden Baumen werden deutlich bevorzugt die Art kommt aber auch regelmassig in Waldern vor denen selektiv Baume entnommen wurden oder die stark gestort sind Im grossten Teil des sudostasiatischen Festlandes und auf den Grossen Sundainseln sind Weissbauchspechte eher auf das Flachland beschrankt und bleiben meist unter 1000 m Hohe Im Nordosten Myanmars im Nordwesten von Tonkin sowie in Yunnan bewohnt die Art jedoch das Hugel und Bergland zwischen 1400 und 3600 m Hohe Auf den Philippinen sind Weissbauchspechte in Hohenlagen zwischen 140 und 1200 m verbreitet auf Luzon auch bis 2500 m Hohe Systematik BearbeitenIn dem grossen Verbreitungsgebiet wurden zahlreiche Unterarten beschrieben Winkler et al erkennen 14 Unterarten an von denen 8 Endemiten der Philippinen sind 2 Die Unterarten werden hier etwa entsprechend ihrer Verbreitung von West nach Ost aufgefuhrt nbsp D j richardsi MannchenD j javensis Horsfield 1821 Grosster Teil des sudlichen Verbreitungsgebietes Suden Thailands und malaiisches Festland sowie Sumatra Nias Java Bali und Borneo einschliesslich der umgebenden Inseln Die Nominatform ist oben beschrieben Verglichen mit anderen Unterarten gross besonders tiefrote Kopfpartie schwarzer Burzel und wenig weiss auf den Flugeln Die Population auf Nias zeigt eine Tendenz zu einer schwacheren Flankenbanderung D j parvus Richmond 1902 Endemit auf Simeulue Kleinste Unterart viel kleiner als Nominatform Ebenfalls Burzel schwarz und Kopfpartien tiefrot Auf Ohrdecken Kehle und Brust ist eine beige Banderung angedeutet der Schnabel ist einfarbig dunkel D j feddeni Blyth 1863 Grosster Teil Thailands Myanmar und Indochina Etwas kleiner als Nominatform Burzel weiss Kopfpartien orangerot weisse Handschwingenbasen sehr ausgedehnt und meist auch weisse Handschwingenspitzen Schnabelfarbung wie bei Nominatform D j forresti Rothschild 1922 Bergland im Norden Myanmars und angrenzender Sudwesten Chinas Ahnlich voriger Unterart aber viel grosser Schwanz proportional kurzer weisse Handschwingenbasen weniger ausgedehnt Kehle fast einfarbig schwarz mit nur wenigen weissen Flecken D j hodgsonii Jerdon 1840 Indien Sehr ahnlich Nominatform aber Burzel weiss Schnabel viel grosser und einfarbig schwarzlich Flugel und Schwanz proportional kurzer D j richardsi Tristram 1879 2017 wurde das Aussterben dieser Unterart vermeldet nachdem auch die verbliebenen Exemplare aus den letzten Ruckzugsgebieten im Suden von Nordkorea verschwunden waren Ahnlich D j forresti aber noch grosser und mit viel langerem Schnabel weisse Handschwingenbasen ausgedehnter Bartstreif beim Mannchen etwas schmaler Weibchen stark abweichend von allen anderen Unterarten mit einfarbig schwarzem Kopf ohne rote Anteile Die folgenden 8 Unterarten sind jeweils auf verschiedene Teile der Philippinen beschrankt D j hargitti Sharpe 1884 Palawan Ahnlich Nominatform aber Burzel ausgedehnt weiss Oberkopf mehr orangerot Bartstreif breiter Flanken und unterer Rumpf schwarz Beinbefiederung heller Der Unterschnabel ist an der Basis blass grunlich gelb oder hornfarben D j mindorensis Steere 1890 Mindoro Wie vorige Unterart aber viel kleiner Burzel weniger ausgedehnt weiss meist mit weissen Handschwingenspitzen Schnabel einfarbig schwarzlich D j suluensis W Blasius 1890 Sulu Archipel Klein Weissfarbung auf Burzel meist fehlend oder nur sehr klein Unterschnabel meist hell D j confusus Stresemann 1913 Luzon Ahnlich D j mindorensis aber Schnabel langer Weissfarbung auf Burzel meist fehlend oder nur sehr klein beim Mannchen Bartstreif etwas ausgedehnter und Oberkopf manchmal tiefer rot Gelegentlich schwarze Kehle mit nur wenigen weissen Flecken und Unterschnabel hell Die Population im Norden von Luzon wird von einigen Autoren als eigene Unterart D j esthloterus Parkes 1971 betrachtet D j philippinensis Steere 1890 Panay Negros Masbate und Guimaras Grosser als die drei vorigen Unterarten Burzel schmal weiss Unterschnabel hell gelegentlich schwarze Kehle mit nur wenigen weissen Flecken Beim Mannchen ist die rote Kopfseitenzeichnung bis auf die Kehle und den Voraugenbereich ausgedehnt gelegentlich auch bis auf die Ohrdecken D j multilunatus McGregor 1907 Basilan Mindanao Ahnlich voriger Unterart aber Weiss auf Burzel meist fehlend Halsseiten und Ohrdecken mit starker weisser Strichelung und Brust mit beiger Banderung meist weisse Handschwingenspitzen D j cebuensis Kennedy 1987 Cebu wahrscheinlich ausgestorben Ahnlich voriger Unterart aber kleiner und kurzschnabeliger Schnabel fast einfarbig schwarz Weisser Fleck auf unterem Rucken Kehle und Brust weniger auffallend gezeichnet als bei folgender Unterart D j pectoralis Tweeddale 1878 Leyte Samar Panaon Calicoan und Bohol Ahnlich D j multilunatus aber Kehle und Ohrdecken auf weissem Grund schwarz gestrichelt gesamte Brust unregelmassig hell gebandert und gestrichelt Flanken starker gebandert Manche Individuen zeigen einige Flecken auf dem Bauch und gelegentlich zeigt der Burzel etwas Weiss Lebensweise BearbeitenWeissbauchspechte werden meist einzeln angetroffen wobei Paare aber wohl losen Kontakt halten Gelegentlich werden auch Familiengruppen mit vier bis sechs Vogeln beobachtet Die Nahrungssuche erfolgt in allen Baumschichten gelegentlich auch auf dem Boden Die Art sucht dabei grosse Baume ebenso auf wie kleine Baumstumpfe oder auf dem Boden liegende Stamme auch grosse 50 bis 200 m vom nachsten Baumbestand entfernt stehende Baume werden angeflogen In erster Linie werden tote Baume oder abgestorbene Teile lebender Baume zur Nahrungssuche genutzt Die Nahrung besteht aus grossen Ameisen und deren Brut Termiten Kafern und deren Larven und anderen Insekten sowie Fruchten Nahrungsobjekte werden vor allem durch Hammern und Hacken und anschliessendes Sondieren erlangt wobei die Art grosse bis 20 cm lange und 8 cm tiefe Locher in das Holz schlagt Diese Spechte schlagen auch regelmassig Rinde von toten Stammen und Asten ab Weissbauchspechte konnen bis zu eine Stunde lang an einer einzelnen Stelle nach Nahrung suchen Die Brutzeit ist je nach Verbreitungsgebiet unterschiedlich In den Western Ghats Indiens erstreckt sich die Brutzeit von Dezember bis Mai flugge Jungvogel wurden fruhestens im Marz beobachtet 3 In Myanmar wurden brutende Weissbauchspechte zwischen Februar und Mai in Korea von Anfang Marz bis Anfang Mai in Malaysia von Dezember bis Marz und auf den Grossen Sundainseln sowohl im April und Mai als auch im August und September beobachtet Die Hohlen werden von beiden Geschlechtern in Hohen zwischen 8 und 16 m in grossen Baumstumpfen grossen alten oder halbtoten Baumen angelegt In den Western Ghats befanden sich 11 Hohlen in Hohen zwischen 8 5 und 15 2 m im Mittel in 11 7 m Hohe Von diesen 11 Hohlen waren 7 in Stammen toter Baumen angelegt 2 in toten Hauptasten lebender Baume und je 1 im Stamm bzw in einem Hauptast eines lebenden Baumes 4 Das Gelege besteht aus zwei Eiern im Norden des Verbreitungsgebietes auch aus drei bis vier die von beiden Eltern 14 Tage lang bebrutet werden Die Jungvogel werden mit hervorgewurgter Nahrung gefuttert und fliegen nach etwa 26 Tagen aus Bestand und Gefahrdung BearbeitenAngaben zur Grosse des Weltbestandes gibt es nicht Der Bestand ist vermutlich rucklaufig die Geschwindigkeit dieses Ruckganges wird aber noch nicht als hinreichend fur eine Einstufung der Art als gefahrdet angesehen Da der Bestand zudem noch vergleichsweise gross sein durfte wird der Weissbauchspecht von der IUCN noch als ungefahrdet least concern eingestuft Bei einigen Unterarten mit kleinen und disjunkten Arealen ist die Bestandssituation jedoch erheblich schlechter Die Unterart D j cebuensis ist auf Cebu endemisch nur von drei vor 1900 gesammelten Exemplaren bekannt und wahrscheinlich ausgestorben da auf Cebu nur noch eine einzige weniger als 2 km grosse Waldflache vorhanden ist 5 Von der Unterart D j richardsi existieren weniger als 80 Exemplare im sudlichen Nordkorea und in der demilitarisierten Zone in Japan ist die Unterart ausgestorben Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Factsheet auf BirdLife International Hans Winkler David A Christie und David Nurney Woodpeckers A Guide to the Woodpeckers Piculets and Wrynecks of the World Pica Press Robertsbridge 1995 S 342 V Santharam A survey of the Indian Great Black Woodpecker Dryocopus javensis and its habitat in the Western Ghats India Forktail 19 2003 S 31 38 hier S 34 V Santharam A survey of the Indian Great Black Woodpecker Dryocopus javensis and its habitat in the Western Ghats India Forktail 19 2003 S 31 38 hier S 34 35 Guy C L Dutson Perla M Magsalay amp Rob J Timmins The rediscovery of the Cebu Flowerpecker Dicaeum quadricolor with notes on other forest birds on Cebu Philippines Bird Conservation International 1993 Heft 3 S 235 243 Abstract online PDF dort abrufbar Literatur Bearbeiten V Santharam A survey of the Indian Great Black Woodpecker Dryocopus javensis and it s habitat in the Western Ghats India Forktail 19 2003 S 31 38 Online als PDF Hans Winkler David A Christie und David Nurney Woodpeckers A Guide to the Woodpeckers Piculets and Wrynecks of the World Pica Press Robertsbridge 1995 ISBN 0 395 72043 5 S 134 135 und 341 343 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weissbauchspecht Dryocopus javensis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dryocopus javensis in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2011 Eingestellt von BirdLife International 2009 Abgerufen am 4 Juli 2011 Weissbauchspecht Dryocopus javensis bei Avibase Weissbauchspecht Dryocopus javensis auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Weissbauchspecht Dryocopus javensis Fotos zu Dryocopus javensis in der Bilddatenbank des Oriental Bird Club abgerufen am 14 Juni 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weissbauchspecht amp oldid 237696865